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Herz gebrochen, Zukunftsangst, Verlustangst

N
Hallo,
mein Partner hat sich nach 2,5 Jahren vor 2 Wochen von mir getrennt. Es fühlt sich an, als hätte er eine Atombombe über meinem Leben gezündet. Nichts ist mehr wie vorher. Und ich fühle mich so schlecht, wie noch nie in meinem Leben. Ich wache jeden Morgen um 4 Uhr auf und verfalle ins Grübeln, weil ich ihn liebe und gerne weiterhin mit ihm zusammen wäre. Es hat mir aber ganz deutlich gesagt, dass er mich nicht mehr liebt und es für uns nie wieder eine Chance gibt. Ihm fehlen die sozialen Kontakte und die Kontakte zu seiner Familie. Ich arbeite jeden Tag 11-12 Stunden, ich habe es am Wochenende meist nicht geschafft, noch wie von ihm gewünscht, Freunde einzuladen, weil ich unendlich müde und überfordert mit der Arbeit bin/war. Dafür hatte er kein Verständnis. Manchmal habe ich auch Angst vor sozialen Kontakten, weil ich früher einmal gemobbt wurde. Ich tue mich da eher schwer, bräuchte etwas Hilfe und Geduld. Er meinte, er hat versucht mich die ganze Zeit zu ändern und gehofft, dass er meinen Charakter verändern kann und als er das nicht geschafft hat, hat er unsere Beziehung beendet. Ich habe so massive Schuldgefühle, weil ich nie so sein kann, wie jemand anders es möchte. Ich schaffe es nicht, mich komplett anzupassen. Er hat heftige, extrem enge Familienverhältnisse, die ihm das aller wichtigste im Leben sind, wichtiger als jede Partnerschaft.
Wir hatten eine unglaublich schöne Zeit, wenn ich daran zurück denke, kommen mir die Tränen. Ich werde nie wieder jemanden finden, der so ein guter Mensch ist, wie er. Ich wünschte er hätte mir eine Chance gegeben, wirklich an mir zu arbeiten, meine Angst zu überwinden. Die Beziehung hat mir Sicherheit gegeben, ich habe darauf gebaut, sah ihn als meinen Partner fürs Leben. Jetzt ist alles zusammengebrochen. Ich hatte überlegt meinen Job zu kündigen und die Stadt zu verlassen, aber wenn das auch noch zusammenbricht, habe ich nichts mehr im Leben. Hobbies und Freunde sind mit solchen Arbeitszeiten kaum zu vereinbaren. Er arbeitet im gleichen Beruf hat aber kein Verständnis für mich und mein Bedürfnis, mich auszuruhen. Ich habe nichts mehr.

11.11.2019 10:09 • x 1 #1


P
Hey Du !

Okay Du hast Deine Probleme, klingt auch nach sozialer Phobie. Auf Arbeit gut funktionieren weil man muss (wirtschaftliche Existenz) das auch, siehe soziale Phobie, mehr belastet als normale Menschen. Die auch nach der Arbeit noch feiern gehen während man sich freut dann wieder daheim in seiner Festung zu sein, Ruhe zu haben und Kraft zu tanken für die nächsten Tage.

Natürlich nicht alleine sein will und auch Beziehung, schon schwer ist sich auf einen Menschen siehe Vertrauen einzulassen. Sich dann auch an diesen Menschen klammert oder ?

Weil er der Einzige ist und war weil man selbst so sozial isoliert ist.

Geht er oder sie, dann wirklich die Luft brennt gerade wenn man dann auch noch hört das man nicht taugt, nicht geliebt wurde und verstanden sondern nur ein Projekt war das nun beendet wurde.

Ja da liegt Vieles im Argen, bei Dir mit der sozialen Phobie und bei ihm im echten Verständnis und Mitgefühl.

Kenne das, wurde auch gemobbt in der Jugend, dann eine soziale Phobie entwickelt habe, trotzdem immer fleissig und arbeiten war, auch schwer war deswegen nebenbei noch Freundschaften zu erhalten oder gar eine Beziehung weil der Alltag schon schwer genug war.

Umso schlimmer wenn man dann ausgetauscht wird ohne wirklich böse zu sein.

Mist !

Kann nur raten die Phobie zu bekämpfen und nicht Dich und den Kerl da einfach abhaken, der taugt nix !

