Haus alleine halten nach Trennung

Hallo,

das ist mein erster Beitrag nachdem ich schon ein bisschen gelesen habe. Mein Mann hat mir vor etwa einer Woche gesagt, dass er mich und die zwei Kinder (8 und 5) nach 15 Jahren verlassen möchte. Wenn ich das hier alles so lese, ist es der Klassiker. Stressiges Familienleben gegen Affäre (seit 5 Wochen) eintauschen. Zu unseren Problemen kann ich mich ggf. noch an anderer Stelle auslassen. Mich treibt aber eine ganz andere Frage um, die mir zwar nur die Bank und ein Anwalt beantworten können. Dennoch hoffe ich auf den ein oder anderen Erfahrungsbericht.

Derzeit wohne ich mit den Kindern in dem Haus für das wir beide einen Kredit abtragen. Das Haus selbst ist seines. Er hat es während unserer Ehe von seinen Eltern überschrieben bekommen. Wir haben es gemeinsam Kern-saniert und dafür einen Kredit aufgenommen. Die Anschlussfinanzierung läuft ab 2023. Die guten Konditionen haben wir uns bereits in diesem Jahr gesichert. Es sind noch 90tEuro bzw. 10 Jahre dann wäre das Haus schuldenfrei.

Ich bin hin und her gerissen. Mein Mann kann das Haus nicht alleine halten. Sagt er jedenfalls. Nun gut nachdem er den Kindern unterhaltspflichtig ist wohl tatsächlich nicht. Die Kinder würden bei mir wohnen, da keine 50/50 Teilung möglich ist.

Ich überlege, ob es mir möglich ist das Haus zu halten. Ich habe netto 2300Euro, könnte aber auf 2600Euro bzw. 3000Euro meine Stunden erhöhen. Abtrag fürs Haus sind 900Euro plus NK = 1400-1500Euro warm. Das ist ein Haufen Geld.

Mir schwirrt der Kopf naja. uns schwirrt der Kopf. Da kommen so ganz pragmatische Sachen wie Kreditübertragung, ggf. Vorfälligkeitsentschädigung, Notarkosten für Eigentumsübertragung, Nutzungsabschlag (?) Aber vor allem müsste ich ja meinen Ex ausbezahlen und das mitfinanzieren.

Gibt es jemanden bei der/dem die finanzielle Lage ähnlich war und wofür habt ihr euch entschieden. Ich liebe das Haus. Hab auch schon über eine Vermietung nachgedacht aber da haben wir schlechte Erfahrungen gemacht. Ach es gibt zur Zeit auch noch Mieteinnahmen von ca. 300Euro. Das steht aber auf wackligen Beinen.

Ich glaub ich hab erstmal alles. Wenn ihr noch Fragen habt, immer gern.

LG

Immobilien bei Trennung ist fast immer ein schwieriges Thema....empfehle dir dringend, dazu einen Fachanwalt zu befragen. Dieser kann dir genau ausrechnen, was auf dich zukommen wird. Und natürlich das Gespräch mit der Bank wenn es um Kreditübertragung usw. geht.

Wenn du es möchtest, ist ein Haus zu halten generell möglich. Aber hier fehlen noch einige Zahlen. Gerne auch per PM. Wie viel ist das Haus wert? Wie viel müsstest du ausbezahlen? Würdest du dafür einen Kredit bekommen? Und wäre es womöglich eine Option den Unterhalt mit dem Haus zu verrechnen. Der Unterhalt müsste auch berechnet werden. Unterhalt für die Kinder, aber auch Trennungsunterhalt, falls er überhaupt anfällt. Ich besitze auch alleine ein Haus. Aber ich bin auch alleine dafür zuständig, dazu gehören die Kosten, Renovierungen, Reparaturen, eine neue Heizung, etc.. 3000 sind generell ganz gut. Mit Kindesunterhalt 3600. Aber davon müsstest du den jetzigen Kredit und Nebenkosten bedienen sowie den Auszahlungskredit an deinen Exmann. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, das wird knapp. Vielleicht wäre eine Option, deinen jetzigen Kredit aufzustocken und länger zu bezahlen. Oder mit deinem Ex zu vereinbaren, dass ihr beide das Haus haltet und du ihm eine Art Miete zahlst.

Hallo Mum,
was Du unbedingt mit bedenken solltest sind Instandhaltungskosten, Reparaturen etc...und..was wird wenn die Kinder später *aus dem Haus sind*..? Willst Du dann alleine dort wohnen?
Ich bin 2002 mit Mann und Kindern vom Ruhrgebiet in den Osten gezogen, wir haben einen alten Bauernhof auf dem Land gekauft, vollfinanziert über Kredite. 2005 ist mein Ex gegangen...ich hatte das Haus (erstmal) die Kinder, keine Arbeit, keine Familie hier etc.
Ich habe damals das Haus übernommen--- alles über Notar /Grundbuch etc. nach der Scheidung--( die ganze Renovierung beschränkte sichdamals nur auf das Notwendigste Gas, Wasser, Dach.. ). Mein Ex hat auf eine Auszahlung verzichtet....
*Mein* Haus ist immer noch eine zu renovierende Immobilie die ich mit 63 im Vollschichtdienst arbeitend abzahle, die Kinder sind längst ausgezogen und ich wohne am A. der Welt alleine im Osten. Die Kinder werden hier niemals mehr leben und ich wäre froh wenn das alles nicht passiert wäre.
Ich dachte damals auch ich muss den Kindern (waren etwa gleichalt wie deine)das erhalten.
Mein Fazit : ein Haus ohne genug Geld und/oder handwerklichem Geschick kannst du vergessen.
Manchmal entwickelt sich der größte Traum zum Albtraum.
Wähle gut !
Alles Gute Dir.

