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Gelassen auf Angriffe reagieren, aber wie geht das?

U
Wenn Leute angegriffen werden (z.B: in der Schule gemobbt) dann überlegen sie als erstes, wie sie reagieren sollen (cool, schlagfertig, ignorieren). Im besten Fall löst dies das einmalig Problem aber sobald man mit anderen Menschen zusammenkommt, passiert einem das wieder.

Besser ist es, herauszufinden, warum man selbst überhaupt zur Zielscheibe geworden ist. Man kann die Welt ja nicht ändern, aber man kann sich selber ein Stück weit so anpassen, dass man besser akzeptiert wird und einem solche Sachen seltener passieren.

12.04.2019 11:20 • #16


W
Zitat von UnglücklicherXX:
man kann sich selber ein Stück weit so anpassen, dass man besser akzeptiert wird und einem solche Sachen seltener passieren.

Najaaa - das ist eine Gratwanderung. Ich wäre nicht bereit, mich anzupassen, nur um der breiten Masse zu gefallen.
Vielmehr suche ich mir für mein Umfeld gezielt Menschen, die mit meinem Macken leben können und nach Möglichkeit ähnliche haben. Das heißt nicht, dass ich mich zB auf Arbeit durchaus zurücknehmen kann, oder dass ich nicht weiß, was man als gesellschaftliche Norm so erwartet. Ob ich das dann erfülle bzw erfüllen möchte ist ein ganz anderes Thema.

12.04.2019 11:23 • x 2 #17


A


Gelassen auf Angriffe reagieren, aber wie geht das?

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W
Zitat von UnglücklicherXX:
Besser ist es, herauszufinden, warum man selbst überhaupt zur Zielscheibe geworden ist. Man kann die Welt ja nicht ändern, aber man kann sich selber ein Stück weit so anpassen, dass man besser akzeptiert wird und einem solche Sachen seltener passieren.


Das finde ich offen gestanden einen unglücklichen Ratschlag. Klar, sollte man immer bei sich angefangen, aber wenn jemand eh schon Zielscheibe ist, ihm zu sagen, das liegt an Dir, ändere Dich, ist ja nicht gerade zielführend.

12.04.2019 11:24 • x 1 #18


Blanca
@willan , wenn es einem nur einmalig passiert, daß man zur Zielscheibe wird, so braucht man sich deswegen in der Tat nicht gleich in Frage zu stellen. Wenn es aber so ein Dauerbrenner geworden ist, daß jemand in ein Onlineforum geht, um deswegen nach Hilfe zu suchen, finde ich es schon legitim der TE anzuraten, dass sie ihr eigenes Verhalten kritisch unter die Lupe nehmen soll.

Nochmal: Der Ex ist Narzisst (wie sie schreibt). Das ist eine nachhaltige Persönlichkeitsstörung. Narzissten sind so hochmanipulativ, dass es Therapeuten gibt, die ihnen die Behandlung verweigern.

Es wäre naiv anzunehmen, dass die TE diesem Mann mit ein paar flotten Sprüchen beikommen kann. Der wird immer wieder versuchen, sie zu manipulieren - weil er es nicht anders kennt und kann, wobei ihm zugleich auch die Fähigkeit zur Einsicht und die Empathiefähigkeit fehlen, die zur Änderung seines Verhaltens aber unbedingte Voraussetzung sind.

Darüber kann man sich nun ärgern, echauffieren, oder sonstwas - auch das ändert nichts daran, daß er nun mal so ist, wie er ist: ein Narzisst.

Was die TE hingegen ändern kann, ist ihr Umgang mit solchen Menschen. Nachdem die Beziehung vorüber ist, stellt sich die Frage, wofür sie so jemand noch in ihrem Privatleben duldet, statt sich mit Leuten zu umgeben, die ihr guttun - oder die eigene Gesellschaft vorzuziehen?

Und hier ist eine Veränderung bei ihr gefragt, denn der Narz wird diesen Kontakt freiwillig nicht abbrechen - ihm tut es ja gut, wenn er sich so an ihr abreagieren kann. in diesem Fall also: Grenzen setzen, sich ausklinken aus einem toxischen Kontakt.

