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Gibt es noch Hoffnung?

E
Ich schieße einfach mal los.

Im Moment glaube ich, dass unsere Beziehung keinen Sinn mehr macht. Das denke ich jetzt schon seit ein paar Wochen. Ich für mich empfinde im Moment unsere Beziehung fast ausschließlich als eine Belastung. Das war eigentlich schon immer mehr oder weniger der Fall gewesen, was aber auch mit mir persönlich zu tun hat. Im Moment ist es aber immer gegenwärtig. Es gibt kaum noch Momente oder Zeiten des Glücks und der Hoffnung. Ich wache morgens schon mit einem unwohlen und unsicheren Gefühl auf und komme mit einem unguten Gefühl zurück von der Arbeit nach Hause. Ich bin sehr angespannt und jede Kleinigkeit kränkt und verletzt mich. Streit und Diskussionen sind die Folge. Mein Wunsch und die Vorstellung wieder alleinstehend zu sein ist groß und tröstet mich ein wenig, macht mir aber zugleich Angst. Es ist schon sehr schwierig, sowas zu schreiben. Aber so empfinde ich jetzt gerade.

Mir ist klar, dass eine Beziehung auch größere Hürden überwinden kann und dass es wohl nicht immer rosig ausschaut. Ich bin auch jemand, der nicht gleich wegrennt, um Problemen aus dem Weg zu gehen oder sie anderen zuzuschieben, sondern ich stelle mich ihnen - früher oder später, bin da auch nicht perfekt. Nur denke ich, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem man sagt, dass es für einen selbst keinen Sinn mehr macht und man mit seinem Partner oder mit sich selbst nicht mehr über diese Punkte hinaus kommt. Die Rede ist von diesen Momenten, in denen sich Schmerz wiederholt, immer wieder. Es geht da einfach nicht weiter. Ich meine, jeder möchte sich doch verstanden und angenommen fühlen, einfach geliebt werden. Eine Abweisung dort zu erfahren tut eben sehr weh und kann auch je nach erlebter Kindheit triggern. Bei mir ist es jedenfalls so. Ist ja alles nicht so schlimm, es kommt darauf an, wie man da mit sich und der Vergangenheit umgeht.

Mir ist dabei wirklich egal, ob es an mir, meiner Partnerin oder an beiden liegt. Es ist ganz einfach so wie es ist. Ehrlich gesagt habe ich auch keine Energie mehr dafür, nach einem Grund zu suchen. Diese ewigen Diskussionen und Streits - uff! Keine Kraft mehr für.

Mir ist nur wichtig, dass man gut miteinander auskommt, sich gegenseitig versteht, auch sich selbst, und dies auch aufrichtig kommunizieren kann, auch wenn man emotional betroffen ist, wie etwa Dinge aus der eigenen Vergangenheit, die im Jetzt und Hier mit einfließen. Dass man einfach zwischen sich selbst und der aktuellen Situation differenzieren kann, mal über Persönliches hinwegschauen kann, wenn es einer Situation gut tun würde .

Bei mir ist es jedenfalls so, da fließen immer Dinge bzw. Verletzungen aus der Vergangenheit mit ein. Und ich für mich gebe in dieser Hinsicht mein Bestes damit umzugehen und mit meiner Partnerin darüber zu sprechen. Das Gute ist, dass ich das in dieser Beziehung für mich gelernt habe. Bin dafür immer sehr dankbar.

Leider kann ich mir aber so selbst keine Luft verschaffen, da meine Partnerin mit mir der Situation - und mMn mit sich selbst - überfordert ist. Sie wird sehr traurig (kann ich ja auch verstehen), wenn es um essentielle Dinge einer Beziehung geht, wo ich mich verletzt oder abgewiesen fühle. Es ist jedes Mal so, dass sie bei solchen Gesprächen so am Boden ist, dass ich plötzlich sie wieder aufbauen muss und ein schlechtes Gewissen bekomme, was ich das wieder Böses angesprochen habe.

So erfahre ich wieder ein Abweisung und es geht wieder von vorn los. Wir haben mMn beide Dinge aus der Vergangenheit, die es uns beiden schwierig machen, mit solchen Situationen fertig zu werden.

