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Hallo Unterbewusstsein-Triggerpunkte, Glaubenssätze Co

Libellenfrau
@Füchsin83
Zitat von Füchsin83:
Und habe zum einschlafen schon zweimal eine entsprechende Einschlafmeditation gemacht

Liebe Füchsin, ich glaube, du machst vieles richtig, und du bist dir auch vieles bewusst. Vielleicht auch deshalb, weil du zwei Kulturen lebst. Du nimmst Unterschiede wahr, und das erfordert manchmal Entscheidungen. Als Adam und Eva im Paradies vom Baum der Erkenntnis naschten, gab es bei den beiden keine kulturelle, familiäre oder religiöse Vorgeschichte. Sie hatten die Fähigkeit erworben, zwischen Gut und Böse, falsch und richtig zu entscheiden. Ganz frei. Wir haben aber alle unsere Vorgeschichte. Unsere Wurzeln, die uns nähren.
Durch Bewusstmachung können wir entscheiden, welche dieser Wurzeln wir stärken, und welche wir kümmern lassen wollen. Wir können aber keine Wurzel neu erfinden. Wir sind, wer wir sind. Und lernen, damit umzugehen. Nehmen wir mal den Neid, zu dem du dich erfreulicherweise bekannt hast. Der Neid dient nicht dazu, Gift und Galle in die Welt zu spucken. Er dient dazu, uns unsere innere Defizite bewusst zu machen. Den Kinderwunsch hast du abgeschlossen. Sei dir doch selber Mutter. Schenke dir Liebe und Aufmerksamkeit. Diese innere Mutter in dir ist dein Höheres Ich.

03.12.2023 10:12 • x 7 #31


E
@Libellenfrau schöne Worte wieder, danke.

Mir selbst eine gute Mutter sein. Das finde ich schwierig.
Ich bin oft nicht gut zu mir. Ich misshandele mich jetzt zwar nicht, aber ich vernachlässige mich oft, weil ich denke, andere brauchen es dringender

03.12.2023 10:17 • x 3 #32


A


Hallo Unterbewusstsein-Triggerpunkte, Glaubenssätze Co

x 3


Libellenfrau
@Füchsin83 Diese Mutter in dir hat genug für dich und andere

03.12.2023 10:19 • x 2 #33


O
Es ist schon echt cool immer wieder Aufgaben zu haben und zu wachsen.

03.12.2023 10:26 • x 3 #34


Anlachen
Liebe Füchsin,

Du scheinst im Umbruch und stellst Dinge in Frage, und das ist gut so. Da sind sehr viele Punkte, die Dir bewusst sind, und Dich unzufrieden machen, aber sind sie auch verinnerlicht?

Bei Dir schein das Funktionieren ein großes Thema zu sein, Du lebst nach den Vorstellungen der anderen, erfüllst deren Wünsche, aber so langsam kommt die erwachsene Füchsin zum Vorschein und Moment mal, wo ist mein Leben eigentlich? Wo bleibst Du, warum bist Du nicht gut zu Dir? Was möchtes Du wirklich? Kinder, weil Du es möchtest oder für die anderen?

Zitat von Füchsin83:
Meine Eltern, insbesondere meine Mutter hat sehr mit ihrem Leben hier in Deutschland gehadert und war unzufrieden mit sich und vielem.


Wieviel davon hat Deine Mutter bei Euch gelassen? War sie einfach nur unglücklich oder hat sie es ausgelassen an Dir oder Deinem Bruder? Was hat das mit Dir gemacht?

Zitat von Füchsin83:
hat er zu den Meisten den Kontakt abgebrochen und den Kindern geht es richtig schlecht, da sie mit ihrer Art zu trauern einfach nicht gesehen werden.


Hast Du Möglichkeit, in einem gewissen Rahmen, ihnen Hilfe zu geben oder macht es keinen Sinn? Manchmal können Personen von außen viel bewirken, aber es muss natürlich zur Situation passen.

Zitat von Füchsin83:
Damals hat es mich extrem geschmerzt, weil sowohl seine als auch meine Familie es mir andauernd unter die Nase hielten.


