Ich muss hier mal Partei für den Freund ergreifen, da ich mich äußerst gut in ihn hineinversetzen kann.
So eine Erkrankung eines Familienmitgliedes lässt dich dein GANZES Leben auf den Kopf stellen, besonders wenn man zu dem betroffenen Familienmitglied ein inniges Verhältnis hat.
Man braucht sehr sehr lange, um überhaupt die Diagnose anzunehmen. Da rede ich noch nicht mal vom begleiten oder verarbeiten.
Es ist so, als ob man mit erkrankt. Deswegen sind die Angehörigen-Gruppen sehr stark besucht. Nicht nur der Patient ist betroffen, sondern sein ganzes Umfeld.
Es treten komplett verschiedene Emotionen auf: Wut, Frust, Aggression, Trauer, Ungläubigkeit, Hoffnung usw. Das zehrt so stark an den Nerven, dass man kaum man selbst ist. Es braucht teilweise Monate oder Jahre bis man wieder seinen Weg findet. Entweder eine Beziehung übersteht das oder nicht.
An dich kann ich nur appellieren abzuschätzen, ob du den Weg mit deinem Freund gehen willst oder nicht.
30.10.2020 11:15 •
x 1 #17