Gehen oder bleiben? Wer hilft mir?

Hallo Ihr Lieben!
Ich weiß nicht mehr weiter! Die Gleichgültigkeit meines Mannes für meine/unsere Sorgen in der Ehe zermürbt mich. Ich stecke fest und brauche wirklich Hilfe und einen guten Rat!
Mein Mann und ich (14 Jahre verheiratet und seit 20 Jahren zusammen, 1 Kind) führten eine Vorzeige-Ehe, was auch von außen bestätigt wurde. Ich liebe ihn, ich himmle ihn an, ich sehe in ihm dass, was ich immer haben wollte. Wir hatten immer das gleiche Ziel im Leben u. liebten unsere kleine Familie.
Leider bin ich an einem Punkt angekommen, der mich zweifeln lässt, ob es von seiner Seite ebenso ist.
Es begann alles vor ein paar Jahren, mein Mann fing an launisch, aufbrausend u. teilweise aggressiv zu werden. Ich merkte, dass er unzufrieden und unglücklich war, vielleicht nicht mal mit mir sondern mit Gott und der Welt. Ich bin ein Mensch der stark nach Harmonie sucht u. konnte immer schnell verzeihen u. vergessen, so dass Außenstehende nicht viel davon mitbekamen. Seine Launen machten mir (u. auch unserer Tochter) aber immer mehr zu schaffen. Die Wochenenden vergingen nur mit Nölereien. Es kamen Lügen u. Demütigungen dazu. Ich bat ihn oft und lange ein wenig auf mich einzugehen u. mich nicht so zu behandeln, aber das nützte nichts. Ich hatte das Gefühl er nahm mich u. unsere Ehe nicht ein bisschen ernst. Wie man als Frau so ist versucht man zu glätten und zu reden aber es blieb einseitig und es kamen keine Änderungen. Ich sagte ihm, wenn es so weiter geht, geht unsere Ehe in die Brüche, aber keine Reaktion.
Ich fing an mich zurückzuziehen. Ich schlief in einem anderen Zimmer, ich vermied gemein-same Fernsehabende, ich arbeitete länger, ich versuchte ihn damit aufmerksam zu machen dass etwas nicht stimmte. Man musste mich bloß länger Anschauen schon fing ich an zu weinen, so traurig war ich über den schleichenden Verlust unserer Liebe. Es war ihm egal, er fragte nicht einmal warum ich mich verändert habe. Er tat es ab nach dem Motto, sie wird sich schon wieder einkriegen. Ich hatte das Gefühl ich habe ihn zu diesem unglücklichen Mann gemacht.
Dann entstand ein großes Beziehungschaos auch mit anderen Partnern. Und trotzdem halte ich an ihm fest u. versuche unsere Ehe zu retten. Ich liebe ihn über alles, ein Leben ohne ihn ist für mich unvorstellbar. Wir verbringen wieder Zeit miteinander, ich bitte ihn in längeren Abständen darum, mit mir zu reden, bestimmte Dinge zu klären und anzusprechen. Ich weiß wenn wir das nicht tun, kommen wir wieder an die Stelle an der alles den Bach hinunter ging, aber er lässt sich auf kein Gespräch ein u. lässt mich einfach stehen. Ich sage ihm dass ich ohne ein Gespräch das Vergangene nicht bewältigen kann, aber keine Reaktion. Er steht auf und geht! Für ihn ist seine Anwesenheit (als Gast) wahrscheinlich Zeichen genug, dass er seine Familie will.
Ich stecke fest und weiß nicht mehr weiter u. ich gehe daran kaputt! Hat jemand einen Rat?

Hallo Sonnenschein,

ich kann nur für mich sprechen. Ich könnte mit so einem dauernörgelnden und mit sich selbst höchst unzufriedenem Mann NICHT leben.

Hat der denn mal gesagt WAS er für Probleme hat und WARUM er Dich als Puffer für seinen Frust benutzt?

Schon allein um Eure Tochter zu schützen würde ich mich und sie aus der Schusslinie bringen. So wie ich das verstanden habe hast Du alles versucht - und tust es immer noch- die Beziehung zu retten! Aber darf Liebe SO aussehen? Was gibt er Dir als Mann und wie lebt er seine Vaterrolle? Warum lässt Du das mit Dir machen? Wo ist DEIN Selbstwert bei der ganzen Geschichte geblieben?