11.11.2019 10:31 • x 2 #2


A


Herz gebrochen, Zukunftsangst, Verlustangst

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Babs54
Hallo,
deine Gefühle, die jetzt übermächtig scheinen, können die meisten hier nachvollziehen. Es tut einfach unglaublich weh, wenn das Leben über einem zusammenbricht. Dass es besser wird, kannst du jetzt noch nicht glauben, aber irgendwann wirst du es spüren.
Was ich sehr, sehr schwierig finde ist, wenn ein Partner mich ändern will/soll oder gar meinen Charakter ändern will.
Das funktioniert nicht und das geht auch zu weit.
Wenn du bei dir Handlungsbedarf spürst, such dir fachliche Hilfe.
Das hab ich auch gemacht und viele andere hier im Forum auch.
Es ist gut, dass du hierhin gefunden hast.
Auch hier bekommst du Unterstützung.
Alles Liebe für dich

11.11.2019 10:43 • x 4 #3


Kummerkasten007
Zitat von Nautica887:
Ich arbeite jeden Tag 11-12 Stunden


Wie kommt das? Arbeitest Du im sozialen Bereich?


Zitat von Nautica887:
Ich habe so massive Schuldgefühle, weil ich nie so sein kann, wie jemand anders es möchte.


Du bist Du, und so solltest Du auch geliebt werden und nicht, weil Du Dich an jemand anderen vor Angst (vor Einsamkeit) anpasst.

11.11.2019 10:49 • x 1 #4


N
Hallo,
vielen Dank für eure Antworten! Aktuell bin ich einfach überfordert, ich muss hier aus der Wohnung ausziehen, meine kranken Eltern für eine Zeit lang pflegen (in meinem Urlaub) und dabei meinen Job und meinen Verstand nicht verlieren.
Ja, ich arbeite im sozialen Bereich und aufgrund der Unterbesetzung werden die Arbeitszeiten leider auch so bleiben.
Ich hatte überlegt, die Stadt zu verlassen und alles hinter mir zu lassen, aber dann hätte ich nichts mehr, ich glaube komplett vor dem Nichts zu stehen pack ich momentan nicht.

Ich habe noch gar keine Wohnung gefunden, habe niemanden, der mir beim Umzug hilft. Es ist einfach furchtbar. Ich weiß gar nicht wie ich das alles schaffen soll, die schweren Möbel alleine zu tragen, die Blicke der Nachbarn, einfach alles. Ich habe alles kaputt gemacht.

11.11.2019 10:55 • x 1 #5


P
Denke auch das sie im sozialen Bereich arbeitet, wäre zumindest meine Vermutung weil man trotz eigener sozialer Isolation da trotzdem, wenn auch oberflächlich, noch soziale Kontakte haben kann.

Nicht ganz so einsam ist und auch Gutes tut nebenbei woran man sich erfreut/seinen Wert beweisen kann und natürlich auch seine Wohnung bezahlt darüber.

Aber das ist leider am Ende nur funktionieren innerhalb der Grenze die einem die Phobie zieht.

Partner kosten auch Kraft und Überwindung und wenn anders ticken da das Ruhebedürfnis und die Anstrengung nicht verstehen.

Aber solche Menschen wie sie sind trotz der Phobie toll, oft sehr klug, leistungsfähig und mega-empathisch, treu und Co. Echte soziale Teamplayer aber auch zerbrechlich.

Hat den Falschen erwischt aber wäre auch ein guter Weckruf an gewissen eigenen Baustellen zu arbeiten. Bis auf die Phobie Alles so lassen lieb zwinker.

11.11.2019 11:03 • x 1 #6


Löwin45
Liebe @Nautica887
Du bist traurig. Das ist okay.
Komm zuerst einmal zur Ruhe und dann schau dir den Mensch, wegen dem du traurig bist, mal etwas genauer an. Vielleicht hilft es dir, denn du glorifizierst ihn und auch die Beziehung sehr stark.

Zitat von Nautica887:
Er meinte, er hat versucht mich die ganze Zeit zu ändern und gehofft, dass er meinen Charakter verändern kann und als er das nicht geschafft hat, hat er unsere Beziehung beendet.

Hältst du dich selbst für so fehlerhaft, dass du glaubst geändert werden zu müssen?
Er hatte versucht deinen Charakter zu ändern?
Darf er das?
Nein, denn
1. kann man den Charakter des Partners nicht ändern
und
2. ist dieser Versuch alleine schon übergriffig.

Warum wollte er dich ändern?
Warum ändert er sich nicht einfach selbst, damit er dann besser zu dir passt, wenn er das für eine adäquate Vorgehensweise hält?
Ernsthaft - das ist doch quatsch.
Es mag möglich sein, eigene Macken zu kontrollieren.
Ja, und es ist sicherlich auch möglich zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Aber seinen Charakter ändern?

Es ist wirklich dreist von ihm, dir vorzuwerfen, dass sein Versuch scheiterte.
Das klingt ja geradeso, als wenn er dich reparieren wollte. Spinnt der? Du bist nicht kaputt!

