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Ich fühle mich für sie verantwortlich - wie trennen?

S
Zitat von KBR:
Manchmal behindern wir andere vielleicht auch in ihrer Entwicklung mit unserem guten Willen und unsetem Verantwortungsbewusstsein (und uns selbst sowieso).


Word!Musste ich auch erst schmerzlich lernen.

18.03.2018 10:50 • #16


H
Ich sehe deinen Beitrag aus einem anderem Blickwinkel und nehme es in Kauf schelte zu bekommen.
-In meinem Freundschaftskreis gibt es ein Ehepaar. Sie führen eine 30 Jährige Ehe und sie ist vor gut 20 Jahre während dieser Ehe an Schizophrenie erkrankt. Mit keinem Gedanken ist der Ehemann auf den Gedanken gekommen als die Krankheit ausbrauch sich zu trennen.
-Ein anderes Paar erlitt einen Autounfall und er verlor ein Bein. Monatelang war er in Behandlung und wollte sich oft das Leben nehmen. Sie hielt weiter zu ihm damals und noch heute.

Ich möchte mit meinen Beispielen aufzeigen, das es den Zusammenhalt in einer Partnerschaft gibt in Verbindung mit Liebe. Ich persönlich und jeder mag jetzt von mir denken was er will, bin ich der Meinung wer über Jahre eine Partnerschaft führte und es ihm dann nach JAHREN einfällt es nicht mehr zu tun, hat den Partner nie geliebt. Nach fünf Jahren fällt dem Schreiber auf das er nicht mehr in der Lage ist sie zu stützen und nach fünf Jahren sucht er hier im Forum Rat? Nach fünf Jahren belasten ihm die Depressionen und Ängste der Partnerin... was hat er denn in diesen fünf Jahren gemacht? Ja Hallo, was ist das denn? Wer sagt uns denn, das er keine Schuld hat an ihrem verhalten mit trägt.


Wenn ich an das verhalten meines EX zurück denke kommt mir das klagen und jammern des TE Schreibers sehr bekannt vor.

18.03.2018 11:55 • #17


A


Ich fühle mich für sie verantwortlich - wie trennen?

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E
Das mag sein.
Aber jeder hat andere Belastungsgrenzen.
Jeder hat ein Recht auf Glück.

18.03.2018 11:57 • x 1 #18


T
Zitat von honka:
Nach fünf Jahren fällt dem Schreiber auf das er nicht mehr in der Lage ist sie zu stützen und nach fünf Jahren sucht er hier im Forum Rat? Nach fünf Jahren belasten ihm die Depressionen und Ängste der Partnerin...


Irgendwann ist der eigene Energietank leer. Vielleicht kannst du das nicht nachvollziehen, weil du das nie mitgemacht hast. Man lebt im Endeffekt für zwei Menschen und nimmt sich selbst permanent zurück - bis man nicht mehr weiss, wer man selbst ist. Man funktioniert nur noch.

Zitat von honka:
was hat er denn in diesen fünf Jahren gemacht? Ja Hallo, was ist das denn? Wer sagt uns denn, das er keine Schuld hat an ihrem verhalten mit trägt.


Krasse implizite Unterstellung. Grade weil du das nicht mitgemacht hast, solltest du mit so einer wirklich verletzenden Anschuldigung vorsichtig sein. Das ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden, der das erlebt hat. Krasser kann man Menschen, die sich daran aufreiben nicht verletzen.

Zitat von honka:
-In meinem Freundschaftskreis gibt es ein Ehepaar. Sie führen eine 30 Jährige Ehe und sie ist vor gut 20 Jahre während dieser Ehe an Schizophrenie erkrankt. Mit keinem Gedanken ist der Ehemann auf den Gedanken gekommen als die Krankheit ausbrauch sich zu trennen.


Du kennst die Gedanken des Ehemannes? Glaube nicht, was du hier schreibst. Ich gebe dir Brief und Siegel darauf, dass er mehr als einmal an Trennung dachte. Schizophrenie ist im Übrigen auch noch ein anderer Schnack - je nachdem, wie ausgeprägt sie ist.

Zitat von honka:
Ein anderes Paar erlitt einen Autounfall und er verlor ein Bein. Monatelang war er in Behandlung und wollte sich oft das Leben nehmen. Sie hielt weiter zu ihm damals und noch heute.


Ich glaube, eine (gewisse) physische Beeinträchtigung ist noch mal ein anderer Schnack.

Ja, es gibt Menschen, die können das... Aber das sind eher Ausnahmen.

Zitat von honka:
Ich persönlich und jeder mag jetzt von mir denken was er will, bin ich der Meinung wer über Jahre eine Partnerschaft führte und es ihm dann nach JAHREN einfällt es nicht mehr zu tun, hat den Partner nie geliebt.


