Gemeinsame Freunde aufgeben?

S
Hallo Ihr Lieben,

ich bin jetzt seit 3 Monaten getrennt, akzeptiere die Tatsache, dass es nicht mehr ging halbwegs, tue mich aber mit einer Frage doch sehr schwer:

In den letzten 8 Jahren hat sich ein enger gemeinsamer Freundeskreis aufgebaut, der natürlich auch unter der Trennung leidet. Auf der einen Seite will ich ein unabhängiges Leben beginnen, aber ich kenne keine Menschen, die Ex nicht auch kennt. Dadurch kam es in den letzten Wochen immer wieder zu unangenehmen Erlebnissen, alles natürlich immer nur aus bestem Willen, aber für mich sehr schmerzhaft.

Wie geht Ihr mit der Trennung vom Freundes-/Familienkreis um?

09.12.2003 16:11 • #1


H
Hallo Suse,
bei mir verhält es sich ähnlich wie bei Dir und wie wohl bei allen anderen.
Auch ich hatte/habe einen gemeinsamen Freundeskreis mit Ex.

Nun war es so, dass sie sich bisher von Partys im Freundeskreis fern gehalten hat und ich ihr so nicht begegnen musste.

Seit kurzem möchte sie wieder dabei sein und wieder kräftig mitfeiern.

Ich glaube das ist auch ihr gutes Recht.
Auch wenn sie sich von mir getrennt hat, so heißt das ja nicht, dass sie sich auch von unserem Freundeskreis getrennt hat.
Sie betont auch immer wieder Freunden gegenüber, dass ich auch kommen könnte, es würde sie nicht stören.

Tja, mich stört es aber und ich habe keinerlei Interesse daran mit ihr zusammen zu feiern.

Wir haben uns jetzt so geeinigt das sie zu den Feiern der Frauen und ich zu den der Männern gehen werde.
So muss keiner auf den Freundeskreis und/oder Partys verzichten.

Dennoch würde ich an Deiner stelle versuchen einen eigenen (Deinen) Freundeskreis aufzubauen. Vielleicht über nette Kollegenlinnen. Oder rufe doch einfach mal alte Freunde an oder Schulkameraden, ...

Ich weiß nicht woran es liegt, ob es nur Unsicherheit ist oder ob ich ihnen wirklich völlig gleichgültig geworden bin, aber mit der Familie von Ex habe ich seit ihrem Auszug keinerlei Kontakt mehr.

Zu meinem Geburtstag hatte sich keiner der ehemaligen Verwandten gemeldet.
Meine Schwiegereltern ließen am nächsten Tag über meine Tochter ausrichten, dass sie ja ach soviel zu tun hätten und nicht zum telefonieren gekommen wären.

Naja, so erspare ich mir auch ein schlechtes Gewissen wenn ich Geburtstage von (Ex)Verwandte vergessen. ::)

Liebe Grüße
Hein56

09.12.2003 17:02 • #2


A


Gemeinsame Freunde aufgeben?

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E
Hallo Suse39,

bei mir war es auch ähnlich.Als mein Freund sich von mir getrennt hat war mir klar das ich nie meine Ruhe haben werde wenn ich weiter mit allen Kontakt habe.Ich habe mich von allen verabschiedet und dann jeglichen Kontakt konsequent abgebrochen.Am Anfang habe sie mir gefehlt, aber es war die richtige Entscheidung.Ich weiss nicht was Ex macht und er nicht was ich mache, bekomme nichts erzählt was mir weh tun würde.Das hat mir geholfen schneller über die Trennung hinweg zu kommen.
Ich würde es wieder so machen.Habe mir ein neues Leben aufgebaut und neue Leute kennengelernt.Für mich war es ein Schritt zur Selbstentwicklung.

LG

09.12.2003 17:54 • #3


E
Hallo,

Ich denke, es gibt viele Freunde, die nach einer Trennung nicht so recht wissen, wie sich sich verhalten sollen. Sollen sie Partei ergreifen, gibt es vielleicht einen der beiden Getrennten, der bei ihnen den anderen schlecht macht, usw.
Auf jeden Fall sollte der Verlassene sich in der ersten Trennungsphase auch von gemeinsamen Freunden fern halten, damit ihm, wie lonely schrieb, nicht noch zusätzlich weh getan wird. Aber mit der Zeit werden sich alle an die neue Situation gewöhnen.