Es sind recht viele Dinge, die mich schnell kränken. Ich kann mir vorstellen, dass es meiner Partnerin auch einiges abverlangt und sie verzweifeln lässt. Aber sollte ich mich deswegen hassen? Nein, ich denke nicht. Ich denke, jeder sollte das tun, was einen Glücklich macht. Und sie hat nunmal keine Schuld an mein Glück oder Unglück.

Vielleicht existiert auch eine gewisse Abhängigkeit zu meiner Partnerin, ich vermute mal ja. Anders kann ich mir mein Verhalten nicht erklären. Ich weiß was ich möchte und was nicht, ich weiß was mir gut tut und was nicht, handle aber kaum danach. Darüber kann ich auch prima sprechen.

Vor einiger Zeit konnte ich mir selbst nicht verzeihen, also meine Fehler. Jetzt kann ich schon viel besser mit mir umgehen und meine Fehler annehmen. Nur ist es für mich immer sehr schwierig, wenn meine Partnerin das nicht kann. Es ist schwierig in solchen Momenten stark zu bleiben und mich nicht selbst zu hassen. Ihre Unsicherheit wird zu meiner.

Ich bin in letzter Zeit einfach so durcheinander. Wollte das jetzt einfach mal schreiben um zu schauen, was es mit mir macht.

13.06.2021 16:02 • #1


A
Warum bist du denn überhaupt mit ihr zusammen? Erschließt sich mir nach deinen Zeilen überhaupt nicht.

13.06.2021 16:10 • x 3 #2


A


Gibt es noch Hoffnung?

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alleswirdbesser
Hast du mit ihr über deine Gefühle und Gedanken gesprochen? Es wird sonst der klassische Fall: du machst dir wochen- oder monatelang Gedanken, löst dich allmählich, schließt für dich ab und stellst sie eines Tages vor vollendete Tatsachen. Sie bleibt geschockt und am Boden zerstört zurück, weiß nicht wie ihr geschieht und leidet, während du dich bereits auf dem Weg in dein neues Leben befindest.

Ich hätte mir so sehr von meinen Ex-Partnern (2) gewünscht, sie hätten früh genug die Probleme angesprochen, um daran zu arbeiten, bzw. es zu versuchen und wenn gar nichts geht, sich einvernehmlich und im Guten zu trennen. Wenn es am Ende beidseitige Entscheidung ist, ist meiner Meinung nach viel gewonnen. Ist leider keine Regel.

13.06.2021 16:30 • x 5 #3


E
Ich kann dem Text nicht entnehmen, warum Du an einer Beziehung festhalten willst, die Dich offenbar nicht mehr glücklich macht. Auch lese ich nichts von Liebe. Liebst Du sie? Gibt es gemeinsame Kinder oder andere Abhängigkeiten (Haus, Hund, Firma,...)?
Versuche mal ganz rational zu überlegen: Was hält mich, was drängt mich zum Gehen? Was davon ist mir wichtig im Leben?

13.06.2021 16:32 • x 5 #4


E
Zitat von alleswirdbesser:
Hast du mit ihr über deine Gefühle und Gedanken gesprochen? Es wird sonst der klassische Fall: du machst dir wochen- oder monatelang Gedanken, ...



Ich rede immer über meine Gefühle und bin ihr immer aufrichtig gegenüber.

13.06.2021 17:02 • x 1 #5


E
Zitat von Arnika:
Warum bist du denn überhaupt mit ihr zusammen? Erschließt sich mir nach deinen Zeilen überhaupt nicht.


Weil ich sie liebe und für sie da sein möchte. Ich möchte ihr noch soviel mehr geben, weil ich es gerne tue.

13.06.2021 17:03 • x 2 #6


Nechal
Wow, ich bin beeindruckt, wie vielperspektivisch du darstellt wie es dir geht... und wie klar..... und eigentlich gibst du dir auch selbst schon die Antwort... versuch es einfach nochmal mit den Augen eines dritten zu lesen, ich glaube dann weißt du die Antwort, ich wünsche dir viel Kraft

13.06.2021 17:06 • x 2 #7


alleswirdbesser
Zitat von erzwodezwo:
Weil ich sie liebe und für sie da sein möchte. Ich möchte ihr noch soviel mehr geben, weil ich es gerne tue.

Dann würde ich nichts unversucht lassen. Trotzdem sollte es dir dabei auch gut gehen, unglücklich trotz Liebe ist auch nichts auf Dauer.

