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Gibt es Liebe oder lässt sich alles erklären?

D
Hallo liebe Forumgemeinde,

ich lese häufig hier mit, da ich meine Liebesgeschichte noch nicht verarbeitet habe, auch wenn es sich manchmal schon anders anfühlt.

Jetzt aber zu meiner Frage, die sich u.a. aus all den Geschichten und dazugehörigen Antworten ergibt:

Gibt es die Liebe überhaupt oder sind es psychologische Konstrukte zweier Menschen bzw. das Resultat zweier Bindungstypen?

Ich dachte immer Liebeskummer sei ein Ausdruck von Liebe. Je länger dieser anhalte umso tiefgründiger sei die Liebe.
Aus den psychologischen Erklärungen wird der Liebeskummer jedoch vielmehr als eine Art Störung der eigenen Persönlichkeit erklärt. Je länger man leide, umso tiefgründiger die Ursachen in einem selbst.
Ich finde diese Erklärung ernüchternd.
Ferner heißt es, dass sich gewisse Menschen nicht ändern. Wenn jemand aber wirklich an sich arbeitet und es dem anderem aus vollem Herzen noch einmal zeigen möchte, ist es dann so etwas wie Liebe?
Ich spreche auch von gekränkten Egos, die oft beidseitig das Liebesaus produziert haben. Was, wenn diese Menschen sich immernoch mögen, es noch einmal miteinander versuchen möchten? Ist es noch Abhängigkeit oder kann das als wirkliche Liebe gesehen werden?

Mich verunsichern einige Beiträge und ich stelle die Liebe als einen schönen Zufall, Schicksal und mehr immer mehr in Frage.

Bleiben wir nur solange zusammen, bis wir uns bis zu einem bestimmten Punkt entwickelt haben und ziehen dann weiter zu neuen Ufern?

Wieviel Sinn hat es unter dem psychologischen Ansatz sich dem anderen gänzlich zu öffnen?

Vielleicht klingt meine Frage seltsam, vielleicht gibt es aber auch die ein oder andere interessante Antwort darauf.

Herzlichst, die Knef machts.

26.06.2016 00:41 • x 1 #1


S
Es ist nichts weiter als eigene Spiegelung in der andere Person.
Für mich zieht sie gleich und gleich an. Nicht die Gegensätze.
Und sich selbst sollte man auch lieben.
Die Liebe die mir als Kind beigebracht wurde, von überall her. Ist für Dichter, Theatermacher und Klavierspieler.

26.06.2016 01:22 • x 3 #2


A


Gibt es Liebe oder lässt sich alles erklären?

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V
Die Knef hat sich verrannt
Es gibt die Liebe

26.06.2016 01:51 • x 2 #3


V
An der Menge dessen, was du von anderen empfängst, könntest du ablesen, was du von dir selbst hältst und was du zu verdienen meinst. Wenn du von dem Gefühl bestimmt bist, überhaupt nichts zu verdienen, wirst du zu verhindern wissen, etwas zu empfangen. Du verdienst alles- aber wieviel davon gestattest du dir zu empfangen?

Wenn du nicht daran glaubst, dass du in deiner Beziehung wirklich alles erreichen kannst, dann wirst du es schon schaffen, recht zu behalten. Wenn du von einer bestimmten Überzeugung über das andere Geschlecht ausgehst, wird es dir schon gelingen, recht zu behalten. Was auch immer du für richtig hältst, wird sich in deiner Beziehung, deinem Partner und dir selbst zeigen....

Glaubst du also an die Liebe, dann triffst du entsprechende Menschen. Glaubst du nicht an die Liebe....
Dir tritt immer derjenige gegenüber, der dein Glaubenssystem spiegelt.
Du hast die Wahl

