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Großer Scherbenhaufen

U
Ich bin Anfang 50 und eher nicht so dafür, private Themen ins Netz zu schreiben. Aber was macht man nicht alles, wenn man alleine und verzweifelt ist. Ich trau mich jetzt und schreibe einfach mal drauf los und erzähle von meiner Situation:
Unsere Beziehung läuft seit 8 Jahren. Nach einer gescheiterten langjährigen Ehe habe ich mich gefreut, wieder jemanden gefunden zu haben, der mir zuhört. Mein Freund damals selber in einer schwierigen Zeit und wir dachten, dass wir gemeinsam füreinander da sein können, um unser Leben zu meistern. Leider entwickelte sich dies nur einseitig. Ich bin eine zuverlässige, humorvolle und vor allem optimistische Frau und fühlte mich stark genug, ihn mitzureißen, was mir auch gut gelang.
Wir wohnen in einem Ort, aber bis heute hat jeder seine Wohnung. Am Wochenende bin ich meistens bei ihm, da er einen schönen Garten hat, den wir uns gemeinsam gestaltet haben.
Zudem hat er sich ein mit meiner Hilfe ein Gewerbe aufgebaut, ist also selbständig und viel unterwegs.
Es bleibt wenig Zeit für unser Privatleben und ich habe immer gehofft, dass sich das mit der Zeit einpendelt. Aber es verging Jahr um Jahr, ich hielt ihm den Rücken frei, damit er seinen Geschäften nachgehen konnte, verrichtete seinen gesamten Haushalt, Garten, Bürokrams, finanzielle Angelegenheiten und alles, was so anliegt.
Weil es ist wie es ist und ich die ganze Woche sowieso alleine bin, da ich nur stundenweise arbeiten kann aufgrund einer Frühberentung, war das so wie es bisher die beste Lösung.
Wir haben oft darüber gesprochen, zusammenzuziehen, aber leider wohnt er zusammen mit seinen Eltern und dem Bruder auf einem Gehöft. Es ist eine Erbgemeinschaft, eine Patchworkfamilie und es herrscht alles andere als Harmonie. Ich wurde von Anfang an nicht akzeptiert. Diese Situation gab von Anfang an immer wieder Grund für Streitereien zwischen uns. Ich habe mir immer so sehr gewünscht, dass wir uns etwas eigenes aufbauen. Aber da stieß ich auf Granit und irgendwann gab ich nach und glaubte seinem Optimismus, dass wir doch unser Ding machen und so alles gut werde.
Wie es manchmal auf diesem Hof eskaliert, das will ich hier nicht ausführen. Ich hätte mir nie in meinem Leben vorstellen können, dass es so etwas gibt. Aber schließlich liebe ich ja meinen Freund und nicht dessen Familie.
So vergingen die Jahre und ich hatte einerseits immer mehr den Wunsch, mit ihm jeden Tag zusammen zu sein. Andererseits läuft es nach wie vor sehr einseitig. Es läuft inzwischen so, dass er arbeitet, weil es ein Ein-Mann-Unternehmen ist und ich ALLES andere mache.
Ich vermisse seine Nähe, sein Zuhören, seine Zuverlässigkeit, einfach die Geborgenheit. Körperliche Nähe gab es in diesem Jahr noch gar nicht. Daraufhin angesprochen, meinte er, er sei stets müde. Meine Freundin sagt mir schon ständig, dass ich wie eine Mutterrolle übernommen habe. Ich erinnere ihn an sämtliche Termine, Wäsche und Haushalt sind Sonntagabend, bevor ich in meine Wohnung fahre, gerichtet und über die Woche gibt es nur sporadische Kontakte. ... ja wie es ihm eben passt.
Das genügt mir nicht und ich habe schon so oft um ein KLÄRENDES Gespräch gebeten, weil wir uns auch oftmals im Streit verabschiedet haben. Und da wird es seinerseits auch oftmals laut und ungerecht.
Seit Anfang diesen Jahres hatte ich dann wieder etwas Hoffnung, er hat begonnen, sein Haus kernzusanieren, das Ziel immer noch, dass wir zusammenziehen. Aber alles was zu organisieren ist, mache auch ich. Es geht langsam voran, weil er vieles alleine macht, aber es geht der Fertigstellung entgegen.
Er ist durch diese zusätzliche Belastung noch mehr genervt, seine Familie drangsaliert ihn, ich nerve, er ist total am Limit. Er merkt gar nicht mehr, dass unsere Beziehung gar keine mehr ist.
Den richtigen Moment habe ich immer wieder versucht zu erwischen, um mit ihm in Ruhe die Zukunft zu besprechen. Aber weicht stets aus, und ich solle aufhören, immer wieder die gleiche schei.. Ich muss nun mal arbeiten.... etc. Solche Worte fallen noch und dann verlässt er wutentbrannt die Wohnung, fährt vom Hof und ich sitze alleine da.
Das war schon zig mal so. Ich leide sehr darunter, weil ich einfach nicht den Absprung bekomme und immer wieder noch hoffe, dass alles gut wird.
Und leider muss ich immer den ersten Schritt machen, was heißt, ich muss, ich tue es, weil ich ihn liebe. Dann ist es erst einmal wieder ein paar Tage gut, bis die nächste Krise ansteht.
Das hört sich vielleicht alles erst einmal nicht so dramatisch an. Ich will jetzt anders reagieren, nicht hinfahren und mich nicht melden, denn gerade gestern ist es wieder so gelaufen wie oben beschrieben. Ich bin richtig krank, kann nichts essen und würde mich am liebsten ins Auto setzen. Aber es bringt ja nichts.
Ich schäme mich echt für mein teenagerähnliches Verhalten. Vielleicht versteht mich jemand.

