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Getrennt wegen den Schwiegereltern

M
Hallo liebes Forum,

ich trete hier als die Verlassende auf, habe meinen Exfreund im Januar verlassen. Die gesamte Geschichte möchte ich nicht ausbreiten, aber jetzt beschäftigt mich folgendes:

Wir haben letzten Sommer mehrere Wochen am Stück bei Schwiegereltern verbracht. Ich habe das ihm zu liebe schon öfter mitgemacht, allerdings nie soo lange. Er wusste, dass ich lieber zu Hause wäre, Zweisamkeit hätte und meinte es wäre ja das letzte Mal für so lange. Bei Schwiegereltern zu Besuch zu sein bedeutet, dass von Frühstück bis Abendbrot, Ausflüge, wirklich ALLES gemeinsam gemacht wird. Abends von Mutti ins Bett gebracht und morgens aufgeweckt

Dann war er beruflich wieder einige Monate weg (Ausland), und ich war ehrlich gesagt ganz schön genervt von den Sommermonaten. Als seine Rückkehr näher kam, rief seine Mutter an, sie wollen ihn mit am Flughafen abholen, das Wochenende bleiben, die Woche darauf mit uns das Wochenende verbringen und dann könnten wir quasi direkt bis Weihnachten bleiben.

Ich habe ihn wirklich sehr geliebt, und seine engen Familiensachen 5 Jahre gerne mitgemacht, für ihn. Es hat sich in der Zeit auch gebessert, dass er nicht mehr jedes zweite WE nach Hause wollte, nicht mehr mit ihnen telefoniert hat, wenn wir was zusammen gemacht haben (z.B. beim gemeinsamen Kochen), aber trotzdem beinahe täglich eine Stunde.

Aber mir ist am Ende der Kragen geplatzt. Ich habe neben seiner Familie kaum noch eigenen Raum gehabt. Wegen seinem Beruf musste ich dann auch monatelang auf ihn verzichten. Ich habe ihn gebeten, Grenzen zu ziehen, hat er nicht eingesehen. Seine Familie wüsste genau wie wichtig es ist, dass wir auch mal Zeit alleine haben. Aber das war ihm selbst scheinbar auch nicht so wichtig.

Am Ende habe ich mich wie gesagt getrennt, meine Gefühle haben unter der Situation echt gelitten.

Heute sehe ich auch wieder die positiven Dinge unserer Beziehung, wir haben nämlich an sich echt toll zusammen gepasst, viel gelacht, gemeinsame Hobbys (natürlich nicht oft gemeinsam ausgelebt) usw.. Das verunsichert mich grade, weil ich mich frage, ob ich zu früh aufgegeben habe, ob ich übertreibe, was seine Familie angeht.

Und das ist meine Frage an dieses Forum, wie seht ihr mit diesem kleinen Einblick die Situation mit seinen Eltern? Sagt mir bitte, dass ich nicht übertreibe. Aber es ist doch wichtig, auch mal zu zweit zu sein oder? Ich hadere mal wieder extrem mit der Trennung, aber wenn ich nur an seine Eltern denke, bekomme ich schon wieder einen Anfall... Ich würde so gerne damit abschließen

16.05.2017 13:33 • #1


A
Deinem Ex fällt abnabeln schwer und du hast das zu lange unterstützt und mitgemacht, da fällt es ihm dann schwer Kompromisse zu machen.
Lasse es gut sein, er hat es 5 Jahre nicht geschafft und falls er das wirklich wollte kann es wahrscheinlich nochmal solange dauern bis er seinen Kontakt zu den Eltern auf ein gesundes Maß reduzieren kann und sich nicht mehr sein Leben von der Mutter beeinflussen läßt.
Gehe du deinen Weg weiter, gestalte dein Leben neu.

Alles Gute !

16.05.2017 13:49 • x 2 #2


A


Getrennt wegen den Schwiegereltern

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E
Hallo

Zitat:
Bei Schwiegereltern zu Besuch zu sein bedeutet, dass von Frühstück bis Abendbrot, Ausflüge, wirklich ALLES gemeinsam gemacht wird. Abends von Mutti ins Bett gebracht und morgens aufgeweckt


Oh mein Gott , wie alt ist er denn ?

Zitat:
Am Ende habe ich mich wie gesagt getrennt, meine Gefühle haben unter der Situation echt gelitten.


Wundert mich nicht , richtige entscheidung .

