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Halbbeziehung, aber dennoch Kummer

V
Zitat von Minila:
hallo!
Vya, ich hatte das gestern schon gelesen, war aber schon auf dem Sprung.
Aber schon gestern konnte ich so gut nachvollziehen was in dir vorgeht..
ich habe hier im Forum schon mal eine Trennnung verarbeitet. Das ist jetzt ein paar Jährchen her. Und das Forum hat mir echt super geholfen. das Schreiben mag ich einfach. damals habe ich auch viel mehr bei anderen geschrieben.
Aber als ich das Forum dannn nicht mehr für mich benötigt habe, habe ich im Nachgang gemerkt, dass ich durch das viele Lesen hier teilweise ein merkwürdiges Männer-/Frauen-/Beziehungsbild bekommen habe.
Mir ist die Unbeschwertheit etwas abhanden gekommen. ich hinterfrage viel mehr. wennn Freundinnen sich verlieben, dann bin ich immer recht misstrauisch.. so in der Art..

Ist das nicht eigentlich super traurig? Ich habe keine Lust den Glauben an die Liebe aufzugeben und vieles, was in der Beziehung mit meinem AM so schmerzhaft war, war nicht der mangelnden Liebe geschuldet, sondern den Umständen. Da kann man nichts machen.
In die Zukunft gehen mit einer gewissen Wachsamkeit und Achtsamkeit kann ja nicht schaden, aber dieses Misstrauen … oh je, das bringt man sich bestimmt um ganz vieles.

Zitat von Minila:
Ich brauche auch dieses menschlich sein und muss aufpassen, dass ich das hier im Forum nicht verliere..
auch muss ich jeden Prozess selber durchmachen und es ist schwer von den Erfahrungen der anderen zu leben. jede Geschichte ist anders. Jeder Mensch ist anders.
so als Beispiel: er hat mich bestimmt vergessen... also, wenn man ehrlich ist, haben die Exen doch nicht plötzlich Amnesie. natürlich wurde man nicht vergessen.
Oft wird nicht erkannt, dass es ihnen doch auch nich gerade gut geht. Oder diese auch unsicher sind im Umgang.

Natürlich hat er keine Amnesie. Und wenn mich diese Fragen so quälen, dann fällt mir schon auch irgendwie wieder ein, dass es für ihn gerade bestimmt auch nicht besser ist als für mich. Ich bin einfach unsicher in diesem ganzen Verarbeitungsprozess, ich denke, das ist normal. Das Kopfkreiseln ist halt kräftezehrend.

Zitat von Minila:
Und natürlich wenden Männer, die eine Frau und eine Affäre haben, sehr viel Aufwand auf. Aber das ist doch rein organisatorisch schon von Nöten. Und natürlich gibt es da Männer, die ganz widerlich berechnend und eiskalt sind, aber auch Männer, die einfach da irgendwie reigerutscht sind und wo sich eine Dynamik entwickelt hat.

Klar, er hatte geplant eine lockere Affäre zu finden, gefunden hat er mich. Und damit hatte er sich immer wieder große Probleme, hat mir immer wieder vermittelt, dass ich ihm viel mehr wert bin als eine Affäre. Erst dadurch gerieten wir ja beide in diesen Strudel. Er kann aber auch nicht aus seiner Haut und Situation. Der Aufwand war immens, für uns beide. Ja, das stimmt.

Zitat von Minila:
Schau mal bei mir: ich hinterfrage, wie es sein kann, dass er so lange Zeit so viel Zeit mit mir verbringen möchte, den Sommerurlaub plant, überlegt, ob ich nicht seinen Schlüssel haben soll, und dann plötzlich so allein seinen Weg geht.
Ich glaube, dass jeder Mensch von uns sein Handeln und Denken und Fühlen nicht immer so abwägen kann, dass es auch für die Zukunft Bestand haben kann. Bei mir vermute ich, dass er kaum nachgedacht hat, eher gefühlt hat und ihn nun irgendwas, unabhängig von mir, wieder in ein Loch gezogen hat.

Genauso sehe ich das auch. Und deshalb haben mich meine Gefühle auch so reingerissen in diesen Mix aus Liebe, Bangen, Trauern, Sehnsucht, sich freuen, usw. Am Ende hab ich das nicht mehr ausgehalten, es hat mich alle Kraft gekostet, jetzt geht (erst mal) nichts mehr.
Vielleicht hat er, also dein er, auch Angst bekommen vor dem, was er gefühlt hat? Und verbietet es sich weil noch nicht bereit. Wie auch immer, der faire Umgang sollte nicht aus den Augen verloren werden, vor allem dann nicht, wenn man sich das auch noch gegenseitig zugesichert hat. Dieses Versprechen hat er gebrochen. Leider.

Zitat von Minila:
Aber er hat nichts gespielt. da bin ich mir sicher.
Und wenn ich deine Zeilen lese, dann möchte ich dir raten, auch auf ihn zu vertrauen. Du spürst doch, dass er nichts gespielt hat.
Es war einfach eine Konstellation, die ihn natürlich auch zum Lügner machte. Aber spür doch auch in deine Gefühle hinein, ob er auch bei seinen Gefühlen gelogen hat. ich denke, du weisst, dass es nicht so ist.

Du hast recht, ich sehe seine Augen, wenn er mich ansah, spüre sein Herz wenn er mich umarmt hat, höre ihn weinen beim letzten Gespräch. Nein, er hat nicht gespielt. Auch wenn es eine Affäre war und ja, auch wenn er seine Frau mit mir betrogen hat, was wir zusammen hatten, das war echt. Das war ja das Schlimme.

Zitat von Minila:
*beep*, dass einem so der Schlaf geraubt wird, vorallem wenn man ihn ganz nötig hat. Mir hift etwas DVD shauen im HIntergund.. ganz leise und mit Schlafmaske, wie ein Hörspiel.. das Laute im Aussen lässt das Denken leiser werden.

Ich habe normalerweise keine Probleme beim Einschlafen, ich wache nachts immer wieder auf, und morgens, ganz früh, ist die Nacht für mich vorbei. Übrigens höre ich tatsächlich zum Einschlafen Hörspiele. Das hab ich bereits nach dem Tod meines Vaters eingeführt weil ich nicht zur Ruhe kam.
Letzte Nacht war es allerdings so, dass ich lange gar nicht in den Schlaf gefunden habe. Der Tag heute war so voller Unruhe und Panik, so dass mein bester Freund eine seiner kleinen blauen Tabletten gegeben hat. Ich kenne die Dinger, die holen dich mal für ne Weile wieder runter. Wenn die Therapie losgeht, bekomme ich sicherlich wieder eigene verschrieben. Verantwortungsvoll eingesetzt können sie die Therapie unterstützen.

Zitat von Minila:
Ich habe letztens noch gedacht, dass ich Aspekte meiner Geschichte mit denen einer Affäre vergleichen könnte. nämlich der Aspekt, dass eine dritte Person beteiligt ist. Da war quasi seine Ex-familie samt Trennung und seiner Verarbeitung damit. und sein Umgang damit. Zu Beginn haben wir uns beide ganz viel darüber ausgetauscht. ich über meinen ex, er über seine Sachen. Später meinte er, vermute ich, dass es mich verletzen könnte.

Ja, das stimmt. Seine Frau war immer wieder Thema. Er hat nie schlecht über sie geredet, sondern war manchmal genervt (so Alltagssachen) oder aber er hat sich um sie gesorgt, wenn sie krank war. Ich habe ihm diesen Raum auch immer gegeben, sie ist Teil seines Lebens und für mich war es ok, auch wenn es manchmal weh getan hat. Ich habe auch viel über meinen Ex erzählt. Wir haben aber auch über ganz viel andere Dinge gesprochen, und dadurch habe ich ihn auch als Vertrauensperson schätzen gelernt, der reflektiert und ruhig mit den Dingen umgehen kann, die mich ängstigen oder beunruhigen. Ganz prägnant war seine Aussage Kleines, schau mal aus dem Fenster. Siehst du da draußen einen Säbelzahntiger? Nein? Siehst du, dann kannst du rausgehen und dein Ding machen. Es kann dir gar nichts passieren. Auch das vermisse ich sehr.

