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Ich bin verwirrt

Waldfee47
Liebe Bri,
ich wünsche Euch beiden, dass ihr nochmal ganz neu miteinander anfangen könnt.
Genieße es!
Alles Gute Dir und Euch.
.. ich finde den Satz auch gut.. man zerredet und zerdenkt viel zu viel (ich auch)

21.11.2016 20:12 • #16


B
Danke schön.
Ich habe auch heute nicht analysiert und nachgedacht. Und habe das erste Mal wieder Appetit und mir richtig nett was zu essen gekocht - damit ich gegen das angebliche Untergewicht ankämpfe. Liebe geht eben doch durch den Magen

Darf ich Dir das Gleiche wünschen oder ist alles etwas anders?

Liebe Grüße
Bri

21.11.2016 21:14 • #17


B
Hallo zusammen,

ich wollte heute mal ein Update bringen, da sich die Geschichte noch ein wenig weiterentwickelte.
Wir hatten beschlossen, eine neue Beziehung zu versuchen. Langsam, ohne Druck, so als hätte man sich gerade kennengelernt. Einmal die Woche am Wochenende treffen und im übrigen versucht jeder von uns, sein Leben und seine Probleme wieder in den Griff zu bekommen.
Hat nicht funktioniert.
Zwischendurch sagte er immer wieder, eigentlich könne er derzeit gar keine Beziehung führen, aber er wolle mich nicht verlieren. Er meldete sich kaum, die Treffen waren schwierig, da er offensichtlich in einem schwarzen, ermüdenden Loch steckte.
Ich gab ihm die Gelegenheit zu reden, wenn er wollte, drängte nicht und hatte zum Schluss weder Ansprüche, noch irgendwelche Erwartungen. Es war für mich sehr schwierig und belastend.
Er versuchte mit Macht, seine berufliche Situation zu ändern und aus der Selbständigkeit herauszukommen, während ich noch krankgeschrieben war und mich (eigentlich) erholen konnte. Die Situation sorgte jedoch dafür, dass ich auch immer erschöpfter wurde.
Am 25.03. war dann Schluss. Er fühle sich unter Druck gesetzt und könne keine Verpflichtungen einer Beziehung erfüllen. Ehrlich und wirklich: ich habe keinerlei Ansprüche gehabt, aber er drehte mir irgendwie alles im Mund um und setzte sich so selbst unter Druck.
Die Beziehung, die er sich im Moment nur vorstellen könne, unterscheide sich erheblich von meiner Vorstellung. Ich gehe davon aus, dass er wohl eher Richtung Freundschaft plus tendierte. Ich sei seine Bezugsperson und das werde ishc nicht so schnell ändern.
In meinen Augen zeigte das nur erneut, dass er sich in einer Krise befindet (Depression? Bin kein Arzt, aber viele Anzeichen kenne ich von meiner vergangenen Depression) und tatsächlich für mich kein Raum bleibt.
Er meinte, es könne sein, dass er irgendwann seine Entscheidung bereue. Wenn er sich dann bei mir melde, könne ich mir ja überlegen, wie ich reagiere.
Er sagte, er liebe mich.
Ich war einerseits erleichtert, da mich die ganze Sache emotional massiv belastete, aber dann kam natürlich die Trauer und der Schmerz.
Am 01.04. sollten die letzten Sachen abgeholt werden.

Einen Tag später habe ich ihn nochmals angeschrieben, da mir der Teil mit ...Entscheidung bereue, wenn er sich dann meldeim Magen lag. Schon zuvor hatten wir mehrfach das Thema, dass er nicht derjenige sein kann, der sich mit dem Wunsch, eine Freundschaft zu beginnen, mit mir in Verbindung setzen könne. Meine Gefühle sind zu groß, um nur eine Freundschaft führen zu können. Also habe ich ihn gebeten, sich aus diesem Grund NICHT mit mir in Verbindung zu setzen. Er könne sich melden, wenn er sich einen Neuanfang vorstellen kann. Ob ich mich jemals bei ihm melden werde, um eine Freundschaft zu beginnen, wüßte ich heute noch nicht. Ich habe ihm geschrieben, dass ich ihn zum Eigenschutz nach dem 01.04. bei whatsapp blockiere und seine Nummer löschen werde, da ich nicht irgendwann etwas tun möchte, was ich im Nachhinein bereue. Ich schrieb, er sei ein wundervoller Mensch und ich wünschte ihm alles Liebe und Gute.
Er schrieb zurück (Stunden später), er könne es verstehen und er wünschte mir, dass ich irgendwann so glücklich werde, wie ich es verdiene. Er werde versuchen, mir aus dem Weg zu gehen, um es nicht unnötig schwer zu machen.

