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Habe sie zwei mal abgewiesen - und vermisse sie nun

R
Wunderschönen guten Abend zusammen.

Ich verstehe mich selbst gerade nicht und muss mir meine ganze Situation einfach mal von der Seele schreiben.

Bis Ende letzten Jahres habe ich (mittlerweile 32, m) neben dem Studium zwei Tage die Woche in einem kleinen Büro gearbeitet, wo ich sie (mittlerweile 26) bereits im Frühjahr 2017 kennengelernt habe. Wir verstanden uns von Anfang an super, haben uns oft in der Küche bei einem Kaffee unterhalten oder waren zwischendurch mal draußen spazieren. Privat haben wir eigentlich nie etwas unternommen und ich hätte auch nicht gedacht, dass sie Interesse an mir haben könnte, für mich war sie einfach in einer anderen Liga, wie man so schön sagt.

Nachdem ich das Studium abgeschlossen hatte, habe ich bei dem Unternehmen gekündigt und somit hatten auch unsere gemeinsamen Tage ein Ablaufdatum. Während der letzten Wochen/Monate dort bekam ich zunehmends das Gefühl, dass sie tatsächlich mehr von mir wollen könnte. Eines Abends trafen wir uns auf einige B. in einer Bar in der Nähe unseres Büros und blieben dort fast bis zur Sperrstunde, haben miteinander gelacht und uns einfach toll verstanden. Als wir die Bar verließen und feststellten, dass es mittlerweile richtig kalt war, beschlossen wir, uns nochmal kurz ins Büro ums Eck zu setzen und uns bei einem Kakao aufzuwärmen. In dieser Nacht küssten wir uns das erste Mal.

Wir verbrachten daraufhin viel Zeit miteinander und ich merkte schnell, dass es plötzlich sehr viele Konflikte gab. Sie war auf einmal sehr ungeduldig, schnell aufbrausend/wütend und es verging kaum ein Tag, an dem ich nicht ewig mit ihr über - für mich - Lappalien diskutieren musste. Diese Diskussionen dauerten teilweise mehrere Stunden an und kamen so häufig vor, dass ich bereits nach kurzer Zeit nurmehr entnervt und geschlaucht war. Ich konnte kaum glauben, wie viele Uneinigkeiten und Auseinandersetzungen es plötzlich zwischen uns gab, verstanden wir uns vorher doch so toll.

Nachdem sich auch nach mehreren Gesprächen die Situation nicht geändert hat, habe ich die Sache nach knapp drei Wochen beendet, da ich das so nicht länger aushalten konnte. Sie fand meine Entscheidung übereilt, sagte mir, dass sie finde, dass wir etwas ganz Besonderes haben, sie verliebt in mich wäre und ich das nicht so leichtfertig nach kurzer Zeit wegwerfen solle - mein Entschluss stand jedoch fest. Leider hat das ganze dann ziemlich hässlich geendet, es gab viele Vorwürfe, viel Wut und verletzte Gefühle - daran hatten wir beide Schuld. Jedenfalls war ich nach diesem Rosenkrieg - und vielen, vielen Anfeindungen Ihrerseits - froh, dass die Sache abgeschlossen war, ich raus aus dem Unternehmen war und ihr somit nicht mehr über den Weg laufen musste.

In den folgenden Monaten habe ich gelegentlich an sie gedacht und daran, wie schade es ist, dass das so dumm gelaufen ist, das Ende so furchtbar sein musste und wie es überhaupt dazu kommen konnte, da wir uns vorher ja so toll verstanden haben. Mitte März bekam ich dann nach knapp drei Monaten Funkstille eine Mail von ihr, in der sie sich entschuldigt hat. Ich habe ihr sehr kurz und knapp geantwortet, dass mir auch sehr vieles Leid täte und ich die Situation anders hätte handhaben sollen. Nicht mehr - für mich war die Sache nach wie vor abgeschlossen. Eine Woche später kam dann noch eine Mail, ob wir uns nicht spontan auf ein B. treffen wollen - ganz unverfänglich - sie bräuchte gerade meinen Humor. Ich sagte zu.

