Habe es gerade beendet

P
Hallo,
Seit einigen Wochen lese ich jetzt hier. Habe versucht, mir dadurch meine eigene Situation zu verdeutlichen. Und jetzt brauche ich Hilfe.
Ich habe meine Affäre gerade eben nach 12 Jahren beendet. Und er hat es mir bestätigt. Ob Affäre hier der richtige Begriff ist, weiß ich nicht mal. Wir sind uns in einer außergewöhnlichen Situation begegnet und konnten uns sofort aufeinander einlassen. Damals lebte er in Scheidung, ich in meiner Ehe. Ich hätte niemals geglaubt, dass es sowas intensives und langes werden könnte.
Er hat mich anfangs davor gewarnt, mich zu trennen, auch wegen seiner eigenen Erfahrungen. Danach hat er immer wieder betont, dass es keine Beziehung geben könne.
Trotzdem haben wir uns immer wieder gefunden, konnten beide nicht loslassen. Es gab immer wieder Pausen, längere und kürzere. Ich habe immer geglaubt unser S würde mir genug Kraft geben, mit meinem Leben klar zu kommen. Im letzten Jahr ist bei mir allerdings fast alles zusammengebrochen, mein Mann ist verstorben, ich habe meinen Job verloren. In der Vergangenheit habe ich immer geglaubt, es reicht, wenn ich ihm meinen Kummer erzähle, dadurch hat sich oft auch vieles geklärt und gelöst. Aber jetzt, als ich ihn wirklich gebraucht hätte, kam nichts. Überhaupt nichts.
Das ist mir immer klarer geworden. Ich habe gefragt, gejammert, ja auch gebettelt um seine Aufmerksamkeit. Nichts!
Nun habe ich ihm geschrieben (reden geht eh schon lange nicht mehr) dass ich so nicht mehr weitermachen will. Und er hat zugestimmt.
Es tut schrecklich weh

01.04.2016 11:55 • #1


G
Das ist hart, wenn sich in der Not zeigt, dass der Mensch, mit dem man so viel geteilt hat, dann nicht für einen da ist.
Er war geschieden, was hielt ihn ab?
Gut, dass Du die Kraft für ein Ende gefunden hast...

01.04.2016 11:59 • #2


A


Habe es gerade beendet

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P
Hallo Gast Angst,
Deine Geschichte habe ich hier auch verfolgt. Auch dir erst mal viel Kraft.
Ja, er ist geschieden, lebt aber seit einigen Jahren wieder in einer Beziehung, lebt mit dieser Frau zusammen. Und wie gesagt, er hat mir niemals Hoffnungen auf eine feste Beziehung gemacht. Aber alles andere: 'du bist die einzige die mich kennt und versteht...'. Wir, oder zuerst nur er, hat schon öfter versucht, es zu beenden. Und dann kamen immer wieder Nachrichten. Und Treffen. Und bei mir die Hoffnung, dass er nicht der optimale für S ist, sondern eben viel mehr. Auch weil wir uns in einer sehr ungewöhnlichen Situation begegnet sind, in der Vertrauen und aufeinander Einlassen so wichtig war. Er ist der Einzige, zu dem ich immer bedingungslos ehrlich war. Ich habe ihm all meine Gedanken, meine Freude und meinen Kummer erzählt. Hatte immer das Gefühl, das er das auch gerne hören will. Nur eben jetzt, wo ich es wirklich gebraucht hätte nicht.

01.04.2016 12:08 • #3


N
Das ist wirklich eine schreckliche Erfahrung, fühlt dich gedrückt!

Ich habe sowas in der Art auch schon mal erlebt und ich kann dir nur sagen (auch wenn es hart klingt): Sei froh, dass es vorbei ist! Was willst du mit jemandem, der in schlechten Zeiten nicht an deiner Seite steht und nicht für dich da ist?

So jemanden hat niemand von uns verdient.. dessen musst du dir bewusst werden! Das gehört für mich zu so einer intensiven Bindung dazu, ganz egal, ob zusammen oder nicht! Man vertraut diesem Menschen sein Leben an, nur um dann fallen gelassen zu werden -sowas brauchst du nicht!

Sei stark und schau nach vorne, lass dein altes Leben hinter dir.. auch wenn erst mal alles leer scheint..:-*

01.04.2016 12:26 • #4


P
Wie Recht du hast!
Dazu kommt, das ich über die ganze Situation nicht reden kann, nur hier eben. Wir leben auf dem Land, jeder kennt hier jeden. Meine beste Freundin ist seine Cousine, sie weiß von der Beziehung, hat sie aber immer abgelehnt. Sicherlich auch, weil sie weiß, wie er sich verhält.
Alle um mich herum glauben, ich sei traurig wegen dem Tod meines Mannes und meinem Job.
Ich habe mich auch von vielen zurückgezogen, wollte erreichbar sein... Ihr kennt das ja.

01.04.2016 13:00 • #5


T
Oje, das ist doppelt hart: du hast deinen Liebhaber verlassen UND bist enttäuscht von ihm als Freund.

