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Großer Schmerz: Von einem Tag auf den anderen verlassen

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Da ich unter bisher unbekanntem Liebeskummer leide, lese ich hier seit einigen Tagen mit und habe mich nun entschlossen, einen eigenen Beitrag zu meinem Thema zu verfassen.

Vor etwa einem halben Jahr lernte ich eine wundervolle Frau kennen. Wir haben nach dem ersten Date bald mehrere Tage miteinander verbracht und einander körperlich und emotional geöffnet. Für mich war es – etwa ein Jahr nach dem Ende einer schlimmen Beziehung – das erste Mal, dass ich wieder jemandem auch seelisch an mich heranlassen konnte. Nach ein paar Monaten kamen wir zusammen und wurden ein Paar – dieses Gefühl und die gegenseitige Verliebtheit waren wunderschön. Ich bin knapp über 30, sie einige Jahre jünger.

Vor drei Wochen hat sie sich getrennt und ich bin in ein tiefes Loch gefallen und fühle Schmerzen, die ich so bisher noch nie erlebt habe.

Was passiert ist: Im Gespräch hat sich vor einiger Zeit herausgestellt, dass sie am Beginn mit jemandem anderen etwas hatte. Es war nach unserem intensiven Kennenlernen so, dass sie von mir wegging und direkt darauf beim Ausgehen einen anderen geküsst hat. Das hat mir schwer zu schaffen gemacht. Ich stehe dazu, dass ich dieses Verhalten nicht in Ordnung finde – es ist respektlos in meinen Augen. Dazu kommt, dass sie generell kein Problem damit hat, beim Ausgehen regelmäßig Wildfremde zu küssen, auch beim Flaschendrehen hat sie mitgespielt. Davon halte ich nicht besonders viel. Dennoch habe ich mich hier mehr hineingesteigert, als es eigentlich notwendig wäre. Jeder Mensch hat seine Vergangenheit, die ihn ja auch zu dem macht, was er jetzt darstellt. Ich habe überreagiert und weiß nach etwas Selbstreflexion auch, was das ist, das mich daran so stört. Es hat mit Eifersucht im eigentlichen Sinne nichts zu tun, sondern mit der Sorge, nicht vertrauen zu können.

Ich habe schon früher – und besonders nach der Trennung – erkannt, dass hier ein Trauma aus einer vergangenen Beziehung wieder aufkam. Damals war es so, dass die Partnerin auch zu Beginn jemanden anderen hatte und es sich im Verlauf der Beziehung herausgestellt hat, dass ich mich generell nicht auf sie verlassen kann. Diese Frau war Borderlinerin und hat mir das Leben regelrecht zur Hölle gemacht. Daran musste ich nach dieser Beziehung arbeiten und habe es mit der Zeit über weite Strecken gut überwunden. Eine Lehre für mich war, dass ich genau darauf achten muss, wen ich wie weit an mich heranlasse und dass ich mich nicht unter meinem Wert hergeben möchte. Diese Einstellung tat mir grundsätzlich gut, jetzt stand sie mir aber im Wege.

Für mich war der Schock besonders groß, dass gerade die erste Frau, auf die ich mich wieder voll und ganz einlasse, ein in dieser Sicht ähnliches Verhalten an den Tag legt. Als das bekannt wurde, sprach ich aus, dass ich glaube, dass so etwas nichts für mich ist und ich Schwierigkeiten habe, so einer Person generell zu vertrauen. Diese Sorge wollte sie mir nehmen. Sie hat sich entschuldigt, gemeint, wie sehr sie es bereue und mich gebeten, ihr eine Chance zu geben. Sie habe noch nie für jemanden so empfunden wie für mich und wolle alles tun, damit zwischen uns beiden etwas Schönes entstehen kann. Ich ließ ich das zu und mich voll und ganz auf sie ein. Das, was zwischen uns stand, wollten wir lösen. Schon zu diesem Zeitpunkt meinte ich, dass das mitunter schwierig werden könnte und Konfliktpotential da sei. Das akzeptierte sie und meinte, wir würden das schaffen und sie werde alles geben, damit wir es hinbekommen.

Wir hatten den Plan, das Problem gemeinsam zu reflektieren und dann zu Lösungen zu kommen, um unbeschwert eine schöne Beziehung genießen zu können. Die meiste Zeit war es auch wunderschön. Wir konnten einander so viel geben, Interessen teilen, angeregte Gespräche führen, und bereichern. Ihre Zuneigung zu mir war so wundervoll und ich habe das erwidert. Unser Verhältnis war auf eine Art magisch, die ich zuvor noch nicht erlebt hatte. Sie ist ein wunderbarer Mensch, mit dem ich alles teilen wollte.

Immer wieder kam jedoch dieses Thema auf – ihrerseits oder meinerseits. Ich habe dann im Frust auch blöde Sachen gesagt. Für einen emotionalen Ausbruch habe ich mich etwa direkt danach aufrichtig entschuldigt, weil ich gemerkt habe, dass ich hier Unrecht tue. Diese Entschuldigung nahm sie an und meinte, es sei in Ordnung, wenn ich einmal frustriert bin und wenn sich das so äußere, könne sie damit umgehen. Zuletzt haben wir mehrere Tage am Stück miteinander verbracht und sind uns dabei noch einmal nähergekommen. Allerdings stand dann wieder dieses Thema zwischen uns. Sei es durch traurige Blicke meinerseits oder Tränen ihrerseits. Bevor wir auseinandergingen, sagte sie mir, dass sie mich so gern habe und bereit sei, weiter an unserer Beziehung zu arbeiten.

