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Gemeinsame Wohnung - die Zeit danach

N
Hallo zusammen,

mir ist bewusst, dass es zu diesem Thema keine allgemeingültige Antwort gibt, da jeder es anders sieht.

Gerade deshalb würde mich aber einmal eure Einstellung interessieren. Es würde mich freuen, wenn ihr eure Erfahrungen teilt und / oder eure Bedenken äußert.

Es geht mir um das Thema der gemeinsamen Wohnung.

Ich persönlich wurde verlassen, habe mich aber dazu entschlossen, alleine in der Wohnung wohnen zu bleiben.

Das war ein Bauchgefühl. Der Gedanke, nach einer vollkommen plötzlichen Trennung auch noch gezwungenermaßen in eine neue Wohnung, ein neues Umfeld zu ziehen, hätte mir in dem Moment große Probleme bereitet.

Ich fühle mich insgesamt sehr wohl. Vielleicht hat auch mit in die Entscheidung gespielt, dass meine Ex die Wohnung auch gerne gehalten hätte. Im Nachgang bin ich froh, denn sie hatte direkt jemand neuen. Der Gedanke, dass er in der Wohnung eingeht, wäre wohl nicht förderlich gewesen.

Ich habe einiges umgeräumt. Anderes wie die Küche oder das Schlafzimmer sind nicht umzuräumen.
Natürlich gibt es Situationen, in denen man sich an etwas zurück erinnert. Das liegt gewiss auch manchmal an der Wohnung. Das ist dann ein negativer Aspekt daran.
Aber auch der Auszug hätte negative Aspekte hervorgebracht, die jetzt nicht vorhanden sind.

Viele Leute konnten nicht verstehen, dass ich in der Wohnung bleibe. Andere Freunde hingegen haben es genau so gemacht und kein Problem damit.

Viele Rückblicke und Erinnerungen sind glaube ich auch nicht nur durch die Wohnung begründet, sondern eher durch eine gewisse Situation in der Küche oder sonstwo. Ich glaube, dass solche Erinnerungen auch in einer neuen Küche aufkommen würden.

Wie steht ihr zu dem Thema ?

Bei einigen von euch ist es ja auch so, dass ein Umzug gar nicht möglich ist, da es sich um Eigentum handelt.
Wie geht ihr damit um? Wie habt ihr dagegen amgekämpft, wenn es euch schwer fiel?

Möbel etc blicke ich tatsächlich emotionslos an, auch wenn man sich diese gemeinsam angeschaut hat. Und die hätte ich ja auch bei einem Umzug nicht komplett entsorgt, sondern wohl mitgenommen, da sie mir sehr gut gefallen.

Dennoch kommt mir manchmal der ganz leise Gedanke, ob es helfen würde, schneller abzuschließen, oder ob es zu noch mehr Problemen führen würde. Ich komme dann immer zu dem Schluss, dass es 75:25 positiv zu negativ ist, in der Wohnung geblieben zu sein. Und ob es in einer neuen Wohnung besser wäre, vermag niemand zu sagen.

Ich freue mich auf eure Meinungen:)

31.07.2021 11:41 • x 1 #1


I
Nach dem ich verlassen wurden bin , bin ich auch in der Wohnung geblieben , da ich mich immer wohl fühlte habe einiges neu renoviert , manches umgestellt und mein eigenes Reich daraus gemacht ich denke das muss jeder selbst wissen mittlerweile habe ich neue schöne Erinnerungen in meiner Wohnung erschaffen

31.07.2021 12:03 • x 3 #2


A


Gemeinsame Wohnung - die Zeit danach

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L
Ich wäre auch gerne in unserer gemeinsamen Wohnung geblieben, konnte diese allerdings alleine nur schwer finanzieren. Ich mochte diese Wohnung und fühlte mich auch sehr wohl.

Ich glaube schon, dass du mit der Zeit immer glücklicher und dich in der Wohnung wieder rundum wohlfühlen wirst

Erinnerungen oder Gedanken haben doch alle Verlassenen und Getrennten. Diese zu händeln bedarf einfach Zeit und hat nicht zwangsläufig was mit der gemeinsamen Wohnung zu tun. Es gibt so viele Möglichkeiten die Wohnung nach deinen Wünschen umzugestalten, auch wenn du die alten Möbel behältst.

31.07.2021 12:14 • x 1 #3


Nemaj
Ich bin sogar im gemeinsamen Haus geblieben, das jetzt allerdings mir allein gehört.

Ich habe hier einige Veränderungen vorgenommen und bin auch immer noch dabei. Bei einem Haus wird man ja nie fertig.
Mir wäre nie in den Sinn gekommen, alles aufzugeben, nur weil hier mal ein bestimmter Mann durchgerauscht ist.
Einige Dinge habe ich entsorgt und durch neue ersetzt.
Möbel habe ich umgestellt. Ganze Zimmer habe ich neu gestaltet und werden jetzt auch anders genutzt.

Meine Kinder sind hier groß geworden und deshalb hängen auch solche Erinnerungen an diesem Haus.
Die wollte ich ihnen und mir aber nicht nehmen.