Ich möchte mich meinen Vorrednern anschließen und dir sagen, dass der Schlussstrich das einzig Richtige war. Für dich. Das hast du gut gemacht!
Wenn er dem sogar zustimmt, dann kannst du dir sicher sein, dass es sowieso nie ein vielleicht oder später mit ihm gegeben hätte.

Bewahre dir deine Würde und dein Selbstwertgefühl und schließe ab hinter dir.

Ich leide in Gedanken mit dir.

01.04.2016 13:28 • #6


P
Das mit dem Selbstwertgefühl ist nicht so einfach.
Nicht nur, dass das schon allein durch diese Zurückweisung leidet. Mich belastet es sehr, dass ich all die Jahre etwas so Besonderes in ihm gesehen habe. Mich immer auf ihn verlassen habe.
Entweder war oder wollte ich all die Zeit blind sein schön blöd, bin ich das wirklich?
Oder habe ich irgendwann etwas verpasst, ihn verletzt oder übersehen, dass er gerade meine Nähe gebraucht hätte?
Kann es sein, dass ich über Jahre einer Illusion gefolgt bin? Dass ich darüber meine Ehe aufgegeben habe, Freunde und schöne Kontakte verloren habe?

01.04.2016 13:53 • #7


T
Es kann schon sein, dass du deine Wünsche und Sehnsüchte auf seine Person projiziert hast. Oder ihr habt euch im Laufe der Zeit in unterschiedliche Richtungen entwickelt.

So oder so ist es jetzt vorbei.
Du kannst dich jetzt ganz auf dich selbst konzentrieren um herauszufinden was du willst.

01.04.2016 14:15 • #8


A
Er hat während eurer Zeit noch eine neue Beziehung gehabt? Diese arme Frau tut mir leid
Du wusstest wenigstens Was sache ist.
Sie ist noch viel schlimmer dran.
Schau dass du dich so schnell wie möglich löst.

01.04.2016 16:04 • #9


P
Ich glaube sicher, dass sie auch weiß was Sache ist. Er hatte schon immer Affären nebenher, auch in der Zeit, die wir geteilt haben. Das alles kann ihr nicht entgehen. Ich denke eher, dass sie das nicht wissen will. Und er wird wohl nie zur Ruhe kommen. Er braucht wohl den Kick und die immer wieder neue Bestätigung. Seine Ehe ist genau aus diesem Grund zerbrochen.

01.04.2016 16:24 • #10


P
Es ist so leicht, ihm jetzt die Schuld und die Verantwortung für dieses Ende zu geben. Dabei gab es doch auch soviel Schönes, das wir gemeinsam erlebt haben. Es braucht dich immer zwei, wenn eine Verbindung scheitert. Oder?

01.04.2016 16:33 • #11


Z
Wie kann man zwölf Jahre den Ehemann betrügen und nicht mal jetzt um ihn trauern und dann diese Fragen! Was stimmt nicht dir?

01.04.2016 16:37 • #12


H
Das kann ja nie was werden wenn er sein ganzes Leben mehrgleisig fährt.
Selbst wenn er sich für dich entscheiden sollte. Er hätte noch eine nebenher.
Finger weg von solchen Menschen. Da gibt's null Hoffnung

01.04.2016 16:44 • #13


P
Liebe Zauber,
Was mit mir nicht in Ordnung ist werde ich allein herausfinden müssen. Die Trauer um meinen Ehemann gehört hier nicht hin, auch das ist meine Sache.
Ich bin einem Menschen begegnet, der mir sehr viel bedeutet und der ab jetzt auch nicht mehr in meinem Leben sein wird.
Dafür habe ich um Rat gebeten.
Nicht böse sein, aber ich mag nicht alle Themen einfach zusammen rühren.

01.04.2016 17:06 • #14


P
Die Frage, ob er sich für mich entscheiden soll oder will, stelle ich mir gar nicht. Es war in Ordnung, so wie es war. Ich habe die Verbindung zu dem Menschen beendet, der mir unendlich viel bedeutet hat.
Ich rede eigentlich nicht viel über mich. Natürlich über belanglose Dinge, aber nicht über das, was tief in mir passiert. Mit ihm könnte ich das. Ich hatte immer das sichere Gefühl, dass er zuhört und mich annimmt. Mit all meinen Fehlern und Unzulänglichkeiten. Bei ihm ist mir das immer leicht gefallen, alles einfach zu sagen. Und aus seinen Reaktionen einen Weg für mich zu finden.
Das ist jetzt, oder schon seit einem Jahr vorbei. Ich habe gehofft, es würde wieder so vertraut werden. Und jetzt weiß ich, dass es nie mehr so werden wird. Nicht mit ihm und auch mit keinem anderen mehr. Ich werde es nicht nochmal schaffen, mich dermaßen zu öffnen.
Jetzt muss ich lernen, wieder mit mir allein zurechtzukommen.

01.04.2016 17:14 • #15


A


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