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Hilfe gegen meinen Schmerz?

H
Hallo zusammen,
Ich lese und leide hier seit Januar mit und denke es ist an der Zeit mir meine Trauer über meinen Verlust von der Seele zu schreiben.

Hier mal meine Geschichte...

Meine damalige Freundin hat sich nach einem heftigen verbalen Ausbruch meinerseits vor knapp einem halben Jahr endgültig von mir getrennt.
Da es nicht der erste war (es war der dritte in 7,5 Jahren) kann ich sie selbstredend verstehen.
Bin diesbezüglich auch in Behandlung gewesen und weiß das diese Ausbrüche sehr mit verlustängsten zusammen hängen.Leider geschehen diese Ausbrüche immer dann wenn alles besonders gut läuft und dann leider in einem Alk. zustand.
Mein Therapeut ist der Meinung... Das die Angst des verlassen werden in glücklichen Zeiten so groß ist das ich es zerstören möchte.bevor ich verlassen werde.
Am Tag danach wache ich auf ...weiß von nichts mehr und ich bekomme dann gesagt das es nicht ich war sondern ein Teil von mir der sonst nicht zu tage kommt.
ich sage und behaupte Dinge die mit der Realität nichts zu tun haben....
Ich hab kein rechtb zu jammern oder zu klagen, da ich es durch meine verbale ausraster selbst verursacht habe!

Dennoch oder gerade deshalb fühle ich mich unglaublich schlecht und komme mit meinen Gefühlen nicht mehr klar...

Momentan ist es wieder so schlimm,dass in von morgens bis abend ausnahmslos an sie denken muss...

Leider funktioniert eine Kontaktsperre nicht, da ich über die Jahre zum Ersatzvater ihres Sohnes geworden bin und ihn die letzten 7,5 Jahre ( davon die letzten 3 Jahre fast alleine weil sie viel gearbeitet hat) großgezogen habe und ihn nicht im Stich lassen kann und will ( das hat ihn sein leiblicher Vater schon ...den hat er nie kennengelernt)

Ich weiß mir einfach keinen Rat mehr...mich treibt es bald in den Wahnsinn...

Ich bitte hier nicht um Mitleid... Steht mir nicht zu!

Aber Hilfe gegen meinen Schmerz oder ähnliche Erfahrungen

18.05.2015 19:23 • #1


S
Hi,

ich weiß nicht, ob der Erklärungsansatz deines Therapeuten dich weiter bringt.
Viel mehr hätte er dir raten müssen, an dieser deinen dunklen Seite zu arbeiten.
Denn so kannst du offenbar keine Liebe halten. Diese ziehst sich dann zurück.....und alles liegt in Scherben und ist zerstört.
Gut, dass die Partnerin den Mumm hatte zu gehen, den Strich zu ziehen und dir somit hoffentlich eine Lektion erteilt hat, nämlich das Menschen dies nicht mit sich machen lassen.

Ich möchte keine Moral predigen- nein, ich habe selber Fehler begangen, indem meine Gedanken mit mir durchgegangen sind und ich diese dann verbalisiert habe.

Wenn man jemandem mag, liebt, zeigt man ihm das auf andere Weise. Man (be-)hält seinen Partner auch auf andere Weise und treibt ihn leider mit solchen Aktionen und Verlustangst weg...

Stattdessen sollte Wärme, Vetrauen und keine Erwartungen sich breit machen.

Beginne zu sehen , zu lernen, womit du sie weg getrieben hast und auch andere Menschen, Partnerschaften weg treiben wirst. Lerne im Gegenzug -vllt auch im Gespräch mit deinem Therapeuten, was hingegen dazu führt, eine glückliche Partscherschaft für dich zu führen.

Das wäre mein Tipp.
Denn erst mit der Erkenntnis und dem Locker lassen , schafft man das.

GLG

18.05.2015 21:40 • x 1 #2


A


Hilfe gegen meinen Schmerz?