Zitat von Nautica887:
ch arbeite jeden Tag 11-12 Stunden, ich habe es am Wochenende meist nicht geschafft, noch wie von ihm gewünscht, Freunde einzuladen, weil ich unendlich müde und überfordert mit der Arbeit bin/war. Dafür hatte er kein Verständnis.

Du hast einen anstrengenden Job.
Wenn er unbedingt am Wochenende Freunde einladen wollte, dann hätte er das doch tun können (organisieren, dafür einkaufen, vorbereiten und nachher aufräumen)
Mach dich nicht so klein. Auch deine Bedürfnisse sind wichtig!

Zitat von Nautica887:
Ich werde nie wieder jemanden finden, der so ein guter Mensch ist, wie er.

Tja, genau das, wage ich zu bezweifeln. Du siehst ihn momentan mir verklärtem Blick,
Wenn du dich aber mal anstrengst, ihn klarer zu sehen, wirst du bemerken, dass er auch nur beliebig war und dir durch seine Nörgeleien letztendlich nicht gut getan hat.

Zitat von Nautica887:
Ich habe so massive Schuldgefühle, weil ich nie so sein kann, wie jemand anders es möchte.

Denn - genau - das geht nicht.
Es geht nicht darum, dass du so werden musst, wie jemand anders es möchte.
Es geht darum, dass jemand anders dich so nimmt., wie du bist.

Zitat von Nautica887:
Es hat mir aber ganz deutlich gesagt, dass er mich nicht mehr liebt und es für uns nie wieder eine Chance gibt.

Versuch ihn zu vergessen.
Ein Mensch, der sich massiv bemüht, einen zu verändern, tut nicht gut!

11.11.2019 11:05 • x 3 #7


P
Ja das ist doof was die soziale Isolation betrifft, bist für Alle da die Hilfe brauchen aber am Ende Niemand hast der Dir hilft oder helfen kann, auch vielleicht Dich nicht traust selbst um Hilfe zu fragen obwohl man so viel gibt selbst.

Kümmere mich auch sehr um meine alten Eltern, Nachbarn, mein Schatz wenn ich mal einen habe. Kenne das.

Musst aber auch lernen nicht nur Anderen zu gefallen oder Dich über die Leistung zu bewerten oder bewerten zu lassen. sch. auch auf die sicher mitleidigen Blicke der Nachbarin, das sicher nicht abwertend meint sondern sich vielleicht vorstellen kann wie doof es alleine ist das zu stemmen.

Naja

11.11.2019 11:10 • #8


P
Schade das es keine Flirtbörse ist hier, also was sie sagt ist so erhellend und ehrlich trotz Leid gerade. Das gefällt mir mehr als irgendwelche Idioten die unfähig, faul und empathielos sind und sich den ganzen Tag nur selber bedauern. Oft auch einfach selbst schuld sind am eigenen Zustand, sich nur um sich selbst drehen und hier Andere benutzen um sich aufzuwerten.

Bei ihr genau das Gegenteil, dreht sich nur um Andere und achtet zu wenig auf sich selbst.

Natürlich auch wegen dem Selbstwert zum Teil aber auch einfach weil sie lieber gibt als zu nehmen, Verantwortungsgefühl und Liebe kennt.

Aber da eben leider auch nicht realistisch trennen kann, keine Grenze zieht positiv und sich damit auch von Anderen abhängig macht unbewusst.

Ist aber definitiv nicht schlecht und kein Soziopath siehe Borderline/Narzissmus und Antisoziales.

Fehlt einfach nur der Selbstschutz, sicher eine zu gute Kindheit hatte und nicht vorbereitet auf die Harten, Egoistischen oder Gestörten da draußen.

Und genau das erzeugt leider auch so eine soziale Phobie da der persönliche Selbstschutz fehlt, auch loslassen und erkennen können statt zu hoffen, zu hängen und sinnlos da Energie zu verpulvern und auch schwer ist sich die Phobie selbst einzugestehen.

11.11.2019 11:40 • x 1 #9


P
Und ganz ehrlich, es ist eine harte Erfahrung für Dich aber Du hast tolle Ansätze, eine sehr gute charakterliche Basis, bist lernfähig und Du kannst was für Dich ändern !

Vielleicht ein langer Weg aber es geht, bist kein Idiot auch wenn Du Dich vielleicht gerade so fühlst, bist Du nicht !

Empathie und Charakter kann man nicht verändern und nicht trainieren. Aber den Selbstschutz kann man aufbauen.

Dafür sind die Meisten auch hier.

Erfahrung austauschen, nicht alleine sein und lernen und das geht !