28.11.2015 18:09 • #1


Snacki
Liebe Uti,

willkommen im Club ... hier bist Du richtig. Und aufgrund der Anonymität brauchst Du hier auch keine Berührungsängste zu haben - eben weil ja alles auf eine gewisse Art privat bleibt (außer man löst das über PM o.ä. selbst auf) ...

Zunächst mal: was Du hier beschreibst, klingt vertraut-verkorkst, um es mal so auszudrücken ... mir gingen bei Lesen folgende Gedanken durch den Kopf: große Opferbereitschaft und emotionale Abhängigkeit bei Dir (tust alles für ihn, kannst Dich nicht lösen, willst aber dennoch nicht Mutter sein) - vielleicht auch bedingt durch Erlebnisse, die sich noch zu Zeiten Deiner Ehe abgespielt haben. Dann: das Schleifen der Liebe durch den Alltag. Und: ein generelles Nicht-Aufgehobensein in dieser Familie (Du beschreibst Dich als nicht-akzeptiert).

Schreib mir doch mal - was Du an ihm oder dieser Situation (abseits von Gewohnheiten und einem etwaigen Gefühl von Sicherheit) überhaupt noch schätzt. Was hält Dich davon ab, wegzugehen / ihn zu verlassen? Konkret: Warum setzt Du Deinen Optimismus nicht für Dich selbst ein?

Ein anderer Aspekt: wenn er wirklich so am Limit ist - wäre es nicht das BESTE, in gerade mal komplett und richtig lange in Ruhe zu lassen?

Alles Liebe, Snacki

28.11.2015 18:26 • x 1 #2


A


Großer Scherbenhaufen

x 3


OneDay
Ja ich kann dich recht gut verstehen. Mein Rat wäre, kümmere dich erstmal um dich. Komm wieder auf die Beine, komm wieder zu dir. Der Eine oder Andere mag zwar einwenden, der Text wäre subjektiv und nur aus deiner Perspektive geschrieben, aber um dich geht es ja dabei, um dein Empfinden und das da etwas gewaltig schief läuft, in der Beziehung. Nimm dich zurück, offenbar merkt er erst so was er an dir hat, was du für ihn tust, wie du ihm den Rücken frei hältst. Vllt weiß er dies erst dann zu würdigen, wenn du ihn mal auf die Gusche fallen lässt. Denn das was du dir in der Beziehung ersehnt hast, dass hat er dir ja schon alles entzogen, daher wäre es an der Zeit ihm klar zu machen, dass eine Beziehung die auf Augenhöhe stattfindet nicht nur funktional sein sollte. Wenn er eine Haushälterin, jemand für die Buchhaltung etc sucht, soll er sich jemand suchen und entsprechend bezahlen. Aber dich auszubeuten und emotional verhungern zu lassen... Ich würde ihm die Pistole auf die Brust setzen, entweder es ändert sich etwas, oder... ! Denn was du in der Beziehung gesucht hast, dass bekommst du schon lange nicht mehr. Daher?