@Mum ich würde das nicht machen. Ich würde mich auszahlen lassen bzw das Haus verkaufen und mir eine Wohnung kaufen. 1. Sind Schulden offen. 2 wie willst du deinen Ex ausbezahlen? Und was machst du wenn du Kinder aus dem Haus sind? In bereits 8 Jahren könnte sein das du fürs erste Kind schon keinen Unterhalt mehr bekommst. Ein Mechaniker in Ausbildung bekommt im 1 Jahr schon rund 700Euro. Also auf Unterhalt bis 18 würde ich mich nicht verlassen. Oder das die Kinder später nicht doch zum Vater ziehen.
Und was machst du mit dem Haus wenn die Kinder ausgezogen sind?
Ich würde mich Finanziell nicht so belasten.

Oh vielen Dank für die vielen Antworten. Vorab: alle diese Bedenken habe ich bereits . Wenn ich etwas kann dann Dinge zerdenken.

Erstmal die brennende Frage warum hab ich das überhaupt gemacht. Wir leben in einer Zugewinngemeinschaft. Das Haus hatte laut Notarvertrag zum Zeitpunkt der Überschreibung einen Wert von 50.000Euro. Nach der Sanierung hat es laut Einschätzung der Bank vom letzten Jahr (!) einen ca. Wert von etwa 250.000 Euro. Bei der derzeitigen Lage und weil in diesem Jahr noch eine Photovoltaik Anlage aufs Dach gekommen ist, würde ich auf 300.000Euro worst/best Case tippen. Ein Auszahlungsbetrag von 180.000Euro ist also realistisch. Keine Chance das zu stemmen. Dann würde es verkauft, keine Frage. Aber dieser Zugewinn wurde von uns beiden erwirtschaftet egal wer im Grundbuch steht. Mir kam das also recht egal sein. Auszahlen müsste er mich eh. Ob ich da jetzt mit dem letzten Cent plus minus Null raus gehe hat für mich keinerlei Bedeutung. Denn ob ich jetzt den Kredit mit ihm abbezahlt hätte oder die letzten 10 Jahre mit ihm Miete gezahlt hätte macht am Ende dann für mich keinen Unterschied. Ich hoffe ihr wisst wie ich es meine. Wenn ich das Geld raus bekomme abzgl. des Anfangswertes soll es mir doch recht sein.

ABER bei der derzeitigen Zinslage musst du erstmal jemanden finden, der das Geld auf den Tisch legt.

Wir haben gestern ein paar Dinge für die kommende Woche besprochen und auch die Möglichkeiten für das Haus. Wir haben eine Idee wie wir das Haus halten könnten und den Kredit mit den guten Zinsen nicht aufgeben müssen. Wenn der Plan nicht aufgeht haben wir noch immer die Option Verkauf. Wir werden uns dazu jetzt Rechtsberatung einholen.

Ich bleibe erstmal im Haus und wir teilen uns die Kreditrate. NK zahle ich. Es wird schon irgendwas werden. Ich muss es auch nicht auf Biegen und Brechen halten. Im Endeffekt ist es mir lieber ich bin (finanziell) freier.

Ach eine Sache noch. Das mit den Stunden ist jetzt kein Drama. Ich hab bis vor 6 Monaten noch Vollzeit gearbeitet. Ich weiß also was das mit Kindern bedeutet und es ist echt anstrengend. Brauch ich nicht unbedingt. Dass ich jetzt mehr zu tun hätte kann ich nicht unbedingt sagen. Im Gegenteil. Das Haus ist sauber wie nie weil ich so viel Zeit plötzlich habe dadurch dass auch mein NM rührend eigenständig um die Kinder kümmert. Hätte er das schon immer getan.... Naja anderes Thema.

Vielen Dank nochmal an alle!

Ich werde nie verstehen, warum Männer ihre Familie verlassen, um in eine ungewisse Zukunft mit neuer Freundin zu wandern, wenn zu Hause eigentlich alles in trockenen Tüchern ist. Jetzt könnte die Zukunft ja beginnen und man sich keine Sorgen machen.

Hat die Photovoltaik 50.000 gekostet?

Meine Rechnung
300.000-50.000 Ausbezahlung
- 90.000 Restkredit
------------------------------------------
=160.0000
davon müsstest du die Hälfte ausbezahlen
=80.000(+50.000)

Wenn es dir wichtig ist, würde ich versuchen es jetzt zu regeln, da Männer am Anfang der Trennung noch kooperativer sind, nämlich genau dann, bis es wirklich um die Kosten geht.

Als Partner könnte er sich jetzt auf einen geringeren Auszahlungsbetrag einlassen, beispielweise 80.000, weil es ja auch um seine Kinder geht. Wichtig ist:
Alles, worüber ihr euch einigt, beim Anwalt schriftlich fixieren.
Mein Ex wollte von manchen Vereinbarungen nichts mehr gewusst haben.

Für mich wären die kommenden Geldsorgen ein Alptraum. Haus, Kredit und Mann auszahlen uswf.
ich würde dabei kein Ende sehen. Es ist wie ein Fass ohne Boden. Hinzu kommt das dir der jetzige Wohnort nicht zusagt. Du wirst wenn dort wohnst immer und unglücklich sein/werden, die Kinder gleich mit.

Das Haus verkaufen ist doch auch eine Lösung, oder?

Besser ist es nach meiner zur Miete wohnen. Sich auf die Erziehung der Kinder zu konzentrieren.