Sollte es öfter vorkommen (also auch mit anderen Leuten), so bewegt sie sich womöglich im falschen Milieu.

Sollte sie allerdings auch das Milieu gewechselt haben und immer noch ständig auf dieselben Probleme stoßen, dann wäre es in der Tat an der Zeit, noch tiefer zu graben und sich mal gründlich coachen zu lassen.

Aber soweit ging der Ratschlag von @UnglücklicherXX meines Erachtens (noch) nicht.

12.04.2019 11:39 • x 1 #19


LastUnicorn
Zitat von willan:

Das finde ich offen gestanden einen unglücklichen Ratschlag. Klar, sollte man immer bei sich angefangen, aber wenn jemand eh schon Zielscheibe ist, ihm zu sagen, das liegt an Dir, ändere Dich, ist ja nicht gerade zielführend.


Das kommt tatsächlich darauf an.
Es gibt ja auch hier im Forum User, die sich grundsätzlich immer und immer wieder in einer Diskussion befinden und von mehreren Mitgliedern darauf aufmerksam gemacht werden, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung ist.
Wenn dies der Fall ist und ich durchweg das gleiche Feedback bekomme, kann ich mich durchaus auch mal hinterfragen ob es an mir selber liegt (das wird den entsprechenden Usern hier auch häufig geraten).
Und mein Verhalten dementsprechend verändern. Vorausgesetzt es fühlt sich stimmig für mich an.
Wenn nicht, dann muss ich eben damit rechnen, dass ich an der Stelle wohl immer wieder negatives Feedback bekomme.
Aber ich denke das hat die TE gar nicht gemeint. Zumindest habe ich es nicht so verstanden.

12.04.2019 11:50 • x 2 #20


R
Bedeutung erlangt ein Angriff eigentlich nur durch meine eigene Wahrnehmung und mein eigenes Handeln. Ich kann diesen Beleidigungen Bedeutung beimessen aber nur weil jemand dir gegenüber äußert, dass du * Beliebige Beleidigung oder Aussage einfügen* bist sagt das über dich als Mensch erstmal nicht viel aus. Das ist seine Wahrnehmung, welche man auch ablehnen kann. Dabei stellt sich auch die Frage, welchen Wert du dir selber beimisst.

Meine Dialoge laufen mittlerweile so ab, das ich den Leuten sage, dass sie das durchaus denken dürfen ich ihre Meinung aber ablehne und ihnen anbiete, dass sie diese weiter vernünftig ausführen können. Fast alle Menschen die ich kenne brechen danach ein Gespräch ab, weil sie sich unsicher fühlen. Ich biete den Leuten weder den Raum für ihre emotionale Wut noch mache ich mich verächtlich über diese Personen.

Das mag mich für die Person weder sympathisch machen aber wir gehen meist neutral auseinander.

12.04.2019 11:51 • #21


U
Zitat von willan:

Das finde ich offen gestanden einen unglücklichen Ratschlag. Klar, sollte man immer bei sich angefangen, aber wenn jemand eh schon Zielscheibe ist, ihm zu sagen, das liegt an Dir, ändere Dich, ist ja nicht gerade zielführend.


Ja schon, aber das passiert einem ja sonst immer wieder.

Die Welt ist halt wie sie ist, und Menschen (speziell Jugendliche) mobben gerne andere Jugendliche die irgendwie auffallen oder nicht angepasst sind. Natürlich ist das Opfer nicht schuld, aber wenn man einen konstruktiven Rat geben möchte, dann ist es: Ändere Dich, um nicht mehr zur Zielscheibe zu werden. Da man ja nicht alle anderen ändern kann, muss man sich ändern, auch wenn Du Dich im Recht fühlst.

12.04.2019 11:54 • x 1 #22


W
Zitat von Blanca:
Was die TE hingegen ändern kann, ist ihr Umgang mit solchen Menschen. Nachdem die Beziehung vorüber ist, stellt sich die Frage, wofür sie so jemand noch in ihrem Privatleben duldet, statt sich mit Leuten zu umgeben, die ihr guttun - oder die eigene Gesellschaft vorzuziehen?


