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Ich fühle mich für sie verantwortlich - wie trennen?

N
Ich wollte hier einmal um Rat bei Menschen fragen, die Erfahrung mit Partnern haben, welche durch Depressionen und Angststörungen geplagt werden.Ich bin inzwischen am Ende meines Rates und auch meiner Kräfte. Mit meiner Freundin (eine tatsächliche Beziehung führen wir eigentlich nicht mehr, auch wenn sie das selbst vielleicht nicht so wahrnimmt) bin ich seit bald fünf Jahren zusammen. Ich mag sie als Menschen gerne. Als Partnerin sehe ich mit ihr inzwischen keine Zukunft in den letzten Monaten reihte sich ein Ausnahmezustand an den anderen (nachvollziehbar oder nicht; sie ist eben krank). Die Jahre davor waren allerdings auch nicht einfach, diese Situation ist nicht aus dem Nichts entstanden. Sie hat eine lange Krankheitsgeschichte, mit Klinikaufenthalten aufgrund von Depressionen und Zwangsstörungen. Am Anfang wusste ich nichts von dem Ausmaß ihrer Probleme bzw. ich hatte einfach keine Erfahrung. In ihrem Fall weiß ich keinen Rat mehr. Aktuell ist das Problem, dass sie mit Ende 20 wieder bei ihrer Mutter ausziehen soll (dort hat sie, mit einigen Ausnahmen, immer gelebt oder ist dorthin zurückgekehrt). Ich muss zugeben, dass ich mit ihr nicht zusammenleben kann (die Erkenntnis kam eindeutig im letzten Herbst). Wir haben damals viel Zeit zusammen in meiner Wohnung verbracht und es war für mich am Ende äußerst belastend. Ihre Angst vor Zurückweisung durch andere Menschen, keine Hobbies in Gesellschaft, depressive Schübe und ihr sehr geringes Selbstwertgefühl haben mich selbst derart heruntergezogen, dass ich mir bewusst meine Freiräume erhalten musste, um nicht selbst jegliche Freude am Leben zu verlieren. Das hat mich allerdings noch weiter von ihr weggebracht. Ich möchte mich trennen, weil ich keine Hoffnung auf eine grundsätzliche Änderung mehr habe. Auch sehe ich keine Möglichkeiten mehr, wie ich (so, wie ich bin) ihr helfen könnte (das dachte ich die ersten Jahre noch). Ich weiß, dass sie eine Trennung als Beweis eines weiterer Scheiterns sehen wird bzw. dass niemand sie mag. Ich kann gar nicht erzählen, wie oft ich solche Sätze schon gehört habe. Sie findet wenigstens in ihrer Negativität einen gewissen Halt. Therapeutische Hilfe hatte sie jahrelang nachhaltigen Erfolg hatte sie nicht.

Sie ist zusätzlich konfliktscheu und zieht sich bei Konflikten sofort zurück bzw. spricht nicht mehr (das belastet mich oft stark; diese einfach abbrechende Kommunikation). Das hat es mir immer erschwert, mit ihr offen Schwierigkeiten oder Konflikte auszutragen, statt sie versanden zu lassen. Wenn ich manchmal von einer Trennung gesprochen habe, ist für sie eine Welt zusammengebrochen und sie ist z. B. mit Weinkrämpfen auf der Straße gelegen, mitten im Winter. Ich kann solche Szenen nicht mehr ertragen. Ich fühle mich sofort wieder verantwortlich für sie und das Ganze geht von vorne los.

Mein Problem ist, dass ich gefühlt auf den richtigen Moment für eine Trennung warte. Damit meine ich, dass sie einmal für einen kurzen Zeitraum stabil genug ist, um den ersten Schock zu verdauen (ich hatte selbst einmal eine traumatische Trennung in manchen Momenten kann man sie nicht alleine lassen). Ihre Familie ist dysfunktional (ihre Eltern und Geschwister haben selbst kein einfaches Leben) und sie hat praktisch keine engeren Beziehungen zu anderen Menschen.
Dieser Moment kommt allerdings nie, irgendeine Katastrophe lauert wieder um die Ecke und wieder ziehen die Wochen ins Land.