Zitat von Minila:
Etwas Halbgares würde ich nicht nochmal machen. Nein. das nächste Mal möchte ich mich mit Haut und Haaren verlieben. und nicht dieses Schatten der Ungewissheit bei mir haben. dieses ständige Gefühl, welches ganz tief schlummert und sich immer wieder zeigt.

Ich habe mich so fallen lassen in diese Liebe, war der Meinung, sie kann alles überwinden. Hat nicht funktioniert. Das lag aber nicht an ihm oder mir, sondern an den Umständen. Trotzdem braucht es bestimmt noch ne ganze Weile bis ich wieder so lieben kann. Aber das Gefühl, sich wirklich mit Haut und Haaren in die Liebe zu stürzen, das möchte ich wirklich gerne wieder erleben dürfen.

Zitat von Minila:
mich triggert das auch. das merke ich immer wieder.
ich bin gar nicht erschüttert durch das Ende, sondern durch den Verlauf.
ich merke mit meinen Freundinnen wie ehrlich und direkt wir miteinander umgehen können.

Das ist mir auch total wichtig, eigentlich einer meiner Grundpfeiler in Beziehungen mit anderen Menschen. Bröckelt sie, dann empfinde ich das als äußerst belastend. Mehr als offene Gespräche über egal was, wie schlimm oder was auch immer.
Bei mir ist die Situation gerade halt schwierig, da ein paar meiner Freunde gerade selbst in schwierigen Situationen sind und da ist gerade nicht viel Raum für mich. Blödes Timing, alle sitzen gleichzeitig in der Sch.

Zitat von Minila:
und ich kann es nicht haben, wenn ich einer Partnerschaft so etwas taktisches entsteht.. total zum kotzen. genau wie du geschrieben hast.. man will/soll sich nicht so bedürftig zeigen.. ich habe dann ein schlechtes Gewissen, dass ich nerve bla bla..
ehrlich gesagt, gingen die meisten Verabredungen von ihm aus.. es war ok, weil er wohl ein größeres Bedürfnis hatte, aber andererseits war in mir auch Angst vor ihn-nerven oder überfordern.
und das finde ich auch von mir echt blöd. ich will so nicht sein.. aber die Dynamik ist da irgendwie so entstanden..

Ist das nicht schlimm? Diese Unsicherheit? Ich träume von einem ganz natürlichen Umgang miteinander. Ja, und wenn ich z.B. zu sehr überlaufe vor Gefühl, dann kann man da doch auch liebevoll darüber reden, genauso wie ich es tun würde, wenn ich das Gefühl hätte ich brauche ein bisschen mehr Nähe. Das muss gar nicht krampfig und taktisch sein. An das werde ich mich wohl nie gewöhnen. Ich will mich nicht mehr sorgen müssen ob ich nerve, nur weil ich so bin wie ich bin.

Zitat von Minila:
Bei mir ensteht ganz, ganz schnell etwas wie: er ist total froh, wenn er nichts hört und: er antwortet nur aus schlechtem Gewissen und Pflichtgefühl. die letzte Version find ich noch am schärfsten. ich bin grad ein bisschen sauer auf die Situation und auch auf mich. wie wenig Selbstwert muss ich denn bitte schön haben um jemanden zu unterstellen, der würde sich nur aus Pflichtgefühl melden?

Ich stimme dir voll und ganz zu. Das ist so richtig gemein sich selbst gegenüber, ja.
Aber ich kenne es. Oft dachte ich auch, er schreibt weil er mir einen Gefallen tun will. Er braucht den Kontakt nicht so wie ich. Er hat immer gesagt, du bist doch immer bei mir. Das reicht mir. Das geht ok, wenn man sich immer wieder sieht, aber bei 2 oder 3 Wochen, da wirds halt schwierig, wenn ich dann nix zu lesen bekomme. Ein liebes Wort alle paar Stunden, je nachdem wie man Zeit hat, cool. Guten Morgen und gute Nacht, ist dann ein bisschen wenig, finde ich.

Zitat von Minila:
wie wenig schön bewerte ich dadurch denn unsere Zeit? Aber ehrlich Vya, solche Gedanken entstehen einfach und ich kann mich da gehörig reinsteigern..

Oh ja, und genau das hab ich in den letzten Tagen wohl auch gemacht. Damit tut man sich doch nur selbst furchtbar weh. Und man wertet dadurch ab.

Zitat von Minila:
ich kann immer nur raten, auf die Gefühle zu vertrauen, besonders auf die eigenen. du kennst ihn gut. und ihr habt eine wunderschöne Zeit erlebt. er häte doch noch ganz lange weiter machen wollen, also warum soll er jetzt froh sein?

Einerseits wird er froh sein, im Sinne einer Erleichterung. Er ist nicht mehr hin- und hergerissen, leidet nicht mehr darunter mir weh zu tun, weil er mir das nicht geben kann, was er meint, was ich brauche. Und ich werde ihm sicher auch fehlen.

Zitat von Minila:
meiner zB muss doch denken, dass ich keinen Kontakt haben will. ich antworte immer spät, teilweise echt kurz angebunden.
(also gestern habe ich das verändert), nicht weil ich Spiele spielen will, sondern weil ich einfach versuche klar zu kommen..
es wirkt nicht immer so wie es ist.

Bei euch finde ich die Situation irgendwie verwirrend. Für euch beide. Ich hab echt feine Antennen, fühle aber nicht wo eure Richtung ist. Darf ich fragen ob einer von euch, oder beide, weiß wie es weitergehen soll?

Zitat von Minila:
vielleicht könntest du auch erstmal akzeptieren, dass dir die Kraft fehlt..
bei meinem echt heftigen Liebeskummer wegen dem Ex konnte ich gar nichts mehr. hatte zum Glück echt lange Urlaub. habe mich nur zuhause verkrochen.
und auch wenn du ihn erstmal blöd findest und er dich aufregt, gehört das dazu. ich denke, dass man nach dem langen weg des Trennungsschmerzes dann doch wieder ein Gesamtbild bekommt und den anderen mit guten Seiten sieht.

Nun ja, wie gesagt, da steht auch ne Therapie an, und das nicht ohne Grund. Ich habe diverse Dinge aufzuarbeiten, die Geschichte mit dem AM hat mir halt den Rest gegeben. Jetzt ist Schicht und ich muss was tun, mehr geht jetzt nicht mehr.
Das ist auch die Ungeduld mir selbst gegenüber. Geht wieder alles nicht schnell genug, aber das muss ich aushalten. Ja, dieses ihn blöde finden gehört wohl zum Ablösungsprozess. Irgendwann ist es ausgestanden und dann kann ich sehen, er wird für mich immer ganz besonders sein.

Zitat von Minila:
Entschuldige, falls ich indiskret werde, aaber stand nie zur Debatte, dass er sich trennt von seiner Frau?

Nein, kein Thema, ist nicht indiskret. Ja, also Trennung von seiner Frau. Nein, das hat nie zur Debatte gestanden. Jedenfalls wurde das nie ausgesprochen. Sie ist Mitte 60 und nicht gesund. Er hätte sie auch nie im Stich gelassen. Aber seine Handlungen oder wenn er mir erzählt hat, was in ihm vorgeht, haben wir oft vermittelt, dass er Wege sucht weder sie zu verlassen noch mich aufzugeben. Beispiel: die Suche nach einer extra Wohnung. Damit war seine Frau auch einverstanden. Da ging es für die beiden darum, dass er mehr Raum für sich hat als im Haus, wo er ja auch arbeitet. Sie ist Rentnerin und auch zu Hause. Das sorgt für Zündstoff. Gesagt hat er mir das, zwischen den Zeilen stand aber auch, dass er einen Raum sucht in dem auch wir uns begegnen können. Ich lebe in einer WG, da ist das immer ein bisschen schwierig mit der Intimsphäre. Die ist mir heilig. Aber am Ende hat uns wohl beide die Kraft verlassen. Folge war eine Trennung von mir aus, aus Vernunft. Ich kann einfach nicht mehr. Ich hätte übrigens auch nicht gewollt, dass er sie im Stich lässt und einfach aus ihrem Leben verschwindet.