13.06.2021 17:22 • x 2 #8


ElGatoRojo
Du schriebst viel Text in deinem ersten Beitrag und daraus geht hervor, dass du dich in deiner Beziehung nicht wohl fühlst. Aber was konkret dein Problem ist, kommt da nicht so richtig rüber. Nehme ich deinen zweiten Fenster-thread als Aufhänger, hört sich das alles sehr kleinteilig an.

Könntest du die Sache irgendwie auf den Punkt bringen?

25.06.2021 12:55 • x 1 #9


FrauDrachin
Hallo erzwo,

ich komme gerade aus deinem Fensterthema... ich habe mich erinnert, dass ich dir hier auch schon antworten wollte, auch weil vieles von dem was du schreibst, mich an meinen eigenen Weg erinnert.

Und weil der Eingangspost sich gleichzeitig so merkwürdig gelesen hat... So viel allgemeines, so wenig konkretes, und dann wieder einige Abschnitte, wo du zu man wechselst, also eine Norm setzt, statt deiner eigenen Gefühle. So viel Reflexion, und doch so merkwürdig oberflächlich.

Deshalb finde ich es auch gut, dass du die Fenstersituation so detailiert beschreibst. Deine beiden Eingangsposts zusammen machen einiges klar.

Zitat von erzwodezwo:
Ich für mich empfinde im Moment unsere Beziehung fast ausschließlich als eine Belastung. Das war eigentlich schon immer mehr oder weniger der Fall gewesen, was aber auch mit mir persönlich zu tun hat.

Ok, das ist natürlich krass, das sollte eine Beziehung nicht. Ist auch blöd deiner Freundin gegenüber, quasi läßt du sie im besten Glauben weiter eine Lüge leben.
Und was hat das mit dir persönlich zu tun?

Zitat von erzwodezwo:
Nur denke ich, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem man sagt, dass es für einen selbst keinen Sinn mehr macht und man mit seinem Partner oder mit sich selbst nicht mehr über diese Punkte hinaus kommt. Die Rede ist von diesen Momenten, in denen sich Schmerz wiederholt, immer wieder. Es geht da einfach nicht weiter. Ich meine, jeder möchte sich doch verstanden und angenommen fühlen, einfach geliebt werden. Eine Abweisung dort zu erfahren tut eben sehr weh und kann auch je nach erlebter Kindheit triggern.


Ok, tacheles, du bist an einem Punkt, an dem es für dich keinen Sinn mehr macht, du kommst an diesem Punkt in dieser Beziehung nicht weiter. Momente, in denen sich der Schmerz wiederholt? Du meinst Situationen, wo euer Konflikt aufbricht?
Du möchtest verstanden, angenommen, geliebt werden. Wer nicht. Die Binsenweisheit ist, dass jeder das zuallererst für sich selber tun muss. Seh ich jetzt Luft nach oben, bei dir.
Jedenfalls ist es absoluter Blödsinn, an Dingen wie der Fenstersache (und ich nehme an, viele eurer Streits werden ähnlich wenig Substanz haben, du hast ja nicht umsonst diesen exemplarisch ausgewählt) festzumachen. Ganz, ganz falsch.

Zitat von erzwodezwo:
Ich bin sehr angespannt und jede Kleinigkeit kränkt und verletzt mich. Streit und Diskussionen sind die Folge.


Siehe der Fensterstreit. Anders mit umgehen.
Zitat von erzwodezwo:
Mir ist nur wichtig, dass man gut miteinander auskommt, sich gegenseitig versteht, auch sich selbst, und dies auch aufrichtig kommunizieren kann, auch wenn man emotional betroffen ist, wie etwa Dinge aus der eigenen Vergangenheit, die im Jetzt und Hier mit einfließen. Dass man einfach zwischen sich selbst und der aktuellen Situation differenzieren kann, mal über Persönliches hinwegschauen kann, wenn es einer Situation gut tun würde .

Ok, wieder so ein man Abschnitt.
Wenn man den Fensterstreit anschaut, hast du genau das leider nicht hinbekommen.
Wieder, komm vom man weg, wie hättest du das beim Fenstersteit umsetzten können?

Zitat von erzwodezwo:
Bei mir ist es jedenfalls so, da fließen immer Dinge bzw. Verletzungen aus der Vergangenheit mit ein. Und ich für mich gebe in dieser Hinsicht mein Bestes damit umzugehen und mit meiner Partnerin darüber zu sprechen. Das Gute ist, dass ich das in dieser Beziehung für mich gelernt habe. Bin dafür immer sehr dankbar.