@ Hein,

Meinen Noch-Schwiegereltern würde nicht mal im Traum einfallen, mir noch zum Geburstag zu gratulieren. Meine Ex hat mich zwar verlassen, aber es ist doch wohl klar, dass das für ihre arme Tochter schon längst überfällig war. All die Jahre über der liebe Schwiegersohn und nach der Trennung der Buhmann. Eigentlich zu lächerlich um viele Worte darüber zu verlieren.
Der Bruder meiner Ex hat sich zu Beginn noch bei mir gemeldet und stand auf meiner Seite, bricht aber allmählich unter dem Druck seiner Familie zusammen, nachdem ihm mit dem Ausschluss gedroht wurde, falls er noch mit mir in Kontakt bleiben würde  ;D.

taka




09.12.2003 18:16 • #4


E
Hallo,

mir hat es geholfen, den Kontakt zu diesen Freunden abzubrechen. Ich habe dadurch nichts mehr gehört, was mir weh tun konnte. Ich hab jetzt einen neuen Freundeskreis, der mich bei meiner neuen Trennung unterstützt.

LG
Gästchen

09.12.2003 18:30 • #5


E
hallo suse,

ja das mit den freunden und der ehemaligen familie (schwiegereltern usw.) ist leider eines der ganz harten dinge am anfang.

wenn sie sich einfach nur raushalten würden ginge es ja noch. aber leider beziehen sie manchmal eben auch partei ohne dass du stellung beziehen kannst.
so werden aus manchen freunden feinde, die ja schon immer wußten, dass ihr nicht zusammenpasst oder du ein fieser typ bist oder die die ex ermuntern, möglichst viel rauszuholen.
die schwiegereltern mutieren tw. in besonders fiese ratgeber der will dich nur abzocken dem gehts viel zu gut mit seinem ganzen geld.-

verständnis hatte ich für die, denen das ganze programm einfach zu anstrengend war und die sich eine zeitlang bei keinem gemeldet haben....

allerdings war es auch bei mir so, das mir von den alten freunden nur zwei geblieben sind und das waren eh meine alten freunde.

und leider ist es sehr schwer, neue freundschaften aufzubauen...aber waren die alten kontakte wirklich freundschaften ? ich glaube eher nicht .-

wem wirklich etwas an dir liegt, der wird auch den kontakt halten..

mick

10.12.2003 09:04 • #6


E
Auch von mir kurz ein Statement dazu.

Wir hatten schon während der Beziehung - weil jeder seine Freiräume nutzen sollte - jeder eher einen eigenen Freundeskreis. Man hat sicherlich Feiern gemeinsam besucht und kannte die anderen Kreise.

Im Nachgang erfuhr ich zwar einerseits, daß es dem Kreis meiner EX nichts ausmacht, wenn ich Kontakt halte und das Ganze ja nichts mit mir zu tun hat. Andererseits wurde an mich herangetragen, daß einige schon von dem Verhältnis wußten.

Ich wohne ziemlich weit weg, insofern ist der Kontakt nicht so häufig. Und mir ist auch nicht danach.

Ich glaube, um einen Neuanfang völlig unbefangen zu starten, soll man sich ruhig auch von diesem Umfeld erst einmal lösen. Wenn der gröbste Schmerz dann vorbei ist, kann man immer noch eine Trennungs-Schmerz-Abschieds-Feier organisieren, wo man dann die alten Kontakte wieder aktiviert.

Wir sind ja oftmals kein schöner Anblick für unser Umfeld, so trauernd und rumhängend (wie ein Schluck Wasser in der Kurve), daher gehen auch viele - natürlicherweise - erst einmal auf Distanz. Wenige bleiben und die müssen eine Menge aushalten. Aber diese wenigen sind auch die wertvollen!

Genesen, gesunden, erstarken und dann mit neuem Selbstbewußtsein, mit Beton in der Brust neu aufbauen. ;) Gruß, Gerd

10.12.2003 13:57 • #7


S
Beton in der Brust? Nein, so möchte ich mein neues Leben nicht anfangen! Ich bin mir ganz sicher, dass der Schmerz und die Trauer irgendwann durchlebt sind und das Herz frei und unbeschwert wieder schlagen und vielleicht sogar irgendwann wieder hüpfen kann.

Der Tenor eurer Aussagen bezüglich der Freunde ist sehr einstimmig, es braucht wohl erst mal einen richtig großen Abstand zum alten Leben, um sich wirklich davon lösen zu können.

Vielen Dank, damit habt ihr mir bei der Entscheidung sehr geholfen. Es ist zwar sehr schmerzhaft, aber ich werde die gemeinsamen Freunde aufgeben, mir klar werden, wie mein Leben alleine aussehen soll und dann die nötigen Schritte unternehmen.