Am nächsten Tag erhielt ich dann eine Nachricht, dass sie dringenden Redebedarf habe. Ich nahm mir den Abend frei, um das zu besprechen. Sie kam zu mir und war wie ausgewechselt. Alles war aus ihrer Sicht negativ, ihre Kommunikation war nur destruktiv und von Wut geprägt. Inhaltlich meinte sie, sie habe sich in ihrer Verliebtheit verlaufen und bei sich selbst Dinge zugelassen, die sie nie wollte. Sie fühle sich schlecht und schrecklich und habe erkannt, dass sie einem Ideal entsprechen wollte und sich hier selbst etwas vorgemacht hatte. Ich sagte, dass ich das Problem erkenne und bereit bin, über alles zu sprechen und auch mich selbst zu hinterfragen. Allerdings war ich mit der Art und Weise der Gesprächsführung nicht einverstanden, was ich ihr auch mitteilte. Sie erkannte das und entschuldigte sich aufrichtig und ehrlich, wie sie es bezeichnete, für ihre Kommunikation. Ich äußerte Verständnis und brachte den Vorschlag, das bisherige Gespräch zu vergessen, es noch einmal zu führen und auf konstruktive Art und Weise darüber zu sprechen. Das nahmen wir uns dann vor und hatten danach einen versöhnlichen Abend. Ich nahm sie in den Arm und sah ein, dass auch vieles bei mir lag und wir einigten uns darauf, den schönen Sachen in unserer Beziehung mehr Raum zu geben.

Dann kam der große Schock. Ich fokussierte mich darauf, ihre Anliegen ernst zu nehmen, sie zu schätzen und auch an mir selbst zu arbeiten. Ihre Entschuldigung bedeutete mir so viel und ich wusste, von nun an muss ich noch behutsamer mit ihr umgehen. Das wollte ich unbedingt umsetzen und ihr zeigen, wie wichtig sie mir ist und was ich alles an ihr schätze. Wir hatten am nächsten Abend schon länger ein schönes Abendessen geplant, dieses sagte sie einfach ab. Sie müsse noch Dinge klären, meinte sie. Also kam ich nach der Arbeit zu ihr und traf auf eine eiskalte Person, die mich keines Blickes würdigte. Ich kam nicht zu Wort, konnte nichts äußern. Sie erklärte mir, dass unsere Beziehung keinen Sinn mache, sie keine Hoffnung mehr habe und ihre Entschuldigung vom Vortag nicht aufrichtig gewesen sei. Ich stand vor vollendeten Tatsachen und konnte nichts tun, außer gegen eine Wand zu sprechen. Daraus ergab sich ein tränenreicher Streit. Nach diesem bat sie mich aus ihrer Wohnung und ich ging.

Etwas später ersuchte ich sie per WhatsApp um ein konstruktives Gespräch. Es war meinerseits bei weitem noch nicht alles gesagt und ich hatte das Bedürfnis, nach gegenseitiger Vergebung zu suchen. Ich hatte nach Aufkommen ihrer Erkenntnis nicht eine Sekunde lang die Möglichkeit, darauf zu reagieren und Dinge zu ändern. Dazu war und bin ich aber auf jeden Fall bereit. Meine Bitte nach einem besonnenen Zusammentreffen schlug sie mehrfach aus und bat mich, loszulassen. Die Beziehung war vorbei.

Daraufhin fühlte ich mich, als hätte ich den Boden unter den Füßen verloren. Die Person, die vor wenigen Tagen noch neben mir aufwachte, mit der ich Arm in Arm durch die Stadt ging, die meinte, ich wäre der Mann, den sie heiraten wolle, mit der ich mir eine wunderbare Zukunft vorstellte, war plötzlich kalt, gehässig, ablehnend und nicht einmal mehr für ein letztes sinnvolles Gespräch greifbar.

Täglich hatte ich mehrmals das Bedürfnis, ihr zu schreiben, sie anzurufen. Ich tat es nicht mehr, da ich wusste, dass sie sich nicht darauf einlassen würde. Und dennoch gab es noch so viel zu sagen. Hätte ich erkannt, wie schlimm die Sache für sie war, hätte ich früher gehandelt. Ich war selbst verletzt und habe dabei nicht ausreichend bemerkt, dass auch mein Verhalten ihr gegenüber verletzend war. All diese Dinge gingen mir durch den Kopf und das Schlimmste war, nicht ein einziges Mal die Möglichkeit gehabt zu haben, das zu erkennen und zu handeln. Ich hatte ihr eine Chance gegeben und mich voll und ganz darauf eingelassen, da erwartete ich mir zumindest auch die Möglichkeit, Sachen besser zu machen.

Ich schrieb ihr schließlich einen längeren handschriftlichen Brief. Darin betonte ich das Positive, dass ich erkenne, dass auch vieles bei mir liegt, dass ich ihr nicht Unrecht tun wollte, dass sie sich darauf verlassen kann, dass ich gut mit ihr umgehe und sie genau so mag, wie sie ist. Und dass ich die Trennung natürlich akzeptiere, wenn sie sein muss, ich mir aber eine faire Aussprache so sehr wünsche.