S. haben wir seit Monaten nicht mehr, wobei das inzwischen auch von mir ausgeht. Fremdgegangen bin ich nicht.

Warum ich das alles mitmache, weiß ich nicht. Ich empfinde mich eigentlich als stabilen Menschen und schaue positiv in die Zukunft.

Im Grund führe ich schon meinen eigenen Alltag, aber ich möchte mich eindeutig verabschieden, bevor ich neue Wege gehe. Denn trotz der Belastungen hatten wir auch schöne Momente und ich bereue es nicht, sie kennengelernt zu haben.
Vielleicht hat jemand einen Rat für mich oder selbst Erfahrungen, bei ähnlichen Hintergründen den richtigen Moment oder die Art und Weise für eine Trennung zu finden? Ich habe keine Angst davor, dass sie wütend auf mich ist oder mich nicht mehr sehen möchte. Jede Trennung bringt negative Gefühle mit sich (und ich bräuchte auch einige Zeit, mich mit der Endgültigkeit abzufinden).
Ich möchte nicht, dass sie vollständig abstürzt, wenn der Moment der Trennung da ist (depressiv, ohne Freunde oder Familie, . ). Das muss zwar nicht geschehen, aber. es ist eben doch gut möglich. Weil sie sowieso aus anderen Gründen labil ist.

18.03.2018 00:03 • #1


O
Das tut mir alles total leid .

Bei so massiven psychischen Störungen wo keine Besserung in Sicht ist muss man irgendwann den Selbstschutz einschalten. Wie bei Suchtkranken, da wird man auch irgendwann zum Co Abhängigen obwohl man nur helfen will.

Du hast alles versucht. Einen richtigen Zeitpunkt gibt es nie, genauso wie beim Rauchen aufhören.

Kannst du ggf. einen von ihren Psychologen bitten die Trennung mit dir zusammen durchzuziehen. So moderiert quasi ?

18.03.2018 00:09 • x 5 #2


A


Ich fühle mich für sie verantwortlich - wie trennen?

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S
Da hast du wirklich einiges mitgemacht.
Du musst jetzt auf dich schauen, du kannst sonst nur verlieren.Bei dem Verlauf finde ich deinen Selbstschutz völlig gesund,ich hätte es nicht so lange ertragen.
Den Tipp, ihre Therapeuten zu involvieren oder dich zumindest beraten zu lassen finde ich sehr gut.
Den richtigen Moment für eine Trennung gibt es eh nicht und auch du hast nur ein Leben und solltest glücklich sein .

18.03.2018 00:15 • x 3 #3


T
Kommt mir sehr bekannt vor. Ich habe das 6 Jahre mitgemacht und was hat es mir gebracht? Einen Klinikaufenthalt, da mich mein falsches Verantwortungsbewusstsein psychisch ruiniert hat. Ich war am Ende derjenige, der kaputt war und was sagte sie mir, als ich den Entschluss fasste nach der Trennung stationär zu gehen? Du brauchst professionelle Hilfe, die kann ich dir nicht geben. Eigentlich hätte ich da lachen müssen, denn meine ganze Energie habe ich in sie gesteckt. In dem Moment habe ich ihr die Schuld an meinem Zustand gegeben und empfand diese Aussage als extreme Dreistigkeit. Heute weiss ich, dass es mein Fehlverhalten war und sie Recht hatte. Ich kann und konnte ihr nie helfen. Selbst die Profis konnten es nicht.
Heute sind wir befreundet, morgen gehen wir ins Kino. Aber ich weiss mich abzugrenzen. So wie sie es auch (richtigerweise damals bei mir getan hat) tut. Das ist gesund!

Was ich dir raten kann: lebe kein falsches Verantwortungsgefühl. Eine Partnerschaft ist eine Partnerschaft, keine Ersatztherapie. Du bist nicht für ihr Seelenheil verantwortlich. Du musst dich nicht schlecht fühlen, wenn du gehst und auch dich damit schützt. Von Liebe und Emotionen zu ihr scheinst du weit entfernt zu sein. Es ist dein gutes Recht zu gehen, ob sie nun krank ist oder nicht. Genauso wie es sein Recht und deine Pflicht ist gut auf dich selbst Acht zu geben.