Zitat von Minila:
LG und entschuldige mein vieles Sprudeln.. ich hoffe, man steigt da durch..

Keine Sorge, ich hab alles verstanden und freue mich sehr über dein Sprudeln.

LG
Vya

06.02.2017 22:47 • x 1 #31


M
hallo!
Zitat von Vya:
In die Zukunft gehen mit einer gewissen Wachsamkeit und Achtsamkeit kann ja nicht schaden, aber dieses Misstrauen … oh je, das bringt man sich bestimmt um ganz vieles.

ich denke, hier im Forum liest man ja die einzelnen Geschichten sehr komprimiert. Man liest teilweise über jahrelange Beziehungen in einem kurzen Artikel,speichert die Eckpunkte ab und bildet sich recht schnell eine Meinung. Vermutlich ist das biologisch auch total normal. Und in diesem Forum auch unvermeidbar.
Aber ich habe das auch sehr ins normale Leben übernommen. Es ist auch gut, auchtsam zu sein, aber Achtsamkeit entsteht ja eher durch den inneren Zugang zu sich selber, durch das gute Erkennen der inneren Bedürfnisse und eben nicht durch das Abchecken der Fakten im Aussen.
Zitat von Vya:
Ich bin einfach unsicher in diesem ganzen Verarbeitungsprozess, ich denke, das ist normal. Das Kopfkreiseln ist halt kräftezehrend.

Mir geht es ja ganz genauso. ich verliere teilweise das logische Denken.. ich kann mir vieles nicht erklären, weil die Emotionen so im Weg sind..
Zitat von Vya:
Klar, er hatte geplant eine lockere Affäre zu finden, gefunden hat er mich. Und damit hatte er sich immer wieder große Probleme, hat mir immer wieder vermittelt, dass ich ihm viel mehr wert bin als eine Affäre. Erst dadurch gerieten wir ja beide in diesen Strudel. Er kann aber auch nicht aus seiner Haut und Situation. Der Aufwand war immens, für uns beide. Ja, das stimmt.

Ich lese ja oft im Forum, dass der AM dann ja quasi das beste vom Besten mitnimmt. Eine Frau fürs Heim und eine AF für unbeschwerte Stunden, aber ich glaube kaum, dass es so easy ist. klar, gibt es sicher einige Menschen, die in einer Affäre abgebrüht sind; diese sind es wohl auch in anderen Beziehungen. aber viele Menschen geraten in etwas und sind vorher kaum in der Lage, die Tragweite einzuschätzen.
Dass er seine Frau nicht verlässt, kann ich insofern verstehen, weil jede Generation auch andere Beziehungen lebt. aber auch jeder Mensch. dass er mit den Schuldgefühlen nicht leben könnte, kann ich verstehen. man hat ja auch ein, oft falsch gelebtes, Pflichtgefühl und Verantwortungsbewusstsein.
Mein X hat sich damals durch eine Affäre von seiner Frau getrennt. Bzw hat er sich fremdverliebt und sich zügig getrennt. Er hätte nie gedacht, dass er seine Frau so vermissen wird, er hätte auch nie gedacht, dass das verliebtsein zu der anderen Frau so schnell vorbei geht. Er hat nach besten Wissen gehandelt.
Und danach haben sie es nochmal probiert, was dann aber nicht mehr ging. Auch sie hatte sich dann verliebt in jemanden und so haben sie den Weg nie zueinander gefunden und mussten sich trennen. Sie haben wohl alles probiert, auch eine Eheberatung.
Und bis heute ist genau das sein Problem. Er kommt nicht damit zurecht, dass er sein altes Leben aufgegeben hat. Er ist teilweise so von Schuldgefühlen zerfressen. Und trotz des Wissens, dass es nicht klappen würde in der Ehe, sind die Gefühle für die Exfrau ja nicht weg. Und auch die Trauer um die Familie. ich denke, das belastet ihn sehr.
Ein gutes Beispiel defür, dass nicht alles so schwarz-weiss einzuordnen geht.
Zitat von Vya:
Vielleicht hat er, also dein er, auch Angst bekommen vor dem, was er gefühlt hat? Und verbietet es sich weil noch nicht bereit. Wie auch immer, der faire Umgang sollte nicht aus den Augen verloren werden, vor allem dann nicht, wenn man sich das auch noch gegenseitig zugesichert hat. Dieses Versprechen hat er gebrochen. Leider.

Meine Freundinnen haben das auch immer so gedeutet. Wir haben von vornherein abgemacht, dass es keine Beziehung ist. Ich habe aber zügig gemerkt, dass er diese Grenze oft überschreitet. Er hat viele Handlungen und Aussagen getätigt, die von mehr Gefühlen zeugten. Dann wiederrum hat er sich für einige Tage distanziert. wobei ich das eher durch meine feinen Antennen gespürt habe. Er war dann durch irgendwas blockiert.
Zitat von Vya:
Bei euch finde ich die Situation irgendwie verwirrend. Für euch beide. Ich hab echt feine Antennen, fühle aber nicht wo eure Richtung ist. Darf ich fragen ob einer von euch, oder beide, weiß wie es weitergehen soll?

Ich habe auch sehr feine Antennen, kann aber in Bezug auf unsere Geschichte gerade gar nichts mehr deuten.
Wir hatten schon mal im Dezember ein paar Tage, in der wir in Frage stellten, ob uns das noch gut tut. Die Trennung in der Zeit war aber ganz anders als jetzt. Wir haben viel geschrieben und er hat mir immer beteuert, dass ich ihm schon fehle. auch als gute Freundin.
Dieses mal ist es nun so anders. Eine Freundin meint, dass er so ein schlechtes Gewissen hat, weil er mir etwas wichtiges verschwiegen hat. kann wohl sein. ich habe dieses mal auch anders reagiert. ich war sauer und habe mich sehr zurück gezogen.
und nun stehen wir da.
er hat mich am We gefragt, ob ich auf ein Konzert mitkomme. ich hatte aber keine Zeit, habe ihm aber klar, mein Bedauern mitgeteilt.
So wie ich alles deute, mmöchte er seinen Weg allein gehen und sucht den Abstand. Ihm geht es sehr, sehr schlecht, aber das hat eher mit seiner Vergangenheit als mit ihm zu tun.
ich denke, ich habe ihn ein halbes Jahr sehr gut von sich und seiner Trauer abgelenkt und nun ist er wieder im Loch und erkennt vielleicht für sich, dass er allein sein muss um alles zu verarbeiten.
Bei mir ist es noch unklar. ich hänge in so einer Schleife, dass ich die Zeit einfach zurück haben möchte, bin zwischendurch aber so klar, dass ich weiss, dass es mir nicht gut tun würde. dass ich ihm auch nicht verzeihen kann, wie diese Ablösung statt fand, so ohne Gespräch. Dann folgt bei mir aber so ein Gedanke: ich habe ja auch das klärende Gespräch nicht gesucht..
ich bin zwischen Selbstzweifeln, Selbstverarschung, Hoffnung und Trauer gefangen.
Wie es weiter gehen soll, weiss ich nicht.
ich vermute, eher als Bekanntschaft. das zeigt er mir ja mitlerweile deutlich. und ich muss mich damit arrangieren.
Ich habe ihm nie Druck gemacht, ich war völlig zufrieden mit der Situation. ich wundere mich, dass ich ihm als Freundin so unwichtig geworden bin.