26.06.2016 02:12 • x 3 #4


V
Zitate von Chuck Spezzano

26.06.2016 02:13 • x 1 #5


K
Ja, so unrecht magst du nicht haben. Mein Liebeskummer ist schon unendlich lange und ich kann ihn auch nicht ablegen. Es ist ein unendlicher Verlust für mich. Im wahrsten Sinne des Wortes, unendlich.
Je mehr ich drüber nachdenke und je weiter ich zu mir selber vordringe, desto mehr sehe ich bei mir einen großen Schade, der schwer zu heilen ist. Dieser liegt in der Kindheit begründet und ist kaum zu beheben.
Diese innere Leere ist durch eine Verlust entstanden, der mir erst mit der Zeit richtig bewusst würde.
Die Liebe, die ich glaubte zu haben, ist ein Versuch meine Leere zu füllen. Es kommt aber immer zu den Punkt, wo ich weiter schaue und meine Liebe nicht ausreicht, sondern weiter suchen muss, aus einem inneren Bedüfniss heraus, weil mir die Liebe dann nicht genug ist. Habe ich sie dann aber Verloren, dann trauere ich sehr stark um das verlorene Glück und kann es nicht überwinden. Ich hänge dann sehr an der Person. Und das noch Jahrelang.
Kommt es zu einer neuen Liebe, dann tue ich mich schwer mich auch dort endgültig wieder zu lösen.
Nun ist es gar so, dass ich inzwischen versuche der Liebe aus zu weichen, weil ich diesen Verlust nur sehr schwer ertragen kann.
Ich leide sogar nach kurzen schönen Kontakten, sodass ich versuche, diesen nun aus zu weichen.
Obwohl ich durchaus, ausgesprochen emotional bin und auch anziehend für mein Gegenüber. Ich bekomme viel Komplimente, nur bin ich leider, dafür auch zu empfänglich und leide dann auch wieder, wenn sich die Wege dann trennen.
Ich kann nichts auf die leichte Schulter nehmen, obwohl es nach Außen hin, äußerst leicht wirkt, wenn ich kommuniziere. Aber meistens geht es bei mir mitten ins Herz und bei dem anderen dann auch.
Hinterher bleibt aber bei mir eine Traurigkeit zurück.
Ja, ich schenke Liebe und gebe mich dem hin. Immer wieder, nur merke ich auch, dass es mir zunehmend schwerer fällt, den ewigen Verlust zu überwinden.
Und nein, ich habe keine Mangel an Zuspruch. Und ja, ich weiß nicht auf wen ich mich einlassen kann und wer mir gut tut. Weil viele attraktiv sind und mir für den Moment gut tun. Ich kann schwer Grenzen ziehen. Das führt dadurch sehr schnell zu emotionaler Innigkeit. Einige Menschen sagen ich wäre anders. Sie empfinden es als positiv.
Für mich ist es mit Schmerz behaftet. Weil ich mich hingebe und öffne. Ich schenke mich daher, umarme die Menschen, auf der Suche nach dem vergangenen Glück. .

26.06.2016 02:16 • x 7 #6


W
Hallo!

Ich möchte zu Deiner Eingangsfrage nur eines sagen:
Was ist der Unterschied zwischen einem Pfarrer und einem Psychologen? Dem Pfarrer mißtraut man schon ...

LG

26.06.2016 02:45 • x 3 #7


D
Er und ich haben uns auf den ersten Blick und aufs erste Wort ineinander verliebt. Nach einiger Zeit kam die s.g. Symbiose zustande. Daraufhin sein Rückzug. Der Punkt an dem wir langsam aber sicher scheiterten. Erst nach dem Ende begriffen wir, warum es so war. Wir beschäftigten uns beide mit diesen Themen. Verarbeiteten irgendwie zusammen die Ursachen des Scheiterns. Ich wollte aufgrund dieser Erkenntnisse an dieser Liebe festhalten bzw. sie zur Liebe im eigentlichen Sinne reifen lassen. Trotz beidseitiger Gefühle wollte er nicht darauf aufbauen. Der Verlust ist daher sehr schmerzhaft für mich. Aus diesem Grund habe ich den Glauben an die Liebe verloren. Mag sein, dass es wieder tiefgründigere Gründe dafür gibt, aber ich kann es nicht leisten, jedes Mal, wenn ich Gefühle positiver oder negativer Art habe eine Analytikerin meiner Selbst zu sein. Das übersteigt meine Kompetenzen. Eine Paartherapie finde ich sinnvoll. Für mich als Single kann ich sagen, dass ich durchaus selbstreflektierend bin und mich und meinen ehemaligen Partner durchaus intensiv hinterfrage., um aus der gescheiterten Beziehubg zu lernen. ch wünsche mir im Jetzt zu leben und kein Opfer meines Unterbewusstseins zu sein, welches möglicherweise ein Teil der Vergangenheit ist. Ich finde es auch sehr wichtig sich auch einfach mal vom Leben treiben zu lassen und nicht alles zu erklären. Jede Begegnung zwischenmenschlicher Art samt Einblick in die tiefste Vergangenheit. Kann man das leisten? Gibt es außertherapeutische Möglichkeiten des sich Verstehens was Beziehungsstrukturen angeht?
Mein ehemaliger Partner hat die Liebe an sich als Konstrukt gesehen. Er sagte Liebe spiele sich im Kopf ab. Das hat mich erschrocken, heute denke ich ähnlich, obwohl ich sie stets als etwas magisches, schwer definierbares sah.
Nach dem letzten Versuch sie zu leben, zu halten, reifen zu lassen und zu verstehen, bin ich gescheitert. Manchmal wünschte ich,,ich hätte sie nie dermaßen hinterfragt. Andererseits hätte ich ohne dieses Interesse meine Trennung nicht verarbeiten können.