11.11.2019 11:53 • x 2 #10


N
Vielen Dank für die klaren Antworten.
Es hat mich sehr überrascht, dass er das so offen gesagt hat, dass er mich ändern wollte. Ich habe ihn so sozial wie er war ja auch akzeptiert, er konnte auch immer am Wochenende Freunde und Familie besuchen gehen, aber das war ihm nie genug, ich sollte häufig das ganze Wochenende bei Freunden und Familie übernachten und das war mir einfach zu viel mit der Arbeit. Und auch die Zweisamkeit hat sehr darunter gelitten.

Er hatte mit 27 mit mir seine erste Beziehung. Ich hatte immer Geduld mit ihm, habe vieles darauf geschoben, dass er keine Erfahrung mit Beziehungen hat.

Ja, ich fühle mich oft klein. Und ich glaube er sieht das auch so. Weil ich immer sehr offen war, er kann mich gut einschätzen. Selbst hat er sich aber in der Beziehung kaum geöffnet (ich glaube aus Selbstschutz). Er hat mir jetzt sogar angeboten, für mich eine Wohnung zu suchen und ich bin einfach nur sprachlos über diesen Vorschlag...
Ich war vor der Beziehung sehr unabhängig und hab mein Leben selbst auf die Reihe bekommen. Ich glaube er denkt, dass ich jetzt dazu zu schwach bin. Und manchmal fühle ich ich mich auch so....

Vielen Dank für die lieben Worte! Ich fühle mich wie ein Idiot aktuell ja und ich hoffe wirklich sehr, dass ich daraus lernen kann. Vor allem wie ich wirklich bin und was ich mir für eine Partnerschaft wünsche...

11.11.2019 11:57 • x 1 #11


P
Du warst nie klein, wer Gefühle und auch auch Schwächen zeigen kann ist stark und Du hast ihn auch so angenommen wie er ist mit seinen Schwächen.

Er war schwach, ist schwach und hat versucht Dich seinen Schwächen egoistisch anzupassen.

Ist damit gescheitert mit seiner Tour und hat auch nichts investiert in Dich wirklich uneigennützig sondern ist einfach abgehauen weil lohnt sich egoistisch gesehen für ihn einfach nicht.

Du warst cool, hast ihn seine Freiheiten auch aus Empathie bzw. Verständnis gelassen, auch wenn es Dich vielleicht verletzt hat unbewusst auch.

Er kann das garnicht, ist egoistisch, hast nicht entsprechend seiner Macke funktioniert und warst dann eben Geschichte.

Du warst gut trotz eigener Probleme und damit weder klein, noch schwach oder ein Idiot.

Also das ist jetzt unbegründete Selbstabwertung Deinerseits und die hast Du nicht nötig !

11.11.2019 12:40 • x 1 #12


P
Und ehrlich, wenn er in der selben Branche arbeitet wie Du, dann nicht verstehe das er Dich nicht irgendwie ansatzweise verstanden hat bzw. so reagiert.

Kenne persönlich genug Borderliner/Narzissten die speziell in soziale Berufe gehen da sich geistig überlegen fühlen und da ihre Werkzeuge, Spielzeuge und vor allem Abhängige haben.

Eigentlich garnicht die Empathie und Co haben dafür bzw. auf Arbeit auf Straßenengel machen und daheim die Hausteufel sind.

Wollte auch mal in solch Beruf aber leider dazu neige mich da nicht genug abgrenzen zu können, es zu persönlich zu nehmen und das Leid auch nicht auf der Arbeit lassen zu können. Das wäre mir alles Geld der Welt nicht wert daran zu verrecken innerlich.

Naja egal, nur angesprochen weil Du es hast siehe Verständnis und das endet ja nicht bei der Arbeitszeit alleine.

11.11.2019 13:11 • #13


finally
Nautica- nimm die Hilfe an, auch wenn es noch so schmerzt.
Vielleicht hilft er dir ja auch beim Umzug. Somit bist du diese Last schon einmal los.
Du sagst ja, du hast niemanden, der dir helfen könnte.

Ich verstehe dich voll und ganz. Du musst jetzt enorme Kraft aufbringen. Hoffentlich hältst du das durch.
Wenn alles zu viel wird- musst du dir einen Krankenschein holen.

Ich drück dich!

11.11.2019 23:20 • x 2 #14


N
Ich bin dazu zu stolz, er hat mich dazu zu sehr verletzt, ich will seine Hilfe nicht, das geht irgendwie nicht. Ich kann das nicht. Das ist echt dumm, ich weiß. Aber ich weiß auch, dass ich das jetzt alles alleine schaffen muss.

Ja, es wird nicht einfach alles. Ich muss es durchhalten und werde mir professionelle Hilfe suchen, damit ich etwas Unterstützung habe. Alleine das hat mir Hoffnung gegeben, dass da jemand sein könnte, der mir hilft, wieder besser klar zu kommen.

12.11.2019 08:24 • #15


A


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