Mein Tagebucheintrag vom 01.04.:

Es war soweit. Ich war eigentlich gut gelaunt, merkte aber doch die Endgültigkeit und die beginnende Trauer, als mein Ex gestern vor der Tür stand.
Er hatte mir nicht mitgeteilt, dass er seinen Freund mitbringt, was mich kurzfristig ärgerte. Wahrscheinlich, weil irgendwo die Hoffnung bestand, ich hätte noch etwas Zeit mit meinem Ex allein.
Trotzdem freute ich mich, seinen Freund wiederzusehen und wir nahmen uns in den Arm. Danach ging ich zurück und trotz der Unsicherheit berührten mein Ex und ich uns kurz und ich gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Mein Ex schien in bedrückter Stimmung, während ich lächelte und mit seinem Freund scherzte.
Während des Schleppens der letzten Sachen sagte ich meinem Ex, es würde mich freuen, ihn mal lächeln zu sehen. Er gab zurück, dass ich gerne lächeln könne, ihm wäre nicht danach.
Ich sagte, er möge versuchen, die Chancen zu sehen, die in all diesem hier stecken könnten. Er sagte, das könne er nicht.
Der Buchetisch im Dachgeschoss wurde eingepackt. Mein Ex sagte, er werde versuchen, ihn zu verkaufen, andernfalls mit dem Hammer draufhauen. Da merkte ich an, dass meine Mutter gerne den Tisch hätte, ich aber keine Möglichkeit hätte, diesen irgendwo zu parken, wo ich ihn erst mal nicht sehen könne.
Mein Ex bot an, ihn erst einmal in die Werkstatt zu bringen, allerdings nur für zwei, drei Monate, danach müßte er weg oder werde Bestandteil der Werkstatt. Ich fragte, ob er die Werkstatt kündige und er sagte, vielleicht ja. Auf die Frage, warum, entgegnete er, es sei noch nichts spruchreif und blockte weitere Nachfragen ab.
Nachdem alles verpackt war, ging seinen Freund eine Runde durch die Nachbarschaft, um uns ein wenig Zeit zu geben.
Ich fragte, was sich denn ergeben habe in Bezug auf Arbeit.
Er sagte, es sei noch nichts spruchreif. Er würde es mir gern irgendwann erzählen, aber er dürfe mich ja nicht anrufen. Ich sagte, er dürfe mich anrufen, allerdings nur unter der bekannten Voraussetzung (wenn er sich ein erneutes Zusammenkommen vorstellen könne) und grinste ihn an (kurzfristig sehr enttäuschend, wie frau sich anbiedern kann). Er sagte, er werde es U. erzählen (Nachbar), dieser könne entscheiden, ob er es mir erzähle. Ich sagte, erstens werde U. es mir nicht erzählen, zweitens möchte ich gar nicht, dass er mir etwas erzählt. Oder er könne meinen Bruder benachrichtigen. Ich bat, es mir einfach jetzt zu erzählen.
Er begann damit, dass er wahrscheinlich wieder umziehen werde. Ca. 100 km südlich. Ich entgegnete, ok, dann hätte sich das ja mit dem Anrufen seinerseits eh erledigt (ich Trotzköpfchen). Dass der Arbeitsplatz so weit entfernt sei, heiße ja nicht, dass er da wohne. Vielleicht ziehe er Richtung Bonn, dann wären es noch 50 km bis zur Arbeit (und wieder keimt zärtlich die Hoffnung, ahhhh!).
Es sei eine Werkstatt mit kirchlichem Träger, bislang jedoch kein Vertrag, noch keine Verhandlungen über Gehalt etc. Interessanter Arbeitsplatz. Arbeit mit Jugendlichen. Der Werkstattleiter gehe in Rente und sie suchen einen Nachfolger.
(Häh? Ist das nicht dasselbe, wie das Jobangebot in Wipperfürth? Das war aber zu weit, es war große Unsicherheit da bzgl. Fähigkeit, mit Jugendlichen zu arbeiten und jetzt wird Auszug aus der gerade bezogenen, vollständig renovierten Wohnung und erneuter Umzug in Betracht gezogen? Und dieser Sinneswandel binnen einer Woche? Oh, ich möchte gerne aufhören, ihn verstehen zu wollen! In was für einem Loch klebt er?)
Er nahm mich in den Arm und ich sagte, ich sei ihm nicht böse. Er sagte, er sei aber böse auf sich. Daraufhin fragte ich ihn lachend, warum er es denn dann mache? Er lachte kurz, nahm mich nochmals in den Arm. Ich sagte, es gehe mir gut. Er entgegnete, dass er mir das nicht glaube. Ich sagte, dass es stimme, aber jetzt natürlich der Schmerz und die Trauer kämen, für ihn auch. Ja, das wisse er.
Ich sagte mit einem Grinsen, er könne mich ja irgendwann anrufen. Er sagte im ernsten Ton, das werde Monate dauern. (Wieder der Punkt, kann frau sich mehr anbiedern? Aber alles gut, ich akzeptiere mein wohl normales Verhalten der Verlassenen.)
Mit seinem Freund bin ich so verblieben, dass ich gerne Kontakt zu ihm halten würde, wenn das für ihn ok wäre (war es), weil ich ihn mag. Es werde jetzt allerdings erst einmal ein paar Monate Funkstille herrschen, bis die Erinnerungen nicht mehr weh täten
Es erfolgte allgemeine Verabschiedung und mein Ex winkte nochmals aus dem fahrenden Auto. Da kamen kurzzeitig Tränen, die aber erst einmal versiegten.

