Ach Gus, leider gehts mir nach wie vor gar nicht gut. Deine Worte kommen sehr bei mir an, es fällt mir schwer die Hoffnung aufzugeben, denn ja, Mr. Right kommt nicht so oft vorbeigeritten.
Wir hatten gestern doch kontakt und dabei kam auch heraus, dass er wieder Dro. genommen hat. Am Anfang unserer Beziehung, bzw, noch in der kennenlernphase hat er aufgehört Dro. zu nehmen. Viele Schicksalsschläge haben ihn dafür anfällig gemacht und seine furchtbare ex-freundin hat ihn darin bestärkt Dro. zu nehmen und die Sucht aufrecht zu erhalten (auch wenn sie selbst keine Dro. nimmt).
Seine Mutter war Alk. (deswegen auch Dro. statt Alk. :/ ) und hat sich schlussendlich vor einigen Jahren totgetrunken (er damals ende zwanzig), die Wohnung wurde geräumt und sie verbrannt, er oder sein Vater wurden nicht informiert, erst einige Zeit später und er hatte zu dem zeitpunkt keinen Kontakt. In dieser Trauerzeit kam heraus, dass er eine Affäre neben seiner Ex hatte. Ich nehme an, das war der Anlass, dass sie ihn für immer leiden lassen wollte. Anfangs hatte ich auch ab und an kontakt zu ihr, sie hatte auch schnell wen anders gefunden und sie wollten in freundschaft auseinander gehen. Beide waren sich einig das schon seit jahren keine Liebe da war, wenn überhaupt Gewohnheit. Mir erzählte sie dann oft, dass er eben so sei und es nicht besser könnte, er könne keine Umschulungen/Weiterbildungen schaffen (was er sich wohl dabei gedacht hatte es je zu versuchen), er kann seinen Alltag nunmal nicht selber regeln (von daher regelmäßige SMS wann er was einkaufen soll, ihren Einkauf bei der gelegenheit auch gleich), das was er erlebt hat kann man nicht überwinden, sie habe ihn mehr geliebt als eine Mutter ihr Kind, er kann nunmal nicht ohne Dro.. Beide hatten ihn aufgegeben und er hat sich das in der Beziehung angenommen, bis er sich trennte und frei und echt sein wollte. So wie ich ihn kennengelernt hab, selbstbewusst, starke Meinung, gefühlvoll, ja auch geschwächt und gekränkt von schicksalsschlägen, dennoch mit dem festen willen zu leben, gut zu leben, mit sehr ähnlichen wertevorstellungen zu meinen und mit einer ähnlichen gefühls und weltwahrnehmung. Ich hab ihn in der Anfangszeit begleitet keine Dro. zu nehmen, hab ihn aufgefangen, wenn es ihm schwer fiel, habe ihn abgelenkt, wir haben darüber gesprochen woher die Sucht kommt, etc. und er hat aufgehört, eine therapie angefangen und sie schrieb ihm, er könne nicht ohne, er solle es sich nicht so schwer machen, sie hat ihm Dro. hingelegt, so dass er heimlich welche nehmen könne. Und sie plante ihn immernoch heimlich als (biologischen) Vater und Onkel ihrer kinder ein, wovon er aber nichts wusste, was ich von ihrem besten freund erfuhr, so dass er (der beste Freund) von mir erfuhr, dass er die Vaterrolle einnehmen solle. Er tat es nicht (keine Dro. und stellte klar, dass er sie nicht schwängern würde) und sie wurde wütend, schrie nur noch und biss und kämpfte um seinen Untergang, was dann zum Kontaktabbruch führte. Wirklich eine verrückte frau mit verrückten plänen....
Tja und gestern dann das. Ich bin froh, dass er ehrlich war und es überhaupt zugegeben hat, dennoch, ich weiß nicht was ich denken soll.
Eigentlich möchte ich, dass er sich die Zeit nimmt mit IHR abzuschließen, sich selbst zu finden und herauszufinden, was er eigentlich möchte. Ich bin noch nicht bereit ihn ganz aufzugeben, aber ich kann mich so auch nicht ganz auf eine Beziehung einlassen, in der er ihr trotz allem so nachtrauert. Wie es weiter geht steht in den sternen, aber meine reaktion darauf in kombination mit kontakt zwischen uns war, dass er mir beweisen müsse, dass er keine Dro. mehr nimmt, sehr barsch forderte ich regelmäßige Dro.tests. Ich könnte vllt wieder mehr vertrauen zu ihm fassen, aber nicht zu einer Sucht und er akzeptierte das sehr leicht. Naja immerhin, er ist auch von sich enttäuscht und das akzeptieren kommt wohl, weil er eigentlich auch keine Dro. mehr nehmen möchte, das clean sein hat ihn sehr viel weiter gebracht und zufriedener gemacht.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass das ganze ein gutes Ende nimmt und ich würde aber doch gerne erleben, dass es diese schöne gemeinsame Welt irgedwo, irgendwann doch gibt.
Gus, wie geht es dir denn eigentlich?