Gespenster und Verlustangst

@Zukunft23
Vieles was Du beschreibst habe ich auch durchleben müssen.
Meiner Erfahrung nach sind Rückfälle (erst recht, wenn es ein Arbeitskollege ist) und eine Überschätzung der Gefühle zum AP (selbst wenn der nichts von ihr wollte) leider 08/15-Effekte bei Affären. Deine Frau war im Sommer noch völlig benebelt und konnte gar nicht richtig an Eurer Ehe arbeiten….auch wenn man es erwarten sollte.
Ich habe auch sehr unter dem ambivalenten Verhalten gelitten und sah mein Wohlwollen, mein Vertrauen und meine Anstrengungen als „Perlen vor die Säu“ an.
Im Nachhinein hat es bei meiner Frau sicherlich ein Jahr gedauert, bis ich sie endgültig wieder klarer empfunden habe. Im Nachhinein, denke ich, wäre eine räumliche Trennung bis dahin eventuell die bessere Lösung gewesen. Dann hätten sich beide bewusst füreinander entscheiden können und nicht im Panikmodus gehandelt.
Auch im Nachhinein enttäuscht zu werden kann auf Dauer etwas kaputt machen.

Weiß denn Eure Tochter Bescheid?

Das Vertrauen kommt nicht schlagartig zurück, doch um eine wirkliche Ehe 2.0 zu starten muss Deine Frau wissen, was ihr die Affäre gegeben hat und was auch Dir in der neuen Beziehung wichtig ist.
Weiterhin ist „Verzeihen“ hilfreich wenn nicht sogar nötig, wenn Ihr zusammen bleiben wollt….sogar wenn Du Dich trennst. Vergessen werdet Ihr es nie, doch die Wut wird geringer.

Werdet Euch klar, was Ihr aneinander habt und warum Ihr zusammen bleiben wollt. Allein wegen des Kindes oder des Geldes ist keine gute Basis. Doch ich verstehe Dich: Du stehst nur vor Optionen, die schlechter sind als das, was Du hattest. Und in diese Situation hat die die Person gebracht, die Du liebst.

Weiterhin muss Deine Frau aus der Scham raus ins Verantwortung übernehmen.
Und am besten raus aus dem Job, wo sie ihn weiterhin sieht. Sie ist für ihn eine Trophäe und wenn er Infos über die gemeinsame Freundin erhält, weiß er genau welche Knöpfe er drücken muss.