Genau. Deshalb macht es auch überhaupt keinen Sinn, die Fenstersache auf der Sachebene zu diskutieren, weder hier noch mit deiner Freundin. War auf der Sachebene Kindergarten, hattet beide valide Argumente, war letztlich auf der Sachebene wurscht, wie ihrs handhabt.
Aber du bist davon so aufgebracht, dass du uns davon berichtest.
Also, weg von der Sachebene. Was wurde getriggert? Was aus der Vergangenheit hat reingespielt? Was ganz genau und ganz konkret ist da in dir abgegangen?

Zitat von erzwodezwo:
So erfahre ich wieder ein Abweisung und es geht wieder von vorn los.

Zitat von erzwodezwo:
Leider kann ich mir aber so selbst keine Luft verschaffen, da meine Partnerin mit mir der Situation - und mMn mit sich selbst - überfordert ist. Sie wird sehr traurig (kann ich ja auch verstehen), wenn es um essentielle Dinge einer Beziehung geht, wo ich mich verletzt oder abgewiesen fühle. Es ist jedes Mal so, dass sie bei solchen Gesprächen so am Boden ist, dass ich plötzlich sie wieder aufbauen muss und ein schlechtes Gewissen bekomme, was ich das wieder Böses angesprochen habe.

Naja, wenn du jemandem so wichtig bist, dass er in Panik ausbricht, wenn du (mindestens gefühlt) die Beziehung in Frage stellst, ist das ja das Gegenteil einer Abweisung.
Also, eigentlich scheint hier nicht sie überfordert, sie wird halt traurig und steht dazu, sondern du bist mit ihrer Traurigkeit überfordert. Noch so ein Punkt, wo du dein Problem zu ihrem machst.
Und wenn ich wieder die Fenstersache als repräsentativ verstehe, dann willst du halt vor allem dir Luft machen insofern, als du ihr reindrückst, was sie alles falsch macht.
Zitat von erzwodezwo:
Weil ich sie liebe und für sie da sein möchte. Ich möchte ihr noch soviel mehr geben, weil ich es gerne tue.

Das ist doch schön, wenn es wirklich so ist. Macht aber den Eindruck, als käme sie ganz gut klar, mit sich, mit dir, mit der Beziehung. Ich glaube, du sollteset als allererstes mal für dich da sein. Dir geben: Liebe, Verständnis, Angenommenheit. Super wenn du da Fortschritte machst, aber da ist noch so viel zu entdecken.
Und die Menschen die wir am meisten lieben und die uns am nächsten sind, latschen am gnadenlosesten auf unseren Triggern rum. Bieten uns dadurch aber auch die größten Lernchacen.
Bleib bei dir, gib nicht ihr die Schuld, bleib dran. Wird schon.

25.06.2021 16:45 • #10


Hola15
Zitat von erzwodezwo:
Ich schieße einfach mal los. Im Moment glaube ich, dass unsere Beziehung keinen Sinn mehr macht. Das denke ich jetzt schon seit ein paar Wochen. Ich ...

Ich komme auch aus deinem Fensterthema.

Du beschreibst hier, wie du getriggert wirst und auch, dass du dich jetzt schon viel leichter annehmen kannst.

ich könnte mir vorstellen ich war auch schon mal in einer ähnlichen Situation wie deine Freundin.

Eigentlich hätte er es gebraucht zu seinen Gefühlen und Bedürfnissen zu stehen und ich hätte ihn darin gerne gestärkt. Andererseits wurde er so getriggert, dass seine Reaktionen bzw. seine Gefühle komplett überzogen waren und nichts mit der momentanen Realität zu tun hatten.

Was bei Triggern ja eigentlich klar ist, da bist du ja zurückversetzt in den Gefühlszustand von damals.
Jetzt einfach zu sagen, so bin ich, so nehme ich mich an und so möchte ich angenommen werden ist mE zu kurz gedacht. Deine Freundin ist nicht verantwortlich für deine Trigger und ich halte es auch nicht für zielführend wenn sie dich darin noch bestärkt.

Es ist deine Aufgabe die Sachen aufzuarbeiten und zu lernen, dass heutige Situationen nicht die von damals sind.
Verurteilen musst du dich deshalb noch lange nicht, aber Verantwortung übernehmen.

25.06.2021 19:29 • #11


A


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