18.03.2018 00:16 • x 4 #4


N
Danke für eure Nachrichten, ich habe mich nach langer Zeit einmal wieder verstanden gefühlt. Meine Freunde und Familie kennen sie eigentlich nicht, da sie meist sehr zurückhaltend war, wenn es um gemeinsame Aktivitäten ging (und ich es irgendwann Leid war, wieder die Initiative zu ergreifen). Ich traue mich auch nicht, allzu detailliert über meine Sorgen zu reden. Bei psychischen Problemen ist es so eine Sache, wem man sich anvertraut.


Mir ist eben aufgefallen, warum ich solche Probleme mit Schlussmachen habe. Am Ende meiner letzten Beziehung habe ich mich im Stich gelassen gefühlt, weil ich kein eindeutiges Es-ist-aus zu hören bekommen habe. Sie hat sich einfach nicht mehr gemeldet (ich habe ihr verziehen, denn sie wusste es nicht besser, wie ich irgendwann verstanden habe).

Ich habe immer wieder Gewissensbisse, weil ich das Gefühl habe, sie eben selbst zunehmend im Stich zu lassen. Andererseits brauche ich diese Freiräume unbedingt und zeitweise war das Bemühen von meiner Seite aus sehr einseitig. In manchen Momenten ist es unbeschwert mit ihr und ich blende alles aus. Aber diese allumfassende Negativität und Traurigkeit, zusammen mit dem kategorischen Denken (z. B. niemand mag mich, das war schon immer so, und niemand wird mich jemals mögen) kommen regelmäßig wieder zum Ausbruch. Im letzten Jahr war es im Grunde der Dauerzustand. Ich habe andere sensible Menschen in meinem Umfeld und kenne solche Phasen auch von Menschen, die mir wichtig sind oder waren. Bei ihr hat es eine andere Qualität.


@ Otten82: Danke. Die Idee mit psychologischer Beratung für eine Trennung finde ich nicht schlecht. Sie ist allerdings seit dem letzten Klinikaufenthalt nicht in Behandlung, da sie eine ausgeprägte Aversion gegen Psychiater und Psychologen hat. Was ich aus ihren Geschichten auch nachvollziehen kann. Sie selbst sieht sich gerne als hoffnungslosen Fall bzw. hat für sich (nicht unbedingt für andere) gelernt, damit im Alltag meistens umzugehen. Im Notfall wird sie wissen, wie sie sich einweisen lassen kann. Wobei das finanziell und beruflich eine Katastrophe sein würde.

Ich dachte eher daran, Bekannte und Geschwister zu informieren, ein Auge auf sie zu haben. Wobei die Geschwister ihre eigenen Probleme mit durchs Leben tragen.

@ Sonneblume1981: Danke. Gerade den letzten Satz sehe ich eigentlich auch so, nur stecke ich selbst in der Geschichte.

@ TinTin1980: Danke für deine Geschichte und deinen Rat. Ich denke im Grunde wie du, nur dass ich das in letzter Konsequenz noch nicht umsetzen konnte. Von Liebe und Emotionen zu ihr scheinst du weit entfernt zu sein stimmt nicht, gleichgültig ist sie mir nicht, aber ich sehe keine Möglichkeit mehr für eine gemeinsame Partnerschaft. Es ist einfach zu viel geschehen in den letzten Jahren und meine Hoffnung auf einen Neuanfang ist immer kleiner geworden.


