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Ich funktioniere nach Trennung nicht mehr

maaarcooo
Hallo,

mein Name ist Marco. Ich möchte einmal versuchen meine Geschichte zu erzählen und hoffe es hilft mir etwas das ganze etwas klarer zu sehen.

Alles fing Januar 2018 an. Ich merkte das ich unzufrieden in meinem Leben war.
Ich hatte seit sechs Jahren eine Arbeitsstelle (nur 1.5km von meinem Zuhause entfernt) bei der ich mich sehr wohl gefühlt habe, eine große Wohnung mit Terasse und Garten. Mein Leben verlief eigentlich gut. Ich war mir immer selbst genug. Hatte keine Probleme damit alleine zu sein.
Im Januar 2018 hatte ich dann sowas wie eine Panikattacke aus heiterem Himmel ganz plötzlich. Mir war nicht klar was mit mir von einem Moment auf den anderen passiert ist. Da ich früher schon immer gerne Sport gemacht habe, war mein erster Gedanke die Hanteln aus dem Keller holen. Ab da an fing ich wieder an min. 3x die Woche Krafttraining zu Hause zu machen. Ich habe alles was man dazu benötigt Zuhause im Keller. Habe mir einen Kellerraum zum Trainingsraum eingerichtet. Es hat richtig Spaß gemacht und die Erfolge waren enorm. Mir ging es schnell wieder besser. Ich bekam viele Komplimente für meinen Körper von meinen Mitmenschen. Nach und nach wurde mir klar warum ich diese Panikattacke bekommen hatte. Ich hatte die letzten Jahre nur gearbeitet. Viele Überstunden gemacht und mich nicht um mein privates Glück gekümmert. Mir wurde klar mir fehlt jemand an meiner Seite. Damals war ich 37 Jahre alt. Andere in meinem Alter hatten Familie und Haus.
Ok. Problem war erkannt. Ich machte fleissig weiter Sport. Mein Selbstbewusstsein erreichte durch den Sport unbekannte Höhen. Ich war sowas von zufrieden mit mir.
Ich lud mir ein Datingapp runter, erstellte ein Profil und tat erstmal gar nichts damit. Machte weiterhin meine Arbeit und mein Sport.
Dann kam DER Tag. Es war Pfingsten 2018. Ich war mittlerweile 38 Jahre. Es war Feiertag und der Frühling war da. Ich machte vormittags Sport. Danach setzte ich mich auf die Terasse in die Sonne und fing an zum ersten mal mich mit der Datingapp zu beschäftigen.
Ich schrieb einigen Frauen an diesem Tag. Eine Dame schrieb schnell zurück und es entwickelte sich eine tolle Kommunikation zwischen uns. Nach nur zwei Tagen schreiben schlug sie ein Treffen vor. Ich willigte ein, denn ich hatte einen guten Eindruck. Alles schien zu passen.
Wir traffen uns bei Ihr pfingstsonntag. Sie war zu dem Zeitpunkt 28 Jahre. Als ich bei Ihr aufschlug, saß sie bei sich im Garten. Als ich Sie zum ersten mal sah, dachte ich nur WOW. Hübsches Gesicht, tolle Ausstrahlung, tolle Figur.
Sie besitzt zwei Hunde, die dort im Garten rumgespielt haben. Einen Rottweiler und ein Schäferhund. Vor dem Rottweiler hatte ich im ersten Augenblick etwas Angst. Aber ich habe sofort ein Spielzeug genommen und mich mit der Rottweilerdame beschäftigt. Und schnell gemerkt sie tut nichts. Sie war wohl erzogen und eine ganz Liebe. Wir verbrachten den Tag zusammen, gingen mit den Hunden spazieren und quatschten. Als es Abends wurde bestellten wir uns was zu Essen und ich habe tatsächlich gleich die erste Nacht bei Ihr verbracht, im selben Bett aber mit Klamotten. Es ist nichts passiert. Am nächsten Morgen fuhr ich nach Hause und war total happy, obwohl ich nicht mal wusste ob wir weiterhin Kontakt haben werden. Erstmal sacken lassen dachte ich mir. Sie meldete sich am selben Tag wieder bei mir. Ich fuhr wieder hin und wir gingen wieder mit den Hunden spazieren. Wir redeten viel über Zukunft und so.
Diesmal habe ich nicht bei Ihr geschlafen, denn ich musste am nächsten Tag ja wieder arbeiten. Wir wohnten 40km auseinander.
Wir traffen uns öfter und sie gefiel mir immer mehr.
Sie ist Selbständig. Betreibt einen Friseurgeschäft mit Kosmetik. Sie ist Friseurmeisterin, Visagistin und Kosmetikerin. Ihre Bewertungen auf Facebook und Google waren bei 4.9.
Wie es so ist hatte natürlich Sie auch ein Leben vor mir. Und nach und nach kamen auch Probleme zum Vorschein.
Sie erzählte mir Sie hat eine Krankheit. Und zwar Endometriose. Ihr Ex-Freund mit dem Sie seit 1.5 Jahren nicht mehr zusammen war hat sie sitzen gelassen für eine andere. UND er war Dro.. Hat es in den 3 Jahren mit der er mit Ihr zusammen war verheimlicht. Und zwar vor allen. Vor ihr und ihrer Familie. Er war Vollprofi darin es zu verschleiern.
Weiterhin hatte Sie im Januar 2018 eine steuerliche Betriebsprüfung die nicht gut ausfiel und eine satte Nachzahlung von nöten war. Und sie war in Therapie wegen Ihrem Ex-Freund (dachte ich).