07.02.2017 13:46 • #32


A


Halbbeziehung, aber dennoch Kummer

x 3


M
Zitat von Vya:
Einerseits wird er froh sein, im Sinne einer Erleichterung. Er ist nicht mehr hin- und hergerissen, leidet nicht mehr darunter mir weh zu tun, weil er mir das nicht geben kann, was er meint, was ich brauche. Und ich werde ihm sicher auch fehlen.

ich könnte mir vorstellen, dass es dem X genauso geht. ja, irgendwie passt das..
Zitat von Vya:
Ist das nicht schlimm? Diese Unsicherheit? Ich träume von einem ganz natürlichen Umgang miteinander. Ja, und wenn ich z.B. zu sehr überlaufe vor Gefühl, dann kann man da doch auch liebevoll darüber reden, genauso wie ich es tun würde, wenn ich das Gefühl hätte ich brauche ein bisschen mehr Nähe. Das muss gar nicht krampfig und taktisch sein. An das werde ich mich wohl nie gewöhnen. Ich will mich nicht mehr sorgen müssen ob ich nerve, nur weil ich so bin wie ich bin.

Ich könnte mir vorstellen, dass Beziehungen wie die meine oder auch deine diese Unsicherheit automatisch mitbringen. Denn das Gegenüber ist ja nicht nur in dieser Beziehung, sondern hat noch ein großes Päckchen an Lasten dabei. Bei meinem Die unverarbeitete Vergangenheit, bei deinem die Schuldgefühle? das HIn und Her gerissen sein?
und das sind vielleicht zu viele Baustellen, die ein Mensch ertragen kann. und du als liebende Partnerin, versucst es ihm schön zu machen und irgendwie beginnt auch so eine Selbstverleugnung.


heute ist ein sehr komischer Tag. hat auch mit der Arbeit zu tun. ich hab ganz viel Herzrasen und eine Unruhe.
ich kann für mich so wenig deuten. zum einen betone ich immer, dass ich tatsächlich gar nicht weiss, ob ich verliebt war. denn es geht es mir echt nicht gut. ich habe gar so wenig Zugang zu mir..

Zitat von Vya:
Keine Sorge, ich hab alles verstanden und freue mich sehr über dein Sprudeln.

das ist so lieb von dir.
ich weiss, dass ich auf einiges nicht eingegangen bin, was du geschrieben hast, aber ich ich bin heute arg mmit mir selber beschäftigt.
du schreibst ja auch über Therapie, und eigentlich hab ich in meinem Leben alles verarbeitet, aber irgendwie reisst gerade das Sicherheitsnetz. ich merke, dass das mit ihm der Auslöser für depressive Verstimmungen ist. vermute ich jedenfalls. ich glaube nicht, dass meine ganzen Gefühle nur mit ihm zu tun haben..

ich lese gern von dir
LG

07.02.2017 14:00 • #33


V
Hallo Minila,

Zitat von Minila:
ich denke, hier im Forum liest man ja die einzelnen Geschichten sehr komprimiert. Man liest teilweise über jahrelange Beziehungen in einem kurzen Artikel,speichert die Eckpunkte ab und bildet sich recht schnell eine Meinung. Vermutlich ist das biologisch auch total normal. Und in diesem Forum auch unvermeidbar.
Aber ich habe das auch sehr ins normale Leben übernommen. Es ist auch gut, auchtsam zu sein, aber Achtsamkeit entsteht ja eher durch den inneren Zugang zu sich selber, durch das gute Erkennen der inneren Bedürfnisse und eben nicht durch das Abchecken der Fakten im Aussen.

Da bin ich dran. Über verschiedene Dinge werde ich mir halt in Zukunft andere Gedanken machen als vorher.

Zitat von Minila:
Mir geht es ja ganz genauso. ich verliere teilweise das logische Denken.. ich kann mir vieles nicht erklären, weil die Emotionen so im Weg sind..

Logik? Das würde ich zur Zeit im Duden nachschlagen oder fragen ob man das essen kann.

Zitat von Minila:
Ich lese ja oft im Forum, dass der AM dann ja quasi das beste vom Besten mitnimmt. Eine Frau fürs Heim und eine AF für unbeschwerte Stunden, aber ich glaube kaum, dass es so easy ist. klar, gibt es sicher einige Menschen, die in einer Affäre abgebrüht sind; diese sind es wohl auch in anderen Beziehungen. aber viele Menschen geraten in etwas und sind vorher kaum in der Lage, die Tragweite einzuschätzen.

Ich glaube nicht, dass das alles so einfach ist wie das gerne dargestellt wird. Auf alle Fälle ist es so, dass mein AM zwar wohl eine Affäre gesucht hat, er wollte sicher was unkompliziertes, aber dann kam alles anders. Und da ist er genauso hineingeraten wie ich.

Zitat von Vya:
Dass er seine Frau nicht verlässt, kann ich insofern verstehen, weil jede Generation auch andere Beziehungen lebt. aber auch jeder Mensch. dass er mit den Schuldgefühlen nicht leben könnte, kann ich verstehen. man hat ja auch ein, oft falsch gelebtes, Pflichtgefühl und Verantwortungsbewusstsein.

Ja, das mag es geben. Wie auch immer. Das war aber auch gar nicht unser größtes Problem. Wie gesagt, ich hätte das auch nie verlangt.

Zitat von Vya:
Mein X hat sich damals durch eine Affäre von seiner Frau getrennt. Bzw hat er sich fremdverliebt und sich zügig getrennt. Er hätte nie gedacht, dass er seine Frau so vermissen wird, er hätte auch nie gedacht, dass das verliebtsein zu der anderen Frau so schnell vorbei geht. Er hat nach besten Wissen gehandelt.
Und danach haben sie es nochmal probiert, was dann aber nicht mehr ging. Auch sie hatte sich dann verliebt in jemanden und so haben sie den Weg nie zueinander gefunden und mussten sich trennen. Sie haben wohl alles probiert, auch eine Eheberatung.
Und bis heute ist genau das sein Problem. Er kommt nicht damit zurecht, dass er sein altes Leben aufgegeben hat. Er ist teilweise so von Schuldgefühlen zerfressen. Und trotz des Wissens, dass es nicht klappen würde in der Ehe, sind die Gefühle für die Exfrau ja nicht weg. Und auch die Trauer um die Familie. ich denke, das belastet ihn sehr.
Ein gutes Beispiel defür, dass nicht alles so schwarz-weiss einzuordnen geht.

Oh weh, das ist natürlich übel. Solange er sich davon nicht befreien kann, …

Zitat von Minila:
Meine Freundinnen haben das auch immer so gedeutet. Wir haben von vornherein abgemacht, dass es keine Beziehung ist. Ich habe aber zügig gemerkt, dass er diese Grenze oft überschreitet. Er hat viele Handlungen und Aussagen getätigt, die von mehr Gefühlen zeugten. Dann wiederrum hat er sich für einige Tage distanziert. wobei ich das eher durch meine feinen Antennen gespürt habe. Er war dann durch irgendwas blockiert.

Nun, ich meinte ja auch nicht von Anfang an. Später, als er selbst gemerkt hat, dass er anfängt sich fallen zu lassen.

