Habe Angst, dass es nie besser wird

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Hallo,

ich habe jetzt eine Weile mitgelesen und viele Facetten von Trennungen kennenlernen dürfen durch Euch.

Meine Trennung liegt nun 6 Wochen zurück. Ich (w) lebte fast 10 Jahre mit meiner Partnerin zusammen, wir waren 18 Jahre zusammen. Sie hat sich getrennt, nachdem ich sie darauf angesprochen hatte und es stellte sich heraus, das sie schon lange eine Andere hatte. Sie plante schon ihren Umzug wie ich feststellen durfte, wollte mir aber eigentlich erst in 6 Wochen etwas darüber sagen. Ich war vollkommen schockiert. Eigentlich war es die erste schwere Krise in unserer Partnerschaft. Sie hat immer nur wenig von ihren Gefühlen und Ängsten gesprochen und warf mir nun vor, vor 2 Jahren über eine mögliche Trennung gesprochen zu haben. Seit dieser Zeit habe sie Angst gehabt ich verlasse sie, und dann wollte sie die erste sein etc. etc. Sie habe das Gefühl gehabt ich liebe sie nicht mehr und dann habe sie eine Affaire gesucht und die habe sich immer tiefer entwickelt. Jetzt habe sie das Gefühl etwas zu verpassen wenn sie die Chance nicht nutze.

Wir lebten danach weiter in der Wohnng, sie wollte nicht ausziehen, verwickelte mich in rechtliche Diskussionen über Wegweisungen. Ich wollte sie eigentlich gar nicht rausschmeissen, ich wollte nur erst einmal zur Ruhe kommen. Sie übernachtete schon nach 2 Tagen bei der Neuen und übermorgen fahren sie in Urlaub, in der Zeit unseres Urlaubes. Sie kam und ging wie sie wollte, war wenig diskret in den Vorbereitungen, hat zugestimmt dass die Neue hier nie auftauchen wird. Letztlich habe ich es nicht mit ihr unter einem Dach ausgehalten und sie aufgefordert zu gehen, zu ihr, ins Hotel oder sonst wohin. Vor 10 Tagen ist sie in ein möbliertes Apartment gezogen. Ihre Möbel stehen noch hier. Hier ist in unserer Traumwohnung, groß, sonnig, mitten in der Stadt, ruhig, tolle Nachbarschaft etc. Unser und mein Zuhause, dass jetzt schon so fremd geworden ist.

Mir geht es noch immer so schlecht als hätte ich gerade erst gestern von der Trennung erfahren. Ich bin wie traumatisiert, die üblichen körperlichen Beschwerden, Schlafstörungen und Gewichtsverlust (das ist super). Fange jetzt erst langsam wieder an mich an die Zeit vor der Trennung zu erinnern. Wie ging es mir eigentlich? Leider fallen mir auch immer mehr Situationen ein, in denen sie mich im Rückblick belogen hat. Sie selbst kann oder will meine Fragen nicht beantworten. Will natürlich mit mir befreundet bleiben (hat aber nicht einen wirklichen Freund oder Freundin im Leben), es belaste sie mehr als sie gedacht habe, sie sei traurig, die Trennung habe sie sich leichter vorgestellt. Ruft mich auch mal weinend an und bittet inständig darum mich auch in Zukunft weiter anrufen zu dürfen. KOntaktsperre geht noch nicht so recht, wir müssen noch viele Dinge wegen Wohnungsauflösung miteinander klären. Und dann werde ich immer so wütend, dass ich leider doch schreibe oder sie anrufe

Ehrlich gesagt weine ich seit der Trennung jeden Tag, mal mehr mal weniger. Insgesamt wirds etwas besser. Ich kann mittlerweile immerhin schon wieder mehr als 1 Stunde am Stück schlafen. Ich habe eine andere Wohnung gefunden und werde im Haus in eine kleinere Wohnung ziehen, was Vor- und Nachteile hat. Ich war sehr aktiv die letzten Wochen und habe versucht mich nicht allzusehr hängen zu lassen. Habe natürlich die üblichen Dinge getan, Vorwürfe, bitten, Anklagen, klammern, sms, email etc. was nichts besser, aber vieles für mich belastender gemacht hat. Wir haben sogar in einem Bett übernachtet ohne S. es war wie ein Abschied auf Raten von ihr.

