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Glück kommt manchmal unverhofft

K
Hallo ihr Lieben,

manche kennen mich schon, bin hier seit letztem Jahr, die Trennung war Anfang 2015.
Die Beziehung ist komplett abgeschlossen.

Womit ich immer noch kämpfe, 14 Jahre ist eine lange Zeit und ich habe alle Energie
in die Beziehung gesteckt und nicht ausreichend für mich gesorgt.

Ich hatte auch vorher kein stabiles soziales Umfeld, das hat mich anfällig gemacht mich
in eine Beziehung einzulassen obwohl von Anfang an klar war das beide nicht dasselbe wollen.

Möchte jetzt nicht zu weit ausholen, vielleicht im Laufe der Zeit wenn Fragen auftauchen
erzähle ich genauer wie alles zusammenhängt.

Jedenfalls bin ich in eine Abhängigkeitsspirale geraten.
Während der Beziehung hatte ich mehrere Arbeitsanläufe gemacht, aber leider nichts
auf Dauer.

Ich habe immer wenig Geld gehabt, der Ex etablierte sich und steigt die Karriereleiter nach oben.
Aus diesem Grund haben wir vereinbart das er mir einen finanziellen Ausgleich zahlt, ich
habe ihn viel unterstützt, bestärkt und bestätigt.

Dieser Ausgleich ist bald aufgebraucht und ich muss dann von sehr wenig leben.
Was mir besonders Sorgen macht, die Monatskarte die mir ermöglicht an Orte zu
fahren um soziale Kontakte zu haben kann ich mir dann nicht mehr leisten.

Ich habe noch einen kleinen Job, aber der reicht nicht aus um die Monatskarte zu finanzieren.
Hatte noch einen weitern Job, aber der ging im Zuge der Trennung verloren.

Etwas Neues finde ich nicht, bin momentan nicht in der Lage dazu.
Würde gern mehr machen, wenn ich wieder aus der Reha zurück bin hoffe ich vielleicht
wieder etwas mehr Mut zu finden.

Das wollte ich mal aufschreiben weil es sehr auf mir lastet.
Gestern hatte ich Glück, eine Regenjacke die ich für Nordic brauche, damit ich
auch in den Wald kann wenn's mal regnet ist plötzlich wieder aufgetaucht.

Dachte ich habe die verloren und war auf der Suche nach Ersatz.
Zufällig fand ich dann aber gestern die Jacke wieder.

Ich hatte die Suche aufgegeben, habe mich abgefunden. Plötzlich war sie da.

Manchmal hat man Glück, dann wenn man es am wenigsten erwartet, sich abgefunden
hat. Hatte aufgegeben nachdem ich überall nachgesehen hatte wo ich sie vermutet hatte.

Hatte mich schon auf die Suche nach einer neuen gemacht, gestern dann auch
nach einen Ersatz gefunden.

Dieses Glück würde ich mir auch wünschen was die Jobsuche betrifft, damit ich weiter
meine Ausflüge machen kann und mobil bleiben kann.

Ich könnte den Ex nochmal darauf ansprechen, es wäre gerecht wenn er nochmal
einspringt. Was mich aber abhält, ich will die Abhängigkeit lösen, möchte es selbst schaffen.
Das sagt mir mein Stolz, jetzt muss ich bloß meine Ängste in Griff bekommen.

Freue mich über Gedanken und Austausch zu dem Thema, vielleicht geht es anderen ähnlich.
Wie kann Glück entstehen, was sind die Schritte um dem Glück eine Chance zu geben.

Die Jacke ist ein kleines Beispiel, ich hatte losgelassen,
mich mit einer arragniert die nicht so meinen Vorstellungen entsprach, aber den Zweck erfüllt
und es ermöglicht meine Waldmärsche unabhängig vom Wetter zu machen.

Mit dieser Haltung war ich dann entspannt und konnte etwas sehen was vorher nicht möglich war.

Ich weiß das Thema ist nicht typisch für die Trennungsseite, aber es gehört in der Aufarbeitung
und dem Aufbauen einer neuen Perspektiv, um den Mut zu finden mit den Schwierigkeiten die sich
nach der Trennung stellen, dazu.

Durch die Art wie die Trennung abgelaufen ist habe ich sehr an Selbstbewußtsein verloren,
das möchte ich wieder aufbauen und mich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Allein überkommen mich regelmäßig Zukunftsängste, diese Ängste blockieren mich.
Das Schreiben hilft mir diese Blockande etwas zu lockern.