28.11.2015 18:35 • x 1 #3


peanuts
Du klingst sehr verzweifelt und deswegen erstmal ein großes Lob, dass Du Dich hier öffnest und Hilfe suchst. Das ist ein guter Schritt!
Du schreibst es ja selber, Du bist unzufrieden mit der Situation und wünscht Dir mehr Nähe und Zuspruch.
Wenn ich lese, was Du alles für ihn tust und dass da so GAR NICHTS von ihm zurückkommt, so sehe ich wenig Hoffnung, dass sich je etwas ändern wird, denn für ihn ist ja alles okay und bequem so.
Ich verstehe gut, dass Du ihn trotzdem liebst, Liebe kann man ja nicht ein und ausschalten wie einen Lichtschalter.
Eine Sache wäre denke ich enorm wichtig.
Mach Dich rar, denke mal nur an Dich. Fahr mal ein paar Tage alleine weg, unternimm etwas mit Freundinnen, probiere ein neues Hobby oder eine neue Sportart aus. Zeige ihm, dass Du Freude am Leben hast auch ohne ihn.
Das löst zwar die Probleme nicht, aber Du gewinnst so etwas Abstand und einen anderen Blick auf die Beziehung zu ihm.
So wie es sich liest, richtest Du Dein ganzes Leben auf ihn aus und nimmst ihm vieles ab, was er selbst erledigen könnte und müsste und damit sollte Schluss sein, damit er merkt, was er an Dir hat.
Dadurch, dass er seit Jahren merkt, was Du alles bereit bist zu tun, hat er ja gar keinen Grund sich zu ändern, er verspürt ja gar keinen Leidensdruck, Du aber sehr wohl und damit ist es Zeit jetzt mal an Dich zu denken und zu tun, was Dir gut tut!

28.11.2015 18:47 • x 1 #4


U
Hallo Snacki,
was ich an ihm schätze, ist eine gute Frage. Ich kann das nicht mal klar beantworten. Wenn alles läuft, wie er es will, ist er liebenswert und aufmerksam. Er ist großzügig, fleißig und ebenfalls optimistisch. Ich könnte mir vorstellen, auf was Du hinaus willst. Sicherlich denkst Du, dass ich Angst vor der Einsamkeit habe und deshalb diese wenigen guten Eigenschaften in Kauf nehme.
Denn bei den negativen fällt mir viel viel mehr ein: naiv, chaotisch, unzuverlässig, hibbelig, nervös, unterschwellig aggressive Tonlage, ihm wurde mal eine unreife infantile Persönlichkeitsstörung diagnostiziert, als er am Anfang unserer Beziehung eine Entzugsbehandlung durchgeführt hat.
Vielleicht fühle ich mich gerade deshalb in der Mutterrolle, weil ich selber keine Kinder habe und ich genau das auf ihn projiziere, was mir fehlt. Er lässt das mit sich machen, weil er ja im Grunde profitiert. Er ist ohne Mutter aufgewachen, seitdem er 3 Jahre war.
Und trotz dieser Umstände und das Wissen über seine Biografie habe ich mich zu ihm hingezogen gefühlt und dies noch immer.
Er will mir soviel bieten, kriegt das aber ohne mein Zutun nicht auf die Reihe. Und wenn ich nicht funktioniere, schaltet er auf stur wie ein kleiner Junge. Ich gebe es zu, ich mach mich dann auf den Weg, um ihn in den Arm zu nehmen und bin stets froh, wenn wir wieder gut zueinander sind.
Das weiß er genau und deshalb unternimmt er auch nichts, um auf mich zuzugehen. Also sagen wir mal so, er hat es auch schon gemacht. Das lief dann so, dass er mich aufsuchte, gecheckt hat, wie ich so drauf bin, ob Mutti noch böse ist und wenn ich dann kein Wort über das Vorgefallene mehr verloren habe, war für ihn die Welt wieder in Ordnung.
Ich finde Deinen Vorschlag und weiß das im Grunde ja auch selber passend, mal stillzuhalten und nichts zu unternehmen.
Im Grunde weiß ich auch, dass er kein Mann für mich ist, ich arbeite da scheinbar auch etwas auf, was ich in der Kindheit nicht bekommen habe, Aufmerksamkeit und Zuwendung. Trotzdem fühle ich mich auch als Frau zu ihm hingezogen.

28.11.2015 18:54 • #5


A
Zitat von Uti11:
Unsere Beziehung läuft seit 8 Jahren.
Es bleibt wenig Zeit für unser Privatleben und ich habe immer gehofft, dass sich das mit der Zeit einpendelt. Aber es verging Jahr um Jahr, ich hielt ihm den Rücken frei, damit er seinen Geschäften nachgehen konnte, verrichtete seinen gesamten Haushalt, Garten, Bürokrams, finanzielle Angelegenheiten und alles, was so anliegt.
Weil es ist wie es ist und ich die ganze Woche sowieso alleine bin, da ich nur stundenweise arbeiten kann aufgrund einer Frühberentung, war das so wie es bisher die beste Lösung.