Seither habe ich jeden Tag Tränen in den Augen. Nach dem Aufwachen muss ich mir immer noch die Augen reiben, um zu erkennen, dass nicht alles nur ein Alptraum ist. Ich leide unter Schlafstörungen und Lustlosigkeit. Ich bereue mein eigenes Verhalten und wesentliche Sachen nicht früher erkannt zu haben. Gleichzeitig denke ich, dass auch sie viel früher diese Punkte ansprechen hätte müssen, was sie nie getan hat. Vieles war hierbei schlechte Kommunikation und im Grunde genommen ein großes Missverständnis. Ich war zu sehr in meinem Frust gefangen, sie hat ihre Bedürfnisse nicht ausreichend mitgeteilt. Und ich bin unendlich traurig darüber, wie diese Beziehung geendet ist. Dass zwei so wertvolle Menschen so gehässig auseinandergehen, empfinde ich als unerträglich – ebenso mit all meinen Gedanken und Lösungsvorschlägen allein dazustehen. Ich weiß, wie es funktionieren würde, dazu habe ich viele Ideen. Und könnte ihr sicher ein liebevoller Partner sein. Und sie könnte das für mich auch, wenn da nicht ihre Blockade wäre. Das Schlechte könnte schnell verschwinden und wir uns aufs Neue ineinander verlieben und eine tolle Zukunft haben.

Nach einer Reise kam ich nun wieder nach Hause. Im Postkasten lag ein Brief von ihr. Seither bin ich am Boden zerstört. Sie geht mit keinem Wort auf meinen Wunsch oder meine liebevollen Äußerungen ein. Im Gegenteil: Sie schreibt ausschließlich negativ. Dabei geht es darum, wie schrecklich ich mich verhalten hätte, dass sie immerhin daraus gelernt habe, was sie nicht wolle und dass das ihre letzte Nachricht sei.

Daraufhin griff ich instinktiv zum Telefon, versuchte sie zu erreichen und bat sie dann per Nachricht kurz ein letztes Mal darum, reden zu können. Etwas später erhielt ich die Antwort, ich solle sie nicht mehr kontaktieren, sonst würde sie mich blockieren.

Ich bin nur noch traurig, wütend auf mich selbst und sie und fühle mich verstoßen und entwürdigt. Ich kenne Trennungsschmerzen und komme grundsätzlich auch damit klar. Hier kommt noch diese Machtlosigkeit hinzu. Ich habe so viele Dinge in mir, die ich ihr so dringend sagen wollte, auch bevor das aufkam. Ich komme nicht damit klar, von einem Tag auf den anderen wie eine heiße Kartoffel fallengelassen zu werden und frage mich, wie sie mich so plötzlich so sehr verachten kann, wie sie mit dem Mann, den sie vor kurzem noch geheiratet hätte, mit dem sie so intensiv gefühlt hat wie nie zuvor, so umgehen kann. Dass sie mich durch ihr Verhalten verletzt, ist ihr natürlich bewusst. Dabei denke ich auch, dass sie viele negative Dinge auf mich projiziert, feige ist und vor ihren eigenen und unseren Problemen davonläuft.

Meine Gedanken drehen sich nur darum, wie ich doch noch zu einem Gespräch komme. Ich weiß einerseits, dass ich hier hilflos bin und nichts tun kann, wenn sie das nicht möchte. Andererseits kann ich das nicht einfach so stehen lassen und brauche zumindest die Perspektive, in einigen Wochen oder Monaten doch noch einmal ausdrücken zu können, was mir so sehr am Herzen liegt. Ich frage mich, wie ich das irgendwie hinbekommen kann. Kann ich sie irgendwann wieder kontaktieren? Kann ich eine andere Person bitten, das für mich zu tun? Derzeit bringt es nichts, ihre Wand würde dadurch nur noch massiver werden. Dass sie sich noch einmal meldet, denke ich nicht. Ich vermute, sie will sich keinen Problemen mehr stellen und das möglichst schnell hinter sich lassen. Das ist auch ihr Recht. Genauso ist es mein Recht, das als unreif zu erachten. Ich denke, dass es langfristig für beide Seiten gut wäre, zumindest eine Trennung in Würde zu haben.

Ich fürchte stark, dass das bei mir hässliche Narben hinterlassen wird. Ich spreche viel mit Menschen, die mir nahestehen. Das gibt mir zumindest Halt, auch wenn ich untröstlich bin. Ich weiß auch, dass ich mich mit schönen Dingen beschäftigen sollte, Interessen nachgehen, Freunde treffen. Und auch in der Arbeit steht einiges an.

Da meine Verzweiflung so groß ist, teile ich meine Geschichte auch hier und suche um Rat. (Wie) Kann ich jemals wieder auf sie zugehen? (Wie) Kann ich zu einem aufrichtigen Gespräch kommen?

Für Tipps im Umgang bin ich ebenso dankbar wie für Meinungen zum hier Geschilderten. Vielen Dank!