Eigentlich würde ich ihr gerne meine gesamte Haltung mitteilen. Dass mich das letzte Jahr besonders stark belastet hat. Dass ich inzwischen auch den guten Momenten nicht mehr traue, weil ich im Hinterkopf habe, dass es urplötzlich wieder anders sein kann. Dass ich, auch aus diesem Grund, mir keine gemeinsame Zukunft vorstellen kann und auch keine realistische Möglichkeit sehe, dass sich an unserem jetzigen Verhältnis noch etwas Grundsätzliches ändert. Dass wir zusätzlich unterschiedliche Vorstellungen vom Leben haben und mich ihre Perspektivlosigkeit und ihr niedriges Selbstwertgefühl schwer mitgenommen haben. Dass es mir Leid tut, dass ich mich in den letzten Monaten immer wieder von ihr entfernt habe, weil ich selbst weiß, wie schlimm sich ein solches Verhalten anfühlen kann. Dass ich hoffe, dass sie sich ohne mich wieder fängt und vielleicht irgendwann ein wenig Stabilität in ihrem Leben finden wird, weil ich die letzte Hoffnung für sie nicht aufgegeben habe. Dass ich es nicht bereue, sie kennengelernt zu haben, dass ich trotz allem dankbar bin für die schönen Momente, die wir zusammen verbracht haben. Dass aber unsere gemeinsame Zeit vorbei ist.

Während ich das schreibe, habe ich so viele Einwände im Kopf, die ich als Antwort zu manchen Gedanken schon einmal von ihr gehört habe. Ich nehme auch an, dass sie schwer getroffen sein wird, gerade wenn es ihr sowieso nicht gut geht. Dass sie alles wieder nur als Frontalangriff auf sich und ihren Charakter wahrnimmt (sie kann phasenweise auch eine nette und fürsorgliche Frau sein, aber findet sich selbst sch.) und sich in ihren negativen Einstellungen bestätigt fühlt.


Was mich so oft entmutigt hat: Das abrupte Schweigen und Sich-Zurückziehen und die Antwort auf meine Frage, wie sie sich die Zukunft in zehn Jahren vorstellt. Ich höre dann, dass sie keine Zukunftsvorstellungen hat und sich nicht einmal Gedanken über die nächsten zwei Wochen macht. Für mich ist das jedes Mal wie ein Schlag ins Gesicht, weil es mir jede Perspektive nimmt. Eine solche Perspektive zu haben, finde ich wichtig, weil man eine Beziehung nicht bei den ersten Problemen beenden sollte. Andererseits habe ich mein Bestes gegeben.

18.03.2018 04:18 • x 2 #5


T
Zitat nureingast: Ich dachte eher daran, Bekannte und Geschwister zu informieren, ein Auge auf sie zu haben.


Und das hier wäre denkbar in Form eines Abschiedsbriefes:

Eigentlich würde ich ihr gerne meine gesamte Haltung mitteilen. Dass mich das letzte Jahr besonders stark belastet hat. Dass ich inzwischen auch den guten Momenten nicht mehr traue, weil ich im Hinterkopf habe, dass es urplötzlich wieder anders sein kann. Dass ich, auch aus diesem Grund, mir keine gemeinsame Zukunft vorstellen kann und auch keine realistische Möglichkeit sehe, dass sich an unserem jetzigen Verhältnis noch etwas Grundsätzliches ändert. Dass wir zusätzlich unterschiedliche Vorstellungen vom Leben haben und mich ihre Perspektivlosigkeit und ihr niedriges Selbstwertgefühl schwer mitgenommen haben. Dass es mir Leid tut, dass ich mich in den letzten Monaten immer wieder von ihr entfernt habe, weil ich selbst weiß, wie schlimm sich ein solches Verhalten anfühlen kann. Dass ich hoffe, dass sie sich ohne mich wieder fängt und vielleicht irgendwann ein wenig Stabilität in ihrem Leben finden wird, weil ich die letzte Hoffnung für sie nicht aufgegeben habe. Dass ich es nicht bereue, sie kennengelernt zu haben, dass ich trotz allem dankbar bin für die schönen Momente, die wir zusammen verbracht haben. Dass aber unsere gemeinsame Zeit vorbei ist.

Andererseits habe ich mein Bestes gegeben.

18.03.2018 08:51 • x 2 #6


_Tara_
Ich kann Dein Verantwortungsgefühl und Deine Angst vor dem Schlussmachen gut nachempfinden.
Ich hatte auch einen Partner, der sein Leben nicht auf die Reihe bekam, für den ich mich verantwortlich fühlte, wie für ein Kind. Aber das ist der springende Punkt: niemand ist für das Leben eines anderen erwachsenen Menschen verantwortlich. Die Verantwortung trägt jeder für sich selbst.