Dieses letzte Bild, wie er trotz des bereits fast unmöglichen Winkels sein Gesicht nochmals beim Winken gegen die Scheibe des fahrenden Autos drückte, um einen letzten Blick auf mich zu werfen und vielleicht zu sehen, ob ich auch winke, geht mir nicht aus dem Kopf

Ende Tagebucheintrag

Einen Tag später habe ich ihn bei whatsapp blockiert, seine Nummer gelöscht und einen Abschiedsbrief verbrannt.

Er wollte weiterhin einmal die Woche mit dem Nachbarn radfahren. Ich finde die Idee gut, sonst macht er nämlich keinerlei Sport und trifft sich mit kaum jemandem.
Es startete am 16.04. Ich weiß es leider deswegen, weil er seinen Sprinter an der einzigen Stelle einer langen Straße abstellte, die eine Lücke zur Rückseite meines Hauses hat. Ich kam irgendwann in ein rückwärtiges Zimmer und sah auf einmal diesen Wagen oh Hölle
Gut, zu seinen Gunsten habe ich Gedankenlosigkeit angenommen, aber wirklich glauben wollte ich mir das selbst nicht.
Die Woche danach wieder die Lücke.
Letzte Woche Mittwoch die Lücke.
Aber ich ganz tapfer dem Rat meiner Therapeutin gefolgt (Gewöhnungseffekt wird irgendwann einsetzen, also aushalten) und wollte auf den Balkon, um Blumen zu giessen.
Da hörte ich Stimmen und sah seitlich meinen Ex stehen. Ich drehte mich um, ging ins Haus und schloss die Tür. Daraufhin sah er hoch. Ich ließ die Rollade runter. Ich war sauer und geschockt. Nach einem kurzen Badbesuch habe ich mich dann entschlossen, die Blumen vor dem Haus zu gießen und öffnete die Tür. Wer fuhr just in dem Moment an meinem Haus vorbei? Eben.
Ich sagte: Ach, was soll das denn!? Und hob die Arme seitlich (Resignations-/Verzweiflungsgeste).
Daraufhin hielt er 10 m später an. Ich nehme an, er wartete, ob ich ihm was sagen wollte. Ich ging nicht hin, sondern goss die Blumen. Ein bißchen später fuhr er weiter.
Im Nachhinein denke ich, er vermisst mich, kann aber nicht auf mich zugehen, weil er die Bedingung hierzu nicht erfüllen kann. Also versucht er auf diese Weise Kontakt zu bekommen, in dem er sich so verhält und hofft, dass ich ihn anspreche.
Vielleicht auch nicht?
Jedenfalls hatte die kurz gesehene Szenerie mit meinem Nachbarn etwas von Abschied. Also denke ich, er hat den Job 100 km weiter angenommen. Mein Nachbarin meinte auf dem Maifest, sie sehe das Parken als Provokation und als ich sagte, ich möchte gerne Abstand gewinnen und das werfe mich jedes Mal ein wenig zurück, sagte sie, Vielleicht hat sich das bald eh erledigt.

Seitdem komme ich aus meiner dunklen Stimmung nicht mehr heraus.
Natürlich sind 100 km keine Strecke und ich glaube, er will einfach nur weg von allem (weit weg von seiner Familie), um zu sich zu kommen. Es muss nicht für ewig sein. Aber es tut trotzdem weh.
Ich hoffe immer noch, dass er irgendwann erkennt, dass die Beziehung nicht das Problem war und wir zusammen passen - aber welche Verlassene sagt diese Worte nicht? Hoffnung ist Sch

Am 03.04. fing ich wieder an zu arbeiten. Ziemlich unglücklicher Zeitpunkt und es stellt sich für mich ziemlich klar heraus, dass dieser Job nichts mehr für mich ist.
Meine Alternativen werden gerade ermittelt und schon bald werde ich Tatsachen auf dem Tisch haben, die mir eine Entscheidung ermöglichen.
Ich bin Landesbeamtin, kann also theoretisch in ganz NRW eingesetzt werden, deswegen habe ich mich an die richtigen Leute gewandt, die mir im Vorfeld den möglichen Einsatzort ermitteln können.
Ich glaube, wenn ich aus dem Job herauskomme, kann ich viele Schritte für mich gehen.
Insgesamt habe ich in den letzten Monaten viel erreicht und ich bin mit mir im Reinen. Ich.bin.toll. Und ich weiß, dass ich nicht ewig allein sein werde.

Nur, wie komme ich im Moment wieder auf die Beine?
Er kann derzeit keine Beziehung führen und ich möchte sie auch gar nicht, da ich emotional selbst noch nicht stabil genug bin, um ihn zu unterstützen und selbst auf Unterstützung verzichten zu müssen.
Dennoch vermisse ich ihn wahnsinnig...

06.05.2017 20:57 • #18




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