Jetzt nach 6 Wochen fühle ich mich erschöpft, immer noch sehr traurig. Ich bin wütend auf sie. Ich fühle mich kraftlos. Dabei habe ich auch schon Gutes erlebt, viele Menschen haben mir Unterstützung angeboten, ich habe viele ähnliche Geschichten gehört, auch lustige Wendungen. Wie habt ihr weitergemacht? Wie habt ihr Euch auch ein Stück aus der Beziehung gelöst. Ich fühle mich so verheiratet, dabei war ich es nie. Ich fühle mich noch so verbunden. Wie habt ihr es geschafft Euch endlich um Euch zu kümmern und nicht dauernd mit den Gedanken beim Partner zu sein? Was, welche Sätze oder Gedanken helfen Euch wenn ihr so traurig werdet?

Danke
25.05.2014 09:33 •

C
Hallo Rittersporn,
ich kenne das. will auch nicht an ihn denken, aber mein kopf spielt nicht mit. es tut so weh! gestern hab ich nach 1 woche mal wieder geheult, auch da wollte ich nicht. gerade diese wochenende gehts mir wieder schlechter. habe auch zu nichts so richtig lust. ich kann das nicht steuern, so sehr ich es auch will. aber ich glaube, das ist normal, wenn man den menschen geliebt hat. bin froh, wenn das wochenende vorbei ist. und, es wird besser, mit sicherheit, auch bei dir.
ich wünsche dir alles erdenklich gute, du schaffst das. ganz viel kraft....
lg
25.05.2014 09:58 •
A
Habe Angst, dass es nie besser wird
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Hallo Caro23,

danke für Deine lieben Worte. Ich bin von mir selbst genervt, weil ich wirklich eigentlich jemand bin, die ihr Leben anpackt und ich kann auch ziemlich cool sein. Aber im Moment - uups geht seit 6 Wochen so - fühl ich ich wie ein rohes Ei. Stimmungsschwankungen im Minutentakt, habe das Gefühl mich gar nicht auf mich verlassen zu können. Dazu kommen die blöden Wochenenden, da gehts mir auch schlechter, habe zu nichts Lust, fühl mich müde, kann aber gar nicht gut alleine sein, will niemanden nerven.

Seh überall Pärchen - die sehen zwar auch nicht immer glücklich aus - aber naja.

Ich wünsch Dir auch noch einen ganz schönen Sonntagabend, Ablenkung und Kraft für die nächste Zeit

viele Grüße
25.05.2014 15:58 •

C
hallo Rittersporn,

ich würde am liebesten hier allen helfen, aber jeder muss da selber durch, aber gut, dass es dieses forum gibt und man sich austauschen kann. es hilft zumindest ein bisschen. dir auch noch einen schönen sonntag und ganz ganz viel kraft.

lg

caro
25.05.2014 16:03 •

Hallo,

ich brauche Eure Hilfe. Bei mir steht jetzt der Umzug an. Wir hatten eine tolle, große Wohnung mitten in der Stadt. Sie ist in ein möbliertes Apartment gezogen und lässt bis auf die persönlichen Sachen alles hier. Motto: ich will Dir nicht noch mehr wegnehmen! (Toll)

Im Klartext hieß das sie kümmerte sich schlicht um nichts. Bekannte sagen, ist doch toll sie lässt Dir völlig freie Hand. Ich habe dann ihre Sachen gepackt damit ich die nicht dauernd sehen musste. Von ihr diktierte Termine hat sie platzen lassen etc. Die Vereinbarungen mit dem Umzugsunternehmen habe ich für ihre persönlichen Sachen und für den Rest übernommen. Da die Wohnung für dem Umzug noch renoviert werden muss und ein Maler kommt.

Jetzt ist am 20. der Umzugstag und nachdem ich in letzter Zeit nur Mailkontakt wollte, werde ich sie dann wahrscheinlich wiedersehen. Hat sie zumindest angekündigt und ehrlich gesagt will ich auch, dass sie sich auch mit dem Scherbenhaufen konfrontiert. Gleichzeitig macht mir das Aufeinandertreffen und dann noch zu so einem Anlass üble Bauchschmerzen. Und ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll und die Zeit überstehen kann. Hat jemand Erfahrungen damit? Ich hätte so gerne einen klaren Standpunkt, schwanke aber zwischen Trauer, ich möchte sie wiederhaben, Wut und Verachtung usw. Wie habt ihr den Kontakt am Umzugstag überstanden? Wie kann ich Größe zeigen?

Viele Grüße
05.06.2014 05:42 •



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