31.07.2021 14:12 • x 4 #4


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Zitat von NeuesMitglied:
Dennoch kommt mir manchmal der ganz leise Gedanke, ob es helfen würde, schneller abzuschließen, oder ob es zu noch mehr Problemen führen würde. Ich komme dann immer zu dem Schluss, dass es 75:25 positiv zu negativ ist, in der Wohnung geblieben zu sein. Und ob es in einer neuen Wohnung besser wäre, vermag niemand zu sagen.

Ganz sicher würde es Dir helfen schneller abzuschließen, Dir eine neue Wohnung zu suchen, alleine aus dem Grund dass Du sehr viel zu tun hättest.
Das neue Nest will ja schließlich hübsch gemacht und eingerichtet werden.

Was nicht ganz so klar wurde, habt Ihr diese Wohnung erst zusammen gemietet oder war sie vorher schon Deine Wohnung?
Ich denke das spielt bei der Entscheidung eine sehr große Rolle.

Wie so vieles bei einer Trennung: Gefühle vs. Ratio
Wenn die Wohnung einen permanent an den Ex-Partner erinnert und traurig macht, würde ich es vorziehen mir etwas Neues zu suchen.
Falls es mit Umbauen, Renovieren usw. hilft, aus der Wohnung wieder nur Deine Wohnung zu machen, kann man sie behalten. Ist ja auch eine Kostenfrage...

31.07.2021 21:47 • #5


H
Hallo zusammen,
meine Ex-Freundin hat sich vor 3,5 Wochen überraschend von mir nach über 5 Jahre getrenntn. Seit 2 Jahren wohnten wir gemeinsam in unserer absoluten Traumwohnung (zur Miete), die wir gemeinsam ausgesucht und eingerichtet haben. Da wir erst mit 17/18 zusammengekommen sind und die ersten 3 Jahre hauptsächlich bei ihr im Elternhaus gewohnt haben, hatten wir die gesamte Einrichtung, jedes einzelne Möbelstück, zusammen gekauft. Die 2 Jahre waren die absolut schönste Zeit meines Lebens. Ich war bis zur Trennung wunschlos glücklich, vor allem da wir stets so harmonisch miteinander umgegangen sind.

Die Trennung hat mir komplett den Boden unter den Füßen weggerissen. Sie ist direkt zu ihren Eltern gezogen mit den nötigsten Sachen. Ich bin erstmal 1-2 Tage wie im Schock in der Wohnung geblieben und bin sogar von dort aus wie sonst auch üblich auf die Arbeit gegangen. Am dritten Tag war abends mein Bruder zu Besuch und da bin ich auf einmal zusammengebrochen, nachdem wir vom Pizzaessen in der Stadt wieder in der Wohnung angekommen waren. Noch am selben Abend haben wir das nötigste gepackt und ich bin dann wieder vorübergehend ins ehemalige Kinderzimmer im Elternhaus gezogen. Entfernung zum Glück nur 10-15 KM.

Nach 1 Woche habe ich mich mit meiner Ex-Freundin nochmal in der Wohnung getroffen um alles organisatorische zu klären. Sie hat bereits in der Wohnung gewartet. Bereits als ich des Schlüssel ins Schlüsselloch gesteckt habe, bin ich in Tränen ausgebrochen. Der Gedanke, wie glücklich ich sonst immer war, als ich in unsere Wohnung zurück gekommen bin und wie sehr ich mich auf unsere schönen Abende gefreut hatte tat so weh. Das Gespräch lief natürlich hoch emotional bei uns beiden ab - bis auf wenige Rückfragen haben wir uns aber dennoch nur auf das organisatorische konzentriert. Nachdem alles geklärt war stand sie noch an der Tür, ich wollte noch kurz bleiben, um schon wieder ein bisschen was ins Auto zu laden, denn wir hatten beide entschieden, die Wohnung nicht zu behalten. Sie zieht bereits kurzfristig in eine eigene Wohnung. Wir haben uns noch kurz gesagt, dass es schön ist, dass wir noch normal miteinander umgehen können und haben uns dann noch kurz umarmt. Sie meinte sie ist immer für mich da, wenn ich etwas brauche (Den Spruch habe ich hier schon mehrmals gelesen). Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen.

Eine Woche später habe ich mich dann doch spontan dazu entschlossen die Wohnung zu behalten. Nachdem ich in der Stadt wohnen bleiben möchte und andere Wohnungen Preis/Leistungs- mäßig im Vergleich unterirdisch sind.

Nun sitze ich hier - nach 3 Wochen in denen ich räumlich von der Wohnung Abstand gewinnen konnte - die ersten Stunden alleine in unserem ehemaligen Zuhause. Kaum noch Möbel da, die ganze Deko ist weg. Ihren Charakter hat die Wohnung verloren, aber die Erinnerungen an die vielen schönen gemeinsamen Momente in Zweisamkeit kleben wie Kaugummi an jeder Stelle der Wohnung.

Ich kann den Spruch meiner Freundin vom Einzug damals nicht vergessen: Es ist nur eine Wohnung, aber unsere Liebe macht die Wohnung zu unserem Zuhause

Ich hoffe ich schaffe es, hier mein eigenes Leben zu beginnen und wieder glücklich zu werden. Aktuell kann ich mir das nicht vorstellen - es gibt nichts worauf ich mich freuen kann.

01.08.2021 15:25 • #6




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