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Gefühlskälte in der Ehe

MDA
Ich bin nun schon viele Jahre verheiratet und meine Frau hat so eine
extreme Gefühlskälte aufgebaut , dass es einen friert wenn man daneben sitzt. Ich weiß nicht was ich machen soll. Wenn ich es anspreche, kommt es immer zu einem heftigen Streit der oft sehr verletzend für mich ist, da meine Frau ganz schnell unter die Gürtellinie geht.
Ich weiß nicht was ich jetzt noch machen oder versuchen kann.
Ich bin über jede Hilfe oder Ratschlag dankbar.
Über eine Trennung denke ich immer mehr nach, aber die ganzen Jahre Ehe schmeißt man doch nicht so schnell weg.

20.03.2016 18:59 • #1


Kiretty
Hallo,

Du musst Dir die Frage stellen, möchte ich für den Rest meines Lebens so weitermachen? Ohne Liebe und Zuneigung? Ich denke, Du hast Dich bereits entschieden.

Alles Gute für Dich.

20.03.2016 19:55 • x 1 #2


A


Gefühlskälte in der Ehe

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MDA
Das ist irgendwie schlimm. Ich habe mal Wochen dabei wo ich denke das es sich bessert und dann kommt wieder so ein heftiger Schlag. Es gibt zwei Punkte die mich zögern lassen. Der erste sind die 17 Jahre Ehe, der zweite ist, das meine Frau eine psychische Persönlichkeitsstörung hat die vor zwei Jahren erst festgestellt wurde. Sie kann also teilweise nichts dafür, sie ist dann durch einen Trigger nicht ganz sie selbst. Das ist dadurch für mich sehr schwer.

20.03.2016 20:10 • #3


A
Hallo MDA,
was für ein Verhalten zeigt Deine Frau, dass Du es als gefühlskalt definierst? Worauf ich hinaus will: es kann Viell sein, dass bestimmte Verhaltensweisen nicht so gemeint sind wie sie ankommen.
Außerdem scheint mir ein Teufelskreis entstanden zu sein , der wieder und wieder dazu führt, dass beide sich schlecht fühlen. Typischerweise befindet man sich dann in einer Rechtfertigungsfalle und ist am argumentieren. Es gilt, diese Spirale zu durchbrechen. Gibt es eine Beratungsstelle oder Selbsthilfegruppe, dass Du Dich aussprechen kannst? Manche Ärzte bieten auch Beratungen an, wenn auch unter Wahrung der Schweigepflicht.
Vielleicht könnten andere Formulierungen helfen, wenn Vorwürfe kommen, wie zB
- Ist das so?
- Was meinst Du damit?
- Ich verstehe nicht, auf der einen Seite ...auf der anderen seite... Bitte erkläre mir das. Ich will Dich verstehen!
-was brauchst Du, um glücklich zu sein?
-was benötigst Du, dass Du sagen kannst 'ich bin glücklich'
- was fehlt?

Es gibt 1000 Beispiele. In allen geht es darum, die Diskussion zu verlangsamen und anzufangen zu denken, was die Ursache ist. Dazu muss man aber genau sagen, was los ist, und das ist (für uns alle) ein echtes Problem. Wir kennen das an den Formulierungen ich hab eine wunderschöne Frau getroffen, und jeder versteht etwas anderes darunter.

20.03.2016 20:26 • x 2 #4


Vollmond
Hallo MDA
oh eine schwierige Situation. Ist Deine Frau in Behandlung? Kannst Du vielleicht mal mit dem Arzt sprechen? Nur eines möchte ich Dir gerne sagen: jeder Mensch braucht Liebe! Auch Du!

Natürlich ist es eine ganz heikle Sache bei Dir, zweifellos, aber Mitleid sollte nicht der Grund für Dich zu bleiben, denn dabei gehst Du kaputt.

Die 17 Jahre Ehe, die Du ansprichst, sind bitter, aber eben leider keine Garantie. Bei mir waren es 14 Jahre. Das Du bereits sehr leidest, kann man aus Deinem Beitrag lesen, aber das aushalten wegen der genannten Gründe, ich weiß nicht.... Wenn Deine Frau in psychologischer Behandlung ist, dann würde ich mal mit dem Arzt sprechen und ihm sagen wie Du Dich fühlst.

Ganz liebe Grüße vom Vollmond

20.03.2016 20:30 • x 1 #5


MDA
Meine Frau muss in ihrer Kindheit ein schweres Trauma auch mit s.uellen Missbrauch erlebt haben. Das muss schon im Kleinkindalter erfolgt sein. Es ist vor zwei Jahren bei der Arbeit durch einen Trigger durch ihren Vorgesetzten aufgebrochen. Sie war in den letzten zwei Jahren in mehreren Kliniken. Sie hat dort auch ein Selbstmordversuch hinter sich, der mir richtig den Boden unter den Füßen weg gezogen hat. Durch die ganzen Klinikaufenhalten von 2-3 mal im Jahr mit je 10-12 Wochen kam es natürlich auch zu einer emotionalen Trennung. Ich komme auch nicht an Sie ran. Sie hat Kontakte aus den Kliniken von denen ich nichts wissen darf und alles total von ihr geheim gehalten wird. Sie hat dadurch ihren Kreis an Leuten wo ich gar keinen Zugang habe. Sie ist oft auch bei ihnen unter der Woche dort. Ich fühle mich in einer totalen Sackgasse.