Zitat:
Und das ist meine Frage an dieses Forum, wie seht ihr mit diesem kleinen Einblick die Situation mit seinen Eltern? Sagt mir bitte, dass ich nicht übertreibe. Aber es ist doch wichtig, auch mal zu zweit zu sein oder? Ich hadere mal wieder extrem mit der Trennung, aber wenn ich nur an seine Eltern denke, bekomme ich schon wieder einen Anfall... Ich würde so gerne damit abschließen


Was war denn überhaupt so besonders an ihm ? dass du überhaupt es für ihn getan hast , alles mitgemacht hast ?

Ich denke du braucht einen Mann , der eher selbständig ist und nicht auf die Hilfe von seinen Eltern angewiesen ist , ich habe auch eine gute Beziehung zu meinen Eltern , aber nicht so übertrieben , wie bei deinem Ex , aber ich denke du hast eine richtige Entscheidung getroffen , versuche damit abzuschließen und es als eine Erfahrung zu sammeln .

16.05.2017 13:49 • #3


VictoriaSiempre
Nein, Du übertreibst nicht! Ich habe ein Kind in ca. Deinem Alter und ich würde mich fragen, was da nicht richtig tickt, wenn es mich jeden Tag stundenlang anrufen würde. Und ja: Ich liebe mein Kind und telefoniere auch gerne und hätte bei wirklichen Sorgen auch immer ein offenes Ohr.

Aber Dein Ex-Freund muss sich alleine abnabeln, entweder er bekommt es hin oder eben nicht.

Ich hätte mich an Deiner Stelle wahrscheinlich schon viel früher getrennt.

16.05.2017 13:50 • x 2 #4


U
Hallo Monet,

anhand Deiner Schilderungen denke ich, dass er sich nicht von seinen elterlichen Umfeld abnabeln kann. Wenn Du das solange durchhältst - Respekt. Kann mir nicht vorstellen, dass viele Frauen dass solange mitmachen.

Der junge Mann ist m.E. noch nicht raus aus den Federn, umgangssprachlich nennt man so etwas wohl Muttersöhnchen. Wenn er nicht in der Lage ist, Freiraum für Euch zu schaffen und geleichzeitig am Rockzipfel der Mutter oder Gürtel des Vaters hängt, fehlt einfach m.E. die Reife für eine ernsthafte Beziehung. Da wird wohl noch eine ganze Zeit vergehen, bevor er soweit ist.

Lerne aus dieser Geschichte und ich hoffe, Du findest einen Partner, dem Eure gemeinsame Zeit sehr wichtig ist, denn Zeit ist knapp und ein wertvolles Gut, was wir (leider) oft nicht erkennen. Du hast es erkannt!

16.05.2017 14:04 • #5


M
Er hat mir wirklich sehr gut getan, wenn wir mal Zeit zu zweit hatten. Damals hatte er ein Wohnheimzimmer, eine Art Rückzugsort für uns. Nach seinem Studium und Beginn seines Jobs ist er bei mir eingezogen. Viel hatte ich davon aber wie beschrieben nicht mehr.

Ehrlich gesagt glaube ich sogar, dass sich Sachen hätten ändern können, mit dem Ende meines Studiums stehen einige Veränderungen an, sie sicher auch mehr Selbstständigkeit von uns beiden erfordert hätte.

Das Problem ist, dass mir einfach die Liebe in mir abgestorben ist, als wir so geschwisterlich nebeneinander her gelebt haben bei seinen Eltern. Ich empfinde für ihn tatsächlich immer noch Sympathie und er fehlt mir als (ein) Freund.

Vielleicht komme ich genau deswegen nicht damit klar, dass meine Gefühle weg sind, weil ich glaube, dass sich irgendwann doch etwas geändert hätte. Aber vielleicht ist das auch nur eine Wunschvorstellung...

Vielen Dank auf jeden Fall für eure Antworten. Das bestätigt mich, dass ich nicht grundlos verzweifelt bin.

16.05.2017 14:29 • x 3 #6


U
Zitat von monet:
Ehrlich gesagt glaube ich sogar, dass sich Sachen hätten ändern können, mit dem Ende meines Studiums stehen einige Veränderungen an, sie sicher auch mehr Selbstständigkeit von uns beiden erfordert hätte.


Ich glaube, dass wäre eher unwahrscheinlich, auch da wärst Du wieder alleinige Vorreiterin gewesen. Es liegt an ihm selbst, wenig bis gar nicht an den Umständen. Sorry, aber bei ihm liegt es vor allem an seiner Persönlichkeit.

Zitat von monet:
Vielleicht komme ich genau deswegen nicht damit klar, dass meine Gefühle weg sind, weil ich glaube, dass sich irgendwann doch etwas geändert hätte. Aber vielleicht ist das auch nur eine Wunschvorstellung...