26.06.2016 02:49 • x 2 #8


S
Glaubst du also an die Liebe, dann triffst du entsprechende Menschen. Glaubst du nicht an die Liebe....
Dir tritt immer derjenige gegenüber, der dein Glaubenssystem spiegelt.

Die Spiegelung ist eine Art Bestätigung, dass es jemanden gibt, der gleiche Vorstellungen hat wie ich.
Und die sind nicht automatisch schlecht. Spiegelt der andere meine Werte nicht, wende ich mich doch ab. Für mich wäre es unmöglich mit jemanden ein Leben zu führen, der völlig anderes tickt. Das geht nicht.


Dieses Zitat unterstellt ein falsches Glaubensystem zu haben.
Egal was Mensch glaubt, er wird immer sehr unterschiedliche Gestalten in seinem Leben treffen. Ob er will oder nicht.

Die schlimmsten Liebeskummer entstehen doch bei den Menschen, die glaubten ihre zweite Hälfte, das passende Puzzlestück, den Seelenverwandten gefunden zu haben.
Und plötzlich ist der Partner anders. Ganz anders.
In diesen Fällen wurde man künstlich gespiegelt, der Partner ist nicht das was er vorgibt zu sein.
Schaut Euch die Menschen an, die so etwas erlebten. Sie wirken verloren, traumatisiert. Oft zu lesen: Ich erkenne ihn / sie nicht mehr.

26.06.2016 03:19 • x 4 #9


K
@ die Knef
Nur wenn du gnadenlos ehrlich mit dir selber bist, kommst du weiter.
Du musst der Wahrheit ins Gesicht schauen. Dann gekennzeichnet du plötzlich alles. Es liegt dann wie ein klarer See vor dir.
Dann weißt du warum du leidest. Und das hat dann wenig mit dem Partner zu tun. Er kann da überhaupt nichts für.
Er war dein Pusselsteinchen was dir fehlte. Du hast es aber schon viel Früher verlohten, bevor du ihn kanntest.
Im schlimmsten Fall passte er dann wie die Faust aufs Auge. Dann ist eine Abhängibe, distruktive Beziehung entstanden, aus der man sich sehr schwer wieder lösen kann. Man hatte eine Symbiose gebildet und glaubt, seine zweite Hälfte gefunden zu haben.
Die hatte man aber schon in Kindertagen verloren.

26.06.2016 08:45 • x 3 #10


H
Deine Frage ist gut.
Ich finde diese Frage ist zu kompliziert für unsere Gehirne. Wir wären wahrscheinlich enttäuscht wenn wir wüssten wie es wirklich ist.
Wahrscheinlich ist die Wahrheit die dass wir uns einfach vermehren müssen und mehr ist es nicht..

26.06.2016 10:12 • x 3 #11


G
Man kann auch alles zerreden, zerdenken usw. usf.

Einfach mal fühlen, lachen, Kopf aus. Kann man bei Kindern wunderbar abgucken und sich anstecken lassen.

26.06.2016 10:40 • x 4 #12


Y
Deine Frage ist sehr komplex. Ich find`s schwer, darauf zu antworten weil da sehr viele verschiedene Aspakte mit hinein spielen.

Du schreibst, dass Du manchmal den Eindruck hast, Opfer Deiner Prägungen zu sein.

