Hat er mich verdient?

Uia, uia, krasse Diskussion hier.
Also...
Nehmen wir mal das belastete Reizwort Ehe heraus, und den religiösen Kontext.

Erzählen wir die Geschichte etwas um:
TE hat in einem Trennungsforum den Rat bekommen, nicht zu schnell mit Kerlen ins Bett zu gehen, weil sie damit ein paar mal übel auf die Schnauze gefallen ist. Die tiefgündigen, aufmerksamen, liebevollen Kandidaten waren nach dem ersten Schnackseln irgendwie anders...

Zitat von Parlis:

Ich wünsche mir einen Mann der mich sieht, und das meine ich in allen Bereichen.

Beim nächsten Kandidaten macht sie also die Ansage: Ich habe mir aufgrund von schlechten Erfahrungen geschworen, erst mit einem Kerl in die Kiste zu hüpfen, wenn ich merke, das geht in die richtige Richtung, frühestens nach 3 Monaten.
Klingt für mich nach einer sinnvollen Einstellung. Würde ich TE dazu beglückwünschen.
Der Kerl ist nicht nur einverstanden, sonder sogar begeistert, und sagt, er wollte es auch unbedingt genau so handhaben.

Und dann verhält er sich so wie TEs (Ex)Partner. Und zwar bereits nach wenigen Wochen.

Gleiche Geschichte, nur moralische Dimension weg.

In meinen Augen geht so ein Verhalten einfach gar nicht. Jemanden im Schlaf bedrängen hat schon strafrechtliche Relevanz, da brauchen wir gar nicht drüber reden.
Ansonsten stellt sich halt die Frage, wie mann mit Abmachungen umgeht, und ob mann Grenzen respektiert.
Er hat von vornherein eingewilligt.
Folglich darf TE davon ausgehen, dass die Abmachung verstanden und gültig ist.
Der Kandidat hatte ja absolut die Möglichkeit, abzuwinken.
Was jetzt, wenn er es sich anders überlegt? Klar, kann er, ist er kein schlechter Mensch deswegen... Kann ja sein, dass er den Deal unterschätzt hatte.

Zitat von Felica:

Und wenn diese Vereinbarung nicht mehr gelten soll, muss das besprochen werden und evtl Trennung.

Dann soll er gefälligst Nachverhandeln. Entweder man kommt dann zu einem neuen Deal, oder man muss es eben beenden. So sollte das unter Erwachsenen auf Augenhöhe funktionieren. Überrumpeln und in die Ecke drängen geht jedenfalls nicht. Und ne, alles Blut in der Hose, nix mehr im Hirn lass ich nicht gelten.

(In Klammern: Es wäre ja auch möglich (wahrscheinlich sogar praktisch, ich zumindest hab sowas schon erlebt), dass der Kerl bremst, wenn er merkt Frau wäre im Eifer des Gefechts zu Dingen bereit, die sie später bereuen würde.)

Und ja, das wäre für mich das eigentliche NoGo... ich hab keine Kraft und keine Lust in einer Liebesbeziehung ununterbrochen um meine Grenzen zu kämpfen. Und ich würde mich sehr fragen, was mit anderen, weiteren Vereinbarungen wäre, die mir vielleicht wichtig sind, die er aber nicht mehr einzuhalten gewillt ist. Stand jetzt wäre ich hier sehr, sehr skeptisch.

Zitat von DonaAmiga:

Haargenau, besonders letzteres. Denn Parlis ist 'ne Mittdreißigerin mit der Erfahrung einer Ehe und keine naive 16jährige Virgo intacta.

Und was hat virgo intacta damit zu tun, wo ich in S. Hinsicht warum meine Grenzen zu ziehen gedenke, und die Einhaltung dieser Grenzen erwarte?