Ist deine Meinung. In meinen Augen ist sie anmaßend, verletzend und vermessen. Aber es ist eben deine Meinung.

18.03.2018 12:05 • x 2 #19


K
Schade, mein letzter Beitrag ist abgeschmiert und ich habe keine Lust, alles neu zu tippen.

Ich kann nur sagen:

In einer festgefahrenen Situation wie bei dem TE liegt die einzige Chance für Verbesserungen in beider Leben in Veränderung. Vollkommen unabhängig davon, wer welche Anteile an der Situation hat.

Ich würde mein Leben nicht wegwerfen, um einen Menschen zu retten, der nicht durch mich gerettet werden kann.

Ich würde Menschen durch vieles begleiten, wenn sie mir wichtig sind, aber das hat eindeutig Grenzen da, wo jemand die Fähigkeit zur Existenz langfristig an meine knüpft.

18.03.2018 12:13 • x 3 #20


Y
Lieber nur ein Gast,

Zitat:
Während ich das schreibe, habe ich so viele Einwände im Kopf, die ich als Antwort zu manchen Gedanken schon einmal von ihr gehört habe. Ich nehme auch an, dass sie schwer getroffen sein wird, gerade wenn es ihr sowieso nicht gut geht. Dass sie alles wieder nur als Frontalangriff auf sich und ihren Charakter wahrnimmt (sie kann phasenweise auch eine nette und fürsorgliche Frau sein, aber findet sich selbst sch.) und sich in ihren negativen Einstellungen bestätigt fühlt.


ich empfinde Dich sehr durchdacht und denke, dass eine Trennung wichtig für Dich ist. Langfristig vielleicht auch für sie. Vielleicht wird sie nach anfänglichem Tiefschlag lernen Verantwortung für ihr Problem zu übernehmen.
Oftmals sind wir nur bereit dazu zu lernen, wenn nichts anderes mehr geht. Wenn Du nicht mehr da bist, ist sie dazu gezwungen, will sie leben.
Du trägst viel zu viel Verantwortung in dieser Beziehung, da sie nicht nur depressiv ist, sondern weder Hobbies, noch andere Bezugspersonen hat und weder Therapie macht, noch an eine Zukunft glaubt und also auch nichts dafür tut.

Für Dich ist es sehr schwer, Dich zu trennen, ohne verstanden zu werden. Du wirst aushalten müssen, dass sie obige Gedanken- Zitat- haben wird und Du nichts daran ändern kannst. Damit bist Du aber schon lange in der Coabhängigkeit. Gib ihr die Verantwortung für sich selbst zurück und lasse ab davon, zu ihrem Wohl auf sie einwirken zu wollen.
Lasse das alles bei ihr und suche Dir vielleicht selbst therapeutische Unterstützung wegen Deines schlechten Gewissens.

Ich habe vor vielen Jahren ähnliches erlebt. War in der Situation Deiner Freundin, auch wenn meine Depression nicht so ausgeprägt war und ich nicht so passiv war. Auch mein Freund trennte sich und es war für mich hammerhart. Heute aber denke ich, dass es das beste war, was mir passieren konnte weil danach alle wichtigen Entwicklungsschritte folgten. Aber das brauchte Zeit. Erst spät konnte ich ganz klar erkennen, was falsch lief und dass ich zu bedürftig war, um auch ihn genügend zu sehen. Das sehe ich auch bei euch. Du bist ja geradezu in einer väterlichen Rolle. Kannst Deinen Bedürfnissen nicht folgen weil Du immer nur Rücksicht auf sie nehmen musst.

18.03.2018 13:42 • x 1 #21


H
TinTin1980

Woher willst Du wissen was ich erlebt und gesehen habe? Deine Angriffe zu meine Person zeugen von viel Unkenntnis und Vermutungen. Wir können uns gern über PN austauschen.

18.03.2018 13:56 • #22


T
Ich greife an?!
Und nein, ich möchte mich nicht weiter zu dem Thema mit dir per PN unterhalten.

18.03.2018 13:56 • #23


N
@ Tara. Danke für den Denkanstoß.



@ KBR. Danke. Den Satz Manchmal behindern wir andere vielleicht auch in ihrer Entwicklung mit unserem guten Willen und unsetem Verantwortungsbewusstsein (und uns selbst sowieso). hat ein Freund zu mir auch öfter gesagt. Ich sehe es auch ähnlich, meine Hoffnung ist sogar, dass sie ohne mich neue Wege einschlägt. Ich sehe mich nämlich u. a. als Teil des Systems.



