Haben wir die zweite Chance verpasst?

Hallo,

lange habe ich überlegt, ob ich mich hier mitteilen möchte. Mitlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, dan dem ich mir sage Es geht nicht mehr anders. Du musst etwas tun! Ich hoffe sehr, dass ich hier auf Leute stoße, die mich verstehen können.

Ich (21) bin jetzt seit drei Jahren mit meinem Freund (24) zusammen und ich bin unglücklich. Ich weis nicht was ich tun soll.. Am Besten fange ich vom Anfang an..

Damals, als wir uns kennen lernten, war echt alles super. Er war ein sehr liebevoller Partner, hatte immer eine Schulter zum anlehnen für mich.Wir haben zusammen Spaß gehabt, viel mit Freunden unternommen. Nach 8 Monaten Beziehung haben wir dann beschlossen zusammenzuziehen, da ich alleine keine Wohnung gefunden habe. Tja... Nach 2 Monaten war ich s unglücklich. Ich war ständig alleine, da er immer so viel arbeiten musste. Wir haben nie darüber gesprochen, was uns fehlt. Letztendlich kam es dann so weit, dass ich ihn betrogen habe. Er hat es natürlich rausgefunden - wollte mir trotzdem noch eine Chance geben - denn er war ja immer glücklich, so seine Worte.

Doch ich wollte nicht, ich dachte mir Wenn du schon so weit gegangen bist, dass du ihn betrügst, dann ist eh alles aus und so habe ich dann die Beziehung beendet.
Er litt tierisch darunter, hat mich auf's übelste beschimpft und gemeint ich müsste mal zu nem Therapeuten.. Mir war das alles zu viel. Ich hab den Kontakt abgebrochen und irgendwann gab er auch Ruhe. Doch dann fing ich an, ihn zu vermissen. Ich meldete mich wieder bei ihm und wir haben uns langsam wieder angenähert.

Seit einem Jahr leben wir nun wieder zusammen und heute denke ich mir, dass es mich innerlich zerreist. Ich habe das Gefühl gefangen zu sein. Ich habe kaum Freunde, da ich mich mit niemandem treffen darf, den er nicht schon vom Anfang unserer Beziehung kennt.

Ein Beispiel:
Vor drei Monaten hat ein damaliger Freund via Facebook Kontakt zu mir aufgenommen und ich habe mich wahnsinnig gefreut. Irgendwann beschlossen wir dann, uns mal auf einen Kaffee in der Stadt zu treffen. Gesagt - getan. Hab meinem Freund die lage erklärt, dass ich nicht zu Hause bin, wenn er heim kommt. Und was macht er? Völlig austicken, sich betrinken. Einfach abhauen. Er wollte nichts davon hören, dass es ja nur ein Kaffeetrinken war. Tja. Eine Freunschaft die ich hätte aufbauen können, kam gar nicht zu stande.

Ich fühle mich allein. Er arbeitet sehr viel - momentan jeden Tag so 12h, auch am Wochenende, was leider Saisonbedingt ist. Und trotzdem - ich komme damit nicht klar. Ich distanziere mich seit inigen Monaten wieder völlig von ihm, er merkt nichtmal, dass es mir schlecht geht.

Ich bin wieder an dem Punkt, an dem ich nicht weiß, was ich tun soll. Was ist das richtige? Wie erkenne ich den Weg, den ich für mich gehen muss?
Reden hilft leider nur für 2-3 Wochen und dann ist alles wie gehabt. Wir gehen nie aus. Ich war in den ganzen 3 Jahren noch nie mit ihm feiern, noch nie in der Stadt mal ein Bierchen trinken. Kino und abends mal essen gehen und alle 5 Wochen mal intim werde ist das maximum der Gefühle.. Und das sind nur ein paar der Dinge, mit denen ich so unglücklich bin..

Ich weiß nicht, ob ich mir das einrede, aber ist es nicht schon vorbei?
Was kann ich tun? Ich bitte dringend um Hilfe..

Er sollte schon respektieren, wenn du etwas anderes machst in deiner Freizeit.