10.08.2022 15:51 • #1


F
@Rufzeichen Hey du, tut mir leid, dass es dir gerade so schlecht geht. Ich bin in einer ähnlichen und doch anderen Situation, kann aber deine Gefühle gut nachempfinden. Man hofft, noch einmal die Gelegenheit zu haben, bestimmte Dinge zu äußern und los zu werden, um die ganze Sache doch noch umkehren zu können. Aber wenn du ehrlich bist, hast du dich schon sehr offen gelegt mit allem was du loswerden wolltest. Sie weiß was du empfindest, du hast mehrere Wege gesucht ihr das mitzuteilen und du musst, meiner Meinung nach, leider akzeptieren, dass das bis zu ihr nicht durchdringt. Du möchtest ihr diese Sachen mitteilen, weil du hoffst, dass du dann die Möglichkeit hast, dass ihr vielleicht doch noch mal eine Zukunft habt. Aber ganz ehrlich, lass es. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Auch ich bin in der Situation, dass ich keine Chance mehr habe jemandem den ich liebe etwas mitzuteilen, und auch mich hat es aufgefressen weil ich dauernd überlegte was ich noch alles sagen wollte. Aber wenn du mal bewusst darüber nach denkst, wirst du merken, dass alles gesagt ist. Dich da weiter hinein zu steigern, wie du zu einem letzten Gespräch kommst, würde dich nur fertig machen und gib dir keine Möglichkeit dich zu lösen und irgendwann noch mal von vorne anzufangen. Abgesehen davon macht es dich auch in ihren Augen unattraktiv. Natürlich ist das Vertrauen wieder hin und man glaubt einfach das man niemals jemanden treffen wird, mit dem es auch nur ansatzweise so sein wird wie mit der verlorenen Person. Übrigens denke ich gerade genauso aber eins sage ich dir aus meiner Situation heraus: wir dürfen uns nicht hängen lassen. Eine bestimmte Zeit ist es in Ordnung und es ist auch heilsam zu trauern und gut, weil es zeigt dass unsere Gefühle ehrlich waren.. Aber man muss mit ganz kleinen Schritten lernen etwas zu akzeptieren was man nicht mehr ändern kann. Ich schick dir liebe Grüße und du schaffst das!

10.08.2022 16:14 • x 2 #2


A


Großer Schmerz: Von einem Tag auf den anderen verlassen

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Unterwegs
Zitat von Rufzeichen:
Wie) Kann ich jemals wieder auf sie zugehen? (Wie) Kann ich zu einem aufrichtigen Gespräch kommen?

So schwer es sich anhören mag… Leider gar nicht.

Sie möchte nicht mehr mit dir reden und das musst du dann leider akzeptieren. Ich weiß es ist schwer und wie du schon sagst, fühlt man sich sehr machtlos, aber ich denke, dass nichts was du sagst sie überzeugen könnte.

Klar könntest du ihr noch einen Brief in den Briefkasten legen, aber ich denke auch da wird sie wahrscheinlich nicht mehr drauf reagieren.

Ehrlich gesagt liest sich dein Text für mich auch so, als wäre deine Ex nicht wirklich bereit für eine Beziehung. Du meinst ja selbst, dass sie am Anfang noch wen anderen hatte und dich an deine vergangene Ex Freundin erinnert. Dann eure Vorwürfe beiderseits.
Man will es oft durch die rosarote Brille nicht sehen, aber es hat bei euch dann einfach nicht gepasst.

Also vielleicht fragst du dich mal, wieso du dich zu solchen Frauen und Beziehungen hingezogen fühlst.
Das kann dann ja auch kein Zufall mehr sein.

Auch wenn dir dieser Spruch jetzt nicht hilft, aber ich kann dir versprechen, dass man aus jeder Trennung etwas für sein Leben und die Zukunft mitnehmen kann.

Du kannst dich also mehr auf dich konzentrieren, dein Beziehungsverhalten reflektieren und lernen wie du solch einen Typ Frau vermeiden kannst.
Und mit der Zeit wird der Schmerz nachlassen.

10.08.2022 16:14 • #3


P
Hallo, erstmal herzlich Willkommen, auch wenn der Grund natürlich nicht schön ist.

Am Anfang meintest du, sie hätte jemand anderes geküsst, als ihr wohl schon zusammen wart und sie hätte auch kein Problem wildfremde Menschen zu küssen und das jeder eine Vergangenheit hätte.

Ja, eine Vergangenheit hat jeder, aber während einer Beziehung jemand anderen küssen oder gar wildfremde zu küssen, ist keine Vergangenheit, ihr wart zusammen. Daher kann ich persönlich schon verstehen, dass dich das stört und das dies ein Punkt ist, welcher zwischen euch stand. Wäre mir nicht anders gegangen.

Aber jetzt, nach der klaren Trennung von ihr, solltest du diesen Wunsch nach einem Gespräch fallen lassen, sie möchte es nicht und das solltest du respektieren. So ein Gespräch würde dir vermutlich auch nicht helfen, sondern am Ende noch viel mehr Fragen aufwerfen oder gar richtig, richtig schlecht verlaufen. Versuch mehr auf dich zu schauen, weniger auf sie. Versuche zu verstehen, dass diese Beziehung vorbei ist. Das ist leichter geschrieben als es tatsächlich zu akzeptieren, das kenne ich von mir selbst, aber es ist leider eine Tatsache.

Schau auf dich, halte dich von ihr fern, halte eine Kontaktsperre ein, schaue nicht in den sozialen Medien, was sie so macht, sondern konzentriere dich auf dich.

Viele Grüße

10.08.2022 16:30 • x 1 #4


ElGatoRojo
Zitat von Rufzeichen:
auch beim Flaschendrehen hat sie mitgespielt.