Natürlich lieben wir nie unabhängig von unseren Prägungen. Ich kann bsw. trotz der Verschiedenartigkeit meiner Partner wiederkehrende Muster erkennen. Das was wir anziehend aneinander fanden, entwickelte sich zum Konfliktthema.
So könnte man sagen: ich handle nicht aus Liebe, sondern bin gezwungen, alten Mustern zu folgen. Und da ist auch viel dran. Dennoch kann man doch auch trotz dieser Steuerung durch die Psyche lieben. Nur weil es Muster sind, die wohl in der Kindheit geprägt wurden, heißt es doch nicht, dass man daraus nicht eine funktionierende Beziehung und lebendige Liebe machen kann.
Bei sehr negativen Prägungen braucht es natürlich viel Bewusstheit und Stärke, um das hinzubekommen.
Zudem: Schmerzen gehören meiner Meinung nach auch zur Liebe. Ich sehe heute eine riesen Entwicklungschance darin.
Dauerhafter Liebeskummer oder Leidbeziehungen hingegen sind ein Zeichen, dass man bestimmte Dinge noch nicht verstanden hat. So jedenfalls meine Erfahrung.

Mal ein anderes Beispiel: sagen wir einmal, Du hast als Kind in einer Künstlerfamilie gelebt. Beide Eltern haben gemalt....
Das prägte Dich und als Erwachsene wirst Du vielleicht selbst Malerin- mit allen Schönheiten und Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben...
Bist Du wegen dieser Prägung lediglich ein Opfer Deiner frühkindlichen Muster? Oder bist Du trotzdem Malerin und findest sogar Erfüllung darin? Ist dann Dein Beruf weniger Wert weil er Folge einer Prägung ist?
Ich zitierte neulich schon einmal Niki de Siant Phalle. Sie hat ihre Kunst auch als Psycholtherapie genutzt. Wurde von ihrem Vater in der Kindheit missbraucht und hatte eine Phase, in der ihre Kunst darin bestand, auf Gemalde zu schießen

Auch wenn alles nichts als Psychologie sein sollte, so ist es meiner Meinung nach immer möglich, etwas daraus zu machen, heißt, ein zufriedenstellendes Leben zu führen. Die einen haben bessere Startbedingungen, die andere schlechtere. Aber sofern man es schafft, sich zu entwickeln, stellt sich manchmal heraus, dass das größte Problem zugleich die größte Chance darstellt. Auch in Problemen steckt viel Potential.

Ich denke, dass wir uns nur so lange als Opfer, also ohnmächtig fühlen, wie wir die Aufgabe, die hinter einem Problem steckt, nicht verstanden, oder nicht angegangen haben. Und wie gesagt: hinter einem Leiden steckt oftmals eine Chance.
Und jedes Dauerleiden ist für mich eine Art Fingerzeig Da entlang. Solange man nicht geht, tut es weh.

26.06.2016 11:13 • x 3 #13


Y
p.s. ich kenne von früher diesen alles auffressenden Liebeskummer. Seelenverwandten verloren, alles verloren und so...
Wenn ich heute Liebeskummer habe, tut`s manchmal auch höllisch weh und die Tränen fließen nur so. Aber es ist ein Moment, der sich maximal über ein paar Tage hinzieht. Dann aber geht es weiter. Früher unvorstellbar. Emotional nicht nachvollziehbar. Das heißt auch nicht, dass da keine Trauer, kein Vermissen in mir wäre. Ist manchmal da. Aber das ist nur ein einziger Aspekt meiner Gefühlswelt. Alles andere in mir ist frohgemut. Darum vermute ich, dass dieser Extrem,- und Dauerkummer auch eine Art zu große Fixierung auf den (Ex)-Partner ist. Man sucht die Erfüllung zu sehr in der Liebe. Ist glücklich, wird man wieder geliebt und unglücklich, wird man abgewiesen. Das muss wirklich nicht so sein.

26.06.2016 11:24 • x 5 #14


Tiefes Meer
Zitat von dieknefmachts:
Gibt es die Liebe überhaupt oder sind es psychologische Konstrukte zweier Menschen bzw. das Resultat zweier Bindungstypen?

Diese Frage resultiert aus der Vermischung von Ebenen. Um zu erklären, was ich damit meine, wähle ich jetzt mal ein bewusst absurdes Beispiel und stelle Dir die Frage: Gibt es die Menschen überhaupt, oder handelt sich um das Resultat einer Ansammlung von Atomen ?
Zitat von dieknefmachts:
Ich dachte immer Liebeskummer sei ein Ausdruck von Liebe. Je länger dieser anhalte umso tiefgründiger sei die Liebe.
Diese Idee ist weit verbreitet. Ich teile sie nicht.
Zitat von dieknefmachts:
Aus den psychologischen Erklärungen wird der Liebeskummer jedoch vielmehr als eine Art Störung der eigenen Persönlichkeit erklärt. Je länger man leide, umso tiefgründiger die Ursachen in einem selbst..Ich finde diese Erklärung ernüchternd.