Dem stimme ich uneingeschränkt zu! Ein guter Ratschlag.

Zitat von UnglücklicherXX:
Die Welt ist halt wie sie ist, und Menschen (speziell Jugendliche) mobben gerne andere Jugendliche die irgendwie auffallen oder nicht angepasst sind. Natürlich ist das Opfer nicht schuld, aber wenn man einen konstruktiven Rat geben möchte, dann ist es: Ändere Dich, um nicht mehr zur Zielscheibe zu werden. Da man ja nicht alle anderen ändern kann, muss man sich ändern, auch wenn Du Dich im Recht fühlst.


Vielleicht ist die Welt der Jugendlichen auch eine andere. Da sind die Peer-Groups ja auch von größerer Bedeutung als für Erwachsene. Ändere Dich um nicht zur Zielscheibe zu werden, würde ich so auch einem Jugendlichen nicht raten. Wo fängt dann verbiegen an? Sich verändern weil andere mich so haben wollen?

12.04.2019 12:08 • x 1 #23


O
Huhu Du ! Ja das ist verdammt schwer. Bin auch sehr friedlich, harmoniesüchtig fast und mag Streitereien garnicht. Lieber dann logisch rangehe an Probleme ohne große Emo. Was dann Andere zb. Partner erst Recht auf die Palme bringt. Dabei die Emo einfach unterdrücke um nicht ungewollt zu verletzen. Durch meine narzisstischen/bipolaren Partnerinnen schon derart verletzt wurde das ich leider auch immer dünnhäutiger wurde, sogar getrunken habe weil die Verletzungen normal auch mit Selbstbeherrschung nicht mehr auszuhalten waren, dann leider auch mal dumm geredet habe enthemmt durch den Alk. und Zack war der Böse und einen Grund hatten sauber aus der Beziehung zu gehen und vergessen alles Gute wo sie sich schämen müssten eigentlich. Wäre auch dankbar für eine gute Lösung, vielleicht nicht mit Buddhismus aber was Anderes bitte.

12.04.2019 12:16 • #24


aquarius2
Narzisten meinden mich wie der Teufel das Weihwasser, denn siie wollen beachtet und bewundert werden, ich bewundere und beachte sie aber nicht , sondern ziehe mein Ding durch, agiere rein verhaltenstherapeutisch bestärke also gelegentlich ein von mir erwünschtes Verhalten beim Narzisten positiv.

Der Narzist versucht zu manipulieren. Er will mich in Wut bringen, ich bin ruhig und gelassen und weise ihn darauf hin, dass manche Leute so ein Verhalten auch durchschauen. Mache dann weiter mein Ding, wird der Narzist dann laut und/oder flippt aus, wird beleidigend weiter ignorieren. Manchmal wirkt es auch, wenn man sie/ihn auslacht...

Am gesündesten ist es aber solchen Menschen in seinem Leben keinen Platz einzuräumen, sie rechtzeitig zu erkennen und sich nicht privat auf sie einzulassen.

12.04.2019 14:46 • #25


megan
Zitat von Ohje22:
Wäre auch dankbar für eine gute Lösung, vielleicht nicht mit Buddhismus aber was Anderes bitte.




grundlage für gelassenheit wird wohl immer eine wie auch immer geartete geisteshaltung sein

es liegt in jeder person selbst, wie sie auswirkungen von handlungen anderer personen bewertet

in religionen/weltanschauungen, in denen der mensch als teil eines ganzen gilt (zb Buddhismus)
wird der aggressor weniger als etwas ausserhalb des selbst befindlichen wahrgenommen

was es dann schwieriger macht seinen negativen gefühlen freien lauf zu lassen, wie es in unserer kultur als normal betrachtet wird

es ist aber auch für eine person die hier aufgewachsen ist möglich das böse weniger an der handelnden person selbst fest zu machen

und zweitens, dass die handlung von heute am nächsten tag kein thema mehr sein muss

niemand ist nur gut oder nur böse
um uns vermeintlich das leben zu vereinfachen und weil wir uns (als individuum) sehr wichtig nehmen, tun wir jedoch so, als ob

vielleicht ist das ein gangbarer ansatz?