Das gibt es noch? Nun ja - sie ist dann wohl eher flippiger als für dich ertragbar. Macht sie einerseits attraktiv, andererseits unsicher für eine längere Beziehung. No risk - no fun.
Zitat von Rufzeichen:
Wir hatten den Plan, das Problem gemeinsam zu reflektieren und dann zu Lösungen zu kommen, um unbeschwert eine schöne Beziehung genießen zu können.

So wie du das scheibst hört sich das nach totdiskutieren an. Gedankenspirale im Negativen. Und natürlich unausgesprochene Vorwürfe an sie. Der Treue einer Frau kann man nie sicher sein (umgekehrt ebenso). Also wozu dauernd darüber reden? Langt doch, es dann zu tun, wenn etwas passiert wäre.
Zitat von Rufzeichen:
Meine Bitte nach einem besonnenen Zusammentreffen schlug sie mehrfach aus und bat mich, loszulassen. Die Beziehung war vorbei.

Und damit ist klar, dass du garnichts mehr machen kannst. Sie will einfach nicht mehr. Ob du ihr nun deine Beweggründe, Gedanken, Erwartungen und Enttäuschung mitteilst, oder nicht. Völlig belanglos. Das hat sie dir ja deutlich mitgeteilt. Also vermeide in die Stalker-Schiene eingeordnet zu werden. Denn auch wenn so ein Gespräch zustande käme - was denkst du, würde sie auf deine Vorhaltungen antworten? Entweder blabla oder eine noch unfreundlichere Ablehnung als bisher. Sie mit einem solchen Gespräch zurück gewinnen zu wollen ist pure Illusion.

10.08.2022 23:17 • x 2 #5


I
Drama vom ersten Buchstaben bis zum letzten Satzzeichen, von der ersten Sekunde der Beziehung, bis zum genau so kurzfristigen Ende...

Zitat von Rufzeichen:
Wir hatten den Plan, das Problem gemeinsam zu reflektieren und dann zu Lösungen zu kommen, um unbeschwert eine schöne Beziehung genießen zu können. Die meiste Zeit war es auch wunderschön. Wir konnten einander so viel geben, Interessen teilen, angeregte Gespräche führen, und bereichern. Ihre Zuneigung zu mir war so wundervoll und ich habe das erwidert. Unser Verhältnis war auf eine Art magisch, die ich zuvor noch nicht erlebt hatte. Sie ist ein wunderbarer Mensch, mit dem ich alles teilen wollte.

Das klingt wie ein Auszug aus acht Jahren auf und ab. Wirklich gewesen sind es wieviel? Acht Wochen, plus Kennenlernen einige Monate?

Zitat von Rufzeichen:
Immer wieder kam jedoch dieses Thema auf – ihrerseits oder meinerseits. Ich habe dann im Frust auch blöde Sachen gesagt. Für einen emotionalen Ausbruch habe ich mich etwa direkt danach aufrichtig entschuldigt, weil ich gemerkt habe, dass ich hier Unrecht tue


Sie schlawenzelt in der Weltgeschichte rum, also kein Beziehungsmaterial. Fürs nächste Mal weißt du, dass hier die Reißleine angesagt ist und nicht sich auf das Drama einzulassen...

Zitat von Rufzeichen:
Sei es durch traurige Blicke meinerseits oder Tränen ihrerseits.


Drama Drama Drama Baby... Da haben sich zwei gesucht und gefunden...

Zitat von Rufzeichen:
Dass zwei so wertvolle Menschen so gehässig auseinandergehen, empfinde ich als unerträglich


Vorsicht, jetzt wäre ich fast ausgerutscht...

Zitat von Rufzeichen:
Seither bin ich am Boden zerstört. Sie geht mit keinem Wort auf meinen Wunsch oder meine liebevollen Äußerungen ein


Sie hat Schluss gemacht, was jucken sie da noch deine Liebeleien? Wozu sollte sie auch jetzt erwachsen werden, dann wäre das ganze schöne Drama vorbei...

Zitat von Rufzeichen:
Meine Gedanken drehen sich nur darum, wie ich doch noch zu einem Gespräch komme


Verabschiede dich von der Illusion eines letzten Gesprächs, dir hat ja die letzte Ansage schon nichts gebracht. Und schon sitzt du im Kreisel, von einem letzten Gespräch zum Nächsten...

Die nächste Freundin ist nicht dazu da, die Unzulänglichkeiten ihrer Vorgängerin gerade zu rücken oder dein Vertrauensdefizit zu heilen.
Natürlich hast du auch keine gescheiterte normale Beziehung hinter dir, sondern eine Borderlinerin, alles andere wäre auch nicht dramatisch genug, habe ich das Gefühl...

Manche Menschen suchen das Drama an jeder Ecke und finden es auch bei jeder Gelegenheit. Man kann aber lernen, dass es genau anders herum besser ist, wenn man sich dessen bewusst wird, was für ein entspanntes Leben und Erleben man hat, wenn nicht aus jedem Furz so ein Theater gemacht wird.
Scheinbar wäre es an der Zeit Mal bei dem ganzen reflektieren, zu reflektieren, warum das Ganze. Dann kann man auch nach vorne schauen und sich auf etwas ebenerdiges konzentriert auf die Suche machen... Good Luck

11.08.2022 00:03 • x 5 #6


Heffalump
Ich hab ja nicht den gesamten Text gelesen, zu viel Drama morgens um halb 5, aber ...