20.03.2016 20:46 • #6


S
MDA, das ist nicht leicht. Ich tippe mal auf eine Borderline PS, die Deine Frau hat, liege ich da richtig? Hat sie wiederholte Wutausbrüche, die sie nicht kontrollieren kann? Wertet sie dich unvermittelt ab? Eine gute ambulante Psychotherapie könnte Deiner Frau vielleicht auch helfen. Unter diesen Umständen muss es schier unerträglich sein, mit ihr zusammenzuleben. Und ich finde es auch schwierig für Dich, weil sie dich DURCH ihre Erkrankung in der Beziehung hält, ein Teufelskreis: Sie kann nicht gesund werden, weil sie dich ubw nicht verlieren will und zerstört die Beziehung nach und nach..... das ist ganz typisch.

20.03.2016 21:32 • x 1 #7


MDA

Ja, sie hat unkontrollierte Wutausbrüche und sie ist dann total beleidigend. Da man auch in einer so langen Ehe gegenseitig seine Schwächen kennt, ist natürlich dann extrem hart wenn sie diese einen ohne Rücksicht an den Kopf schmeißt. Da muss ich echt extrem schlucken und ich bin sehr am Boden zerstört. Ich habe versucht auch mit dem Arzt Kontakt auf zu nehmen, der natürlich nichts sagen darf. In den Kliniken ist Handyverbot sowie auch Besuche sind zu genehmigen. Es teilt sich irgendwie dadurch unser gemeinsames Leben auf. Ich bin komplett außen vor und mache halt den Alltag und halte alles am Laufen. Ich habe einfach auch keine Energie mehr. Heißt es aber nicht in der Ehe, durch gute wie in schlechte Zeiten? Ich denke halt, kann man seinen Partner da verlassen? Würde man ihn verlassen wenn er mit einmal im Rollstuhl sitzt? Suche ich vielleicht eine emotionale Absolution hier um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen? Ich glaube schon! Mich macht das einfach total fertig!

20.03.2016 21:59 • #8


S
Lieber MDA, nur Du kennst Dich und weißt, wie leidensfähig Du bist. Du hast schon bewiesen dass Du es bist aber auch Du hast irgendwo eine Grenze und die solltest Du, psychische Krankheit Deiner Frau hin- oder her, für DICH festlegen. Das kann niemand sonst. Spür in Dich hinein. Oder mach selbst eine Psychotherapie, in der Du Deinen Ballast abladen kannst. Indikation wäre sicher gegeben.

20.03.2016 22:06 • x 1 #9


MDA
Ich weiß nicht wie sie das verkraftet! Verliert sie dann den kompletten Halt? Wie weit wäre ich dann Schuld daran?

20.03.2016 22:26 • #10


T
Welche Schuld musst du denn auf dich nehmen? Und warum denkst du, dass du dies musst?

Du bist es wert geliebt zu werden und eine Beziehung zu führen, die dich glücklich macht. Um deiner Selbst willen!

20.03.2016 22:31 • x 1 #11


MDA
Ich erwische mich selbst, dass ich eigentlich auf der Suche nach einer warmherzigen und liebevollen Frau bin und ich sogar sofort mich in eine Beziehung einlassen würde . Ich fühle mich dadurch extrem schlecht. Es ist doch schon ein gedankliches Fremdgehen. Mir ist auch klar das es unfair ist, euch solche Fragen zu stellen. Will ich somit die Last der Entscheidung teilen? Kann meine Frau wieder gesund werden? Wird sich die Situation verbessern und wie lange dauert das dann? Diese Fragen treiben mich an!

20.03.2016 23:02 • #12


S
Ja... Es heisst in guten wie in schlechten Zeiten in einer Ehe. Zusammen. Aber SIE es doch jetzt auch, die dich komplett ausschliesst. Mit Kontakten von denen du nichts wissen darfst, wirklich grossen Bereichen und Abschnitten wo du komplett aussen vor bist u.s.w..

Ich weiss es nicht oder hab's nicht gelesen, aber kommt da wenigstens mal ein Danke dass du das Alles mit machst oder versucht sie es wenigstens von sich aus zu erklären? Ist da sowas wie Mitleid oder schlechtes Gewissen auch dir gegenüber oder ist das alles normal aus ihrer Sicht dass du das erträgst? Nach dem Motto sie ist schließlich krank und du hast das einfach alles zu akzeptieren? Wenn nicht mal das ist kannst du auch davon ausgehen dass sie weg ist sobald sie wen findet bei dem es ihr dann besser geht oder durch den sie sich auf einmal viel besser verstanden fühlt.

20.03.2016 23:18 • #13


MDA
Sie ist in Therapie, aber dadurch das es in frühester Kindheit passiert ist, dauert es wahrscheinlich noch einige Jahre bis es evtl besser wird. Es besteht immer die Gefahr das sie auch jetzt in das Trauma rutscht und wieder das kleine Mädchen ist und alles mit erlebt. Ich glaube Gewissensbisse sind es die mich bei ihr halten. Liebe und Gefühle kann sie scheinbar nicht zeigen, außer Wut bzw Angst. Ich weiß also nicht ob von ihrer Seite Liebe noch da ist.

20.03.2016 23:32 • #14


S
Ich fragte nicht nach Liebe und grossen Gefühlen die du bekommst sondern ob zwischendurch überhaupt mal kleine Zeichen der Anerkennung kommen dass du das alles so mitmachst.

Wenn nicht solltest du sie wirklich mal in einer ruhigen Minute fragen ob sie überhaupt will dass du sie noch weiter begleitest, egal wie lange es noch dauert.

20.03.2016 23:49 • x 1 #15


A


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