So vergingen die Jahre und ich hatte einerseits immer mehr den Wunsch, mit ihm jeden Tag zusammen zu sein. Andererseits läuft es nach wie vor sehr einseitig. Es läuft inzwischen so, dass er arbeitet, weil es ein Ein-Mann-Unternehmen ist und ich ALLES andere mache.

Ich vermisse seine Nähe, sein Zuhören, seine Zuverlässigkeit, einfach die Geborgenheit.

Körperliche Nähe gab es in diesem Jahr noch gar nicht. Daraufhin angesprochen, meinte er, er sei stets müde. Meine Freundin sagt mir schon ständig, dass ich wie eine Mutterrolle übernommen habe.
Hallo Uti

du bist nicht nur wie eine Mutter, sondern auch eine kostenlose Haushalts- und Bürokraft sowie Gärtnerin für ihn und vergeudest deine besten Lebensjahre neben ihn. Als Frau, mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen hat er dich nicht auf dem Plan.

Weil du soviel für ihn machst finde ich es angemessen wenn er dir zu deiner kleinen Rente und deinem Job etwas dazusteuert und/oder euch zumindest als Eingetragene Lebenspartnerschaft führen läßt, damit du auch eine Anerkennung für deine Leistung bekommst und auch abgesichert bist und deine kleine Rente aufstocken kannst.
Schliesslich profitiert er von deinem Einsatz, müsste sonst Personal einstellen.

Was bist du dir selbst wert ? Wieviel Achtlosigkeit und Respektlosigkeit willst du noch ertragen ?

Mein Vorschlag : Nehme dir eine Auszeit, kümmere dich erstmal nur um dich, deine Beziehung ist krank und hat dich schon krank gemacht, allerhöchste Zeit um die Kurve zu kriegen, bevor es noch schlimmer wird, deine Seele schlägt Alarm und das solltest du ernst nehmen.

Ich würde dir therapeutische Unterstützung empfehlen, damit du lernen kannst dich selbst zu schätzen und zu achten. Danach kannst du schauen wo du stehst und was du wirklich willst.
Von ihm kommt fast nichts, du verlierst kaum etwas, sondern gewinnst Kraft und Stärke, die du sonst für ihn investierst.
Liebe geht anders ...

8 Jahre als Bedienung zu leben sind genug !

Alles Gute!

28.11.2015 18:58 • x 2 #6


U
Am Wochenende stand er wie gewohnt wieder vor meiner Tür. Als wenn nichts passiert sei. Ich hatte die ganze Zeit überlegt, wie ich reagieren werde, wenn dieser Fall eintreten sollte.
Er fragte mich, ob er etwas tun könne für mich und ich machte ihm klar, dass ich mich nicht gut fühlen würde nach all diesem Stress. Er beruhigte mich und sagte, dass der ganze Stress weniger werden würde, wir doch über Silvester unsren Kurzurlaub wie jedes Jahr gemeinsam verbringen könnten und ja er daran glaube, dass alles gut wird.
Als ich anhob, meine Zweifel zu äußern, meinte er, nein nicht schon wieder, meine ewigen Vorwürfe würden es jedenfalls nicht besser machen.
Ja damit hatte er mich wieder. Wir tranken einen Kaffee zusammen und er zeigte sich von seiner netten Seite. Er erzählte, wie seine Woche aussehen würde und dass am Dienstag, also morgen, seine neuen Badheizkörper geliefert werden würden. Ob ich denn Zeit hätte, diese in Empfang zu nehmen, darüber würde er sich freuen.
Ja klar, warum sollte ich das nicht tun, wenn alles richtig laufen würde, wäre das gar kein Problem. Ich sagte aber nicht zu, sondern erwiederte, dass ich einen Termin hätte.
Heute Morgen klingelte das Telefon, er erkundigte sich nach meinem Befinden und fragte nach, ob er auf meine Hilfe am Dienstag hoffen könne. Ich sagte zu. Im gleichen Atemzug erinnerte ich wie gewohnt an seine KOntoauszüge, die er heut zum Monatsende holen müsste und alles war wieder im alten Trott. Ich gehe mal davon aus, dass selbst wenn er sie geholt hat, er mir diese auf seinen Schreibtisch legen wird, so dass ich die Abrechnung machen könnte in der Zeit, wo ich auf die Lieferung warte.
So blöd es klingt, es wird mir schwer fallen, das nicht zu erledigen. Denn ich habe ja Zeit und könnte das wirklich für ihn tun. Mir geht das alles schneller von der Hand und ist in einer halben Stunde erledigt. Er müsste sich abends erst hinsetzen, wenn er spät nach Hause kommt.
Aber dann wäre es ja wieder das Gleiche, worüber ich mich eigentlich jedes Mal beschwere.
Ich bin wirklich in eine Abhängigkeit geraten, beschwere mich laufend und falle immer wieder auf seine nette Phase, die der herabwürdigenden Phase folgt, herein.
Ich weiß dass ich konsequent mein Nein zu allen Hilfsansprüchen, die er äußert, sagen müsste. Aber die Umsetzung fällt mir einfach schwer. Mein Helfer-Syndrom macht mir immer einen Strich durch die Rechnung.