Zitat von Füchsin83:
Ich habe das Thema aber (dachte ich zumindest) irgendwann verarbeitet, oder zumindest weiter weg geschoben und merke mir aber jetzt mit jedem Jahr, das ich älter werde an, dass mir das Ende eines jeden Jahres und ganz besonders die Weihnachtszeit extrem zu schaffen macht. Emotional.


Zitat von Füchsin83:
Kann mich da schlecht abgrenzen, aber auch, weil ich oft dieses Verpflichtungsgefühl habe und weil ich mich einfach auch unfassbar gern mit Menschen austausche.


Zitat von Füchsin83:
Ich habe aber das Gefühl, dass es ganz zu Anfang mehr das Gefühl der Schuld und der Verpflichtung meiner Familie gegenüber war. Und der Konkurrenzdruck.


Familie nochmal als Ganzes, da ist Dir viel und ausdauernd über die Grenzen getrampelt worden, umso mehr ohne Rücksicht auf Gesundheit und Gegebenheiten. Nun merkst Du, es kratzt Dich an? Endometriose kann ein Punkt sein, muss es aber nicht. Es liest sich eher, wie riesiger Druck und Verkrampfung. Du sollst ein Leben leben, das vielleicht gar nicht Deiner Vorstellung entspricht? Nun musst Du auch noch einen Partner loslassen, und das vor den Familienfesten, und wieder einen Traum, eine Hoffnung gehen lassen.
Bewusst oder unbewusst: Das ist ein ganz schönes Pfund!


Zitat von Füchsin83:
Ich bin - wie mir gesagt wurde - als Kind oft angeeckt, ich war laut und auch ohne alle einzelnen Beispiele noch zu wissen, weiß ich, dass ich oft das Gefühl der Ungerechtigkeit und Wut in mir verspürt habe. Und musste meine Konsequenzen davon tragen.


Zitat von Füchsin83:
Ich stelle mir selbst zur Zeit so viele Fragen und merke in den unterschiedlichsten Situationen, dass ich von jetzt auf gleich manchmal so viele Emotionen in mir merke und das empfinde ich als extrem anstrengend und auslaugend.


Zitat von Füchsin83:
Mich würde es interessieren, ob ihr auch bestimmte trigger und/oder Glaubenssätze habt.

Wie ihr auf sie gestoßen seid und nun damit umgeht?



Die Füchsin rebelliert, und ist damit unbequem. Du darfst dazu stehen.

Zitat von Füchsin83:
Ich bin vom Alltags Wahnsinn so kaputt und dennoch schlafe ich immer wenig und schlecht


Zitat von Füchsin83:
Ich bin oft nicht gut zu mir. Ich misshandele mich jetzt zwar nicht, aber ich vernachlässige mich oft, weil ich denke, andere brauchen es dringender


Fang dort einmal an, sorge dafür, dass es Dir gut geht. Schau auf Dich, und ob Du das, was passiert wirklich willst? Jede Minute neu. Sieh, dass es Dir gut geht. Belohne Dich jeden Tag! Nimm an, dass Du alles tust, was Dir möglich ist, aber eben auch Bedürfnisse hast. Und dass die Vorstellungen Deiner Familie nicht der Realität entsprechen.

Mach Dir nicht zum Vorwurf, dass nun ein Partner fehlt. Schau erst einmal, dass Du heile wirst und zufrieden.

Eigene Trigger helfen in Situationen. Ich habe auch gerade eine Beziehung beendet, in der wir viel Nabelschaumäßig nach uns gesehen haben, und den vielen Drei-, Fünf-, Vierzehnjährigen. Das hilft in der Situation, etwas aufzulösen. Wo bin ich damals zu kurz gekommen, warum jetzt die Wut? Aber auch, warum gucken wir nie nach der Freude..? (Es gab nicht viel, wir waren als EKA schwer belastet. Ich hole sie mir heute).
Was macht Dir Freude, woran hast Du Spaß? Sieh' da hin und mach das für Dich. Dann siehst Du viel schneller, wenn etwas nicht passt. Tu Dir Gutes!