Alles Liebe,
Katalina

28.06.2016 08:39 • x 1 #1


S
Liebe Katalina,
bevor ich auf meine sozialen Kontakte verzichten und nochmals beim Ex betteln würde, würde ich zum Amt gehen.
Wer sich keine Monatskarte leisten kann, lebt eindeutig unterhalb der Armutsgrenze und hat ein Recht auf staatliche Unterstützung.
Das nimmt dir den Druck erst einmal und verschafft dir Zeit, um in der Reha zu gesunden, den Kopf frei zu kriegen und so einen neuen Job zu finden, der dich unabhängig macht.
Ja, es ist nicht schön Hartzer zu sein/sein zu müssen, aber es ist besser als sozial isoliert zu sein. Ich drück dir die Daumen und Kopf hoch! Es kann nur immer besser werden!

28.06.2016 09:22 • x 2 #2


A


Glück kommt manchmal unverhofft

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Herzblume
Aufgeben bedeutet loslassen. In dem Moment, in dem du loslässt, fließt alles. So kam die Jacke zu dir.

Du bist schon auf dem richtigen Weg.

Schreib weiter, lies weiter, suche weiter. Du wirst finden.

Deshalb bist du hier.

Willkommen.

28.06.2016 14:16 • x 2 #3


K
@Herzblume
danke für deine Worte, ja so sehe ich es auch, loslassen, fliessen lassen.
Ein Spruch fällt mir ein, daran orientiere ich mich gern:
Nicht suchen, FINDEN!

etwas zum Thema Zufallsglück:
Zitat aus einem Buch: (nicht wörtlich um das Urheberrecht nicht zu verletzen)

Wesentlich am Glück ist seine Unverfügbarkeit.
verfügbar ist aber die Haltung die man einnehmen kann.
Man kann sich verschliessen oder öffnen dafür.
Die Vorbereitungen im Inneren und Äußeren treffen, dass der Zufall sich verfangen kann.
Wichtig ist eine Haltung der Duldsamkeit, warten können bis etwas sich fügt.
Offenheit und Spontanität verbunden mit Aufmerksamkeit um den richtigen Augenblick zu erkennen und zu ergreifen.
Es scheint Offentheit beflügelt das Zufallsglück.
Gerne macht es Station wo es sich gut aufgehoben fühlt.
Zitat Ende.

Ein paar Gedanken zum Thema Glück,
es erscheint mir wichtig das zu erkennen grade weil die Auswirkungen einer großen Enttäuschung
nachhaltig das Selbst-Vertrauen erschüttert haben.

Damals hatte es auch viel mit Zufallsglück zu tun, sich dann aber leider als schlimmer Irrtum rausgestellt.
Ich habe gelebt in den 14 Jahren und nicht alles war schlecht, der Teil der mir geblieben ist und zu mir gehört,
daran möchte ich anknüpfen.

Mache mich auf den Weg um wieder Vertrauen zu gewinnen, besonders in mich selbst,
da ich immer mehr erkenne das ich die Karten in der Hand hatte, aber nicht sehen wollte,
eine gemeinsame Agenda gab es nie.

Ich habe mir das lange vorgemacht und auf die widersprüchlichen Botschaften reagiert,
statt auf mein Gefühl zu hören und dem nachzugehen.

Dieses Ausmaß zu begreifen dafür habe ich einige Zeit gebraucht und ich weiß auch
ich wurde geliebt, aber nicht auf die Art wie es richtig gewesen wäre.

Ich versuche es anzunehmen, alles was und wie es gelaufen ist.
Sehe mein Versäumnis mir selbst gegenüber und versuche jetzt mir selbst verzeihen.

Das Fehler anderer kann ich nicht ändern, also lasse ich es da wo es hingehört.

Ich kann nur an mir selbst arbeiten und hoffentlich irgendwann den Glauben an mich selbst
wieder finden.

Aloha

28.06.2016 19:50 • x 4 #4


Herzblume
du bist schon dabei, dich zu finden.

irgendwann machst du die Augen auf und siehst dich.

brauchst auf nix zu warten.

mein Zauberwort heißt annehmen bzw. akzeptieren. andere nennen es lieben.