Sie sagte mir das sie viel Zeit bräuchte um zu wissen, ob es mit uns was wird. Das war für mich ok. Ich mochte sie und wollte mir auch Zeit lassen. Wir traffen uns oft auch unter der Woche. Wobei ich immer der war der zu Ihr gefahren ist, da sie immer erst um 19 Uhr zuhause war und sich dann auch noch um die Hunde kümmern musste. Also haben wir uns meist 19 Uhr bei Ihr getroffen und haben zusammen die Hunde gemacht. Ich lernte Ihre Familie kennen, die total herzlich waren. Vater auch Selbständig, Mutter war Hausfrau, Bruder Arzt, Schwester Ärztin, andere Schwester Hebamme.
Ich als staatlich geprüfter Techniker kam mir etwas fehl am Platz vor.
Es verging etwas Zeit und so langsam bemerkte ich auch ihre Krankheit. Sie hatte oft Unterleibsschmerzen, die sie mit Schmerzmitteln zu unterdrücken versuchte. Ich habe noch nie gesehen wie jemand soviel Schmerzmittel in sich gehauen hat. Sie wurde im Januar 2018 das erste mal operiert. Dort wurden die Endometrioseherde in der Gebährmutter entfernt. Es bleib aber noch ein Herd am Darm, der enorm Schmerzen verursachte.
Weiterhin merkte ich das es Ihr finanziell nicht so gut ging. Es flatterten bald jede Woche Briefe mit Nachforderungen vom Finazamt ins Haus, was natürlich auf die Stimmung drückte.
Ich hatte den Eindruck sie ist etwas überfordert mit allem. Die Selbständigkeit, die Krankheit, die Hunde.
Sie sagte sie würde sich nie wieder selbstständig machen. Ich machte Ihr Mut. Sagte ihr das was sie sich in 5 Jahren aufgebaut hat, unglaublich ist. Die meisten Menschen träumen davon sich was eigenes aufzubauen.
Wir traffen uns weiterhin. Und ich schlief auch oft bei Ihr. Ich hatte da schonmal vorher versucht mit Ihr Intim zu werden. Was aber immer an einem bestimmten Punkt von ihr abgebrochen wurde. Mit der Zeit verstand ich das es natürlich an Ihrer Krankheit liegt. Ich sagte Ihr auch das mir Intimität in einer Beziehung wichtig ist. Und sie sagte das es ihr auch wichtig ist.
Somit beschäftigte ich mich mit Ihrer Krankheit. Ich Informierte mich im Internet. Das was ich da las war Horror. Eine Unheilbare, oft schmerzen verursachende Frauenkrankheit. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Für mich brach eine Welt zusammen. Von einem Augenblick auf den nächsten war alles anders.
Ich informierte mich weiter. Las von Teemischungen die wenigstens die Schmerzen im Alltag erträglich machen sollten. Ich ließ so eine Mischung anfertigen und gab sie Ihr. Es half ein bisschen.
Nach ca 3 Monaten fragten wir uns was eigentlich nun mit uns beiden ist. Ich war mir plötzlich mega unsicher ob ich das alles schaffe. Aber sie wollte die Beziehung und ich wollte sie nicht aufgeben. Ich weiss alles anders als man sich das gerne wünscht. Ich mochte sie und Ihre extrovertierte Art. Ich mochte wie sie ist, wie sie redet, wie sie sich bewegt, wie sie lacht, wie sie aussieht. Optisch und von Ihrer Art her perfekt für mich. Nur der S. war nicht da. Das frustrierste mich, aber ich konnte sie verstehen. Die Aussicht auf Schmerzen haben die Lust zu nicht gemacht und mir würde es keinen Spaß machen wenn sie nicht auch Spaß daran hat.
Sie ließ sich wieder Operieren. Der schmerzverursachende Endometrioseherd am Darm sollte weg. Sie sagte mir vorher: Ich mache das nur für mich. Natürlich, für wen den sonst, erwiderte ich. Heute weiß ich was sie mir damit sagen wollte. (Dazu später mehr)
Sie wurde Operiert. Der Herd wurde entfernt. Als sie aus dem Krankenhaus kam, war an S. naturlich nicht zu denken. Sie sagte mir wir müssen mindestens 6 Wochen warten. Ok, das ist kein Problem.
Sie musste ab jetzt eine bestimmte Pille jeden Tag durchgehend nehmen. Diese Pille unterdrückt Östrogen. Das S. der Frau. Ohne Östrogen keine Lust auf S. Ihr Östrogenhaushalt sorgte dafür das die Endometrioseherde entstanden sind. Mit der Pille wird Östrogen unterdrückt und die Herde sollen sich so nicht neu bilden können.
Nach den 6 Wochen versuchte ich wieder mit Ihr Intim zu werden. Sie brach immer wieder ab. Ich habe es irgendwann nicht mehr ertragen können immer wieder abgewiesen zu werden und habe es irgendwann gelassen. Ich wurde zunehmend frustrierter.
Ich war sehr froh das es ihr besser ging und sie keine Schmerzen mehr hatte. Auch die Briefe vom Finanzamt hörten auf.
Aber an der S. Situation hat sich nichts geändert. Sie kaufte sich Damiana, was zu Lust führen sollte. Tat es aber natürlich nicht. Ich wurde immer frustrierter, aber machte keinen Druck.
Irgendwann sagte sie mir, ja wir machen das mal. Dann trink ich was und dann tun wir es. Das war so frustrierend für mich. Das kann man sich nicht vorstellen. Einmal sagte sie mir als wir im Bett lagen, man könnte auf die 5 Minuten auch verzichten.
Ein anderes mal ziemlich früh nach unserem kennenlernen sagte sie mir, daß ein Ex-Freund von ihr schlimme Sachen mit Ihr gemacht hat. Das war aber so früh nach dem Kennenlernen, das ich es nicht wissen wollte. Ich hätte zuhören sollen.