Ansonsten hört das sich für mich so an, als das du den ganzen Tag nur Zuhause bist und auf ihn wartest ?
Hast du keine Arbeit/Ausbildung/Studium auf das du dich konzentrieren kannst ? Und such dir ein Hobby,
dass du in einem Verein oder alleine ausüben kannst. Du darfst nicht so einsam sein, das wäre fatal.
Dein Freund hat zu respektieren, dass du auch ohne ihn das Haus verlässt, denn schließlich bist du nicht seine Trophäe sondern auch nur ein Mensch.


Und wenn er wirklich nichts an sich ändern will und ihr beide unglücklich mit der Situation seid, tja dann würde ich die Partnerschaft in einem klärenden Gespräch überdenken. Liebe ist ja kein Leiden, denn sie soll das Leben schöner machen.

Nein, ich sitze nicht den ganzen Tag zu Hause. Bin noch in der Ausbildung und daher auch den halben Tag nicht zu Hause.

Unsere Beziehung ist so langweilig. Wenn wir reden, rede ich. Wenn ich mal nichts zu erzählen habe, fordert er mich dazu auf. Wenn ich sage , dass ich nichts zu erzählen habe, ist er sauer.

Manchmal fühle ich mich in seiner Gegenwart regelrecht unwohl. Wäre lieber alleine. Ich möchte das tun, wozu ICH Lust habe. Ich möchte ausgehen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben..
Ich bin 21. Ich möchte Leben.

Ich will nicht ohne Freunde leben, nur weil es ihm reicht mich zu haben und deshalb selber keine Freunde hat. Es sind viele Sachen die mich stören. Vor ca einem halben Jahr ging die Bombe schon einmal hoch und heute frage ich mich, warum wir nun wieder an diesem Punkt sind.
Hat das alles überhaupt noch einen Sinn? Ist man nur noch aus Bequemlichkeit zusammen?

Oft habe ich das Gefühl er liebt mich mehr als ich ihn..

Für mich hört sich das so an, dass du persönlich schon langsam abschließt mit der Beziehung.
Du bist nicht zu Frieden so wie es läuft und er zeigt nicht den Willen etwas zu ändern.
Er sollte dir unbedingt deinen Freiraum gewähren, denn wenn einer nicht glücklich ist, dann funktioniert eine Beziehung auch nicht.

Ich würde die Beziehung überdenken. Es ist ja offensichtlich nicht das, was du dir versprichst.

Zitat:

Oft habe ich das Gefühl er liebt mich mehr als ich ihn..

.

Das ist der erste schritt in Richtung Trennung, auch wenn es jetzt hart klingt, aber du musst auf dein Herz hören, mit ihm offen darüber sprechen und ihm die Chance geben etwas zu ändern (falls er will).
So hättet ihr eventuell noch ne Chance, aber man sollte sich nicht voll und ganz für den Partner aufopfern (den Fehler habe ich nämlich gemacht).

Hallo Thinking!
Erstmal danke für deine Antworten.

Gestern Abend habe ich ihn darauf angesprochen, dass ich mich nicht mehr wohl fühle. Das ich einsam wäre, auch wenn er da wäre. Da kam dann nur ein Spruch von wegen er wäre ja immer so müde und er könne es auch nicht ändern, dass wir verschiedene Arbeitszeiten haben.

Letztendlich beichtete ich ihm, dass ich das nicht mein Leben lang möchte... Immer allein sein. Das ich daran zerbrechen würde. Auch sagte ich ihm, dass ich glaube, dass er mich mehr liebt.
Das war natürlich für ihn ein Schlag in die Magengrube. Letztendlich beendete er fürs erste das Gepräch mit den Worten, dass er heute Nacht die Couch bräuchte und er mich nicht mehr sehen will. Danach hat er mich komplett ignoriert.

Und heute Morgen wirft er mir dann vor, dass ich wenigstens etwas hätte trauern können etc. Und auch das es ja eine Lösung geben könnte, wenn wir beide wollten.

Ich weiß gar nicht was ich tun soll. Er hält so daran fest, dass schon immer alles friede freude Eierkuchen war. Auch ihm zu sagen, dass es in meinem Leben mitlerweile wichtigere Menschen gibt, und er somit überholt wurde, schien er nicht so recht zu begreifen wollen, wass ich damit meine.