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A
Hallo,
Ich selber habe vergangenen Freitag meinen Freund nach fünf Jahren verlassen.
Diese verbalen Ausraster kenne ich auch von ihm, aufgrunddessen es letzten Freitag dann endgültig zur Trennung kam!
Vielleicht hilft es Dir, wenn ich Dir meine Sicht und Erfahrungen zu diesen Ausrastern mitteile, genauso wie ich eventuell meinen ExFreund lernen kann zu verstehen.
Ich glaube es ist extrem schwierig, für den Partner mit sowas umzugehen. Bei ihm war es jedes Mal wenn Alk. im Spiel war, und manchmal so heftig, dass ich um mein Leben fürchtete, weil er drohte oder mit Gegenständen schmiss! Vielleicht habe ich dieses Angs haben dramatisiert, und er meinte es gar nicht so, aber in den Momenten war es schrecklich.
Am nächsten Tag ( ich bin oft aus Angst aber auch aus Liebe und fast Mitleid) geblieben, hat er es eingesehen und entschuldigt, aber ich glaube nie verstanden, wie schlimm diese Momente waren!
Ich hoffe du kannst mir Antworten aus Deiner Sicht geben ! LG

18.05.2015 22:51 • x 1 #3


S
Hallo Anna,
das klingt dramatisch, was du erlebt und mitgemacht hast.
Hat er dich geschlagen?

Häusliche oder Partnerschafts-Gewalt ist tatsächlich nicht nur mit der offensichtlichen körperlicher Form zu beschreiben, sondern auch die Verbale Gewalt inkl. angedrohter Gewalt, Beschimpfungen und Demütigungen haben immense Auswirkungen auf die Gesundheit der Opfer.

Es ist wohl auch so typisch, dass nach so einem Ausraster, der Täter (so nenne ich es in diesem geschilderten Zusammenhang) sich danach entschuldigt und seine Partnerin wieder anfüttert.

Es ist ein Machtspiel, eine Machtausübung- tatsächlich ausgelöst aus dem Gefühl der Hilflosigkeit, welches abgespalten auf das vermeintlich schwächere Gl. der Kette wird.

Es gibt auch besondere Lebensphasen, wenn Gewalt, ob verbal oder körperlich ausgeübt, angedroht vorkommt. ZB in der Schwangerschaft man staune, was sogar als erstauslösendes Ereignis gelten kann oder aber eben, ganz häufig, wenn Alk. im Spiel ist.

Demenstprechend wäre es vllt ein guter Tipp, die Finger vom Alk. zu lassen, Hansmann, wenn es dir erst und wichtig ist.

Herzlichen Glückwunsch und Gratulation, Anna, dass du den Absprung aus dem Teufelskreis geschafft hast.

Wie hast du das realisiert? Wurde es zu krass, gab es ein auslösendes noch schlimmeres Ereignis?

LG

18.05.2015 23:19 • #4


A
Hallo Spiegel,
Nein er hat mich niemals geschlagen, aber es waren Wutausbrüche, die glaube ich nicht jeder mitgemacht und hingenommen hätte!
Er hat mir auf der anderen Seite aber auch sehr viel gegeben, und ich habe sicherlich auch Fehler, bestimmt!
Aber diese Ausbrüche sind krass und schwer zu ertragen! Ich glaube er hätte mir niemals etwas angetan ( körperlich ), und auch seine Drohungen hoffe ich wird er niemals wahrmachen!
Er ist ein sehr eifersüchtiger Mench, der wie ein kleines Kind seinen Willen mit aller Macht versucht umzusetzen. Allerdings stieß er damit oft auf Granit bei mir !
Dennoch bin ich sehr traurig und frage mich, ob man all das nicht hätte irgendwann in den Griff bekommen!?
Er gar wahnsinnig an sich gearbeitet und er hatte es auch schon um einiges besser im Griff, und es hat ihm im Nachhinein oft mehr weh getan als mir, vielleicht habe ich aber auch nur versucht zu verdrängen!
Angst in einer Partnerschaft ist schrecklich, dennoch war bzw ist er ein toller Mann, mit einem gradlinigen Charakter, den ich eigentlich nicht getarnten möchte, aber es reicht glaub ich nicht mehr zu einer Beziehung!