Und Glaubenssätze, Introjekte gab es viele, bei denen mir nicht hilft, sie zu sehen. Stattdessen ein eigener, den ich mir gerade Affirmationsmässig vorsage: Ich bin ich, und ich bin gut (toll, super, spitze, hübsch, genug) so, wie ich bin!

Das hat in der Entscheidungsfindung viel gebracht!

Alles Liebe!

03.12.2023 10:48 • x 5 #35


Jane_1
Liebe Füchsin,

danke für das Thema. Ich glaube, du hast da einen Nerv getroffen.
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, bin etwa corona-benebelt, sorry.
Erstmal: Du hast ganz schön was mitgemacht.
Und: ich lese dich echt gerne und nehme dich wahr als starke und kluge Person, die keine Angst hat. Die sich - gerade - unbequemen Fragen stellt. Wie auch hier in diesem Thema. Ich glaube, du kannst richtig stolz auf dich sein.

Zitat von Füchsin83:
sie hat immer beim Reden, wenn sie mit mir gesprochen hat, den Zeigefinger hochgehalten also pass auf. und dieser Finger hat mich komplett aggro gemacht.)

mein Puls geht hoch (ohne Quatsch) wenn ich das nur lese. Ich habe diesen Satz von dir jetzt 3-4 Mal gelesen und jedes Mal geht mein Puls hoch. Also, ja, das triggert mich definitiv auch.
Zitat von Füchsin83:
ich hab irgendwo mal den Satz gelesen Ist man hysterisch, ist es historisch Also so nach dem Motto, wenn man auf zum Teil harmlose Situationen total krass reagiert, dann könnte es etwas altes aus der Kindheit zB sein?

WAH! Was für ein gut Satz. Danke! Und ja, natürlich ist das so.
Was uns heute oft einiges ver-saut, war früher mal nützlich, hat uns beim Über-Leben geholfen. Der menschliche Organismus muss sparsam sein. Trigger = sofortige Reaktion. Keine Zeit und Energie beim Nachdenken verschwenden.

Das weiß ich heute und versuche mühsam zwischen Reiz und Reaktion Zeit einzubauen.
Zitat von Füchsin83:
Nur frage ich mich, warum ich so traurige und neidische Gefühle bei mir registriere, wenn es um Kinder oder Menschen mit kleinen Kindern geht, wenn ich doch eigentlich keine mehr möchte.

Liebes, das war mal ein Lebenskonzept von dir. Und du verabschiedest dich gerade davon. Natürlich tut das weh.

03.12.2023 11:19 • x 6 #36


E
Liebe @Anlachen
Puh...da sprichst Du viele Punkte an, die mich voll erwischt haben.

Ich möchte Dir gerne darauf antworten und auf die Punkte eingehen, muss aber ein Bißchen darüber nachdenken.

Ich freue mich wirklich über all Eure Beiträge. Das hilft mir gerade sehr und es tut gut, sich konstruktiv über die Themen zu unterhalten: Danke

03.12.2023 11:20 • x 4 #37


E
@Jane_1 Zu allererst: Gute Besserung Dir!
Und danke für Deine Worte, ich lese Dich auch echt gern und denke mir, sie sagt das, was ich denke, nur irgendwie besser auf den Punkt und sogar echt empathisch

Zitat:
Und: ich lese dich echt gerne und nehme dich wahr als starke und kluge Person, die keine Angst hat. Die sich - gerade - unbequemen Fragen stellt. Wie auch hier in diesem Thema. Ich glaube, du kannst richtig stolz auf dich sein.


Ich habe gedacht, vielleicht geht es anderen Menschen ja auch so, weil so viel gerade überall los ist und beim Lesen mancher Beiträge habe ich oft den Impuls kenne ich, da sind noch alte Wunden, warum bist Du so hart zu Dir und warum siehst Du das nicht?!? Dann triggern mich manche Threads, bzw Reaktionen, weil ich denke, warum merkt er/sie das nicht, ich möchte die Person gern wahlweise heftig schütteln, damit sie wach wird, oder in den Arm nehmen.
Also das, was ich bei mir selbst nicht hinkriege
Das sind dann die eigenen blinden Flecken und ich finde die Grundidee eines anonymen Forums richtig gut, weil man an so vielen Antworten viel für sich und seine eigene Situation mitnehmen kann.
Aber ich habe Angst, sogar jede Menge und weiß nicht so wirklich, worauf ich genau stolz sein soll?