Ich auch Ich halte sie aber auch für falsch und für den Ausdruck eines Weltbilds, in dem alles sich der Idee unterordnet, daß Menschen zu funktionieren haben wie Maschinen. Gleichzeitig gehe ich mit @ysabell. Ein sehr lang anhaltender Liebeskummer ist ein Fingerzeig zu schauen, wo es innerlich hakt.
Zitat von dieknefmachts:
Ferner heißt es, dass sich gewisse Menschen nicht ändern. Wenn jemand aber wirklich an sich arbeitet und es dem anderem aus vollem Herzen noch einmal zeigen möchte, ist es dann so etwas wie Liebe?
Ich spreche auch von gekränkten Egos, die oft beidseitig das Liebesaus produziert haben. Was, wenn diese Menschen sich immernoch mögen, es noch einmal miteinander versuchen möchten? Ist es noch Abhängigkeit oder kann das als wirkliche Liebe gesehen werden?
Ich persönlich finde es großartig, wenn ein Paar den Mut hat, eine Krise gemeinsam durchzustehen. Ich persönlich glaube, daß dadurch eine ganz besondere Tiefe der Liebe erwachsen kann. Aber es gehören zwei dazu, die das in freier Entscheidung angehen mögen. Es ist aber nun oft so, daß nur einer von beiden dieses Abenteuer angehen mag. Für den anderen stellt sich dann die Aufgabe, die Freiheit des anderen zu respektieren, sich dagegen zu entscheiden. Abhängigkeit ist es, wenn dieser Respekt nicht gelingt. Liebe lässt frei. Was uns weh tut, ist nicht die Liebe zum anderen, sondern vor allem unser unerfüllter Wunsch von eben demjenigen (weiter oder wieder) geliebt zu werden, der sich fürs Gehen entscheidet.
Zitat von dieknefmachts:
Mich verunsichern einige Beiträge und ich stelle die Liebe als einen schönen Zufall, Schicksal und mehr immer mehr in Frage.
Seelenverwandtschaft und Symbiose stelle ich auch in Frage. Allerdings nicht die Liebe. Obwohl ich das eine Zeitlang getan habe. Weil der Schmerz so groß war. Für mich ist Liebe weniger ein Gefühl als vielmehr eine Haltung gegenüber dem Leben. Und sollte ich nochmal einen Menschen treffen, mit dem ich mein Leben teilen mag, so wie er das seine mit mir - so wäre das ein wunderbares Geschenk. Ein Geschenk, auf das es allerdings keinen Rechtsanspruch gibt
Zitat von dieknefmachts:
Bleiben wir nur solange zusammen, bis wir uns bis zu einem bestimmten Punkt entwickelt haben und ziehen dann weiter zu neuen Ufern?
Kommt drauf an. Wenn's nicht mehr füreinander paßt, sollte man sich trennen. Allerdings gehe ich persönlich an die Liebe nicht mit dem Konzept heran, daß es von vorneherein nur eine Lebensabschnittspartnerschaft ist. Ich respektiere, wenn andere so denken, wünsche mir aber für mich einen Partner, der das anders sieht
Zitat von dieknefmachts:
Wieviel Sinn hat es unter dem psychologischen Ansatz sich dem anderen gänzlich zu öffnen?
Lass Dich doch von dieser Seelenklemptner-Fraktion nicht so verunsichern. Die Psychologie ist genauso wie die Schulmedizin davon geprägt, daß man nur abrechnen kann, was die Krankenkasse zahlt. Und die zahlt nur für die Behebung von Dysfunktionen mit wissenschaftlich nachgewiesenen Verfahren. Doch vieles entzieht sich der Messbarkeit.
Aus der Tatsache, daß etwas nicht meßbar ist, läßt sich nicht ableiten, daß es nicht existiert. Nicht mal die Naturwissenschaftler würden das behaupten. Sie entscheiden sich nur dafür, Dinge, die nicht meßbar sind, nicht zu betrachten. Weil diese sich ihrer Methodik entziehen. Und hoffen dann, daß bei dem Rest genügend übrig bleibt, um alles zu erklären.

Herzliche Grüße zurück vom Tiefen Meer

26.06.2016 14:22 • x 3 #15


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