@Gästin33:
Du sprichst mir aus der Seele. Genau das tue ich auch. Es hat mich teilweise, also besonders zu Anfang, viel Mut gekostet alleine rauszugehen.
Die ersten Wochen war dies für mich unvorstellbar. Mittlerweile geht es und ich habe einige Menschen dadurch kennengelernt. Aber ich musste erstmal wieder Fuß fassen, und Kontakte knüpfen.
Nur so als Beispiel: Vor 4 Monaten hatte ich nur 3 oder 4 Kontakte im Handy. Jetzt sind es um die 30.
...und von den allermeisten, die ich kennenlernte, habe ich (noch?) keine Nummer. Gestern bspw. lernte ich 5 neue Leute kennen, vorgestern 1 Person.
Ich will damit verdeutlichen, dass man sich irgendwann aufraffen muss. Soziale Kontakte halte ich, gerade in der Anfangszeit nach einer Trennung, für sehr wichtig. Zunächst isolierte ich mich, und das tat mir auf Dauer gar nicht gut. Natürlich müssen die Tränen auch alleine geweint werden. Aber andere Menschen holen einen schneller aus den Löchern raus. Die Einsamkeit ist oft erdrückend.
Alleinsein macht keine Freude mehr. Und es fehlt die Zärtlichkeit und Geborgenheit, an die man sich gewöhnte.
Eine Beziehung deswegen zu beginnen halte ich auch für falsch, obwohl ich deine Gedanken dazu, DaBetty, bestens nachvollziehen kann.
Diese Gedanken kamen auch mir.
Aber der Kontakt zu anderen Frauen tat mir persönlich gut. Zu flirten, zu kuscheln oder auch S..
Es war gut für mein Selbstbewusstsein bzw. Selbstwertgefühl, gut als Trost, als Verwöhnprogramm, gut um sich selbst nochmal zu spüren und um zu erfahren, dass es auch noch andere Frauen gibt und schlussendlich waren es einfach schöne Stunden.
Aber, und das ist das Wichtigste, es war hier beiden Seiten klar, dass es etwas völlig Unverbindliches ist. Eine Beziehung möchte ich nicht führen. Ich bin weder bereit dazu, noch habe ich Interesse daran mich sofort in etwas Neues zu stürzen.
Das würde nicht gut gehen, schätze ich mal.
Für mich ist Kuscheln und S. ein absolut effektives Heilmittel. Das muss nicht für jeden gelten. Ich hatte zu dem Zeitpunkt als ich meinen ersten S. nach der Trennung hatte, noch sehr starke Gefühle für meine Ex. Aber ehrlich gesagt fiel es mir dennoch nicht schwer. Ich vergaß meine Ex einfach. Ich dachte nicht eine Sekunde an sie während dieser Zeit, sonst hätte ich mich bestimmt unwohl gefühlt oder es wäre nie geschehen.
Man muss dazu sagen, dass sie bereits einen neuen Freund hatte, für den sie mich auch verließ. Vielleicht setzte dies die Hemmschwelle von meiner Seite aus ebenfalls runter.
Auch ich ziehe manchmal Vergleiche, aber daran ist nichts Falsches in meinen Augen. Ich habe seit der Trennung genau beobachtet was ich an der ein oder anderen Frau schön oder nicht so schön finde. Wo ich meine Ex besser fand, oder eben auch schlechter.
Ich finde das absolut normal und menschlich, und letzten Endes musste ich mich sowieso an den Gedanken gewöhnen, dass es meine Ex eben nicht mehr sein wird, sondern ich lernen muss mich für eine andere Frau zu öffnen.
Am Anfang für mich unvorstellbar, doch jetzt finde ich den Gedanken sogar faszinierend. Meine Ex-Freundin möchte ich nicht wieder. Ich bin einfach nicht mehr interessiert, obwohl ich ihr lange hinterherrannte.
Sie betrog mich mehrfach, was nach 4 Jahren dann ans Tageslicht kam, und ich denke, dass ich doch etwas Besseres verdient habe als das.
Ich meine nach dem halben Jahr nun sagen zu können, dass es Frauen gibt, die tatsächlich besser zu mir passen als meine Ex.
Unglaublich, wenn ich bedenke wie meine Welt noch vor 20 Wochen aussah. Wenn da jemand sagte, andere Väter hätten auch schöne Töchter, quitierte ich das mit einem vehementen Kopfschütteln.
So kann es laufen.