Das Schlussmachen hat mich eine schreckliche, monatelange Überwindung gekostet. Auch ich wollte Verantwortung an andere abgeben, indem ich Freunde von ihm gebeten habe, danach auf ihn Acht zu geben. Ob das richtig war, meinen Ex damit ja auch in irgendeiner Form zu entmündigen, weiß ich nicht.

Du musst an Dich denken und Verantwortung für Dich übernehmen. Es soll Dir gut gehen, Du sollst die Chance auf eine positive und freie Zukunft haben.
Also gehe den Schritt und gib damit Deine vermeintliche Verantwortung für das Leben Deiner Freundin an sie zurück.

Man sollte sich nicht die Last eines anderen Menschen für sein ganzes Leben auf die eigenen Schultern laden. Das ist nicht gesund.

Ich bin den Schritt gegangen und habe ihn verlassen. Aber ich will ehrlich sein: obwohl es eine Weile her ist, habe ich noch immer jeden Tag schmerzhafte Schuldgefühle deswegen. (Er hat es nämlich, wie befürchtet, nicht auf die Reihe bekommen. Und ich habe es nicht auf die Reihe bekommen, mein Verantwortungsgefühl wirklich abzulegen, obwohl wir keinerlei Kontakt mehr haben.)

Ich wünsche Dir, dass es Dir gelingt, Dich aus der ungesunden Beziehung zu befreien und wieder glücklich zu werden!
Denke nicht zu viel über das Wie nach. Egal, welche Methode Du wählst, keine wird es für sie besser oder angenehmer machen.

18.03.2018 09:16 • x 1 #7


K
Wie wäre es, wenn Du Dich auf die Suche nach einem Therapeutin oder einen Therapeuten machst, die oder der im Moment der Trennung im Notfall bereit steht?

Ein Bekannter von mir hat das gemacht, als er sich kurz vor der geplanten Hochzeit trennte, weil er wusste, dass seine Verlobte möglicherweise Hilfe brauchen würde; mindestens eine Krisenintervention. Als er es erzählte fand ich das zwar erst übergriffig, aber dann doch sehr vorausschauend. Die Frau hat diese Hilfe auch in Anspruch genommen.

Ansonsten kann ich Dir angesichts der Situation auch nur raten, Dein Leben zu retten.

Ich habe mich als junge Frau, naja eher als noch Jugendliche, von einem psychisch kranken jungen Mann getrennt. Es war schwer, denn ich fühlte mich verantwortlich, weil ich ihn liebte (so wie Jugendliche es eben tun), aber er beeinträchtigte mein eigenes Leben immer mehr. Alles drehte sich nur noch um seine Einschränkungen. Ich konnte und wollte kein Teil seines Systems mehr sein (Ängste, Zwänge, Rituale, Verschwörungstheorien, Spielsucht).

Was ich als positives Signal mitgeben möchte:

Es hat zwar eine Weile gedauert, aber er ist so glücklich geworden, wie ein gefährdeter Mensch eben werden kann. Er stalkte mich zwar noch zwei Jahre, aber irgendwann traf er die Frau, die er heiratete, mit der er eine Familie gründete, fasste beruflich Fuß und richtete sich ein zufrieden wirkendes Leben ein.

Ich freue mich darüber sehr für ihn.

Manchmal behindern wir andere vielleicht auch in ihrer Entwicklung mit unserem guten Willen und unsetem Verantwortungsbewusstsein (und uns selbst sowieso).

18.03.2018 09:29 • x 2 #8


T
Zitat von KBR:
Manchmal behindern wir andere vielleicht auch in ihrer Entwicklung mit unserem guten Willen und unsetem Verantwortungsbewusstsein (und uns selbst sowieso)


Hui... Toller Denkansatz! Danke dafür!

18.03.2018 09:35 • x 1 #9


Luto
Zitat von nureingast:


Ich möchte nicht, dass sie vollständig abstürzt, wenn der Moment der Trennung da ist


Ich kenne das ja eher so, dass solche Menschen ziemlich schnell einen neuen Partner haben, um ihre alten Muster weiter zelebrieren zu können ... Das ist meistens pures Suchtverhalten, und der Partner ist austauschbar wie Batterien....