Sonenschein- gefühlt würde ich Dir raten die Flucht zu ergreifen, Ihr Beide- Du und Deine Tochter- habt schon genug Schaden genommen. Ein treusorgender Ehemann und liebevoller Vater führt sich nicht so dermaßen daneben auf. Besserung ist leider nicht in Sicht- Deine Schmerzgrenze ist erreicht und manchmal muss man dann seinen Weg alleine gehen. Vielleicht wird ihm ja klar was für ein Eimer er ist wenn Du und Deine Tochter weg seid- richtig weg- nicht nur im Nachbarzimmer und somit immer noch greifbar für seinen Frustabbau!

Ich wünsche Dir dass Du die richtige Entscheidung triffst-eine die Dir nicht mehr schadet und auch Deiner Tochter nicht!

Ganz viel Kraft für Dich!

Hallo Sonnenschein4711,

das klingt sehr schwierig. Wenn Dein Mann nicht mit Dir spricht, werdet Ihr wohl nicht weiter kommen.

Such Dir doch mal für Dich allein therapeutischen Rat und vielleicht könnt ihr auch eine Paartherapie machen?

Entschuldige das ich Dir nicht weiter helfen konnte.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel viel Glück,

Sonnenschein

Hallo Sonnenschein,

fühl dich erstmal gedrückt

Ich war mal in einer ähnlichen Situation, damals mit meinem Ex-Mann und kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen.
Das Einzige was du jetzt tun kannst: kümmer dich um dich und um deine Tochter! Fang wieder an zu leben, mach Sport, triff dich mit Freundinnen, lern eine neue Sprache oder mach sonstwas was dich begeistert.
Dein Mann ist gewohnt, dass du immer präsent bist, dass du funktionierst...und irgendwann hat er anscheinend aufghört dich zu respektieren und ernst zu nehmen. Ihr seid nicht mehr auf Augenhöhe und es wird höchste Zeit, dass du aus deiner unteren Position herauskommst. Tu was für dein Selbstbewußtsein, das macht attraktiv;-) Und vorallem: tu das für DICH! Wenn du nur damit seine Aufmerksamkeit erlangen willst, wird per merken, dass du nicht authentisch bist und der Schuß geht nach hinten los.
Weck die Frau wieder in dir, in die er sich mal verliebt hat
Die unabhängige, humorvolle, selbstbewußte, tolle Frau...die, die sich die Nörgeleien nicht weiter gefallen lässt und ihnen humorvoll, aber bestimmt die Nahrung nimmt.
Hör auf dich klein zu machen und versuch nicht immer ihm alles recht zu machen, denn das kannst du anscheinend im Moment sowieso nicht.

Das hört sich vielleicht jetzt hart an, aber es ist der einzige Weg, dass er dich wieder schätzen lernt.
Also steh auf, richte dein Krönchen...du schaffst das!

Drücker Knelia

Liebe Sonnenschein,

ich habe das Gleiche nun zwei mal erlebt hintereinander. Erst ist so meine langjährige Ehe gescheitert und jetzt meine dreijährige Beziehung. Noch bin ich traurig, aber ich habe eingesehen, dass ein Leben ohne ihn besser sein wird. Jetzt wo der Nebel von meinen Augen weg ist und der Schmerz ein wenig nachläßt, kann ich mich gar nicht mehr verstehen, wie ich so mit mir umgehen lassen habe. Es kam der Tag, wo ich nicht mehr in den Spiegel sehen konnte, so schämte ich mich vor mir selbst. Ich kann immer noch zurück, aber seit einer Woche weiß ich endlich wieder, ich lebe noch und habe ein Recht auf Glück. Außerdem tickt auch deine Uhr. Du kannst immer noch glücklich werden wieder. Noch vor 6 Wochen war das für mich unvorstellbar, als man mir das schrieb. Heute kann er mich nicht mehr aufhalten mit seinen Gemeinheiten. Ich laufe, laufe um mein eigenes Glück. Wir wurden nicht geboren, um uns quälen zu lassen, sondern um zu leben und das Glück oder zumindest die glücklichen Momente zu suchen. Ich kann dir nur raten, geh deinen eigenen Weg. Der Schmerz dauert nicht lange und du hast wieder Augen für alles Schöne. Alles Gute.