Zitat von Rufzeichen:
Ich vermute, sie will sich keinen Problemen mehr stellen und das möglichst schnell hinter sich lassen. Das ist auch ihr Recht. Genauso ist es mein Recht, das als unreif zu erachten. Ich denke, dass es langfristig für beide Seiten gut wäre, zumindest eine Trennung in Würde zu haben.

Ob sich das Mädel, dem Problem stellt oder nicht, ist ihre Sache. Und sie wird darauf auch einen anderen Blickwinkel haben. Vielleicht hat sie da gar kein Problem.
Ob Du das unreif findest, oder nicht, ist egal, wenn Mann um die 30ig, sich Beziehungsmaterial einige Jahre jünger sucht, muss Mann davon ausgehen, das Reife erst mit dem Alter und genug Erfahrung mehr wird.
Langfristig - wird eine Trennung nur würdevoller, wenn du deine Ansprüche an Frauen hoch schraubst, statt junge Tweens zu daten.
Dafür kann sie aber nicht.
Zitat von Rufzeichen:
Ich fürchte stark, dass das bei mir hässliche Narben hinterlassen wird.

Echt?
Narben, Rückschläge und andere Dinge lassen uns reifen, wir lernen uns kennen, was wir mögen, was nicht - und wie wir uns im Dschungel der Datungswilligen bewegen.
Mir scheint, du hast deine vorige Freundin noch nicht zu Gänze überwunden. Wenn du das Modewort Borderliner fallen lässt, und die Kleine, die noch Flaschen dreht, da in die Pflicht nehmen willst, als Stellvertreterin.
Die kann da nix für.
Zitat von Rufzeichen:
sie einige Jahre jünger.

Wenn man frisch aus dem Elternheim schlüpft, ist erst mal Leben angesagt. Leben, in seiner reinsten Form, ohne das Papi und Mami ständig mit irgendwelchen Vorhaltungen einen ausbremsen. Da laufen halt mal zwei, drei Kerls nebeneinander. Solange Frau es unter einem Hut bringt - ist außer gekränkter Eitelkeit - nicht viel passiert.

Das ist aber Ihrs.

Mir scheint, du bist zwar ein lieber, aber ein grundsätzlich verdrängender Partner. Weil scheinbar, sind ja hauptsächlich deine Exen, das Problem. Du bist der, mit dem Flaum auf den Öhrchen, der völlig unschuldig ins Drama rutscht, keine Verantwortung für übernehmen will - und Erwartungen hat, die junge Frauen weder leisten wollen - noch können.
Zitat von Rufzeichen:
Ich war zu sehr in meinem Frust gefangen, sie hat ihre Bedürfnisse nicht ausreichend mitgeteilt. Und ich bin unendlich traurig darüber, wie diese Beziehung geendet ist. Dass zwei so wertvolle Menschen so gehässig auseinandergehen,

Warum soll sie ihre Bedürfnisse mitteilen? Du bist doch, der arme Tropf, der unter einer Bordelinerin litt, dies nicht ganz verarbeitet hatte und auch du übst noch Beziehung. Menschen machen nun mal Fehler. Gerade in Beziehungen, kommt man sich so intensiv nahe, wie nirgens sonst wo, aber in die Pflicht nimmt man immer nur den anderen. Warum hat er dies nicht, jenes nicht.

Frische, junge, unschuldige Liebe sollte an sich leicht sein. Wie zwei Welpen, die über die Wiese kullern. Wenn aber einer der Welpen schon (noch) an der Kette hängt, kann der zweite Welpe das nicht verbessern.
Heißt:
Löse deine Ketten. Das ist deine Verantwortung. Nicht ihre.
Nur weil man ne 3 statt einer 2 vor der Null hat, bedeutet es nicht automatisch, reifer zu sein.

Und das finale letzte Gespräch könntest du ja mit einem Therapeuten führen, der will dir gern zuhören. Sie will es eben nicht - ihr gutes Recht.

11.08.2022 05:08 • x 3 #7


K
Zitat von Rufzeichen:
Meine Gedanken drehen sich nur darum, wie ich doch noch zu einem Gespräch komme.

Bei allem Verständnis für Deinen Schmerz - sie muss Dir dieses Gespräch nicht geben. Und so fies es ist, wenn ich das schreibe: Für sie ist die Beziehung ein negatives Kapitel. Sie will verarbeiten, ihre Ruhe und die Sache nicht erneut aufs Podium holen. Gerade in ihren jungen Jahren will sie Spass haben, feiern gehen und eine leichte Beziehung führen, ohne alle 2 Tage Probleme zu diskutieren.

Mir fehlt da der Respekt ihrer Entscheidung gegenüber. Sie sagt ja ganz klar, sie will nicht mehr reden. Das akzeptierst Du für den Moment (in meinen Augen aber nur, weil Du eingesehen hast, dass es gerade jetzt der vollkommen falsche Zeitpunkt ist), denkst aber drüber nach, wie Du doch wieder für ein Gespräch an sie herankommst. Besser wäre es, Du begibst Dich an die Verarbeitung der Trennung. Und an die Akzeptanz, dass es vorbei ist.

Zitat von Rufzeichen:
(Wie) Kann ich jemals wieder auf sie zugehen? (Wie) Kann ich zu einem aufrichtigen Gespräch kommen?