Sie hat mich an diesem Abend zu ihr eingeladen und bereits in dem Moment, in dem ich sie sah, in dem Moment, als ich ihre Wohnung betrat, die so unverwechselbar nach ihr roch, war ich ihr schon wieder ausgeliefert. Wir hatten einen tollen Abend und küssten uns, haben uns ausgesprochen und uns beide für viele Sachen entschuldigt. Sie merkte noch an, dass sie damals aufgrund privater Umstände eine sehr schwere Zeit hatte (was auch stimmt), die sie sehr mitnahm und dass sie deswegen sehr unrund lief. Und so begann es wieder .

Diesmal lief es toll und wir hatten eine sehr schöne Zeit miteinander. Und TROTZDEM war ich nach etwa zwei Wochen schon wieder am zweifeln. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich zu dem Zeitpunkt keine Beziehung wollte, oder ob ich generell ein Problem mit Bindungen habe (das habe ich bisher nie in Erwägung gezogen, da ich schon einige Beziehungen hatte und diese nie so problematisch begannen) oder ich schlicht und ergreifend nur sie nicht wollte. Aber mir wurde es einfach zu viel. Wir haben immer sehr offen miteinander geredete, daher habe ich ihr das auch nicht verschwiegen. Sie entgegnete, dass sie mich nicht nochmal verlieren möchte und absolut verliebt in mich wäre, dass sie auf jeden Fall eine Beziehung mit mir wolle. Da sich meine Zweifel aber nicht aufgelöst haben, fand ich es ihr gegenüber nicht fair, einfach so weiter zu machen, weshalb ich die Geschichte wieder beendet habe.

Kurz nach dem letzten Abschlussgespräch, das wir hatten, hat sie mir dann über WhatsApp geschrieben, dass sie die letzten Wochen extrem schön fand und viel an mich denkt. Sie wolle das aber nicht mehr, diese permanente Präsenz der schönen Zeit, wenn es doch nicht mehr ist. Und deswegen werde sie das alles jetzt hinter sich lassen und meine Nummer endgültig löschen. Nachdem ich schon dachte, dass ich irgendwann gerne wieder Kontakt zu ihr aufnehmen würde, weil wir uns ja sehr gern haben, habe ich sie gefragt, ob ich mich nicht mehr bei ihr melden solle, weil ihr das das Abschließen vielleicht erschweren könnte. Darauf bekam ich keine Antwort. Sie meinte nur, es wäre ohnehin nicht dasselbe, wenn ich mich nur mit ausdrücklicher Erlaubnis von ihr wieder melden würde - was auch immer sie damit meinte. Das war Ende April.

Wenige Tage später begann es, dass ich permanent an sie und unsere Zeit zusammen denken musste. Es vergeht keine Stunde, in der ich nicht an sie denke, kein Morgen, an dem ich auf mein Handy schaue und mich frage, ob sie mir vielleicht nicht doch noch etwas geschrieben hat. Mich macht das wahnsinnig und ich komme mir so unglaublich blöd vor, weil ich mich selber nicht verstehe. Ich weise sie zwei mal ab und vermisse sie anschließend wie wahnsinnig.

Ich habe mich seither nicht bei ihr gemeldet, weil ich das nicht fair fände. Sie möchte abschließen, was ich ihr verunmöglichen würde, wenn ich jetzt auf sie zu käme - nur um dann vielleicht wieder unsicher zu sein, das möchte ich ihr nicht antun. Und ich versuche einfach gerade, mir selber darüber klar zu werden, was ich eigentlich möchte und warum ich so fühle, wie ich fühle. Ich würde sie so unfassbar gerne einfach anrufen und ihr sagen, wie es mir geht, das sie mir fehlt, aber ich kann nicht. Ich würde mir so blöd vorkommen, weil ich mich ja selber nicht verstehe. Aber ich vermisse sie unfassbar. Ich vermisse, wie sie mich ansieht, ihr viel zu lautes Lachen, die seltsamen Gerichte, die sie manchmal für mich gekocht hat, die aber immer unheimlich lecker waren. Ihre Hibbeligkeit, ihre gut gelaunte Art. Ich muss so oft an die Sachen denken, die wir zusammen unternommen haben und an jene, die sie vor hatte mit mir zu machen, wenn wir zusammen sind. Mir ihre Heimatstadt zeigen, mich künstlerisch ein wenig bilden. Zusammen kochen, spazieren gehen und so vieles mehr.