Das trifft zu. Letztlich hofft man bis zuletzt, aber leider meist umsonst.

16.05.2017 15:18 • #7


M
Zitat von VictoriaSiempre:
Nein, Du übertreibst nicht! Ich habe ein Kind in ca. Deinem Alter und ich würde mich fragen, was da nicht richtig tickt, wenn es mich jeden Tag stundenlang anrufen würde. Und ja: Ich liebe mein Kind und telefoniere auch gerne und hätte bei wirklichen Sorgen auch immer ein offenes Ohr.


Danke für die Antwort!

Mir wäre tägliches telefonieren auch zu viel, genauso meinen Eltern. Die vielen Telefonate haben mich zu Beginn schon gestört, ich habe mich irgendwann daran gewöhnt, mir Beschäftigungen gesucht in der Zeit.
Ich weiß, ich bin selbst noch jung, aber trotzdem habe ich mir mit der Zeit eine erwachsenere Beziehung gewünscht.

Und ich habe mir gewünscht, dass ich ihm auch genüge, und nicht immer die ganze Familie dabei sein muss.

Ich sollte einfach meine Freiheit schätzen und aufhören, in Grübeleien zu versinken.

16.05.2017 16:40 • #8


U
Zitat von monet:
Ich weiß, ich bin selbst noch jung, aber trotzdem habe ich mir mit der Zeit eine erwachsenere Beziehung gewünscht. Und ich habe mir gewünscht, dass ich ihm auch genüge, und nicht immer die ganze Familie dabei sein muss. Ich sollte einfach meine Freiheit schätzen und aufhören, in Grübeleien zu versinken.


Gehört (leider) eben mit dazu, das Grübeln. Aber Deine Einschätzung ist richtig!

16.05.2017 17:03 • #9


S
Hallo monet,

ich bin 55 Jahre alt und habe zwei Kinder. Die Tochter wohnt mit ihrem Freund um die Ecke. Gerade deshalb, achte ich sehr darauf mich nicht aufzudrängen. Sie ist 23 Jahre alt, wir treffen uns ein- bis zweimal die Woche, oft nur ganz kurz oder wir verabreden uns und gehen zusammen was essen oder kochen für uns gegenseitig.

Mein Sohn ist 25 Jahre alt, studiert und lebt etwa 40 km von hier. Ihn versuche ich auch jede zweite Woche zu sehen. Entweder kommt er hier her oder ich fahre mal abends kurz zu ihm, auch was essen gehen und nach 2, 3 Stunden wieder heim.

Ich liebe meine Kids, sie mich auch und wir verstehen uns wirklich gut. Aber: bei uns keine täglichen Telefonate. Mit dem Sohn einmal wöchentlich, gerade auch, wenn wir uns nicht sehen. Er hat jetzt eine neue Freundin und anderes im Sinn als seine Mama

Gelegentlich eine Whats-App, nicht immer täglich, aber immer dann, wenn wir uns kurz was sagen wollen. Ich gehe immer davon aus, wenn ich nichts höre, gehts beiden gut, weil ich mir absolut sicher bin, sie melden sich, wenn sie mich brauchen. Und ich melde mich, wenn ich zu lange nichts höre.

Ist dein Freund ein Einzelkind? Der Freund meiner Tochter kommt aus einer Familie mit 4 Kindern. Die Mutter da ist auch eine Oberglucke, ich dachte immer ich wäre schlimm tendenziell. Die macht am liebsten auch immer alles mit allen ihren Kindern inklusive deren Partner. Meine Tochter und mittlerweile auch ihr Freund finden das auch anstrengend, weil dann immer alle alles zusammen machen müssen. Zurückziehen darf man sich da auch nicht zwischendurch mal kurz. Meiner Tochter und ihrem Freund ist es mal passiert, dass die beiden ganz unbedarft erwähnt haben, sie wollten nach Straßburg zum Weihnachtsmarkt. Als seine Mutter das gehört hat, wurde ein Familienausflug mit komplettem Anhang daraus. Auf dem Weihnachtsmarkt mussten auch alle zusammen bleiben. Geht nicht, dass man sich mal für eine Stunde vereinzelt oder aufteilt und sich dann wieder trifft.

Ich denke bei deinem Freund läuft das noch extremer, mir persönlich wäre das auch zuviel, dann Wochen dort zu verbringen und fast kein Privatleben zu haben.

Ich kann verstehen, warum du das nicht mehr ertragen hast und kann den anderen nur beipflichten: Dein Ex muss sich abnabeln und lernen auch mal nein zu sagen. Lass das Grübeln und lebe einfach.

