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Glücklich mit der neuen oder doch nicht?

T
Hallo zusammen,

ich möchte meine ganze Geschichte hier nicht noch einmal erzählen (dafür ist sie zu lange )
aber ich habe eine Frage. Wieso behandelt man seine Ehefrau, die man monatelang belogen und betrogen hat, bis es aufflog und sie einen rausgeschmissen hat, dann noch wie Dreck?

Kurz zu uns: verheiratet seit 5 Jahren, 3-jähriger Sohn.
Wie gesagt, ich habe die Affäre aufgedeckt und ihn rausgeschmissen. Er wollte nach 5 Wochen wieder zu mir zurück, meinte aber dann doch - und das nach 5 Tagen, obwohl er es war, der kämpfen wollte - ich wäre nicht die richtige für ihn und ist zu seiner Affäre zurückgegangen, mit der er jetzt fest zusammen ist und quasi unser Leben inkl. Familienleben weiterführt, wenn er am Wochenende unser Kind hat.

Ich habe entsprechend die Scheidung eingereicht und mit geht es gut. Er hat ja jetzt was er will: die alte (ich) ist er los, mit seiner Traumfrau ist er jetzt zusammen und sein Kind sieht er nur alle 2 Wochen - seine Verantwortung ist er also auch los.

Aus dem off, kackt er mich bei der Kindesübergabe an (obwohl er 2 Wochen davor sogar noch eine halbe Stunde bleiben wollte - ich hatte sogar das Gefühl er bereut und versucht krampfhaft ein Gespräch aufrecht zu erhalten). Ich frage mich, was das soll - dieser plötzliche Wandel. Wir hatten in den 2 Wochen keinen Kontakt. Das einzige, was er mitbekommen hat, sind meine Whatsapp stati, aus denen er entnehmen kann, dass es mir gut geht, und ein Schreiben von meine Anwalt, in dem ich die Scheidung fordere - was ihm ja eigentlich nur recht sein könnte.

Also was ist sein Problem?

Habt ihr eine Idee, die diesen Wandel erklären?

Ich freue mich auf eure Antworten.


glg

25.10.2022 11:20 • #1


unbel-Leberwurst
Zitat von TOE82:
Also was ist sein Problem?


Warum machst Du es zu Deinem Problem, was sein Problem sein könnte?

25.10.2022 11:26 • x 5 #2


A


Glücklich mit der neuen oder doch nicht?

x 3


K
Zitat von TOE82:
Wieso behandelt man seine Ehefrau, die man monatelang belogen und betrogen hat, bis es aufflog und sie einen rausgeschmissen hat, dann noch wie Dreck?


Tun das denn die Männer / die Menschen? Alle? Immer? Oder ist es bei Dir so und Du fragst uns, die ihn nicht kennen und glauben, dass es keinen Sinn macht, im Kaffeesatz zu orakeln? Frag ihn, wenn es Dich so interessiert. Nur von ihm wirst Du eine Antwort bekommen können, die stimmen kann.


Zitat von TOE82:
Ich habe entsprechend die Scheidung eingereicht und mit geht es gut. Er hat ja jetzt was er will: die alte (ich) ist er los, mit seiner Traumfrau ist er jetzt zusammen und sein Kind sieht er nur alle 2 Wochen - seine Verantwortung ist er also auch los.


Hm…. ja, er ist jetzt mit der Frau zusammen, mit der er zusammen sein will. Sieht so aus. Aber bzgl der Verantwortung hab ich ne andere Meinung: Wurde er bei dem Umgangsmodell befragt, oder warum habt ihr euch in die übliche „alle 14 Tage am WoE“ begeben? Wärst Du bereit, hier offener zu sein und weiß er das?

Zitat von TOE82:
Das einzige, was er mitbekommen hat, sind meine Whatsapp stati, aus denen er entnehmen kann, dass es mir gut geht,


Und das hast Du sicherlich auch beabsichtigt. Man merkt, Du bist noch voll drin. Die allerbeste Meinung hast Du von ihm auch nicht (kann ich aber gut nachvollziehen).

Ich würde Dir raten, da keine Energie mehr reinzustecken. Hier kann man auch nur rätselraten. Und was würde es Dir bringen, wenn der Grund gefunden wäre?

25.10.2022 11:35 • x 2 #3


S
Ich verstehe dich. Warum du es wissen willst.
Ich habe auch so ein Exemplar an der Backe. Außer, dass er nicht reumütig zurück wollte.
Er hat aber auch, was er wollte. Neue Freundin (vorher Affäre), Kinder nicht übermäßig, sodass er sein verliebtes Leben genießen kann, Wohnung mit ihr zusammen.
Und trotzdem behandelt er mich seit kurz nach der Trennung wie du es beschreibst. Als wäre ER hier das Opfer.
Vielleicht liegt es am Unterhalt, den er zahlen muss. Allerdings hätte ihm das wohl klar sein müssen (Er ist selbst gegangen, ich hatte die Affäre nicht aufgedeckt), dass das kommt.