Liebe Grüße, Suse

10.12.2003 14:18 • #8


E
liebe suse,

auch ich musste nach meiner trennung einsehen, dass die alten freunde nicht mehr meine freunde sind. es war ein sehr schmerzhafter prozess, denn ich fühlte, dass nicht nur Ex gegangen ist sondern auch unser gemeinsamer clan, der wahrscheinlich auch nicht wusste, wie er sich verhalten sollte. es tat ziemlich weh, denn sie waren damals alles was mir noch geblieben wäre - aber leider war das ein trugschluss. ich habe auch viel geheult um den verlust dieser menschen, aber heute noch über einem jahr muss ich zugeben, dass ich froh bin, dass sie nicht mehr zu meinem leben gehören, dass ich mir in der beziehung eigene menschen gesucht habe, die zu mir standen und stehen. und mal ehrlich, es erweist sich doch erst in der not, wer freund ist und wer nicht.

sporadisch habe ich noch zu einigen von ihnen kontakt, aber ich merke wie sehr mich das noch an das alte leben erinnert, weil sie auch mit Ex noch kontakt haben und das verkrafte ich noch immer nicht so ganz tief in mir drin.

ja ich wollte es auch nicht wahr haben, es ist aber so, dass die menschen, die einen in einer paarbeziehung umgeben haben, einen zum g.t. danach nicht mehr umgeben, denn die situation hat sich völlig verändert, die meisten sind paare und man selbst als single ist zwar ab und zu gern gesehen, aber dann doch das 5. rad am wagen. zudem hatte und habe ich auch keine lust auf dieses paargedönse.

ich denke das was du jetzt erlebst haben viele durchlebt und ist wohl u.a. ein erster schritt in das neue leben.

lg
sabs

10.12.2003 14:49 • #9


K
Hallo suse,

da ist kein einfacher Schritt, einen neuen Freundeskreis aufzubauen ... und dennoch ist es mir gelungen, mich von alten Freunden oder Bekannten, die eh überwiegend oberflächlich waren, zu lösen.
Heute sind es zwar weniger Freunde, aber dafür wahre Freunde.

Ich konnte es damals nicht mehr ertragen, wenn Exex sich bei Treffs oder Feiern immer in den Mittelpunkt drängen musste.
Überhaupt passte es mir nicht mit Exex zu feiern oder meine freie Zeit mit ihm zu verbringen.
Daher habe ich mich ganz einfach mit einem Winker von allen alten Freunden verabschiedet.

Vom jetzigen Ex sind mir noch 2 Freunde geblieben, zu denen er wiederum keinen oder minimalen Kontakt hat. Was mir allerdings egal ist, dafür ist die Entfernung zu groß.

Ich muss sagen, ich hatte anfangs auch Angst alleine dazustehen ... und heute kann ich es gar nicht verstehen, warum ich damals diese Angst hatte.

Etwas neues kennen zu lernen ist nie verkehrt, ich kann es Dir nur empfehlen. ;)

Lieben Gruß
Karotte

11.12.2003 13:54 • #10


B
Gemeinsame Freunde sind kein Besitzstand, den man aufteilen würde. Auch sind gemeinsame Freunde kein Wahlvolk bei denen es darum gehen würde, möglichst viel von ihnen für sich und gegen die/den Ex zu gewinnen. Schließlich haben Freunde das Recht Kontakt zur/zum Ex zu halten.
Freunde müssen auch nicht einseitig Partei ergreifen. Sie sollten versuchen die eigene Situation zu verstehen. Gute Freunde zeichnen sich darüber hinaus dadurch aus, dass sie einem auch sagen, wo man sich in etwas verrannt hat und wo die Position der/des Ex ebenso verständlich ist. Es geht hier nicht darum einen Krieg mit möglichst viel Unterstützung zu führen sondern es geht allenfalls darum, Rat und Unterstützung zu erhalten. Das wichtigste nach einer Trennung ist aus den eigenen Fehlern zu lernen - denn sonst sind wir verdammt gleich wieder ins nächste Unglück zu rennen.
Man sollte sich absprechen, wer welches Bedürfnis hat, sich aus dem Weg zu gehen und dafür eine faire Lösung suchen. Gemeinsame Freunde sollten ermuntert werden, den Kontakt zum/zur Ex ebenfalls aufrecht zu erhalten. Wer die gemeinsamen Freunde für sich vereinnahmen will, gewinnt kurzfristig oberflächlichen Support und verliert langfristig diese Freunde.

28.12.2015 00:23 • #11


E
12 Jahre alte Threads sollte man wirklich nicht ausgraben.... Von den beteiligten Usern war laut jeweiligen Profil auch keiner 2015 im Forum aktiv...

Und von Freunde aufteilen oder gar erobern hat doch gar keiner geschrieben?!

28.12.2015 00:58 • #12


A


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