Dein Gegenüber muss ein Interesse daran haben. Welches sollte es sein? Ihr Abgang, der Dir zu herzlos vorkam, war genau die Art und Weise, wie sie sich trennen wollte. Sie hat es nun hinter sich und schaut nach vorne. So jemanden bekommt man höchstens noch aus Mitleid an den Gesprächstisch. Aber glaub mir, das willst Du nicht.

Und was die Worte angeht, dass Du der Mann wärest, den sie heiraten wollte, sie nie so gefühlt hat, wie bei Dir...... vergiss das. Das sind nur Worte. Hänge Dich daran nicht auf. Schau nach vorne und lerne aus dem Verlauf. Dann kann es bei der nächsten Partnerin besser werden.

11.08.2022 08:01 • #8


Y
Wart ihr nun zusammen, als sie jemand anderen geküsst hat, oder war das noch am Beginn des Kennenlernens? Ich vermute, sie war verknallt und hat sich vieles schöngeredet, aber es passt halt nicht zwischen euch. All die Beteuerungen, sich ändern zu wollen, schon in den ersten Beziehungsmonaten und von beiden Seiten, das klingt nach Krampf statt nach Leichtigkeit. Anstrengend.

11.08.2022 08:16 • #9


R
Vielen Dank für die Antworten!

Ich habe in den letzten Tagen versucht, mich auch auf andere Sachen wie die Arbeit oder Freunde zu konzentrieren. Das klappt nur bedingt. Es fällt mir schwer, im privaten Umfeld über andere Sachen als meinen Liebeskummer zu sprechen. Mir kommen oft nach wie vor Tränen, es fühlt sich so schlimm an wie noch selten - und das obwohl ich im Leben schon mehrmals mit schwierigen Situationen umgehen musste.

Ich bin in Gedanken nach wie vor nur bei ihr und der Trennung. Mittlerweile sind doch schon mehr als drei Wochen vergangen und dennoch ist es so schlimm wie am ersten Tag. Ich hoffe, dass sich das bald legt und möchte auf mich achten. Immerhin schaffe ich es, aus der Wohnung zu gehen, Menschen zu treffen und im Job einigermaßen zu funktionieren. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, verlangt mir momentan aber einiges ab.

Ich werde ein paar Beiträge verfassen und aus euren Antworten zitieren, da es ja doch um unterschiedliche Aspekte geht.

17.08.2022 19:57 • #10


R
Zitat von Februarmädchen:
@Rufzeichen Hey du, tut mir leid, dass es dir gerade so schlecht geht. Ich bin in einer ähnlichen und doch anderen Situation, kann aber deine Gefühle gut nachempfinden. Man hofft, noch einmal die Gelegenheit zu haben, bestimmte Dinge zu äußern und los zu werden, um die ganze Sache doch noch umkehren zu können. ...


Danke dir @Februarmädchen!

Es gibt doch einige Dinge, die sie nicht weiß. Ich konnte vieles nicht aussprechen, da das Ende so plötzlich kam. Sie will anscheinend nichts mehr von mir hören. Ich weiß über die Probleme in unserer Beziehung, aber das kann ich nicht nachvollziehen. Das Schlimmste ist jedoch, dass ich so viele Fragen habe, die mir nie beantwortet werden. Nämlich, was das eigentlich zwischen uns war. Was war echt und was nicht? Was geschehen ist, dass sie von einem Tag auf den anderen Schluss macht, obwohl sie laut eigener Aussage noch sehr verliebt ist. Ich hatte die nie Möglichkeit, mich zu ihren Vorwürfen zu äußern und meine Fragen zu stellen.

Ich hoffe auf jeden Fall, dir geht es mittlerweile besser! Es wirkt, als wärst du über die schlimmste Phase recht gut hinweggekommen

17.08.2022 20:06 • #11


R
Zitat von PeterSchmits:
Aber jetzt, nach der klaren Trennung von ihr, solltest du diesen Wunsch nach einem Gespräch fallen lassen, sie möchte es nicht und das solltest du respektieren. So ein Gespräch würde dir vermutlich auch nicht helfen, sondern am Ende noch viel mehr Fragen aufwerfen oder gar richtig, richtig schlecht verlaufen. Versuch mehr auf dich zu schauen, weniger auf sie. Versuche zu verstehen, dass diese Beziehung vorbei ist. Das ist leichter geschrieben als es tatsächlich zu akzeptieren, das kenne ich von mir selbst, aber es ist leider eine Tatsache.

Schau auf dich, halte dich von ihr fern, halte eine Kontaktsperre ein, schaue nicht in den sozialen Medien, was sie so macht, sondern konzentriere dich auf dich.


Du hast Recht, ich muss muss es ja auch hinnehmen. Sie blockt den Kontakt ab und sagt, sie würde mich blockieren, wenn ich mich noch einmal melde. Da kann ich nichts mehr machen, so unverständlich es für mich auch ist. Ich habe ihr seither auch nicht mehr geschrieben, obwohl ich natürlich einiges loszuwerden habe.

Ich denke hingegen schon, dass mir so ein Gespräch helfen würde. Sie hat mich von 100 auf 0 alleine gelassen und dieser radikale Abbruch hinterlässt mich fassungslos. Nach diesem Verhalten habe ich Klarheit darüber, dass sie die Beziehung nicht mehr möchte. Ich habe das Bedürfnis, mir Dinge erklären zu können und nur sie kann mir da die Antworten geben.