18.05.2015 23:30 • #5


A
Nicht hergeben soll es heißen!

18.05.2015 23:32 • #6


H
Hallo Spiegel,

danke dir für deine offenen und ehrlichen Ansichten!

Natürlich hat mein Therapeut auch geraten an meiner dunklen Seite zu arbeiten.

Ich bin weder eifersüchtig noch klammere ich mich in einer Beziehung an meinen Partner.
Sonst hätte ich es nie ertragen das sie an Wochenenden in der Gastronomie arbeitet.

Unsere Beziehung war immer sehr Harmonisch bis auf meine Aussetzer.

Mir kommt es danach so vor als ob meine dunkle Seite es nicht ertragen kann das es mir gut geht.

Das es einem Menschen irgendwann reicht und er so nicht mehr kann und möchte kann ich voll und ganz verstehen...Auch wenn ich sie am liebsten wieder zurückerobern würde weiß ich, es macht keinen Sinn mehr da das Vertrauen und der Glaube das es solche Ausraster nicht mehr geben wird nicht mehr vorhanden ist.

Unsere Beziehung bestand aus Vertrauen und Wärme, die Einzige Erwartung meinerseits war, dass sie sich mehr Zeit für die Familie nimmt oder zumindest für ihren Sohn.
Sie ist ein Workoholic, das wusste ich aber... da ich selbst einer war und weiß wie schwer es ist davon loszukommen und abzuschalten.

die Beziehung war sehr schön, aber die Angst vor dem nächsten ausraster lässt macht es unmöglich für sie... was ich voll und ganz verstehen kann...

Die Ausraster kamen im grob jährlichem Abstand...und das lässt mich so verzweifeln...ich bin sonst ein liebevoller und warmherziger Mensch...Hilfsbereit fürsorglich und höre meinem Partner auch zu...
Ich habe sonst kein aggressive Veranlagung...

Ich habe sie nie geschlagen oder Dinge herumgeworfen... Bei mir ist es rein verbal...Doch die psychischen Wunden tun und sind kein Stück besser...

Mich quält genau das...ich weiß es macht für sie keinen Sinn mehr und ich kann nichts dagegen tun um diese Beziehung zu retten...

Nach so einem Ausraster steht man neben sich und fragt sich was war das denn für ein volltrottel und ich würde jeder Bekannten raten...Das geht gar nicht!

19.05.2015 10:53 • #7


H
Hallo Anna,

wenn ich deine Geschichte lese, läuft es mir eiskalt den Rücken runter!

Du hast das richtige getan!


Wie oft gab es bei deinem Ex die ausraster?


LG

19.05.2015 11:02 • #8


A
Zu Anfang unserer Beziehung häufiger und extremer, in den letzten 2-3 Jahren eher 1-2 im Jahr und dann aber nicht mehr so extrem ! Er hat sich geändert und er würde alles für mich tuen , dass weiß ich, aber ich weiß nicht ob es noch reicht !

19.05.2015 11:25 • #9


H
bei mir war es etwa 1mal im Jahr... Aber wer hat darauf schon Lust... und die Angst das mal was schlimmeres passiert spielt ja auch eine Rolle...

Deshalb verstehe ich ja auch die Entscheidung meiner Ex... Wer will schon in ständiger Angst leben!

19.05.2015 12:10 • #10


M
Ich habe auch trotz therapeutischer Unterstützung die dunkle Seite in mir bis heute nicht ganz zum verschwinden gebracht. Leider. Darum ist es mir heute sehr wichtig das ich lerne mich zu lieben. Nur wenn ich mich Liebe kann ich auch jemand anderen Lieben.

Ich verstehe die Entscheidung meiner Frau nur zu gut.

Ich will den Trennungschmerz ganz bewusst erleben und betäube mich nicht mit Alk. und so, so wie ich das früher (vor 6-7 Jahren) gemacht habe. Nur so habe ich die Hoffnung, dass ich als eine gestärkte Persönlichkeit daraus hervorgehe.

21.05.2015 13:18 • x 2 #11


A


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