Ich danke Euch für Eure Antworten, ich weiß diese Dinge leider alle aber habe so meine Schwierigkeiten mit dem Umsetzen. Mein Gewissen plagt mich wenn ich aufgeben würde, habe
das Gefühl ich könnte niemals mehr glücklich werden. Mein Herz hängt so daran u.unsere Tochter liebt ihren Vater. Er ist wirklich gut zu ihr u.nimmt sich Zeit für Sie. Und doch merke ich das ohne Worte unsere Zukunft keine sein wird. Es gibt glückliche Momente die wir verbringen u.doch steht alles still u.nichts geht vorwärts. Ich für mich kann nicht begreifen warum ich das Recht nicht haben darf meine Sorgen auf den Tisch zu packen u. zu sagen was ich brauche als Mensch. Ist nicht dafür ein Partner zuständig? Darf ich das nicht fordern nach langer Beziehungskrise? Ich bin so enttäuscht u.kann nicht einmal wütend sein. Ich bin einfach nur traurig. Ganz tief traurig u.fühl mich wertlos. Ich kann mich nicht erfreuen wenn ich alleine weggehe, meine Gedanken lassen mich nicht los. Ich habe immer das Gefühl ihm weh zu tun wenn ich an mich denke. Es ist ein Teufelskreis u.die Zeit geht ins Land, nun schon 2 1/2 Jahre dieser Zustand.

bitte mach dein Glück nicht von ihm abhängig! grundsätzlich ist er NICHT dafür zuständig dich glücklich zu machen. Ein Partner kann dazu beitragen, dass man glücklicher ist, aber die Basis musst du selbst stellen! Dazu gehört nunmal ein gesundes Selbstbewußtsein und eine Portion Eigenliebe! Hab dich selber immer ein bisschen mehr lieb;-)
Du tust ihm nicht weh, wenn du was für dich tust...aber du nimmst dir etwas weg, indem du es nicht machst! Du bist omnipräsent, machst und tust alles für ihn, fokussierst dich auf ihn, signalisierst ihm, dass er dein Lebensmittelpunkt ist...und das ist leider etwas, womit du dich ins Abseits katapultierst. Also raus aus dieser demütigen Haltung! Straff deine Schultern und trag deine Nase ein wenig höher;-)
Fang an Sport zu machen, genieß die Endorphine, wenn du nach 30 Minuten joggen unter der Dusche stehst. Setz dir Ziele: sportlich, beruflich, privat und verfolge diese. Gehs an, du kannst das!

Hallo zusammen,

ja, ich kann das gut nachfühlen. Auch diese Gedanken, dass man daran schuld ist, dass der Partner unglücklich ist, habe ich oft.

Mein Noch-Mann ist auch kein großer Redner. Er hat Dinge ausgeschwiegen und wenn ich ihm über meine Sorgen und Nöte erzählt habe, kam nur ein Müssen wir das schon wieder ausdiskutieren oder ein Hm.

Ich frage mich auch oft, ob ich ihn durch mein Verhalten etc. in das Unglücklichsein getrieben habe. Schließlich waren wir absolut glücklich, als wir uns verliebt haben. Woher kam diese Unzufriedenheit, diese innere Leere?

Aber es ist so: Diese Menschen fressen Dinge in sich hinein. Es gärt dann solange darin, bis sie explodieren. So wie mein Noch-Mann. Er hat selten meine Bedürfnisse akzeptiert bzw. auf diese geachtet. Er hat nicht mir zu liebe mit mir geredet. Er wollte einfach nicht und damit musste ich klarkommen. Ist das wahre Liebe?

Jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich. Und auch du nimmst deinen Mann in Schutz. Aber letztendlich ist es so, dass er nur seinen Mund aufmachen müsste. Ich hätte dir auch zu einer Ehetherapie/-beratung geraten. Vielleicht gibt es ja irgendwelche unterdrückten Probleme?

Und wenn er dazu nicht bereit ist, dann hast du eigentlich deine Antwort, dass er nicht kämpfen möchte. Du kannst dir nichts vorwerfen. Natürlich machen immer beide in einer Beziehung Fehler. Aber es geht darum, dass du das nicht aufgeben möchtest und um die Beziehung kämpfen willst. Aber wenn er nicht möchte, dann ist das alles sinnlos.