17.08.2022 20:12 • #12


R
Zitat von ElGatoRojo:
Das gibt es noch? Nun ja - sie ist dann wohl eher flippiger als für dich ertragbar. Macht sie einerseits attraktiv, andererseits unsicher für eine längere Beziehung. No risk - no fun. So wie du das scheibst hört sich das nach totdiskutieren an. Gedankenspirale im Negativen. Und natürlich ...


Das ist wohl so, das flippige ist für mich aufgrund vergangener Erfahrungen und eigener Einstellungen problematisch. Dennoch ist es nicht so schlimm, dass ich daran alles zerbrechen lassen wollte, ich wusste es und habe mich dennoch ehrlich auf sie eingelassen.

Es war leider tatsächlich totdiskutieren. Und das bereue ich sehr. Ich mache mir hier sehr viele Vorwürfe. Ich hätte meinen Frust nicht zeigen und besonnener kommunizieren müssen. Das ist mir zu spät klargeworden. Ich habe mich zu sehr auf ihre Aussagen, wonach sie dankbar für meinen wertschätzenden Umgang auch im Konflikt sein, verlassen. Da sehe ich schlechte Kommunikation zwischen uns beiden. Ich kann es auch nicht nachvollziehen, dass sie ihre Probleme bezüglich meines Verhaltens nicht früher geäußert hat. Ich war hier wohl zu forsch und sie zu konfliktscheu. Dass daran die Beziehung so schnell und im Endeffekt dann doch sehr plötzlich zerbricht, verstehe ich einfach nicht. Das kann man doch lösen.

17.08.2022 20:20 • #13


R
Zitat von RyanG:
Bei allem Verständnis für Deinen Schmerz - sie muss Dir dieses Gespräch nicht geben. Und so fies es ist, wenn ich das schreibe: Für sie ist die Beziehung ein negatives Kapitel. Sie will verarbeiten, ihre Ruhe und die Sache nicht erneut aufs Podium holen. Gerade in ihren jungen Jahren will sie Spass haben, feiern ...


Ich kann ja gar nicht anders, als ihre Entscheidung zu akzeptieren. Respekt habe ich nicht davor, wie sie mich stehenlässt und davonläuft. Ich möchte nicht so sein und sowohl in einer Beziehung als auch am Ende fair sein. Wenn ich also ihr Verhalten als egozentrisch und bewusst verletzend ansehe, fällt es mir tatsächlich schwer, es zu respektieren. Sie darf natürlich so entscheiden und ich darf das auch als Charakterschwäche ansehen.

Zitat:
Dein Gegenüber muss ein Interesse daran haben. Welches sollte es sein? Ihr Abgang, der Dir zu herzlos vorkam, war genau die Art und Weise, wie sie sich trennen wollte. Sie hat es nun hinter sich und schaut nach vorne. So jemanden bekommt man höchstens noch aus Mitleid an den Gesprächstisch. Aber glaub mir, das willst Du nicht.


Dass sie sich von mir auf diese Art und Weise trennen wollte, ist sicher richtig. Ich habe sie davor als extrem gutherzigen und empathischen Menschen kennengelernt. Daher fällt es mir schwer, zu begreifen, wie sie dann so plötzlich solch einen extremen Schwenk hinlegt.

17.08.2022 20:32 • x 1 #14


R
Zitat von Iunderstand:
Sie schlawenzelt in der Weltgeschichte rum, also kein Beziehungsmaterial. Fürs nächste Mal weißt du, dass hier die Reißleine angesagt ist und nicht sich auf das Drama einzulassen...


Das ist sicher ein guter Tipp. Ich halte nichts von zweigleisigem Fahren, überschneidenden Verhältnissen und Aufrissen zur Bestätigung. Dann ist wohl auch eine ebensolche Partnerin passend.

Zitat von Iunderstand:
Die nächste Freundin ist nicht dazu da, die Unzulänglichkeiten ihrer Vorgängerin gerade zu rücken oder dein Vertrauensdefizit zu heilen.
Natürlich hast du auch keine gescheiterte normale Beziehung hinter dir, sondern eine Borderlinerin, alles andere wäre auch nicht dramatisch genug, habe ich das Gefühl...


Beim ersten Punkt hast du natürlich völlig Recht. Es geht mir auch nicht darum, dass jemand etwas gerade rücken oder mein Vertrauensdefizit heilen müssen. Diese Konstellation hat alte Traumata hervorgeholt und das habe ich zu spät erkannt.

Und weißt du, ich hatte mir nach der letzten Beziehung vorgenommen, keine dramatischen Verhältnisse mehr einzugehen. Es schien hier von Anfang an auch sehr gut zu passen. Ich habe so viel Leichtigkeit gespürt, daher war es ja auch so besonders. Ich bitte dich, mir meine Erfahrungen nicht abzusprechen - intensiven privaten Umgang mit Borderlinern wünsche ich niemandem.

Zitat von Iunderstand:
Manche Menschen suchen das Drama an jeder Ecke und finden es auch bei jeder Gelegenheit. Man kann aber lernen, dass es genau anders herum besser ist, wenn man sich dessen bewusst wird, was für ein entspanntes Leben und Erleben man hat, wenn nicht aus jedem Furz so ein Theater gemacht wird.


Danke für die Motivation

17.08.2022 20:47 • #15


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