Zitat:
Was uns heute oft einiges ver-saut, war früher mal nützlich, hat uns beim Über-Leben geholfen. Der menschliche Organismus muss sparsam sein. Trigger = sofortige Reaktion. Keine Zeit und Energie beim Nachdenken verschwenden.

Das weiß ich heute und versuche mühsam zwischen Reiz und Reaktion Zeit einzubauen


Das macht total Sinn, so wie Du es beschreibst.
Und ich erkenne mich auch darin wieder. Ich bin vom Typ her total impulsiv, das ist schwierig, wenn man erst nach dem Gesagten anfängt nachzudenken ^^
Das war früher aber viel extremer. Mittlerweile habe ich auch so meine Strategien (klappen aber nicht immer). Bevor ich aus dem Impuls heraus auf etwas reagiere, was ich meinem Gegenüber früher sofort um die Ohren gehauen hätte, versuche ich heute nochmal eine Nacht darüber zu schlafen.
Wenn ich merke, es muss etwas raus, dann schicke ich mir entweder selbst eine Sprachnachricht, oder ich tippe alles in meine Notizfunktion im Handy oder schreibe in mein Tagebuch.
Wenn ich dann am nächsten Tag alles genauso dennoch meinem Gegenüber mitteilen möchte, dann tue ich es. Ansonsten war der Zweck einfach nur der, dass etwas aus meinem Kopf raus musste und manchmal reicht mir das schon.

Zitat:
Liebes, das war mal ein Lebenskonzept von dir. Und du verabschiedest dich gerade davon. Natürlich tut das weh.


Ich bin aber wütend auf mich selbst, dass Neidgefühle aufkommen, ich möchte mit diesen Gefühlen aber nichts zu tun haben.
Ich glaube auch, dass ich bestimmt eine gute Mutter gewesen wäre, aber aus gesundheitlichen Gründen ging es leider nicht. Und da möchte ich irgendwie friedlicher mit klar kommen, als dass ich neidisch durch die Welt laufe, wenn die anderen nichts dafür können. Neid ist die Wurzel des Bösen.

03.12.2023 11:38 • x 2 #38


Libellenfrau
@Füchsin83
Zitat von Füchsin83:
Neid ist die Wurzel des Bösen

Neid kann uns ein Lehrer sein. Wir können die destruktive Energie umwandeln in Erkenntnis unsere Bedürfnisse. Wenn wir es nicht tun, ist der Neid in erster Linie selbstzerstörerisch.

03.12.2023 11:45 • x 4 #39


E
Zitat von Libellenfrau:
@Füchsin83 Neid kann us ein Lehrer sein. Wir können die destruktive Energie umwandeln in Erkenntnis unsere Bedürfnisse. Wenn wir es nicht tun, ist der Neid in erster Linie selbstzerstörerisch.


Mit der Umsetzung hakt es bei mir gerade noch.
Ich arbeite mich da gerade Schrittchen für Schrittchen voran. Es war nicht so leicht, mir selbst eingestehen zu müssen, warum es mich aktuell piekt.
Ich war gestern Mittag mit einer Freundin auf dem Weihnachtsmarkt. Wir saßen so, dass wir auf den Platz schauen konnten, wo eine Bühne aufgebaut war und Weihnachtsmusik lief (Rolf Zukowski....bravo, den restlichen Tag hatte ich die Weihnachtsbäckerei im Ohr )
Da tanzte ein kleines Mädchen mit ihrem Vater und das war so eine süße Szenerie, dass ich mich wirklich wegdrehen musste, damit ich meiner Freundin noch im Gespräch folgen konnte und die zwei nicht mehr sehen konnte.
Sowas mir einzugestehen finde ich wirklich wirklich schlimm.
Es werden Kriege auf der Welt geführt wegen Neid und Gier und ich möchte nicht Teil (des inneren eigenen Krieges) davon sein und fühle mich gerade etwas lost in diesen Emotionen, weil sie mir sonst fremd sind.
Aber ich gebe Dir total recht. Das, was schmerzt, das ist im Grunde eine Lehraufgabe.

