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Gesellschaft -> wahre Liebe?!? Fehlanzeige?

B
Hallo Miteinander,

ich muss doch grad mal hier eine Diskussionsrunde eröffnen, habe nun schon öfter diese Situation erleben müssen, mir persönlich und in meinem bekannten Kreis.

Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass Frauen wie auch immer Männer heutzutage vor Problemen davon laufen, alle wollen Hollywood. Doch das Leben ist nunmal Berg Tal-fahrt, da muss man eben auch mal zusammenhalten und nicht weil es kompliziert wird, alles gleich hinwerfen und flüchten...
Wo sind die Zeiten hin, in denen man noch um das was man liebt gekämpft hat? In denen man Dinge nicht viel zu schnell aufgibt? Liegt es an unserer Gesellschaft? ppfffttt... ich persönlich bin noch NIE vor irgendwelchen Problemen weggerannt, habe meine Partnerinnen immer unterstützt, Liebe kennt finde ich keine Probleme!

Woran könnte das liegen? Liegt es an unserer Gesellschaft oder sind in etwa die Reize heutzutage so extrem, das man einfach sich denkt next, gibt ja eh genug Frauen und Männer? Wo ist der Sinn der Individualität hin?

Nicht das ich der festen Überzeugung bin, dass nur eine Art von Frau/Mann zu einem passt, sondern einfach die Tatsache, dass es jeden von uns nur einmal gibt...

Freue mich über hoffentlich verschiedene Ansichten und Meinungen

08.10.2014 02:39 • x 3 #1


S
Hallo b0rdi,
ich antworte kurz:
Unsere Gesellschaft ist schnelllebiger geworden, also z.B. vor 20 Jahren. Alles wandelt sich und jeder will alles möglichst schnell konsumieren (Fast Food-Mentalität). Das betrifft auch den Bereich Beziehung. Man gewinnt den Eindruck, es trennen sich immer mehr Menschen.
Andererseits muss ich auch sagen, dass die Gesellschaft gerne vorgeben möchte, was normal ist. Normal ist es dann, wenn man in einer Beziehung ist und Singles soll dann gerne vermittelt werden, dass sie unvollständig sind.

Ja, alles ändert sich…

08.10.2014 08:09 • x 1 #2


A


Gesellschaft -> wahre Liebe?!? Fehlanzeige?

x 3


ari12
Ich habe das Gefühl, viele rennen einem Ideal hinterher. Sie sind nie zufrieden mit dem, was sie haben, sie denken es gibt noch einen besseren Partner irgendwo dort draußen. Und wenn dann mal Probleme auftauchen oder der Alltag eingekehrt ist, dann denken sie sich Das kann doch nicht alles sein, da gibt es mehr für mich und beenden die Beziehung.

Ein weiterer Faktor wird die finanzielle Unabhängigkeit sein. Früher waren die Frauen häufig vom Einkommen ihres Mannes abhängig und eine Trennung wäre finanziell nicht wirklich möglich bzw. der Ruin gewesen. Deshalb hat man sich nur bei wirklich großen Problemen getrennt.

@Skyfire: Deine Ansicht mit den Singles teile ich eher nicht. Heutzutage ist es doch schon eher normal wenn man Single ist, vor allem in den Städten

08.10.2014 09:05 • #3


S
Zitat:
Ich habe das Gefühl, viele rennen einem Ideal hinterher. Sie sind nie zufrieden mit dem, was sie haben, sie denken es gibt noch einen besseren Partner irgendwo dort draußen. Und wenn dann mal Probleme auftauchen oder der Alltag eingekehrt ist, dann denken sie sich Das kann doch nicht alles sein, da gibt es mehr für mich und beenden die Beziehung.

Unterstreiche ich zu 100%, weil es genau die Erfahrung ist die ich gemacht habe!
Was die Leute dabei nicht bedenken ist, dass auch die nächste Beziehung irgendwann Probleme haben wird, denn es gibt nicht „die perfekte Beziehung“.
Zitat:
Ein weiterer Faktor wird die finanzielle Unabhängigkeit sein. Früher waren die Frauen häufig vom Einkommen ihres Mannes abhängig und eine Trennung wäre finanziell nicht wirklich möglich bzw. der Ruin gewesen. Deshalb hat man sich nur bei wirklich großen Problemen getrennt.