Ich habe jetzt sehr, sehr, seeeeeehr viele Details und auch gröbere Vorfälle weggelassen, weil ich den Text zumindest *einigermaßen* kurz halten wollte, was mir offenbar trotzdem nicht gelungen ist
Und ich muss nochmal betonen, dass ich mir bei der ganzen Sache selber blöd vorkomme, weil ich so unentschlossen bin und nicht weiß, was ich will, denn normalerweise bin ich nicht so. Ich versuche trotzdem, das Ganze so gut es geht zu handlen und das Richtige zu tun, was bedeutet, mich nicht bei ihr zu melden, auch wenn es mich wahnsinnig macht. Ich hätte so gerne diese Erleuchtung, dass ich Ende April einfach nicht bereit für eine Beziehung war, nun aber realisiert habe, dass ich es mit IHR, und nur mit ihr, gerne eingehen würde. Dass ich ihr total selbstsicher gegenübertreten kann und ihr sagen, dass ich sie will, ohne Wenn und Aber. Und was, wenn sie dann nicht mehr so denkt? Was, wenn ich in einem Monat so weit bin, mich bei ihr melde und es dann zu spät ist? Was, wenn alle Gedanken, die ich mir gerade mache, absolut überflüssig sind, weil sie uns ohnehin keine weitere Chance mehr geben würde, da sie nicht noch ein drittes Mal verletzt werden möchte - was ich ihr natürlich absolut nicht verübeln könnte.

Ich habe einfach das Gefühl, dass mir die Zeit davonläuft. Dass ich mich besser heute als morgen entscheiden und bei ihr melden sollte, ihr sagen, wie ich mich fühle, bevor es zu spät ist. Allerdings wäre das egoistisch, denn nachdem ich sie schon zwei mal habe abblitzen lassen, möchte sie das Ganze vielleicht wirklich hinter sich lassen und es ohnehin kein weiteres Mal versuchen.

Vielen Dank fürs Lesen.

20.05.2019 20:06 • #1


H
Hey,

ich kenne deine Situation sehr sehr gut, sonst hätte ich mir diesen Roman wohl kaum durchgelesen Allerdings kenne ich sie aus Sicht des weiblichen Parts. Hatte etwas recht ähnliches mit einem ehemaligen Kollegen. Vielleicht hilft dir ein Tipp aus dieser Sicht. Wobei du trotzdem letztendlich auf deinen Bauch hören solltest. Was ich sage, muss nicht in Stein gemeiselt und auf, ich sage mal, dein Mädel, zutreffen.

Manchmal ist einfach der Wurm drin. Wie gesagt, ich kenne sowas. Es war gut, dass ihr Abstand voneinander genommen habt, denn sonst wäre das alles nur immer schlimmer geworden. Gut ist, dass ihr euch immerhin mal darüber unterhalten und eure Fehler nicht unter den Tisch gekehrt habt.

Ich nehme an, sie hat einfach auch selbst Angst, dass ihr über kurz oder lang wieder in diesem Schlamassel landet und hat eben deshalb nun gesagt, sie will abschließen. Du weißt vielleicht, dass du dir von deiner Seite zukünftig Mühe geben wirst, dass es nicht mehr dort hin geht. Aber das kann ja sie nicht wissen. Genauso andersherum.