03.12.2023 11:50 • x 3 #40


Jane_1
Zitat von Füchsin83:
Es werden Kriege auf der Welt geführt wegen Neid und Gier und ich möchte nicht Teil (des inneren eigenen Krieges) davon sein und fühle mich gerade etwas lost in diesen Emotionen, weil sie mir sonst fremd sind.

Bist du nicht. Du gibst dich dem Gefühl nicht hin. Du machst nicht daraus Boah, diese ekligen Familien mit den lauten Blagen, ich hasse sie, die denken wohl, sie sind was besseres und nehmen soviel Platz ein (o.Ä.). Du stellst dich dem. Du schaust es dir an. hinterfragst dich.
Zitat von Füchsin83:
Aber ich habe Angst, sogar jede Menge und weiß nicht so wirklich, worauf ich genau stolz sein soll?

s.o. und s.u. (nur so als Beispiel, da ist noch viel mehr. Angst haben ist auch völlig normal. Sich diese einzugestehen und dennoch zu agieren, das ist Mut.)
Zitat von Füchsin83:
Das war früher aber viel extremer. Mittlerweile habe ich auch so meine Strategien (klappen aber nicht immer). Bevor ich aus dem Impuls heraus auf etwas reagiere, was ich meinem Gegenüber früher sofort um die Ohren gehauen hätte, versuche ich heute nochmal eine Nacht darüber zu schlafen.
Wenn ich merke, es muss etwas raus, dann schicke ich mir entweder selbst eine Sprachnachricht, oder ich tippe alles in meine Notizfunktion im Handy oder schreibe in mein Tagebuch.

Das ist ein sehr guter Tipp.

03.12.2023 12:05 • x 2 #41


Gemini26
Zitat von Füchsin83:
Da tanzte ein kleines Mädchen mit ihrem Vater und das war so eine süße Szenerie, dass ich mich wirklich wegdrehen musste, damit ich meiner Freundin noch im Gespräch folgen konnte und die zwei nicht mehr sehen konnte.
Sowas mir einzugestehen finde ich wirklich wirklich schlimm.

Vorneweg: ich bin Mutter und kann deshalb nicht wissen, was genau in dir vorgeht.

Aber ich denke, dass dir jetzt mit 40 wirklich bewusst wird, dass das Zeitfenster, Mutter zu werden (auch wenn du rational mit dem Kinderwunsch angeschlossen hast) sich mehr und mehr schließt?

Der Neid, wohl eher die Sehnsucht ist wahrscheinlich umso größer, je weniger Einfluss du selbst auf die Geschehnisse nehmen kannst.

In den Herbstferien haben so viele Leute Urlaubsbilder im WA-Status gehabt. Da hätte ich auch grün vor Neid werden können. Aber was hindert mich denn, nicht auch in die Sonne zu fliegen?! Eigentlich nichts. Also kann ich es jedem gönnen.

Bestimmte Dinge stehen aber nicht in unserer Macht und diese Ohnmacht gepaart mit Unzufriedenheit befeuern dann wahrscheinlich den Neid.

Wichtig finde ich, dass man nicht in die Missgunst abdriftet.

03.12.2023 12:53 • x 3 #42


E
@Anlachen Danke für Deine Zeilen.

Zitat:
Bei Dir schein das Funktionieren ein großes Thema zu sein, Du lebst nach den Vorstellungen der anderen, erfüllst deren Wünsche, aber so langsam kommt die erwachsene Füchsin zum Vorschein und Moment mal, wo ist mein Leben eigentlich? Wo bleibst Du, warum bist Du nicht gut zu Dir? Was möchtes Du wirklich? Kinder, weil Du es möchtest oder für die anderen?


