Hallo ihr Lieben,
eine kurze und bestimmt nicht wirklich zufriedenstellende (da zu knappe) Zwischenmeldung von mir, aber ich dachte, es ist besser, sich kurz zu melden als überhaupt nicht. Ihr wollt ja bestimmt auch wissen, wie es weitergeht.
Ich bin sehr sehr froh dass ich diesen Beitrag erstellt habe und all eure Antworten lesen durfte.
Es ist ein Stein ins Rollen gekommen mit meinem Freund und mir.
Ich habe ihm von meinem Bedürfnis erzählt. Und damit verbunden auch nach der Möglichkeit einer offenen Beziehung gefragt. Als ich mit ihm geredet habe, bin ich emotional völlig zusammengebrochen aber er war für mich da, obwohl dieses Thema so unangenehm ist.
Es war schwierig für uns beide und es hat sich zeitlich gezogen, aber wir haben uns Stück für Stück geöffnet, mehr als wir das davor je getan hatten.
Was ich natürlich noch am selben Abend direkt erfahren habe, war, dass er sich keine offene Beziehung vorstellen kann. Wir haben im Laufe der Tage wirklich sehr viel geredet und Dinge miteinander geteilt, die wir uns davor auch nicht gegenseitig erzählt haben, weil wir dachten, den anderen damit zu belasten.
Übrigens hat mein Freund dieses Bedürfnis nach anderen tatsächlich nicht - und zwar nie, auch nicht wenn er eine attraktive Person sieht. Wenn ihn etwas erregt, dann hat er eine rein körperliche Reaktion darauf aber wünscht sich eben nicht, mit genau dieser Person etwas zu machen.
Wir haben ergründet, wieso ich mir wünsche was ich mir wünsche und auch, wieso er das nicht möchte. Einer von euch hat mir hier im Forum zu denken gegeben, dass mein Freund und ich beim Thema Se* verwunderlicherweise so gar nicht offen seien, dass wir da dieses Vertraute aus dem restlichen Beziehungsleben nicht haben und das irgendwie ein Tabu zu sein scheint. Und ich hatte ja auch Dinge bei euch angesprochen, die mich stören, zum Beispiel das Problem, dass ich aus unserer Pärchensprache teilweise einfach nicht rauskomme, dass alles dadurch unattraktiv und zu nett wird. Ich habe das mit der Sprache angesprochen und bin auf Übereinstimmung mit meinen Gedanken gestoßen - wir wollen uns das nun abgewöhnen und noch ein paar andere Dinge dahingehend verändern.
Generell haben wir schon ein paar Pläne für unser Se*leben ausgearbeitet.
Und wir wollen mit dem ganzen Thema offener werden und ehrlicher miteinander.
Wir wollen vielleicht auch mal darüber reden und nicht mehr tabuisieren, was uns anmacht, vielleicht auch im Alltag, und wir wollen lernen, mit unseren negativen Gefühlen dabei umzugehen (wie Eifersucht, wenn der jeweils andere etwas davon erzählt).
Wir wollen also offener und ehrlicher werden, und ob ihr's glaubt oder nicht, er meinte sogar (bereits ein paar Tage nachdem ich alles angesprochen habe), der nächste Schritt wäre ja sogar vielleicht irgendwann eine offene Beziehung.
Ich möchte ihn da keinesfalls drängen und das habe ich auch nicht getan, das kam alles ohne Druck und ich bin einfach so froh, dass wir erstens jetzt geredet haben und zweitens wohl auch in Zukunft mehr reden werden, mehr über unsere Gefühle, auch über negative, und weniger Angst haben werden. Ich bin gespannt, wo sich das hinentwickelt, aber momentan bin ich zuversichtlich.
Ich habe in der letzten Zeit viel gelitten aber ich verspüre jetzt Linderung.
Als anfangs, bevor die Gespräche ins Rollen kamen, nur unsere beiden entgegengesetzten Interessen gegenüberstanden (Bedürfnis nach Anderen vs monogame Beziehung) und eine Trennung noch viel mehr im Raum stand, haben wir auch festgestellt, dass wir damit keinesfalls etwas überstürzen wollen und so oder so abwarten wollen.
Im Endeffekt also Pläne umsetzen, reden, evaluieren, Bedürfnisse mitteilen, weitere Schritte besprechen, reden, reden, reden und immer wieder auch Gefühle mitteilen.
Ich glaube, wir bewegen uns in eine positive Richtung und sind auf dem Weg, die Beziehung tiefer und inniger werden zu lassen.
ich bin offen dafür, was kommt. Ich bin dankbar, diese Erfahrung mit ihm machen zu dürfen, wie auch immer das alles ausgeht.
Danke auch euch. Ich kann euch weiter auf dem Laufenden halten, wenn auch momentan längere und detaillierte Texte schwierig sind (Unistress).
13.07.2020 00:09 •
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