Klar, sicher auch ein Grund. Wobei ich das positiv finde. Warum sollen Männer und Frauen bei gleicher Arbeit nicht das gleiche verdienen. Insofern hat ja auch eine Frau automatisch die Möglichkeit sich zu trennen, ohne dabei in ein finanzielles Loch zu fallen. Und ein geregeltes Einkommen sichert jedem eine normale Existenz.
Zitat:
@Skyfire: Deine Ansicht mit den Singles teile ich eher nicht. Heutzutage ist es doch schon eher normal wenn man Single ist, vor allem in den Städten

Hier würde mich interessieren, wie du zu diesem Schluss kommst! Klar, wenn ich durch die Stadt gehe (ich wohne in der Nähe einer Großstadt), dann sieht man schon manche Singles, die alleine im Restaurant oder Café sitzen. Aber dass das jetzt ein Massenphänomen wäre? Kann ich absolut nicht teilen die Ansicht.
Und wie gesagt, aus meiner Sicht ist es eher so, dass es vorausgesetzt wird, dass man eben einen Partner hat. Warum auch sonst gibt es die ganzen Sprüche im Freundes-/Familienkreis: „Na, ist da denn irgendjemand bei dir im Moment“?

08.10.2014 09:15 • #4


T
Zitat:
Woran könnte das liegen? Liegt es an unserer Gesellschaft oder sind in etwa die Reize heutzutage so extrem, das man einfach sich denkt next, gibt ja eh genug Frauen und Männer? Wo ist der Sinn der Individualität hin?


Ja die Reize sind extrem aber sie sind im Grunde Illusionen. Diese ganzen Beziehungsangebote, S-Angebote, Verheißungen und die virtuellen Möglichkeiten erzeugen eine Scheinwelt, die mit der Realität wenig gemein haben.
Früher zählte man seine guten Freunde an einer Hand ab, heute hat man bei Facebook 200 und mehr Freunde. Freundschaften entwickeln sich durch eine gemeinsame Geschichte, heute addet man sie und schon hat man sie.
Früher entwickelten sich Liebschaften im realen Kontakt, heute sucht man sie per Mausklick, sobald ein Beziehungsproblem auftaucht oder die Schmetterlinge abhauen. Eine Verflachung die maßlos ist. Und was flach ist, hat keine Substanz, keine Dauer, keine Tiefe und kann infolgedessen ausgetauscht werden.

08.10.2014 09:25 • x 1 #5


E
Ich bin auch der traurigen Meinung das es so funktioniert. Der Vater-Mutter-Kind gedanke ist leider schon viel zu weit weg aus unseren Köpfen. Als Mann hast du da noch mer die A-Karte gezogen, wenn du mit deiner Frau/Freundin ein Kind machst und sie nach 3 Jahren draufkommt das sie vll doch was besseres findet ist sie weg. Als Mann zahlst du dann schön brav und darfst dein Kind jedes 2te WE sehen. Ich bin mir sicher das sich kein Vater das so vorgestellt hat. Mir geht es Gott sei Dank nicht so aber nach meiner jetzigen Erfahrung ist es so, dass ich KEINESFALLS ein Kind zeugen würde, die Cahnce das die Sache gut ausgeht ist leider zu gering um das Risiko eingehen zu können..... Traurig aber wahr

08.10.2014 09:52 • x 3 #6


B
Früher gabs starre Moralvorstellungen, die wenig Entfaltungsspielraum gaben...heute ist Entfaltung oberstes Gebot Hat man Familie oder Partner, kommt schnell die Frage auf Steht mir nicht noch mehr, noch besseres zu?! Und die Antwort lautet Ja! Auch hier im Forum ist es ja schon fast verpönt, sich über Affairen aufzuregen. Schnell wird die Verantwortung an den Partner abgegeben. Wenn nur alles in der Beziehung stimmen würde, wärs ja gar nicht so weit gekommen...Also ist der Partner Schuld, der einem das vollendete Glück vorenthalten hat Und eifrig wird in der Beziehung gesucht und gewühlt, wird beim Partner gesucht und gegraben, was fehlte, was nicht stimmte, wie es soweit kommen konnte, dass ein Partner sich eine Affäre suchte...Da kann man lange suchen weil immer etwas fehlt und die Reize grenzenlos sind. Dieses Alles kann einem aber niemand bieten. Fehlt dieses Alles, wird es einem nicht auf dem Silbertablett serviert, zieht man weiter.Und weiter und weiter. Verzicht? Zufriedenheit mit dem was man hat? Ich? Nein! Mir steht mehr zu! Basta!

08.10.2014 10:05 • #7


E
Zitat von Basta!:
Und weiter und weiter. Verzicht? Zufriedenheit mit dem was man hat? Ich? Nein! Mir steht mehr zu! Basta!


Tolle Lebenseinstellung! Wenn du dabei nicht ca 1000000 Scherben bei anderen Menschen hinterlassen würdest bzw andere Menschen in ein tiefes Loch stoßen würdest, wo manche erst nach 1-2 Jahren nach der Trennung wieder rauskommen, wärs echt ne super einstellung. Jeder soll machen im Leben was er möchte, aber nicht über Leichen gehen. Niemand sollte jemand anderen psychis oder physisch verletzen WOLLEN, das ist unmenschlich....

