Hallo zusammen,
ich bin gerade etwas ratlos - vielleicht hat jemand eine Idee. Vor ein paar Tagen habe ich einen Korb bekommen und bin nun ambivalent, wie ich weiter mit meiner Bekanntschaft umgehen und welche Lehre ich aus der Situation für mich ziehen soll. Denn ganz nachvollziehen kann ich es nicht. Da sie mir sehr am Herzen liegt, würde ich mich sehr über neue Perspektiven oder Ratschläge freuen.
Wir haben uns Ende Mai bei einem Event zusammen mit gemeinsamen Freunden kennengelernt und sofort sehr gut verstanden. Von Anfang an viel Spaß gehabt: viel geredet, viel gelacht, uns geneckt und Berührungen ausgetauscht. Der Tag endete mit Händchenhalten. Es fühlte sich richtig richtig gut an und ich wollte sie besser kennenlernen, auch wenn ich nach dem Treffen erst Zweifel wegen unseres Altersunterschieds (~16 Jahre) hatte. nser zweites Treffen fand dann kurz später (wieder bei Freunden) statt und verlief ähnlich: wieder viel gelacht, uns geneckt, Berührungen. Sie begann, sachte meine Grenzen auszuloten was Nähe anging (im positiven Sinne) und es fühlte sich gut für mich an. Ich mochte ihre liebevolle, charmante und neckische Art. Sie lud mich danach zu sich nach Hause ein und diesmal tauschten wir dann auch Nummern. Sie erzählte mir von ihrer letzten Beziehung, die sie sehr (sehr) negativ geprägt und verletzt hat, redeten über was uns bewegt, und schauten gemeinsam den Sonnenaufgang. Beim Abschied dann: für sie ist alles nur freundschaftlich zwischen uns. Ehrlich: Das hatte ich nicht kommen sehen.
Unser drittes Treffen war dann bei mir zuhause. Ein Donnerstag Mitte Juli. Wieder wars ein intensiver, toller Abend. Sie blieb bis lange in die Nacht. Beim Abschied verriet sie mir, dass sie eigentlich nur kurz vorbeischauen und nicht die halbe Nacht über bleiben wollte - denn: es sei jetzt ihr Geburtstag. Und nun fand sie es so schön, diesen Tag mit mir begonnen zu haben. Dann brach sie in Tränen aus: ihr sei noch nie ein Mann begegnet, der sich so sehr für sie interessiert habe. Und sie habe Angst, dass ich einmal nicht mehr da bin.
Seither haben wir uns leider nicht mehr gesehen. Wir schrieben zwar noch sehr viel und regelmäßig, schmiedeten auch Pläne (Treffen und ein gemeinsamer Ausflug), setzten aber nichts davon um: das Treffen sagte sie kurzfristig (und für mich glaubwürdig) ab und für den Ausflug fanden wir in den darauf folgenden beiden Wochen keinen gemeinsamen Termin (was nicht nur an ihrem, sondern auch meinem Kalender lag). Ab Anfang August war ich dann für zwei Wochen in Urlaub. In der Zeit ist mir bewusst geworden, wie sehr sie mir mittlerweile ans Herz gewachsen ist. Ich wollte sie gern wiedersehen. Also schrieb ich ihr beiläufig: ich denk an dich. Sie sprang drauf an und fragte neckisch, wie das kommt? Ich antwortete ehrlich: dass ich die Zeit mit ihr genieße, ich es mag wie man mit ihr Spaß haben kann und wie sie denkt, ich mich wohl bei ihr fühle und ich mich deshalb schon auf unser Wiedersehen freue. Vielleicht habe sie ja Ende der Woche Zeit.
Ihre Antwort kam ungewohnt spät. Sie war höflich, kurz und knapp. Keine Reaktion auf meinen Date-Vorschlag, keine weiteren Fragen. Ich habe das als Korb verstanden. Nach einer Nacht drüber schlafen entschied ich mich, das Kennenlernen an der Stelle zu beenden, da ich merkte, dass ich Gefühle entwickle, die sie nicht erwidert. Und hier beginnt mein eigentliches Dilemma: ich bin nicht bei dem klaren Cut geblieben. Mir kamen ihre Tränen an dem letzten gemeinsamen Abend wieder in den Sinn. Ich habe ihr mitgeteilt, dass ich ehrlich ratlos bin, wie ich mit uns umgehen soll. Dass ich sie sehr schätze und dass als sie mir unter Tränen von ihrer Angst erzählte, ich genau nicht derjenige sein wollte, der ihre Sorgen bestätigt. Eher im Gegenteil.
Nun, die Ambivalenz zwischen dem, was sie sagt und was sie tut, fiel mir schon beim zweiten Treffen auf. Eine Red Flag oder brauchte sie mehr Zeit? Jedenfalls: Ich habe mich an das gehalten, was sie tut. Aus ihrer Sicht waren ihre Signale dagegen immer eindeutig (immerhin, wir tauschen uns gerade darüber aus). Und da steh ich nun und weiß grad nicht, wie ich weiter mit ihr umgehen soll (wir werden uns im Freundeskreis sicher wiedersehen), und frage mich, ob ich mehr darauf hätte hören sollen, was sie sagt, und ich zu schnell zu offen war.
Vor einer Woche hatte ich noch die Hoffnung, dass es wirklich was werden könnte. Sie ist mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. Mir ist aber klar, dass das nichts mehr wird. Trotz allem würde ich gerne aus der Situation etwas für mich mitnehmen wollen.