wer sich selbst zur friedlichkeit erziehen möchte (denn ärger, von dem der andere nichts mitbekommt, vergiftet nicht die stimmung des nächsten tags ) tut gut daran sich zur friedlichkeit zu erziehen

jeden tag (morgens und abends) sich zeit (vll 30 minuten) dafür zu nehmen, sich mit genau diesen gedanken meditativ eine auszeit zu nehmen (in den meisten religionen wird das im gebet praktiziert) ist mMn ein guter plan dafür

wer erwartet, ganz ohne irgendwelche handlungen ändere sich wesentliches in seinem leben, irrt, meiner meinung nach

14.04.2019 10:33 • #26


L
Das beste finde ich nach wie vor irgendwelchen Angriffen einfach aus dem Weg zu gehen, ihnen auszuweichen.

Gibt es Leute, die dich anfeinden ohne dass du irgendetwas konkret gemacht hast, der Konfrontation aus dem Weg gehen, die Situation einfach verlassen ohne sie zu kommentieren.

Handelt es sich um Menschen, denen du aus welchem Grund auch immer nicht aus dem Weg gehen kannst, zB Arbeitskollegen etc. und es wird konkret gemobbt, also Angriffe gegen deine Person, lächerlich machen, schlecht machen, wie auch immer, muss man sich wehren, da führt einfach kein Weg dran vorbei.

Schritt 1 ist die Sachlage konkret anzusprechen und eine friedliche Lösung zu finden. Was meiner Erfahrung nach nicht funktioniert. Weil das Mobben ja nicht aufgrund eines Konfliktes entsteht, sondern deswegen, weil du aus irgendeinem Grund nicht in die Gruppe passt, ein Störfaktor bist. Im Grunde ist sowas ja asoziales Verhalten und Bösartigkeit.

Schritt 2: hart zurückhauen, nach Schwächen beim Gegenüber suchen, sich einen gesalzenen Spruch überlegen und kontern. Das hilft immer.

Dich kleinmachen, dich zu verleugnen oder im übertriebenen Maße zu rechtfertigen macht es nur noch schlimmer.

16.04.2019 07:29 • #27


Mairenn
ein tolles Thread! mit bereits vielen tollen Aussagen, Ideen und interessanten Denkweise!
Thema ist allerdings so vielschichtig, dass es fast unmöglich ist eine Pauschalregelung für die genannte Problematik zu finden.

Bei aller Friedfertigkeit, Nächstenliebe und so weiter, bin ich durchaus der Meinung, dass man NICHT mit jedem Menschen auskommen kann. Es ist sehr individuell, subjektiv - sprich, jeder hat eigenen Mephisto-Typus, über den man lauf des Lebens immer wieder stolpert.
Sie können gemein sein, niederträchtig, böse, verlogen, verletzend, provokativ und wir können die unmöglich bekehren.

Beziehung / Kontakt mit diesen Menschen erzeugt in einem ein großes Unbehagen und Disharmonie, das Gefühl der Machtlosigkeit, Wunsch sich zu wehren, Dysbalance wieder auszugleichen. Das kostet Kraft, Zeit und Energie, die in allermeisten Fällen keinen (langfristigen) Erfolge bringen.

Für mich persönlich gilt: wenn ein Individuum, eine Gegebenheit, eine Situation oder was / wer auch immer mir mehr schadet, Energie und Lebensfreude rauben will oder es auch nur versucht - ich wende mich ab! Ich entlasse die aus meinem Leben ganz und unwiderruflich, drehe mich um und gehe weiter. Ohne wenn und aber! (und das ist leichter, als man es oft meint! Wirklich wahr!)
Wenn man Dich einmal zur Verzweiflung treibt, gibt dem / oder der Situation kein weiteres mal die Möglichkeit dazu!
Wir alle haben nur dieses eine Leben - koste es auf angenehme Weise aus, meide Menschen und Situationen, die Dir nicht gut tun, wende dich ab, gehe weiter und sei in Deiner Welt friedfertig, gelassen und ausgeglichen - so viel Du willst

18.04.2019 12:11 • x 1 #28


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