08.10.2014 10:13 • x 2 #8


blechpirat
@Basta!: WORT!

Und Transit hat mit seinem Schlusssatz recht: alles verflacht. Gilt für Beziehungen, wie für Freundschaften.

08.10.2014 10:13 • #9


blechpirat
Zitat von ElGigo:
Tolle Lebenseinstellung!


Hier fehlt auch so ein IRONIEBUTTON. So war's nämlich wohl gemeint.

08.10.2014 10:14 • x 1 #10


E
Zitat von blechpirat:
Hier fehlt auch so ein IRONIEBUTTON. So war's nämlich wohl gemeint.


Die Einstellung an sich finde ich nicht schlecht. Wer aufhört mehr zu wollen bleibt stehen.
Das verstehe ich und mache is in manchen Lebensbereichen nicht anders. Aber so in div.
Beziehungen zu gehen, wo einer sowieso nicht bleiben wird und der andere vll doch die Liebe
seines Lebens sieht, finde ich unfair. Wenn das im Vorhinein geklärt ist, ist das was anderes.
Aber wer hört schon gern: Ich bleib so lange bei dir bis ich was besseres finde?

08.10.2014 10:20 • #11


H
@ b0rdi
Ich kann Deinem Artikel und Standpunkt nur zustimmen.
Es stimmt, so bald es mal zu Problemen kommt, wird sich getrennt. Das habe ich vor 10 Wochen auch wieder erfahren müssen. Es wird nicht mehr im Vorfeld über anstehende Fehlerchen oder Problemchen geredet, sondern alles auf eine Negativliste gesetzt und wenn genug Negative vorhanden sind, wird die Trennung danach ausgerichtet. Das schöne und die freudigen Momente und Augenblicke zählen schon gar nicht mehr, die sind selbstverständlich und wenn die dann mal ausbleiben oder nicht so laufen wie erhofft, gibt es gleich wieder Vermerke in der Negativliste.
Wo ist der Respekt und die Achtung vor dem Menschen geblieben?

08.10.2014 10:28 • #12


B
Zitat:
Hier fehlt auch so ein IRONIEBUTTON. So war's nämlich wohl gemeint.


ja, war ironisch gemeint

Zitat:
Die Einstellung an sich finde ich nicht schlecht. Wer aufhört mehr zu wollen bleibt stehen.


kommt drauf an, wie und wo man sein Wollen umsetzt. Wer nicht mehr imstande ist, sein Glück woanders zu suchen als in immer neuen Bekanntschaften und mit suchendem Blick umherirrt, der verfehlt meiner Meinug nach das Ziel. Das eine ist ein Konsumgedanke, der auch in menschliche Beziehungen eingezogen ist, das andere ist Weiterentwicklung und die Suche nach Herausforderungen. Eine Herausforderung, das Suchen nach Neuem findet sich aber wohl kaum in immer neuen Partnern, Affairen und einem wilden Klicken durch das Netz Also mir fallen da eine ganze Menge aufregendere Dinge ein

08.10.2014 13:24 • x 1 #13


M
das früher alles so viel besser war, glaube ich nicht....
ich habe mich viel mit alten menschen unterhalten und die ehen waren keineswegs glücklicher,
gerade durch dieses abhängigkeitsverhältnis....

es wurde genauso gelogen, betrogen und geschlagen
aber man blieb eben....weil man nicht wußte wohin.....

es gab natürlich genauso glückliche beziehungen, wie heute auch....

aber ich bin dankbar, daß es heute die pille gibt
und dadurch die möglichkeit erst mal erfahrungen zu machen,

und die möglichkeit sich aus einer verbindung die einem nicht gut tut,
wieder zu lösen ohne dauerhaft geschädigt zu sein.

ich bin ein sehr treuer beständiger mensch,
aber ich möchte nur mit jemandem mein leben teilen, mit dem ich mich auch wohlfühle
und in keiner lieblosen beziehung verharren,
in der man sich eigentlich schon lange völlig fremd ist.

alleine sein finde ich nicht schrecklich...

08.10.2014 16:05 • #14


N
Jede Zeit hat ihre Reize!

Es wurden auch früher schon Affären eingegangen. Und es gab vielfältige Gründe, warum man sich nicht trennte. Entweder verbot es die Konfession oder die Familie musste ihr Gesicht wahren. Außerdem hatten Frauen nicht wirkliche Alternativen, da sie finanziell von ihren Männern abhängig waren.

Heute lebt man alles offen aus. Darum kommt es einem auch so vor, als würde die Wegwerfgesellschaft sich auf Beziehungen übertragen.

08.10.2014 16:23 • #15


A


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