Da bin ich tatsächlich schon eine ganze Ecke weiter als noch vor ein paar Jahren.
Ich bin als Teenager von zu Hause weg und es gab sehr viel Distanz zu meiner Familie. Ich habe mich aber immer ziemlich zerrissen gefühlt und kam wie ein Jojo immer wieder auf emotionaler Ebene auf meine Eltern zu.
Das mit dem Kinderwunsch ist nicht mein primäres Ziel. Es sticht gerade, weil dieses Thema wahrscheinlich sinnbildlich das Synonym für diese Zerrissenheit steht. Plus die biologische Uhr.
Ich vergleiche (soll man ja auch nicht machen) mit meinen Freundinnen, die Mütter sind, ich vergleiche, wie mein Schwager mit seinen Kindern nun überfordert ist und ich stelle mir den Mann vor, der der Grund ist, warum ich dieses Forum aufgesucht habe, dass er auch mit seiner kleinen Tochter gerade auf dem Weihnachtsmarkt ist.
Ich fühle mich da irgendwie ausgegrenzt. Und allein. Wie eine Versagerin.
Mit 40, Single, ich habe nicht mal geschafft, Kinder zu bekommen, wobei es so viele Kinder gibt, die niemand haben wollte und deren Eltern sich einen Sch...drum kümmern.
Also das jetzt natürlich sehr überspitzt.
Im Grunde weiß ich, dass ich weder ein schlechter Mensch bin, weil ich die og. Punkte nicht erfülle und weil es wahrscheinlich auch so sein sollte, dass es jetzt so ist, wie es ist.
Es hat ja immer alles Vor-und Nachteile.
Manchmal denke ich, dass sich neuerdings Gefühle bei mir melden, um auch einfach mal Hallo zu sagen.
Der Neid, die Eifersucht, ach hallo! Euch kenn ich noch gar nicht, wolltet ihr auch mal vorbeischauen bei mir, ja danke.
Das sind so Phasen wo ich einfach super viel infrage stelle.
Die gehen aber auch wieder vorbei.


Zitat:
Wieviel davon hat Deine Mutter bei Euch gelassen? War sie einfach nur unglücklich oder hat sie es ausgelassen an Dir oder Deinem Bruder? Was hat das mit Dir gemacht?


Mein ältester Bruder hat damals schon nicht mehr zu Hause gewohnt und meine ältere Schwester hatte schon ihren jetztigen Mann, früheren Freund und war oft mit ihm.
Mein anderer Bruder und ich kamen recht ungeplant und meine Eltern waren eigentlich schon überfordert mit ihrem eigenen Leben.
Wir sind in eine Pflegefamilie (das war noch nicht in Deutschland) gekommen, bis meine Mutter sich von ihrer Depression erholt hatte. Da waren wir noch nicht in der Schule. Mein Vater hat durch meinen Onkel in Deutschland einen Job vermittelt bekommen und wir sind kurz vor dem Krieg hergekommen. Ich denke, sie hat durch diese Situation viel mit sich selbst ausgemacht und wollte nicht undankbar sein, hier sein zu dürfen, aber sie ist mit der Mentalität nie so wirklich klargekommen.
Hat sich mit der Sprache schwer getan und hat keine richtigen Freundinnen gefunden.
Sie hat immer gesagt, dass Gott sie bestraft hat mit ihrem Leben und dass sie einfach nur noch nach Hause will und nichts mehr sehen und hören will.
Mein Bruder hat mit besonders viel Liebe versucht Aufmerksamkeit zu bekommen und ich habe es durch Schule und Sport versucht.
Ich wollte unbedingt akzentfreies Deutsch sprechen, habe gelesen wie eine Wahnsinnige und wollte in der Schule nur mit Deutschen Kindern spielen, damit ich meiner Mutter zeigen kann, dass es geht.
Ich bin aber irgendwann so mit ihr aneinander geraten wegen einer Lappalie, dass ich gesagt habe, ich gehe. Und als ich aus der Schule kam, waren meine Sachen schon gepackt und standen im Flur, sie hatte die Mutter meiner Klassenkameradin gefragt, ob ich dort wohnen könnte.
Dann bin ich erstmal dorthin und als ich meinen ersten richtigen Freund hatte, bin ich zu ihm gezogen (er war schon älter und hatte bereits eine eigene Wohnung) bis ich 18 war und einen eigenen Mietvertrag unterschreiben konnte und das Geld für die Kaution hatte.