Nimm DICH an.
Liebe DICH.

mach dich zur wichtigsten Person in deinem leben und alles andere kommt von selbst.

sei gut zu dir.
vergib dir.
umarm dich.
unterstütze dich.
Bau dich auf.
bring dich zum Lachen.
Sorge dafür dass du dich WOHL FÜHLST.

du musst nur nach innen schauen, jetzt, hier. Trau dich. es lohnt sich.

29.06.2016 02:36 • x 2 #5


K
Hi Herzblume,

was du schreibst stimmt alles im Prinzip, und nochmal danke für deine Worte,
du hast eine sehr liebvolle Art, für mich spricht aus den Zeilen ein reifer guter Mensch.

was die Klärung betrifft um an den Punkt zu kommen wie du's beschreibst,
dazu muss ich auch die Zusammenhänge verstehen.

Gestern war ich mir sicher es lag an der nicht vorhandenen gemeinsamen Agenda.
Heute früh hat's dann schon wieder anderes ausgeschaut,
das war sicher ein Grund, aber was sich daraus entwickelt hat,
vergleiche das mal mit dem Grexit,
alles Protagonisten haben sich verzockt, die Auswirkungen treffen Viele.

Mir wird bei diesem Beispiel klar, die Folgen von Machtkalkül und Überehrgeiz sind
verheerend.

Den Preis zahlen Viele, aber wie immer vorallem diejenigen die nicht so gut aufgestellt sind.

Ich hatte gestern das Zufallsglück thematisiert und Zufallsglück war es und das wiederholt
sogar als es vorbei war kam Zufall immer noch dazu.

Aber man hatte sich verzockt.
Die Geschichte ist kompliziert.
Es gab einen Grund warum man sich traf, es war eine Fügung des Schicksals so würde
ich es heute nennen.
Bloß das ein Teil der Protagonisten nicht zufrieden war damit.
Es ging seinen Gang, einen unheilvollen Gang.
Viele mischten sich ein und kochten ihr böses Süppchen.

Am Ende bin ich eingeknickt vor der Übermacht der Negativität,
aber auch durch meine eigene innere Unruhe und Verletzlichkeit.

Es hätte einen kühleren Kopf gebraucht, den hatte ich viele Jahre,
ich war überzeugt das es richtig ist und bin es bis heute.
Für mich ist ein Menschenleben mehr als Ansprüche und Status.

Ich wurde jedoch geopfert.
Diejenigen die es befeuert haben sind sich gar nicht klar über ihr Handeln,
oder nehmen es billigend in Kauf.

Opfer wird man aber nur wenn man's zulässt.
Ich habe es zugelassen.
Zu spät erkannt was für ein böses Spiel läuft,
das Säbelrasseln nicht ernst genug genommen.

In der Ruhe liegt die Kraft.
Diese Position habe ich verloren und damit bin ich in den Strudel der
Ereignisse geraten.

Ich hatte schon ein Opfer gebracht, ein schlimmes Opfer,
es hätte ein weiteres gefolgt, meine Gesundheit.
Die wollte ich nicht opfern, das hatte zur Folge das es mich
rauskatapultiert hat.

Könnte jetzt jammern und ja bedauere es sehr, aber
doch war es richtig, Gesundheit ist wichtiger als alles andere.

Das noch als Ergänzung.
Es war alles richtig, der Zufall, das Glück hat dafür gesorgt
das man sich traf.

Glück ist nach Definition aber nicht nur positiv.
Der Urspung des Wortes ist aus dem Althochdeutschen gelücke.
Es bezeichnet ein Schicksal das so oder so ausfallen kann.
Im Laufe der Zeit wurde es aber dann nur noch mit dem günstigen Zufall,
dem erwünschten Erfolg in Verbindung gebracht.

Daran bin ich wohl gescheitert, ich dachte Zufallsglück sei per Definition
der Beweis das etwas gut und richtig ist.

Dem ist nicht so, man muss auch das Glück prüfen.
Nicht jede Fügung ist ein Vorteil.

Die Auswirkungen auf die Protagonisten, diejenigen die es ausgelöst haben,
die nicht in der Lage waren eine vernünftige und menschliche Haltung zu gewinnen,
werden zum Teil vermutlich sehr spät zum Tragen kommen, zum Teil werde ich das wohl nicht
mehr erleben.