18.03.2018 09:50 • x 1 #10


Vitaminstoß
Ich beneide dich nicht, diese Trennung ist sicherlich einer der schwierigsten Schritte, die du in deinem Leben gehen wirst.

Der Satz: Rette dein Leben. (und somit vielleicht auch ihres) trifft es gut. Zu den ganzen wunderbaren Ratschlägen kann ich noch hinzufügen, dass du dir selbst treu bleiben musst. Du hast es wirklich versucht, auf eine erwachsene Art und Weise. Das kommt bei ihr nicht an, das schafft sie nicht. Vielleicht wird die Trennung ein Weckruf für sie. Auch wenn sie zuerst vielleicht wieder buchstäblich auf der Straße weinen wird.

Auch mit psychischen, auch chronischen Problemen kann man ein gutes Leben führen, nur man muss sich Hilfe suchen und diese auch annehmen können. Depression ist schon längst eine Volkskrankheit. Nur macht es den großen Unterschied wie geht jemand damit umgehen kann. Es ist für mich manchmal schwer zu ertragen zu sehen, wie es Menschen geht, die es nicht schaffen. Dabei stehen sie mir nicht mal nahe. Bei dir ist das sicher noch viel härter.

Ich finde es sehr gut, für die Trennung jemanden zu holen bzw. die Trennung im Beisein eines Therapeuten auszusprechen. Einen Brief würde ich unbedingt schreiben. Den kann sie nämlich später, wird sie sicher auch, auch Jahre später nochmal lesen. Schreib auch so etwas hinein wie:
Ich weiß, dass du es vor allem als persönliches Versagen sehen wirst. Aber darum geht es nicht. Es geht darum, dass du es schaffst, dir Hilfe zu holen. Du bist jung und hast die Möglichkeit, dein Leben zu gestalten, damit es später richtig gut wird. Ich bin mir sicher, dass du das schaffen kannst.
Die Trennung ist eine Entscheidung ist eine Entscheidung für mich, für mein Leben. Ich hoffe, dass du es auch schaffst, dein Leben in den Griff zu bekommen.

So etwas halt. Wo du ihr die Verantwortung übergibst für ihr Leben. Die Verwandten, dysfunktionale Familie, würde ich vielleicht nicht einweihen. Das könnte sie als Verrat empfinden. Schwierige Entscheidung, aber du weißt nicht, was in dieser Familie an Grenzübeschreitungen, emotionaler Gewalt usw. vorgefallen ist. Wenn jemand so dermaßen beziehungsunfähig und geschädigt ist, dann hat auch Gründe in der Kindheit. Da konnte eine Persönlickeit sich nicht entfalten.

Gut, dass du hier bist, wir unterstützen dich.

18.03.2018 09:51 • x 3 #11


Vitaminstoß
Zitat von Luto:

Ich kenne das ja eher so, dass solche Menschen ziemlich schnell einen neuen Partner haben, um ihre alten Muster weiter zelebrieren zu können . Das ist meistens pures Suchtverhalten, und der Partner ist austauschbar wie Batterien.


Luto ich glaube, das ist eine andere Kategorie, das trifft auf diese Frau wahrscheinlich nicht zu. Sie hat zwar auch ungesunde und destruktive Bewältigungsstrategien, aber nicht solche.

18.03.2018 09:53 • #12


Luto
Zitat von Vitaminstoß:



Luto ich glaube, das ist eine andere Kategorie, das trifft auf diese Frau wahrscheinlich nicht zu. .


vermutlich hast Du Recht, darauf wetten würde ich allerdings höchstens einen Dollar.

18.03.2018 10:04 • #13


Vitaminstoß
Zitat von Luto:

vermutlich hast Du Recht, darauf wetten würde ich allerdings höchstens einen Dollar.


Das ist gut, denn ich würde gegen dich wetten.

18.03.2018 10:08 • #14


Luto
Zitat von Vitaminstoß:

Das ist gut, denn ich würde gegen dich wetten.


Dann würdest Du ja wetten, dass Du vermutlich nicht Recht hast...

18.03.2018 10:20 • x 1 #15


A


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