@ Luto. Ich glaube nicht, dass das der Fall sein wird. Dafür ist sie nicht der Typ. Vitaminstoß hat das schon richtig erkannt. Ich sehe eher die Variante, dass sie die nächsten Jahre keinem Mann gegenüber mehr emotional aufgeschlossen sein wird.



@ Vitaminstoß. Danke. Die Idee mit dem Brief werde ich ernsthaft überlegen. Die Verwandtschaft werde ich nicht einweihen, denn du hast recht mit der schwierigen Familiengeschichte. Die Ausmaße ihrer Leiden sind auch auf ihre Kindheit zurückzuführen.



@ honka. Ich habe nicht jahrelang geschwiegen, sondern mich oft nach Rat umgesehen oder zurückgenommen und auf bessere Phasen gewartet. Deshalb haben wir überhaupt so lange Zeit verbringen können. Für mich kam irgendwann der Punkt, ob es auch für die Zukunft reicht, also in zehn oder zwanzig Jahren (u. a. die Kinderfrage unter diesen Umständen). Und in der Hinsicht fehlt mir die Perspektive und die Kraft.

Nach zehn Jahren Ehe und einem Fundament an schönen Erinnerungen vor einem Krankheitsausbruch ist das wahrscheinlich eine andere Voraussetzung. Auch kommt es darauf an, wie grundsätzlich die Kommunikation zwischen den Partnern abläuft bzw. auch in Krisenzeiten möglich ist. Da gibt es Unterschiede.

Klagen und Jammern sehe ich mich nicht. Ich setzte meine Entscheidungen in anderen Angelegenheiten einfach um: Gedanke Plan Umsetzung. Bei einer normalen Beziehung würde ich hier nicht schreiben, sondern mich einfach trennen.



@ TinTin1980. Danke für deinen Beitrag. Ich sehe jeden Punkt ähnlich.



@ KBR. Danke. Du hast recht.



@ ysabell. Danke, du sprichst vieles an, was ich ebenso empfinde.



Ich habe durchaus andere Bekannte, die langjährige Krankheitsgeschichten und Klinikaufenthalte haben. Ich habe kein Problem damit, mit ihnen Umgang zu haben, weil ich mich im Zweifelsfall zurückziehen kann. Ich habe nichts gegen Menschen mit psychischen Problemen, aber es ist eine andere Belastung, wenn man ihnen nahesteht und nicht nur jemand aus dem weiteren Umfeld ist. Das habe ich aber erst in den letzten Jahren gelernt, davor war ich noch optimistischer in der Hinsicht. Sie hat sich eindeutig entwickelt, seitdem wir uns kennengelernt haben. Aber manche grundlegenden Verhaltensweisen haben sich eben nicht geändert. Am Anfang war ich so verliebt, dass ich dachte, dass sich das schon irgendwann ergeben wird. Inzwischen habe ich da meine Zweifel, auch weil ich immer wieder ähnliche Erfahrungen gemacht habe.

Ich bin an dem Punkt, dass ich keine Hoffnung mehr habe, einfach zu sagen: Ich weiß, dass du damit Probleme hast. Wir gehen jetzt gemeinsam nach draußen und gehen es an. Ich könnte hier so viele Dinge anführen, die mir einfach die Hoffnung genommen haben.


    Im Sommer nicht nach draußen gehen wollen.

    Bei Aktivitäten außerhalb der Wohnung keine anderen Menschen dabeihaben (und im schlimmsten Falle irgendwann kein Wort mehr sagen).

    Im Zweifelsfall irgendwas zuhause machen, dass noch drei Wochen warten könnte.

    Dass ich sie küsse und in den Arm nehme, aber ich selbst nicht spontan geküsst oder in den Arm genommen werde.

    Man darf auch mal traurig sein sagen. DARUM GEHT ES NICHT. DER DAUERZUSTAND MACHT MICH FERTIG.

    Alle paar Monate eine Nachricht schicken, dass ich es nicht leicht habe mit ihr. Und das wars. Es ändert sich nichts, unabhängig davon, was oder wie ich es anspreche.

    Draußen auf der Bank sitzen und mir am Telefon sagen, dass sie den glücklichen Menschen zusieht, weil sie sich so einsam fühlt.

    Grundsätzlich annehmen, dass jeder sie sch. findet.
    Und das immer so bleiben wird.

    Diese Momente, in denen ich mich nicht freue, sondern misstrauisch bin, weil sie für kurze Zeit so ungewohnt fröhlich ist und ich das nicht gewohnt bin.



Ich danke euch für eure Hilfe. Ich werde hier erstmal nicht weiterschreiben, weil ich sowieso das Gefühl habe, schon viel zu viel preisgegeben zu haben. Ich muss den Mut aufbringen muss, mich zu trennen. So kann es nicht weitergehen.

18.03.2018 18:39 • x 5 #24


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