Bei anderen sehe ich die Auswirkungen schon jetzt.
Ein Leben auf einer falschen Spur hat Konsequenzen.
Am Ende hat man zwar jede Menge Renomee, aber man ist sich selbst
entfremdet und wenn dann das Ende naht kann man sich nicht mehr damit retten.

Es ist eine Lehrstunde der Lebensführung für mich, was macht ein gelungenes Leben aus,
wo sind die Stellschrauben um das zu ermöglichen.

Zunächst ist es die Zufriedenheit mit sich selbst, nicht Selbstzufriedenheit sondern zufrieden mit
dem wie es ist.
Dankbarkeit würde ich noch hinzufügen, für das Leben allgemein und für alles was doch gut ist auch
wenn es mal nicht so gut läuft.

Alles weitere lässt sich nicht oder nur sehr bedingt beeinflussen.

Weiß nicht ob ich an der Stelle noch weitermachen will, vielleicht ist alles gesagt,
das Prinzip erkannt.
Es geht jetzt darum wie damit umgehen, wie ein Haus, wohl eher ein Hüttchen bauen auf
all dem Schutt.

Ich hatte jetzt nochmal Glück, eine Reha wurde genehmigt nach langem Hin und Her,
es sah teilweise so aus als ob man mir das nicht mehr gewähren will bzw. auf eine Art die
mich nicht überzeugte. Das hat jetzt nochmal geklappt, mit Ruhe und Besonnenheit konnte ich
ein relativ gutes Ergebnis erzielen.
Ob es tatsächlich Glück ist, zum jetztigen Zeitpunkt lässt sich das nicht sagen,
es gibt Anzeichen aber endgültig wird es sich erst zeigen wenn ich vor Ort bin.

Wenn es nicht passt werde ich hoffentlich das Vertrauen aufzubringen und den Mut finden,
dass es auch dann irgendwie weitergehen wird.

Das wäre dann Ergebnis einer schmerzhaften Erfahrung und den Fehlern die passiert sind.
Dem nicht Erkennen das manches Glück nur scheinbar ist und bei näherer Betrachtung
und entsprechender Haltung schlimmes Unglück verhindert werden kann.

Schritt für Schritt, das Zauberwort hier und allgemein.

Es möge gelingen, wünsche es allen hier die auf der Reise durch's Leben gestrandet sind
und auf die ein oder andere Weise ums's Überleben kämpfen müssen.

29.06.2016 06:49 • x 2 #6


Herzblume
Weiter geht's immer.

Überleben. Kämpfen. Dafür bist du nicht hier. Keiner von uns. Wir empfinden es manchmal so. Aber auch das ist - wie alles - nur ein Trug, eine Illusion, die Wahrheit.

Wir sind hier um zu leben. Zu empfinden. Zu lernen. Zu entfalten. Zu sein. Um uns zu erinnern: Wir können glücklich und zufrieden sein - jeden Tag aufs Neue.

The world is your oyster.

Oder wie ein schönes Filmzitat heißt: Don't get mad - get EVERYTHING

Auf einen neuen Tag. Einen neuen Anfang. Eine neue Chance. Ein neues Glück. Einen neuen Spaß. Ein neues Abenteuer.

29.06.2016 12:17 • #7


K
Manchmal sind es die kleinen Dinge,
gestern erfolgreich einiges erledigt,
musste mich erst aufraffen, aber als es geschafft war war's ein gutes Gefühl.
Es hat sich alles gefügt, danach war ich zufrieden.
Musste mich entscheiden, entweder Dinge erledigen oder ein Konzert,
beides war nicht zu schaffen,
Ende des Monats ist wieder ein Konzert, da klappt es dann vielleicht besser.

10.07.2016 08:41 • #8


K
Möchte ein Gedicht von Rilke mit euch teilen das mir heute begegnet ist:

Vor lauter Lauschen und Staunen sei still,
du mein tieftiefes Leben;
dass du weisst, was der Wind dir will,
eh noch die Birken beben.

Und wenn dir einmal das Schweigen sprach,
lass deine Sinne besiegen.
Jedem Hauche gieb dich, gieb nach,
er wird dich lieben und wiegen.

Und dann meine Seele sei weit, sei weit,
dass dir das Leben gelinge,
breite dich wie ein Feierkleid
über die sinnenden Dinge.

12.07.2016 11:15 • #9


A


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