16.05.2017 17:12 • x 2 #10


M
Zitat von Sabine 49:
Ist dein Freund ein Einzelkind?


Nein, er hat Geschwister, die aber nicht so extrem eingebunden sind. Nicht so oft telefonieren, nicht so lange bleiben. Obwohl das Verhältnis dort nicht schlechter ist.

Im Grunde war die Trennung meine einzige Wahl. Ich konnte diese Enge nicht mehr ertragen, wollte ihm aber nie Kontakt untersagen.

Zitat von Sabine 49:
Er hat jetzt eine neue Freundin und anderes im Sinn als seine Mama

Wie sehr ich mir gewünscht hätte, dass ich mal so eine Freundin für ihn gewesen wäre.

16.05.2017 18:08 • x 1 #11


U
Zitat von monet:
Nein, er hat Geschwister, die aber nicht so extrem eingebunden sind. Nicht so oft telefonieren, nicht so lange bleiben. Obwohl das Verhältnis dort nicht schlechter ist. Im Grunde war die Trennung meine einzige Wahl. Ich konnte diese Enge nicht mehr ertragen, wollte ihm aber nie Kontakt untersagen.


Ist Dir denn ein Grund bekannt, warum er so anhänglich ist? Gab es in der Vergangenheit ein bestimmtes Ereignis? Ist er das jüngste Kind in der Familie? Woher rührt diese Nestwärme?

16.05.2017 18:14 • x 1 #12


M
Ja er ist der jüngste. War wohl schon immer sehr anhänglich auch als Kind, seine Geschwister waren auch als Jugendliche schon schneller flügge. Allerdings ist die ganze Familie recht eng, wenn auch alle anderen irgendwann wieder den Weg nach Hause finden.

Ich muss sagen, ich, wie auch die anderen Schwiegerkinder, bin wunderbar in die Familie integriert worden. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass sie mich wie eine Tochter gesehen haben. Das ist ja prinzipiell auch toll, nur hat es sich am Ende tatsächlich angefühlt, als würden wir wie Geschwister dort leben. Nicht wie ein Paar. Mal für ein Wochenende wäre das in Ordnung gewesen, aber wie sagte meine Mutter immer: Besuch ist wie Fisch, stinkt nach drei Tagen.

16.05.2017 20:10 • x 1 #13


U
Zitat von monet:
Ja er ist der jüngste. War wohl schon immer sehr anhänglich auch als Kind, seine Geschwister waren auch als Jugendliche schon schneller flügge. Allerdings ist die ganze Familie recht eng, wenn auch alle anderen irgendwann wieder den Weg nach Hause finden. Ich muss sagen, ich, wie auch die anderen Schwiegerkinder, bin wunderbar in die Familie integriert worden. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass sie mich wie eine Tochter gesehen haben. Das ist ja prinzipiell auch toll, nur hat es sich am Ende tatsächlich angefühlt, als würden wir wie Geschwister dort leben. Nicht wie ein Paar. Mal für ein Wochenende wäre das in Ordnung gewesen, aber wie sagte meine Mutter immer: Besuch ist wie Fisch, stinkt nach drei Tagen.


Dann ist ja vielleicht noch nicht alles verloren, wenn Du augenscheinlich auch ein gutes Verhältnis zu den Eltern hast/hattest. Mach Dich rar und wenn Dich kontaktiert, mach Deine Position klar: Mehr Paar, weniger Großfamilie.

Wenn er es kapiert und er Dich liebt, reagiert er entsprechend. Da muss einfach die Nabelschnur gekappt werden, sonst wird das nichts (oder nur mit elterlichen Anhang ).

L.G.
Udi74

16.05.2017 20:34 • #14


M
Zitat von udi74:

Dann ist ja vielleicht noch nicht alles verloren


Irgendwo da steckt ja der Wurm drin. Auf der einen Seite wünsche ich mir, allem noch eine Chance zu geben bzw eine Chance zu bekommen. Andererseits ist es im Moment nicht so, dass da noch viele Gefühle da sind, eher ein großes Beklemmendes Gefühl, wenn ich mir vorstelle, mich dann auch wieder mit seinen Eltern auseinander setzen zu müssen.

Es wird demnächst nochmal ein Gespräch geben. Ich hoffe, dass er mittlerweile eine klare Positionierung gefunden hat, meinetwegen auch gegen mich. Dann kann ich vielleicht endlich abschließen.

18.05.2017 10:51 • x 1 #15


A


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