Erst später haben meine Eltern und ich uns wieder etwas angenähert, weil mich das alles so traurig gemacht hat, wie es ihnen geht, dass ich auf sie zuging und wir mit der nötigen Distanz eigentlich ganz passabel miteinander klar kamen. Sie hatte glaube ich viel Hoffnung daran gesetzt, dass ich, wie meine Schwester einen Mann kennenlerne, eine Familie gründe, damit sie auch wieder eine richtige Aufgabe hat und damit sie nicht als die bemitleidenswerte Mutter von xy rüberkommt bei Anderen.

Zitat:
Hast Du Möglichkeit, in einem gewissen Rahmen, ihnen Hilfe zu geben oder macht es keinen Sinn? Manchmal können Personen von außen viel bewirken, aber es muss natürlich zur Situation passen.


Mein Schwager hat bereits eine neue Freundin und sie schottet ihn quasi (so ist zumindest mein Empfinden und auch das der restlichen Familie) von uns ab.
Meine Nichte rebelliert, hat auf einmal schlechte Noten in der Schule, weil einfach ihre Mutter letztes Jahr gestorben ist und weil sie nicht weiß, wo ihr der Kopf steht.
Sie hat mich einmal vom Handy meines Schwagers morgens angerufen und gefragt, ob ich sie holen kann, sie will weg. Ich wollte am Abend mit ihm reden, da hatte er mich schon geblockt und kurz darauf eine neue Nummer.
Ich komme mit dieser Art einfach nicht zurecht und mein Neffe ist noch ziemlich klein, er kapiert überhaupt nicht, was passiert ist.

Zitat:
Eigene Trigger helfen in Situationen. Ich habe auch gerade eine Beziehung beendet, in der wir viel Nabelschaumäßig nach uns gesehen haben, und den vielen Drei-, Fünf-, Vierzehnjährigen.

Das tut mir leid mit Deiner beendeten Beziehung.
Ich verstehe, was Du meinst.

Zitat:
Was macht Dir Freude, woran hast Du Spaß? Sieh' da hin und mach das für Dich. Dann siehst Du viel schneller, wenn etwas nicht passt. Tu Dir Gutes!


Ich würde gern vieles von der Schwere in diesem, alten Jahr lassen und gern mit einem positiveren Mantra ins neue Jahr kommen.
Wie die dreckigen Schuhe vor der Tür auszuziehen und nicht die saubere Wohnung damit weiter verschmutzen.

03.12.2023 22:01 • x 4 #43


Haeschen
Liebe Rotrock, eigener Faden, Respekt.
Familiengeschichten sind nicht immer glücklich, manchmal häufen sich tragische Ereignisse.
Du bist sehr offen, kommst freundlich rüber und Empathie ist für dich kein Fremdwort.
Mann, genau wie bei mir .
Rotrock, du findest deinen Gefährten irgendwann, gemeinsam werdet ihr nachts unterwegs sein, du wirst ihn erkennen, er ist unverwechselbar.
Das wünsche ich dir, weil ich glaube, dass jemand wie du wirklich soetwas wie Glück, verdient hat.

03.12.2023 22:31 • x 4 #44


E
Danke @Haeschen
Das hast Du wirklich lieb gesagt!

Ich habe lange gezögert, ob ich irgendwas von mir hier persönlich erzählen soll.
Aber wenn man über das Thema im Betreff auch einen guten Austausch möchte und den Thread erstellt, dann sollte ich auch Beispiele von mir nennen, die erklären können, wie ich ticke um somit besser ins Gespräch zu kommen und Antworten geben zu können.

03.12.2023 22:35 • x 2 #45


A


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