Wie gesagt, hör letzten Endes auf dein Bauchgefühl. Aber ich würde dir den Tipp geben, es nicht einfach aufzugeben, wenn du sie wirklich willst. Dessen solltest du dir natürlich bewusst sein. Ihr braucht bestimmt erstmal wieder eine Weile. Ich glaube, mit großer Liebeserklärung und Heiratsantrag brauchst du auch nicht gleich kommen. Ihr müsstet euch erstmal in Ruhe Zeit nehmen um euch wieder anzunähern. Aber trotzdem solltest du schon wissen, was du willst. DASS du es immerhin mit ihr versuchen willst. Sodass es eben kein drittes Mal passiert, dass du sie abweist. Wenn du dir dann doch wieder nicht sicher sein solltest, jede mit ihr und erklär ihr, warum du Sorgen hast. Erklär es ihr doch einfach so, wie du es uns hier erklärt hast.

Du schreibst, du würdest ihr so gerne mal sagen, wie es dir geht. Was hindert dich daran, es zu tun? Ich kann dir sagen, dass man sich danach oft leichter fühlt und der Umgang entspannter wird. Eine andere Geschichte, aber ich bin insgesamt immer erstmal eine zurückhaltende und beobachtende Person. Oft werde ich auf den ersten Eindruck als arrogant oder desinteressiert wahrgenommen. Ich habe gelernt, dass einfach, wenn ich zb wo neu bin, gleich anzusprechen. Auch wenn es mir schwer fällt. Der Umgang geht dann plötzlich viel leichter mit den Leuten. Und zu ihr, vielleicht hat sie immer darauf gehofft, dass du mal mit ihr redest. So ging es mir immer. Auch wenn er das sicher dachte, wollte ich nicht unbedingt sofort DIE große Liebeserklärung von ihm. Ich hatte mir immer gewünscht, dass er sich nur mal öffnet und an sich und seine Gedanken ranlässt. Hat er aber nie. Und mittlerweile bin ich soweit, dass ich kein Bedürfnis mehr hätte darum überhaupt zu kämpfen. Weil ich mir denke, soll er machen wie er denkt. Ich bin zu müde um irgendwas zu kämpfen, was er nicht will. Und ich bin auch zufriedener so. Wenn er mir zeigen würde, dass er auch anders kann, würde ich ihm die Möglichkeit auch sicher geben. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass auch sie es deshalb von ihrer Seite jetzt einfach bleiben lässt.

Hoffe das hilft dir erstmal in deinem Gedanken Wirr-Warr.

20.05.2019 20:37 • #2


A


Habe sie zwei mal abgewiesen - und vermisse sie nun

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L
Mir ist jetzt unklar was für ein Problem ihr eigentlich hattet.

20.05.2019 20:55 • #3


H
Was hindert dich?

Klingt für mich so, als ob du Muffe hast, ihr sozusagen die Kehle darzubieten.

Klar, jetzt kann sie zur Abwechslung mal deinen Stolz in den Staub treten.

Dein Messer dürfte nach dem zweiten Mal fallen lassen schon stumpf sein. Geh mal davon aus, dass sie sich in Bezug auf dich einen Panzer zugelegt hat.

Wenn du einen Versuch startest, wirst du Frustrationstoleranz brauchen und Geduld. Da muss erst wieder Vertrauen wachsen. Wenn du die nicht mitbringst oder nur schauen willst, ob da immer noch was geht um dann wieder einzuknicken, lass es.

Deine Aussage, du willst ihr erzählen wie es dir jetzt geht lässt jetzt nicht so annehmen es geht dir um sie.

Fool her once, shame on you.
Fool her twice, shame on her.

Wenn sie sich jetzt zum dritten Mal von dir verarschen lässt, macht sie sich vor sich selbst und ihrem Umfeld endgültig zum Gespött.

Deshalb musst du wahrscheinlich schon sehr überzeugend sein.

Und das Risiko eingehen, dass du vielleicht dieses Mal am Ende derjenige bist, der fällt.