30.11.2015 21:21 • #7


A
Zitat von Uti11:
Als ich anhob, meine Zweifel zu äußern, meinte er, nein nicht schon wieder, meine ewigen Vorwürfe würden es jedenfalls nicht besser machen.

Er erzählte, wie seine Woche aussehen würde und dass am Dienstag, also morgen, seine neuen Badheizkörper geliefert werden würden. Ob ich denn Zeit hätte, diese in Empfang zu nehmen, darüber würde er sich freuen.
Ja klar, warum sollte ich das nicht tun, wenn alles richtig laufen würde, wäre das gar kein Problem. Ich sagte aber nicht zu, sondern erwiederte, dass ich einen Termin hätte.
Heute Morgen klingelte das Telefon, er erkundigte sich nach meinem Befinden und fragte nach, ob er auf meine Hilfe am Dienstag hoffen könne. Ich sagte zu.

Ich bin wirklich in eine Abhängigkeit geraten, beschwere mich laufend und falle immer wieder auf seine nette Phase, die der herabwürdigenden Phase folgt, herein.
Mein Helfer-Syndrom macht mir immer einen Strich durch die Rechnung.
Dieser Mann hat keinerlei Respekt mehr vor dir. Dein Versuch ihm nicht wieder kostenlos und selbstverständlich zur Verfügung zu stehen ist meiner Ansicht nach gescheitert, weil er genau gespürt hat wie unsicher du bist und das er dich mit Schuldgefühlen einreden und Hinhaltetechniken wieder auf seine Seite bringt und du wieder bei Fuss bist.

Warum hast du ihm nicht klipp und klar sagen können, daß du nicht mehr bereit bist Dinge für ihn zu erledigen weil du keine Dienstmagd mehr für ihn sein willst, sondern eine liebevolle, respektvolle Beziehung suchst mit gegenseitigem Geben und Nehmen und er mit seinem Verhalten weit davon entfernt ist ?

Dein Helfersyndrom ist ja nicht freiwillig, du streubst dich weil von ihm nichts zurückkommt, du bist und bleibst der Geber und er der Nehmer.
Und ich bin sicher, daß trägt auch mit zu deiner Erkrankung bei, die sich so kaum bessern kann.

Wenn du weisst, daß diese Beziehung für dich nicht richtig ist
und du nur ausgebeutet und ausgenutzt wirst,
warum bist du überhaupt noch da ?
Warum machst du keine klaren Ansagen ?

Liest du dir die Antworten und Vorschläge hier durch ?
Du bist nicht drauf eingegangen und schreibst nur wieder, daß du dich weiter von ihm benutzen läßt, so wird sich nichts ändern.

Natürlich fällt es schwer sich durchzusetzen, aber wenn du willst, daß sich an deinem Wohlbefinden etwas ändert, musst du bereit sein etwas dafür zu tun. Wenn du es allein nicht schaffst, hole dir therapeutische Hilfe um aus dieser Abhängigkeit herauszukommen,
du bist abhängig von NICHTS, denn er gibt dir nichts.
Darauf zu warten, daß er sich ändert ist eine Illusion,
er zeigt dir in keiner Weise, daß er zu dir steht und für DICH da ist.

Setzte die Kraft, die du für ihn aufbringst für dich ein, damit du aus dieser Abwärtsspirale herauskommst.

Mein Eindruck ist Schuldgefühle können ein Thema sein, damit kann er dich kleinhalten und manipulieren.

01.12.2015 09:56 • x 1 #8




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