Und du hast doch auch ein Recht glücklich zu sein. Oder möchtest du dein restliches Leben an der Seite eines Mannes verbringen, der seine Bedürfnisse immer vor deine stellt? Irgendwann läuft es evtl. so wie bei meinem Noch-Mann: Einen Tag nach der Schlüsselübergabe unserer neuen Wohnung hat er sich getrennt. Von heute auf morgen. Und wir waren mitten in der Kinderproduktion. Er hat nur einen Absprung gesucht. Und das nur, weil er nie mit mir geredet hat, wir nichts aufgearbeitet haben, er die Schuld immer bei mir sah (Stell dich nicht so an usw.).

Überleg dir wirklich, was du von deinem Leben möchtest. Gib ihm nochmal die Chance an der Beziehung zu arbeiten, z. B. durch die Paartherapie. Wenn er die nicht möchte, dann hat er sich gegen dich/euch entschieden. Und dann weißt du, dass du was besseres verdient hast!

Fühl dich gedrückt!

Danke für Euren lieben Rat,
ich gebe zu ich war skeptisch mich überhaupt über diese Plattform auszutauschen und etwas niederzuschreiben fiel mir sehr schwer. Aber ich bin positiv überrascht, dass es mir gut tut zu merken das jemand zuhört (oder liest) und man nicht alleine ist und es noch andere gibt, denen es ähnlich geht.
Ich war selbst schon bei einer Psychologin und habe Rat geholt, doch da kam auch die klare Ansage mein Leben doch nicht an diesem einen Mann festzumachen. Man kann nicht mehr als es versuchen aber eben nicht`s erzwingen und wenn ich doch für mich weiß (und das ist das Einzige was ich zu 100% weiß), dass ohne Aufarbeitung der vergangenen Geschehnisse (die wirklich filmreif und nicht zu glauben sind) ich nicht leben kann und mein Mann das einfach ignoriert, dann ist doch die Entscheidung gefällt.
Theoretisch JA, wenn da nicht die Hoffnung wäre , dass mein Mann mich doch so liebt dass es ihm nicht egal ist wie es mir geht! Ich zweifle an mir, dass ich etwas verlange was ich gar nicht verlangen dürfte, dass ich über alles hinweg sehen und vergessen muss ohne ein Wort wie es weitergehen soll und welche Fehler nicht mehr passieren dürfen, wie unsere Zukunft aussieht und was wir uns vom Anderen wünschen! Mein Leben geht zur Zeit an mir vorbei, ich bin nur noch in Wartestellung wie es weiter geht, ich habe mir einige Ziele im Leben gesteckt, dazu brauche ich einen Partner, der einen Willen hat und nicht vor sich hinplätschert. Ich habe mir gewünscht dass er das ist und bleibt!
Mit dem Versuch einer Paartherapie werde ich noch einen Anlauf starten, wobei ich die erste Reaktion von ihm darauf schon kenne, wenn ich mit dem Thema anfange. Muss ich ihn darum betteln oder sollte ich es dann gut sein lassen wenn er mir nen Vogel zeigt?
Da ich weiß, dass ein Mann nicht wie eine Frau tickt und natürlich lieber alles vergessen und nicht ansprechen will, hatte ich ihm letztens ein paar Seiten ausgedruckt, da wurde schön unsere Ehesituation beschrieben und ein paar Empfehlungen wie man sich helfen kann. Er hat die Überschrift gelesen und es zur Seite gelegt, das war`s!
Liebe Grüße an Euch!

nur wer geht, kann wiederkommen;-) Gib ihm mal Gelegenheit dich zu vermissen! Zieh ein paar Tage zu einer Freundin oder bitte ihn mal ein paar Tage in ein Hotel zu gehen! das Seltsame ist: wenn Männer merken, dass Frau entschlossen ist und sich gar von ihnen abwendet, kommen sie wieder näher. Ich denke er wird ziemlich schnell an deiner Tür kratzen;-)
Und dann kannst du nochmal einen Versuch starten was die Paartherapie angeht. Schicke dir mal einen Kraftengel