Zitat von Minila:
Ich habe auch sehr feine Antennen, kann aber in Bezug auf unsere Geschichte gerade gar nichts mehr deuten.
Wir hatten schon mal im Dezember ein paar Tage, in der wir in Frage stellten, ob uns das noch gut tut. Die Trennung in der Zeit war aber ganz anders als jetzt. Wir haben viel geschrieben und er hat mir immer beteuert, dass ich ihm schon fehle. auch als gute Freundin.
Dieses mal ist es nun so anders. Eine Freundin meint, dass er so ein schlechtes Gewissen hat, weil er mir etwas wichtiges verschwiegen hat. kann wohl sein. ich habe dieses mal auch anders reagiert. ich war sauer und habe mich sehr zurück gezogen.
und nun stehen wir da.
er hat mich am We gefragt, ob ich auf ein Konzert mitkomme. ich hatte aber keine Zeit, habe ihm aber klar, mein Bedauern mitgeteilt. So wie ich alles deute, mmöchte er seinen Weg allein gehen und sucht den Abstand. Ihm geht es sehr, sehr schlecht, aber das hat eher mit seiner Vergangenheit als mit ihm zu tun.
ich denke, ich habe ihn ein halbes Jahr sehr gut von sich und seiner Trauer abgelenkt und nun ist er wieder im Loch und erkennt vielleicht für sich, dass er allein sein muss um alles zu verarbeiten.
Bei mir ist es noch unklar. ich hänge in so einer Schleife, dass ich die Zeit einfach zurück haben möchte, bin zwischendurch aber so klar, dass ich weiss, dass es mir nicht gut tun würde. dass ich ihm auch nicht verzeihen kann, wie diese Ablösung statt fand, so ohne Gespräch. Dann folgt bei mir aber so ein Gedanke: ich habe ja auch das klärende Gespräch nicht gesucht..

Ok, dann muss es mich nicht wundern, dass es für mich verwirrend ist. Bin trotzdem gespannt wie das weitergeht. Meinst du, du müsstest dich ganz von ihm lösen?

Zitat von Minila:
ich bin zwischen Selbstzweifeln, Selbstverarschung, Hoffnung und Trauer gefangen.
Wie es weiter gehen soll, weiss ich nicht.
ich vermute, eher als Bekanntschaft. das zeigt er mir ja mitlerweile deutlich. und ich muss mich damit arrangieren.
Ich habe ihm nie Druck gemacht, ich war völlig zufrieden mit der Situation. ich wundere mich, dass ich ihm als Freundin so unwichtig geworden bin.

Ich weiß nicht ob du ihm wirklich unwichtig geworden bist, ich glaube nur, er kann es dir nicht zeigen.

Zitat von Minila:
Ich könnte mir vorstellen, dass Beziehungen wie die meine oder auch deine diese Unsicherheit automatisch mitbringen. Denn das Gegenüber ist ja nicht nur in dieser Beziehung, sondern hat noch ein großes Päckchen an Lasten dabei. Bei meinem Die unverarbeitete Vergangenheit, bei deinem die Schuldgefühle? das HIn und Her gerissen sein?
und das sind vielleicht zu viele Baustellen, die ein Mensch ertragen kann. und du als liebende Partnerin, versucst es ihm schön zu machen und irgendwie beginnt auch so eine Selbstverleugnung.

Klar haben wir alle unsere Erfahrungen, die uns prägen. Dies hab ich aber gar nicht so als belastend empfunden, das hat eher dazu geführt, dass wir von Beginn an sehr achtsam miteinander umgegangen sind. Bei ihm war das schon massiver. Er muss wirklich komische Erfahrungen mit Frauen gemacht haben. Ich möchte es immer noch gerne, dass mein Gegenüber sich mit mir wohlfühlt, dass er es gut hat usw, aber so weit darf ich nicht mehr gehen. Das tut mir nicht gut, das lerne ich wohl gerade.

Zitat von Minila:
heute ist ein sehr komischer Tag. hat auch mit der Arbeit zu tun. ich hab ganz viel Herzrasen und eine Unruhe.
ich kann für mich so wenig deuten. zum einen betone ich immer, dass ich tatsächlich gar nicht weiss, ob ich verliebt war. denn es geht es mir echt nicht gut. ich habe gar so wenig Zugang zu mir..

Schwebezustand, voll blöde. Ich kenne das. Ich hatte wohl gestern so eine Art Paniktag. Bäh.

Zitat von Minila:
das ist so lieb von dir.
ich weiss, dass ich auf einiges nicht eingegangen bin, was du geschrieben hast, aber ich ich bin heute arg mmit mir selber beschäftigt.

Dann mach das doch einfach später, dann, wenn du magst.

Zitat von Minila:
du schreibst ja auch über Therapie, und eigentlich hab ich in meinem Leben alles verarbeitet, aber irgendwie reisst gerade das Sicherheitsnetz. ich merke, dass das mit ihm der Auslöser für depressive Verstimmungen ist. vermute ich jedenfalls. ich glaube nicht, dass meine ganzen Gefühle nur mit ihm zu tun haben..

Oh, ich habe vieles nicht verarbeitet aus den letzten Jahren. Aber die Beziehung mit ihm, vor allem ihre Nebenwirkungen, haben mit wohl den Rest gegeben. Jetzt kommt aber auch der ganze andere Kram wieder hoch. Eindeutig alles zusammen.

Zitat von Minila:
ich lese gern von dir
LG

Und ich von dir.
LG

07.02.2017 17:25 • #34


M
hallo !

Vya: ich habe aus dem anderen Thread deine Worte kopiert:
Zitat Vya;
ich hab es immer gespürt, und es beruhigt mich, dass mein Bauch da richtig lag: mein Problem war nicht so sehr die Affärensituation, sondern die Dynamik zwischen uns, diese irre Intimität, Nähe - Distanz, Zurückweichen - aufeinander zugehen, das Gefühl am langen Arm zu verhungern. Die Affärensituation hat das ganze nur noch verschärft.
Gleichzeitig beunruhigt es mich sehr, dass ich mich habe so lange nicht daraus lösen können. Ich bin so aus dem Häuschen gerade. Das nehme ich mit in die Therapie. Ich habe ein paar Puzzleteile dazubekommen. Jetzt hab ich das, wo ich bei mir angreifen und handeln kann.

da kann ich ganz viel von mitnehmen. für mich war auch nie das Problem, dass wir uns nicht klar als Beziehung definieren, sondern zum Ende hin die Dynamik. Dies fand zum Glück nur kurz statt und das Machtgefälle zeigte sich eher im Beenden.
Wobei eine Freundin mir immer wieder sagte: er gibt doch alles vor.
Naja, aber da mir das Vorgegebene total genügte, fiel es mir auch gar nicht so negativ auf.
Er fragte immer nach Treffen, er schrieb mich immer/meistens zuerst an. ich muss langsam zu mir selber ehrlich werden: ich denke, ich schrieb ihn selten an, weil es mir eine Sicherheit gab, dass er sich zuerst meldete.
Und so viel Sicherheit benötigt man ja, wenn man Unsicherheit spürt.

Den anderen Thread gestern zu lesen war ein ganz extremes Gefühl. wie ich dort schon schrieb, passte es dort zum einem, weil so viele Menschen ähnliches erlebt hatten, aber auch weil sie den Weg zusammmen beschritten hatten.
ich kann oft nicht gut lesen, wenn jemand schreibt: abhaken und weiter - vergiss ihn.. selber Schuld ja, wenn das so einfach wäre, dann wäre man ja schon längst mit dem Thema durch.
ich merke auch, dass es Sinn macht, sich weit und breit auszulassen..
also zum Beispiel Thema Kontaktsperre: ich kann das nicht einfach so blind befolgen, weil ich es irgendwo lese. ich muss erst für mich entwickeln, ob es mir gut tut. was ist, wenn ich die KS mache, aber innerlich ständig merke, dass diese noch nicht dran ist. vielleicht muss ich auch erst paar Mal merken, dass es mich zurück wirft.
aber manchmal muss man ja einige Versuche starten, sonst bereut man später etwas.
Momentan habe ich das Problem, dass ich noch Sachen bei ihm habe. einiges brauche ich wirklich zurück. ich weiss nicht, was mich mehr zurück wirft: nun zu warten und die Sachen irgendwann zu holen? oder diese nun zu holen und dann den KOntakt weitesgehend einzudämmen?
er hat mich ja Sonntag gefragt, ob ich auf ein Konzert mitkomme. er schien (so die Interpretation von mir und meiner Freundin) etwas enttäuscht zu sein. aber ich habe den Tag darauf vorgeschlagen, dass wir zusammen ein Spiel spielen können, das hatte sich so aus dem Gespräch ergeben. ich habe zwar kein Datum genannt, aber letztendlich hat er das Gespräch dann auch Montag Abend einschlafen lassen.
ich komme mir albern vor, dass ich beim whatsapp schreiben auch so auf wer hat zuletzt geschrieben achte, aber momentan habe ich das noch nötig. es sitzt einfach zu tief, dass er die letzten Male nicht auf meine Terminvorschläge eingegangen ist. (also bevor Schluss war).. und wie im anderen Thread die lehine schrieb: ich merke doch, dass er früher ganz anders war. ich merke doch die Distanz.