20.05.2019 21:46 • #4


D
Ich glaube Dir durchaus, dass Du sie vermisst.
Aber IRGENDWAS hat Dich zweimal davon getrieben, dass solltest Du nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Nicht nur um ihretwillen, denn dass Du sie gleich zweimal tief verletzt hast, ist nur eine Seite davon.
Du selbst solltest das Ganze, befreit von sehnsüchtigen Romantik-Gefühlen, analytisch betrachten.
Es gab handfeste Gründe (auch Bauchgefühle sind handfest), warum Du diese Beziehung nicht wolltest.

Vermissen ist ein sehr verklärtes Gefühl, getragen von Verlust und der Sehnsucht nach dem Vertrauten.
Annäherung und Versöhnung sind ähnlich gelagert, wohl jeder kennt die Leidenschaft und das Feuer der Versöhnung, denn gute Vorsätze befeuern solch emotionale Begegnungen ganz gewaltig.
Oft ist der leidenschaftliche wir gehören doch zusammen-Sechs aber nur eine aufgeladene Moment-Aufnahme.
Danach kommt das Erwachen und die Erkenntnis, dass man immer noch der gleiche Mensch ist.

Selbst wenn sie Dir die Türe öffnen sollte: Du müsstest Dir schon zu 100% sicher sein, dass sie die Richtige ist und dass Du nicht wieder davon laufen wirst.
Liebe ist kein Gummiband, es ist zutiefst unmoralisch, mit Menschen zu spielen, auch wenn das Spiel für einen selbst für dem Moment sehr ernst ist.
Denn am anderen Ende steht ein Mensch, der seelisch nakkt und sehr verletzlich ist.
Du bist für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast, in dem Zitat steckt viel Wahrheit.

21.05.2019 20:46 • x 2 #5


R
Hallo zusammen und vielen Dank, für die Antworten.

@Himmelblau_: Hast Du Deine Geschichte auch hier gepostet? Sie würde mich ineressieren - wenn ja, könntest du den Link posten? Ich finde sie über die Suchfunktion leider nicht.
Natürlich würde ich nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, ihr die große Liebe gestehen oder Derartiges. Der Typ dafür bin ich gar nicht. Aber irgendwie möchte ich, dass sie weiß, wie ich fühle, wie es mich zerfrisst. Sie hatte nämlich zuletzt das Gefühl, dass ich sie ohne große Probleme einfach abschreibe. Dass ich sage, ich möchte nicht, und dann einfach mein Leben weiterlebe, ohne dass ich einen Gedanken an sie verschwende, weil ich den Kontaktabbruch durchgezogen habe und mich zum Ende hin nur mehr sehr knapp geäußert habe. Ich hab' ihr damals schon gesagt, dass es mir schwer fällt, aber WIE schwer, ich glaube, das ahnt sie nicht.

Ich habe auch schon überlegt, sie einfach um ein Gespräch zu bitten. Allerdings habe ich da einige Bedenken ...
1. Ist das fair ihr gegenüber, wenn sie wirklich abschließen möchte? Wenn ich mich melde, schmeiße ich sie vielleicht zurück. Sie weiß ja, dass ich wahrscheinlich (irgendwann) wieder Kontakt mit ihr aufnehme, deswegen habe ich sie ja gefragt, ob das okay für sie wäre. Aber ob der Zeitpunkt passt ...
2. Wenn ich abgewiesen werde - sei es, weil sie jeamnd Neues datet oder weil sie einfach abgeschlossen hat mit mir - würde mich das glaube ich tief treffen und mir ginge es noch schlechter als jetzt.
3. Wenn sie zustimmt und ich sie sehe, bin ich ihr vermutlich verfallen. Dann treten viele meiner vernunftbasierten Gedanken und Entscheidungen in den Hintergrund und ich würde, wenn sie wegen eines Neuanfangs fragt, ziemich sicher drauf einsteigen, obwohl ich nicht weiß, was ich will. Und ich wüsste auch nicht so recht, wie ich es rechtfertigen sollte, dass ich mich mit ihr treffen und reden möchte, ihr dann erzähle, wie extrem ich sie vermisse, nur um anschließend zu sagen, dass ich immer noch nicht klar im Kopf bin.