Tja. Warum?

Ich habe bei ihm auch den Eindruck, dass er gar nicht so glücklich ist, wie er erwartet hatte. Sonst würde er ja viel gechillter reagieren ‍️
Als bei MEINEM NM ist es definitiv so, dass er mit sich selbst überhaupt nicht im Reinen ist und ich ihn ständig daran erinnere (triggere), was er alles getan hat (Affäre) und weggeworfen hat (unsere Familie).
Meine Ideen dazu.

25.10.2022 11:37 • x 2 #4


B
Zitat von SonnenschWein:
Als bei MEINEM NM ist es definitiv so, dass er mit sich selbst überhaupt nicht im Reinen ist und ich ihn ständig daran erinnere (triggere), was er alles getan hat (Affäre) und weggeworfen hat (unsere Familie).
Meine Ideen dazu.


Wenn ein Mann wegen einer Anderen geht und es läuft dann doch nicht so toll wie er sich das vorgestellt hat, sucht er einen Schuldigen oder zumindest einen Bösen. Sich selbst gesteht er das natürlich nie ein, dass er womöglich vorschnell und unüberlegt gehandelt hat, also wird nun ein Mensch gesucht, bei dem er seinen Frust abladen kann. Und Frust lädt man auch dadurch ab, dass man bösartig, gemein, unfreundlich zu anderen Menschen ist.
Wer ist am nächsten dran? Wen vergraule ich am leichtesten?

Natürlich die böse Ex. Denn von der musste er sich ja trennen, weil sie nicht mehr genügte und überhaupt jede Menge schlechter Eigenschaften hat. Er muss sich also sagen, ich hatte doch Recht mit der Trennung. Er rechtfertigt sich vor sich selbst, die Neue kann er nicht in irgendeiner Art und Weise angreifen, weil sie ja neu ist und er sie noch braucht. Da kommt die Ex-EF doch gerade Recht und die kriegt es jetzt ab.

Das kommt sogar bei Paaren vor, die sich einigermaßen einverständlich getrennt haben. Er braucht einen Adressaten, auf den er alles Schlechte projetziert. Und das ist dann die Ex-Frau, weil er von der ja sowieso nichts mehr will. Im Gegenteil, er muss Unterhalt abdrücken und er muss sich wenigstens ab und an um die Kinder kümmern.
Er braucht ein Feindbild, damit die Neue als die Gute dasteht.
Eigentlich leicht zu durchschauen und eine erbärmliche Verhaltensweise.
Und das wiederum stärkt wieder die neue Beziehung, vor allem wenn die Neue ihn noch bestätigt. Ja, Deine Ex. ist wirklich furchtbar, Du konntest ja gar nicht anders als zu gehen. Gemeinsames Feindbild stärkt den Zusammenhalt ungemein.

Das funktioniert im Großen wie im Kleinen. Ich denke da oft an den versuchten Einmarsch der Russen in Afghanistan. Der gemeinsame Feind des afghanischen Volkes war logischerweise der Aggressor und es funktionierte. Der Russe zog irgendwann ab. Ja, und dann? Dann folgten die internen Streitereien um Vormachtstellungen, Clanchefs wollten die Macht an sich reißen und Afghanistan versank im Chaos. Solange der gemeinsame Feind da war, war man sich einig, später leider nicht mehr, denn nur der gemeinsame Feind wirkte sich förderlich auf den Zusammenhalt aus.

25.10.2022 13:15 • x 6 #5


I
Ich würde sagen, um vor sich selbst die Meinung vertreten zu können, dass er es ja beendet hat und es richtig war, weil du so schrecklich bist und es nur so verdient hast.
Aber das wäre mir die Anstrengung der Synapsen nicht wert, mich mit sowas zu beschäftigt

25.10.2022 14:34 • x 1 #6


Cagy
Hallo Toe82,
es ist eigentlich müßig hier zu spekulieren warum er eine bestimmte Verhaltensweise gezeigt hat..vielleicht war das Ganze ja auch nur einem (für ihn) momentan sehr unangenehm-ärgerlichen Moment geschuldet und es gibt gar keinen *Wandel*..
Du fragst Dich ob er mit der Neuen glücklich ist oder nicht......
Auch ich kenne diese Zeit und die Gefühle von uminterpretieren ,alles anders sehen wollen, in jedem Wort und jeder Tat etwas anderes sehen wollen.....weil man sich mit der einfachen Wahrheit (noch) nicht auseinandersetzen will : es ist vorbei.
Was er *wirklich* macht, denkt, vorhat,plant etc.....ist seine Sache. Du solltest Deinen Weg gehen und nur schauen und danach leben was Dich weiterbringt.
Dir wird es erst wirklich gutgehen wenn DU der Inhalt Deiner Welt bist...nicht er.
Alles Gute und viel Kraft Dir.

25.10.2022 16:25 • #7