puh... gestern hatte mir der andere Thread echt gut getan... tut er immmer noch.. aber es ist schon krass, wie entwertet ich mich nun fühle. nicht ich als Person, sondern die Rolle der Freundin, die ich doch angeblich für ihn war.
wir haben Tage zusammen verbracht. von Freitag Abend bis Montag früh... nie und nimmer hätte ich mir träumen lassen, dass man das mitnimmt und flott wieder fallen lässt..
und das Kranke ist: ich warte immer noch. ich denke immer noch, dass wir das wieder aufleben lassen können.
ja, wirklich. und ich mache mir immer vor, dass ich das gar nicht denke..
alles total gaga..

08.02.2017 12:34 • #35


B
Meiner Meinung nach strebt er keine richtige Beziehung mit dir an, sondern mag nur jemanden haben, wo er ab und zu seinen Spaß hat.
Ich würde ihn mal richtig aufn Post setzen und fragen was er will.
Du musst immer dabei bedenken, je mehr du dich ihm hingibt, desto mehr wird er dich verletzen, falls er dich nur als Mittel zum Zweck sieht

08.02.2017 12:41 • #36


M
Zitat von Bender:
Meiner Meinung nach strebt er keine richtige Beziehung mit dir an, sondern mag nur jemanden haben, wo er ab und zu seinen Spaß hat.
Ich würde ihn mal richtig aufn Post setzen und fragen was er will.
Du musst immer dabei bedenken, je mehr du dich ihm hingibt, desto mehr wird er dich verletzen, falls er dich nur als Mittel zum Zweck sieht
....
Bender, du hast vollkommen recht. eine Beziehung wollte er nicht. zu langer Zeit ging es mir gar nicht darum. Ich habe nichts gegen eine schöne Zeit mit viel Spaß.
woit ich ein Riesenproblem habe, ich sein plötzlicher Abgang. das kann ich auch rein freundschaftlich null begreifen.
auf den Pott setzen wäre vielleicht mal gut. ich habe nur Angst, dass ich dann meinen Stolz verliere..
vielleicht fühle ich mich wohler, wenn ich mit erhobenen Haupt aus der Sache rausgehe. dass ich mir hier die Finger wund schreibe, weiss er ja nicht.

ach ja, und das Blöde ist: dass ich nun warte. auf eine Nachricht. und dass es mich total sauer macht, dass er nicht schreibt..

Zitat von Vya:
Nun ja, wie gesagt, da steht auch ne Therapie an, und das nicht ohne Grund. Ich habe diverse Dinge aufzuarbeiten, die Geschichte mit dem AM hat mir halt den Rest gegeben. Jetzt ist Schicht und ich muss was tun, mehr geht jetzt nicht mehr.
Das ist auch die Ungeduld mir selbst gegenüber. Geht wieder alles nicht schnell genug, aber das muss ich aushalten. Ja, dieses ihn blöde finden gehört wohl zum Ablösungsprozess. Irgendwann ist es ausgestanden und dann kann ich sehen, er wird für mich immer ganz besonders sein.

ich habe vieles verarbeitet. und bin weitesgehend mmit den Themen durch. was mir noch fehlt, ist so eine Stabilität. denn seit ien paar Tagen, wie geschrieben auch wegen beruflichen Änderungen; bin ich sehr besorgt um mich und meine Psyche..
ich bin echt nicht ich selber. ich heule so viel und kann gar nicht benennen warum.

LG

08.02.2017 12:44 • #37


B
Auf der einen Seite tut es ja bestimmt gut, hier seinen Frust raus zu lassen. Aber das ersetzt nicht das persönliche Gespräch zb mit einer guten Freundin oder auch Freund.
An deiner Stelle würde ich versuchen ihn schnellstens aus deinem Kopf und Herz zu streichen.
Kein Mensch auf der Welt ist es Wert, das man sich für ihn kaputt macht

08.02.2017 12:50 • #38


M
Zitat von Bender:
Auf der einen Seite tut es ja bestimmt gut, hier seinen Frust raus zu lassen. Aber das ersetzt nicht das persönliche Gespräch zb mit einer guten Freundin oder auch Freund.
An deiner Stelle würde ich versuchen ihn schnellstens aus deinem Kopf und Herz zu streichen.
Kein Mensch auf der Welt ist es Wert, das man sich für ihn kaputt macht


Meine Freundinnen unterstützen mich total gut. nur bin ich eine Person, die auch das Schreiben als Ventil benutzt.
ja, leider wird mir nichts anderes übrig bleiben ausser ihn aus meinem Leben zu streichen..
es braucht alle so seine Zeit..
LG

08.02.2017 12:54 • #39


B
Das ist ja leider immer die Sache, es aus den Kopf zu bekommen, besonders wenn man sich auch noch ausgenutzt fühlt. Da kommen dann Gefühle hoch, die kann man man kaum beschreiben.
Ich hoffe für dich das du bald über den Berg bist und dein Leben für dich wieder normal läuft.
Wünsch dir jetzt viel Kraft für die nächsten Tage und Wochen

08.02.2017 13:00 • x 1 #40


V
Hallo Minila,

Zitat von Minila:
hallo !
da kann ich ganz viel von mitnehmen. für mich war auch nie das Problem, dass wir uns nicht klar als Beziehung definieren, sondern zum Ende hin die Dynamik. Dies fand zum Glück nur kurz statt und das Machtgefälle zeigte sich eher im Beenden.
Wobei eine Freundin mir immer wieder sagte: er gibt doch alles vor.
Naja, aber da mir das Vorgegebene total genügte, fiel es mir auch gar nicht so negativ auf.
Er fragte immer nach Treffen, er schrieb mich immer/meistens zuerst an. ich muss langsam zu mir selber ehrlich werden: ich denke, ich schrieb ihn selten an, weil es mir eine Sicherheit gab, dass er sich zuerst meldete.
Und so viel Sicherheit benötigt man ja, wenn man Unsicherheit spürt.

Er gibt alles vor und du machst es mit. Die Aussage kenne ich auch, ich hab das immer verteidigt mit der Affärensituation, er kann ja nicht so wie er will, usw. Alles Quatsch, das hätte er auch ohne Affäre gemacht und ich hätte es mir auch so gefallen lassen.

Zitat von Minila:
Den anderen Thread gestern zu lesen war ein ganz extremes Gefühl. wie ich dort schon schrieb, passte es dort zum einem, weil so viele Menschen ähnliches erlebt hatten, aber auch weil sie den Weg zusammmen beschritten hatten.
ich kann oft nicht gut lesen, wenn jemand schreibt: abhaken und weiter - vergiss ihn.. selber Schuld ja, wenn das so einfach wäre, dann wäre man ja schon längst mit dem Thema durch.
ich merke auch, dass es Sinn macht, sich weit und breit auszulassen..
also zum Beispiel Thema Kontaktsperre: ich kann das nicht einfach so blind befolgen, weil ich es irgendwo lese. ich muss erst für mich entwickeln, ob es mir gut tut. was ist, wenn ich die KS mache, aber innerlich ständig merke, dass diese noch nicht dran ist. vielleicht muss ich auch erst paar Mal merken, dass es mich zurück wirft.
aber manchmal muss man ja einige Versuche starten, sonst bereut man später etwas.