Ja, ich denke, ich möchte sowohl sie als auch mich schützen, indem ich keinen Kontakt aufnehme. Auf der anderen Seite kann ich sie nur dadurch zurückgewinnen. Und ich bin mir eben nicht 100% sicher diesbezüglich, ABER das werde ich nie sein, glaube ich. Ich neige dazu, Situationen zu zerdenken, hinterfrage alles und versuche, sehr reflektiert zu sein, und somit auch, ob meine Gefühle jetzt eben nur auf den emotionalen Ausnahmezustand zurückzuführen sind. Klar denke ich im Herzen, dass das nicht der Fall ist. Aber mein Kopf sagt, überleg' nochmal ...

@Dattel: Vielen Dank für den Text. Der hat mir schon sehr geholfen, das alles zumindest ein bisschen wieder auf sachlicher Ebene zu betrachten. Es ist einem eh bewusst, nur vergisst man das in solchen Situationen schnell mal und da ist es gut, zurück auf den Boden der Tatsachen geholt zu werden. Denn wie du sagst - man kennt dieses Gefühl schon von Früher, und damals hat es auch zu Nichts geführt, sons wäre man ja nicht wiueder Single geworden.

Als ich eben von der Arbeit heim kam, war ich schon sehr kurz davor, ihr einfach zu schreiben. Das konnte ich zum Glück nochmal abwehren, jetzt geht es grad etwas besser. Jetzt ist es bald einen Monat her, dass ich zuetzt von ihr gelesen habe. Und knapp 1,5 Monate, dass ich sie zuletzt gesehen habe

22.05.2019 19:01 • #6


H
Hi razert,

puh, ich glaube nicht, nein. Ich habe hin und wieder mal hier gepostet, aber ich glaube nie die ganze Story. Müsste ich wenn dann auch selbst erstmal suchen Ich will sie hier auch nicht öffentlich niederschreiben. Wenn es dir hilft und dich interessiert, können wir dazu gerne mal per Privatnachricht schreiben. Müssten uns eben dazu anmelden. Aber ich finde es auch sehr interessant, eine so ähnliche Geschichte mal aus einer männlichen Perspektive zu lesen. Also sag gerne Bescheid.

Also verliebt bist du ja eindeutig. Das spürt man, wenn man deinen Text liest. Und sieht man daran, dass du das Bedürfnis hast, dass sie es weiß, wie wichtig sie dir ist. Zu deinen Bedenken (der Einfachheit halber auch mal in Stichpunkten):

1. Sie zu fragen, wann es passt und ob es ok wäre, war doof und sinnlos. Wir Frauen wünschen uns, dass ihr euch meldet wenn ihr euch wirklich ehrlich melden wollt. Nicht dann, wenn wir es euch sagen. Soviel auch zur Überlegung in deinem Eingangsbeitrag, was sie mit dieser einen Aussage meinte. Du kannst nie bei niemandem wissen, wann der Zeitpunkt gerade passt. Wenn du immer wartest, wann es passen könnte, wird es nie passen. Denn dir werden immer wieder neue Gründe einfallen, warum es vielleicht gerade nie passt. Das kennt man ja auch aus anderen Lebenslagen. Je weiter man es hinauszögert, desto weniger schafft man die Überwindung. Immer, egal wozu. Wenn es sie zurückwirft, ist das eben so. Dann muss sie da durch und wird das sicherlich auch wieder schaffen, wenn sie schonmal so weit war. Und wenn sie wirklich nichts mehr von dir wissen will, muss sie dich eben blockieren oder nicht antworten. Also irgendwo hat sie das schon auch selbst in der Hand. Du kannst ja nicht riechen, ob es nun passt oder nicht.
2. Naja, wenn du abgewiesen wirst, machst du das durch, was sie und x andere Menschen auch schon durchgemacht haben. Du hast sie auch schon zurückgewiesen, weshalb es ihr schlecht ging. Sie hat es trotzdem nochmal geschafft einen zweiten Anlauf zu machen, weil du ihr wohl sehr wichtig warst. Also? Warum nicht in Kauf nehmen, dass es dich vielleicht hart treffen wird?
3. Warum steht dir dein Kopf im weg? Fang doch mal da an, anstatt zu überlegen wie du es wann machst. WARUM schaltet sich dein Verstand ein? Ist es nur, weil es zwischendurch schlecht bei euch lief? Oder was steckt noch dahinter? Liegt es an dir? An ihr? Du hast oben Bindungsängste angesprochen. Stehen dir die im Weg und weshalb hast du diese? Schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit?