Du kannst das deshalb nicht einfach so befolgen, weil du es selbst verinnerlichen musst. Wie ich, ich muss auch selbst verstehen, warum etwas so oder so ist.
Ich hab die Trennung vollzogen weil ich es nun gar nicht mehr aushielt. Bin also oft genug dahin gekommen, dass ich spürte, ich kann nicht mehr, und es wird sich nichts ändern.

Zitat von Minila:
Momentan habe ich das Problem, dass ich noch Sachen bei ihm habe. einiges brauche ich wirklich zurück. ich weiss nicht, was mich mehr zurück wirft: nun zu warten und die Sachen irgendwann zu holen? oder diese nun zu holen und dann den KOntakt weitesgehend einzudämmen?
er hat mich ja Sonntag gefragt, ob ich auf ein Konzert mitkomme. er schien (so die Interpretation von mir und meiner Freundin) etwas enttäuscht zu sein. aber ich habe den Tag darauf vorgeschlagen, dass wir zusammen ein Spiel spielen können, das hatte sich so aus dem Gespräch ergeben. ich habe zwar kein Datum genannt, aber letztendlich hat er das Gespräch dann auch Montag Abend einschlafen lassen.

Daran merkt man doch eigentlich, dass er sich nicht mehr wirklich engagiert. Du sagst, es sei Schluss. Sachen holen und es dabei belassen, das geht wohl noch nicht. Ist sch…, ich versteh dich. Meiner hat noch Sachen hier. Ich kann das jetzt aber erst mal aushalten. In den ersten Tagen wollte ich ein Paket schicken, bis ich drauf kam, dass ich vielleicht damit doch erreichen wollte, dass sie dann fragt, was ist das für ein Päckchen?! Das hat mich dann abgehalten. Was für ein kranker Sch….

Zitat von Minila:
ich komme mir albern vor, dass ich beim whatsapp schreiben auch so auf wer hat zuletzt geschrieben achte, aber momentan habe ich das noch nötig. es sitzt einfach zu tief, dass er die letzten Male nicht auf meine Terminvorschläge eingegangen ist. (also bevor Schluss war).. und wie im anderen Thread die lehine schrieb: ich merke doch, dass er früher ganz anders war. ich merke doch die Distanz.

Klar merkt man das. Durch die ganzen anderen komischen Sachen, die da passieren, zweifelt man aber wohl am eigenen Bauchgefühl und/oder wiegelt wieder ab. Ich hab mich per WhatsApp auch immer beherrscht. Mit Absicht nicht gleich gelesen, später geantwortet, weil ich nicht wollte, dass er wieder merkt wie sehr ich doch auf eine Nachricht von ihm warte. Geht's noch?!

Zitat von Minila:
puh... gestern hatte mir der andere Thread echt gut getan... tut er immmer noch.. aber es ist schon krass, wie entwertet ich mich nun fühle. nicht ich als Person, sondern die Rolle der Freundin, die ich doch angeblich für ihn war.
wir haben Tage zusammen verbracht. von Freitag Abend bis Montag früh... nie und nimmer hätte ich mir träumen lassen, dass man das mitnimmt und flott wieder fallen lässt..
und das Kranke ist: ich warte immer noch. ich denke immer noch, dass wir das wieder aufleben lassen können.
ja, wirklich. und ich mache mir immer vor, dass ich das gar nicht denke..
alles total gaga..

Oh manno, wie doof. Ich drück dich mal. Das fühlt sich wirklich schlimm an. Ehrlich. Ich würde mit einem Freund so auch nicht umgehen.
Ich kann nicht sagen, ich hätte mich benutzt gefühlt, aber fremdbestimmt, ohnmächtig, verwirrt, verletzt und letztlich habe ich beinahe meine Würde verloren.
Oh Minila, ich wünsche dir, dass du den Absprung schaffst. Es wäre besser.

08.02.2017 15:02 • x 1 #41


M
Zitat von Vya:
Er gibt alles vor und du machst es mit. Die Aussage kenne ich auch, ich hab das immer verteidigt mit der Affärensituation, er kann ja nicht so wie er will, usw. Alles Quatsch, das hätte er auch ohne Affäre gemacht und ich hätte es mir auch so gefallen lassen.

Ich denke, meine Persönlichkeit ist da ähnlich. ich lasse mir auch einiges gefallen. aber das liegt auch in meiner Natur. ich bin sehr tolerant und versuche den Menschen wirklich zu betrachten. ich war viel früher total zickig in Beziehungen. ich war manchmal beleidigt und hatte hohe Erwatungen. Dieses stand natürlich einer guten Beziehung im Weg. Und nach Jahren Verarbeitung und Persönlichkeitsweiterbildung bin ich irgendwie ins Gegenteil verkehrt.
Ich verzeihe schnell, wenn ich es nachvollziehen kann. ich versuche vieles nicht persönlich zu nehmen. aber das Ganze verursacht auch, dass ich mich aus den Augen verliere.

Zitat von Vya:
Ich hab die Trennung vollzogen weil ich es nun gar nicht mehr aushielt. Bin also oft genug dahin gekommen, dass ich spürte, ich kann nicht mehr, und es wird sich nichts ändern.

Verinnerlicht habe ich es wirklich noch nicht. das merke ich immer wieder. und ich mache zu viel von ihm abhängig. Anstatt einfach zu sagen: hey, so gehst du nicht mit mir um, versuche ich abzuwarten und enntziehe mir selber Handlungsmöglichkeiten. ich agiere zu wenig.

Zitat von Vya:
Daran merkt man doch eigentlich, dass er sich nicht mehr wirklich engagiert. Du sagst, es sei Schluss. Sachen holen und es dabei belassen, das geht wohl noch nicht.

das ist super, dass du das so schreibst.. ich habe ja durchaus Engagement gesehen. weil er Sonntag nachmittags fragt, ob er mich abends einladen kann. aber ich hatte keine Zeit (hätte ich haben können, aber ich wollte nicht).. und wenn es darum gegangen wäre, mich zu sehen, hätte er doch tags darauf genomme was ich ihm angeboten habe.. bei mir geht dann echt ein Film ab: oh, ist er verunsichert/verletzt, weil ich nicht zugesagt habe? hätte ich jetzt einen direkten Vorschlag machen können/müssen?
als ich gestern lehines Thread gelesen habe, war vieles so ligisch. einfach weil ich es von aussen betrachten konnte. aber für mich selber ist es schwierig..
ich denke dann: er könnte ja mehr Engagement zeigen, ABER.... und dieses bekloppte ABER ist so selbstverarschend..

Zitat von Vya:
Klar merkt man das. Durch die ganzen anderen komischen Sachen, die da passieren, zweifelt man aber wohl am eigenen Bauchgefühl und/oder wiegelt wieder ab. Ich hab mich per WhatsApp auch immer beherrscht. Mit Absicht nicht gleich gelesen, später geantwortet, weil ich nicht wollte, dass er wieder merkt wie sehr ich doch auf eine Nachricht von ihm warte. Geht's noch?!

schlimm wie man da reinrutscht..... und ich während ich rutschte, habe ich das echt noch verleugnet... also, letztendlich wurde ich in den letzten Wochen erst so... vorher war er ja sehr rege.. aber wie ich ja schon oben schrieb, folge es immer nach seiner Dynamik...
Zitat von Vya:
Oh manno, wie doof. Ich drück dich mal. Das fühlt sich wirklich schlimm an. Ehrlich. Ich würde mit einem Freund so auch nicht umgehen.
Ich kann nicht sagen, ich hätte mich benutzt gefühlt, aber fremdbestimmt, ohnmächtig, verwirrt, verletzt und letztlich habe ich beinahe meine Würde verloren.
Oh Minila, ich wünsche dir, dass du den Absprung schaffst. Es wäre besser.