Grundsätzlich solltest du wie gesagt wissen, was du willst, wenn du sie wieder kontaktierst. Nochmal ankommen und dann den - sorry - S c hwanz einziehen wäre ziemlich mies. Ich denke, du könntest ihr sehr wohl sagen, dass dir dein Kopf im Weg steht. Aber dann solltest du auch bereits überlegt haben, was dich hemmt und was dir im Kopf herumschwirrt. Nicht alle Frauen sind gleich. Aber ich hatte mir in meiner Situation wie gesagt oft gewünscht, dass er einfach mal mit mir redet. Egal was er mir dann gesagt hätte, wenn er vor irgendwas Angst gehabt hätte oder z.B. auch gesagt hätte, dass er einfach gerade vom Kopf her gehemmt ist, hätte ich da schon wissen wollen, was genau der Grund dafür ist. Nicht, weil ich ihn gerne ausgequetscht hätte. Sondern, weil ich ihn gerne dabei unterstützt hätte das Problem zu lösen. Ich hab immer gespürt, dass da noch irgendwas ist, was er mir verheimlicht. Nur was soll man tun, wenn man merkt, die Person will dir sowieso nicht sagen was los ist. Ich kenne sie nicht, aber sei dann darauf gefasst, dass sie eben einfach genaueres dazu wissen will. Da sie sich nun so radikal zurückzieht, glaube ich kaum, dass sie direkt eine richtigen Neustart ansprechen wird. Wäre ihr auch nicht zu raten. Aber es könnte durchaus sein, dass sie eben dann mit dir zusammen an deinem Problem arbeiten will. Und ob das für dich ok wäre, solltest du dir eben überlegen. Abgesehen davon - vom Ewigkeiten in sich gekehrt sein und daheim im stillen Kämmerchen vor sich hindenken ist sich glaube ich noch kaum einer darüber bewusst geworden, ob er die andere Person nun will oder nicht. Dazu muss man schon mit derjenigen Person interagieren und reden. Sonst kannst du dir viele Gedanken darüber machen, was sein könnte oder nicht und wie sie sich in gewissen Situationen verhalten könnte oder nicht. Ob es wirklich so ist, wie du es dir ausmalst, erfährst du vom zurückgezogenen Nachdenken nicht. So sehe ich das jedenfalls.

22.05.2019 21:20 • x 1 #7


Tiefes Meer
Du schreibst, Du hattest schon andere Beziehungen und hast dort nichts derlei erlebt - warum also solltest Du an Bindungsangst leiden, @razert ?

Ich halte es für eine schlechte Idee, wenn Du Dich wieder meldest . Zwei Fehlschäge sollten reichen, um zu klären , dass es nicht wirklich passt zwischen Euch . Auch wenn Dir der Gedanke an sie momentan reizvoll erscheint . Keiner von Euch hat sich in der kurzen Zeit grundlegend verändert .

Warum also sollte es diesmal anders laufen ? Um's mal mit einem Zitat zu sagen:
Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.

22.05.2019 23:05 • #8


T
Warum wolltest du zum Zeitpunkt des zweiten Versuchs keine Beziehung?

23.05.2019 05:14 • #9


A


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