du bist echt lieb! benutzt fühle ich mich auch nicht.. und wie schon erwaähnt, wäre er nun auf mich zugekommen und hätten wir gut geredet, wäre ich traurig, aber harmonisch mit allem.. klar, würde ich ihn vermissen und so, aber es stände nichts zwischen uns..
aber dieser Abgang, dieses verschweigen, dann dieses sich-distanzieren... das alle snehme ich echt krumm.
heute habe ich noch gedacht, dass ich echt davon überzeugt wat, dass er das Gespräch sucht, wenn es ihm etwas besser geht.. aber ich kann mir kaum vorstellen, dass er so tief in seinem Loch sitzt, dass kein Gespräch möglich wäre.. feige ist das.
ich lerne dazu... es wird irgendwann wieder gut...
heute habe ich beschlossen, eine Kur zu beantragen.. das wäre so der letzte Kick um den Abstand zu ihm zu bekommen... und wieder mehr Stabilität zu finden..
LG

08.02.2017 20:35 • #42


V
Zitat von Minila:
Ich denke, meine Persönlichkeit ist da ähnlich. ich lasse mir auch einiges gefallen. aber das liegt auch in meiner Natur. ich bin sehr tolerant und versuche den Menschen wirklich zu betrachten.

Und ich war schon immer so, kann die Menschen so lassen wie sie eben sind. Dass das manchmal auf meine Kosten geht, ist ein anderes Thema. Da können ja die Leute im Prinzip nichts dafür, obwohl ich mir manchmal ein wenig mehr Feingefühl wünschen würde.

Zitat von Minila:
ich war viel früher total zickig in Beziehungen. ich war manchmal beleidigt und hatte hohe Erwatungen. Dieses stand natürlich einer guten Beziehung im Weg. Und nach Jahren Verarbeitung und Persönlichkeitsweiterbildung bin ich irgendwie ins Gegenteil verkehrt.
Ich verzeihe schnell, wenn ich es nachvollziehen kann. ich versuche vieles nicht persönlich zu nehmen. aber das Ganze verursacht auch, dass ich mich aus den Augen verliere.

Ich kann auch gut verzeihen, wenn ich merke, der andere meint seine Entschuldigung ehrlich oder ich begreife, dass das, was geschah, nicht gegen mich gerichtet war. Andere sagen, ich sei zu nachgiebig, genießen es aber gleichzeitig bei sich selbst, wenn ich ihnen etwas nicht krumm nehme. Alles eine Sache der Perspektive, gell?

Zitat von Minila:
Verinnerlicht habe ich es wirklich noch nicht. das merke ich immer wieder. und ich mache zu viel von ihm abhängig. Anstatt einfach zu sagen: hey, so gehst du nicht mit mir um, versuche ich abzuwarten und enntziehe mir selber Handlungsmöglichkeiten. ich agiere zu wenig.

Ich habe schon hier und da versucht anzusprechen, wenn es zu viel wurde. Er war dann auch immer recht zerknirscht, ich hab gespürt, es tut ihm ehrlich leid und dann war alles wieder gut. Bis zum nächsten Mal. Eine Freundin sagte mir mal, ich sei zu leise in solchen Situationen. Noch habe ich keine Mittel meine Grenzen deutlicher zu setzen. Da fühlt man sich ohnmächtig und handlungsunfähig.

Zitat von Minila:
das ist super, dass du das so schreibst.. ich habe ja durchaus Engagement gesehen. weil er Sonntag nachmittags fragt, ob er mich abends einladen kann. aber ich hatte keine Zeit (hätte ich haben können, aber ich wollte nicht).. und wenn es darum gegangen wäre, mich zu sehen, hätte er doch tags darauf genomme was ich ihm angeboten habe.. bei mir geht dann echt ein Film ab: oh, ist er verunsichert/verletzt, weil ich nicht zugesagt habe? hätte ich jetzt einen direkten Vorschlag machen können/müssen?

Meiner Meinung nach hätte er einen Vorschlag bringen sollen, wenn er schon an dem von dir vorgeschlagenen Tag nicht kann. Das hat er nicht gemacht, und da frage ich mich halt ob er dann auch wirklich will. Wenn er nicht weiß, wann er kann, soll er das sagen. Aber diese Rumgeiere nervt.
Kann schon sein, dass er verunsichert war als du nein gesagt hast. Nicht deine Schuld. Du hüpfst halt nicht wenn er ruft. Gut gemacht. Ich hab das nie geschafft, da hätte ich mir von dem bisschen Zeit, das wir zusammen hatten, noch mehr genommen. Und mich damit selbst bestraft. Deshalb konnte ich das nie.

Zitat von Minila:
als ich gestern lehines Thread gelesen habe, war vieles so ligisch. einfach weil ich es von aussen betrachten konnte. aber für mich selber ist es schwierig..

Das ist normal, von außen betrachtet ist es scheinbar einfacher.

Zitat von Minila:
ich denke dann: er könnte ja mehr Engagement zeigen, ABER.... und dieses bekloppte ABER ist so selbstverarschend..

Er könnte, will aber offensichtlich nicht, und das tut dir weh.

Zitat von Minila:
schlimm wie man da reinrutscht..... und ich während ich rutschte, habe ich das echt noch verleugnet... also, letztendlich wurde ich in den letzten Wochen erst so... vorher war er ja sehr rege.. aber wie ich ja schon oben schrieb, folge es immer nach seiner Dynamik...

Ich hab schon gespürt, dass da was komisches abläuft. Etwas, das mich in eine schlechte Position bringt, konnte es aber nicht greifen. Jetzt denke ich, ich hab so sehr um seine Aufmerksamkeit gekämpft (innerlich), das war nicht gut. Je mehr er sich zurückgezogen hat, umso mehr hat mich das verunsichert. Und dann kam er wieder auf mich zu, nein, hat mich wieder zu sich hingezogen. Mit voller Wucht. Mein Gott, was hat mich das Kraft gekostet.

Zitat von Minila:
du bist echt lieb! benutzt fühle ich mich auch nicht.. und wie schon erwaähnt, wäre er nun auf mich zugekommen und hätten wir gut geredet, wäre ich traurig, aber harmonisch mit allem.. klar, würde ich ihn vermissen und so, aber es stände nichts zwischen uns..
aber dieser Abgang, dieses verschweigen, dann dieses sich-distanzieren... das alle snehme ich echt krumm.
heute habe ich noch gedacht, dass ich echt davon überzeugt wat, dass er das Gespräch sucht, wenn es ihm etwas besser geht.. aber ich kann mir kaum vorstellen, dass er so tief in seinem Loch sitzt, dass kein Gespräch möglich wäre.. feige ist das.

Benutzt war wohl das falsche Wort. Ich hab oft das Gefühl gehabt, er trägt seine Befindlichkeiten (Erfahrungen mit der Ehefrau und irgendwelchen Ex-Dingsda-Damen) auf meinem Rücken aus.
Ich hab das auch schon erlebt, dass sich jemand einfach so aus meinem Leben verp… hat und ich stand dann da und hab mich schuldig gefühlt. Dieses Gefühl wird einem ja dann auch noch vermittelt. Dabei hat der andere sich einfach feige benommen. Es braucht lange sowas zu verarbeiten.

Zitat von Minila:
ich lerne dazu... es wird irgendwann wieder gut...
heute habe ich beschlossen, eine Kur zu beantragen.. das wäre so der letzte Kick um den Abstand zu ihm zu bekommen... und wieder mehr Stabilität zu finden..
LG

Das ist gut, Minila. Du musst wieder zu dir finden, genauso wie ich auch. Aber heute (nachdem die letzten Tage ganz furchtbar waren) denke ich, ich kann es schaffen. Ich geh in die Therapie, räume auf und um, fange mit knapp 43 nochmal von vorne an und richte mich neu aus. Noch bin ich jung genug dafür.

Ganz liebe Grüße

09.02.2017 12:09 • #43


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