Wir bleiben weiterhin zusammen. Sie hätte gerne gehabt das ich dort einziehe, sie mit den Hunden unterstütze. Was ich auch gerne getan hätte. Die Hunde waren nie das Problem. Das Problem ist das ich Depressiv geworden bin wegen der fehlenden Intimität. Ich hatte keine Lust mehr zu etwas. Habe keinen Sport mehr gemacht. Habe mich gehen lassen. Die Arbeit macht mir keinen Spaß mehr. Ich wusste nicht was ich tun soll. Ich habe mich in sie verliebt, aber wenn ich bleibe werde ich auf S. verzichten müssen. Und wenn es dazu kommt, dann ist es für sie eine Pflicht Nummer. Ich fühlte mich nicht begehrt. Mir ging es schlechter und sie merkte das. Mein Selbstbewusstsein war nicht mehr vorhanden. Ich sprach nicht mehr viel. Zog mich zurück. Fuhr unter der Woche fast gar nicht mehr hin. Zärlichkeiten wie Küssen und Umarmen oder Kuscheln waren praktisch nicht mehr vorhanden. Ihr ging es gesundheitlich immer besser.
Sie fragte auch was mit mir los sei. Ich hab aber nicht mehr über das Thema gesprochen. Ich wusste es hat keinen Sinn. Wenn ich darüber Rede übt das Druck auf sie aus und das wollte ich nicht. Sie hat ja auch keine Schuld an der Krankheit.
Irgendwann letztes Jahr sagte Sie mir das sie den Mietvertrag für das Geschäft kündigen möchte und das sie den Laden bei sich zuhause weiter betreiben möchte. Das ist einfacher mit den Hunden und sie ist dann immer zuhause. OK. Guter Plan.

Naja so waren wir 2 Jahre ein Paar, welches Äusserlich gut zusammen passte.
Pfingsten 2020 machte sie mit mir schluss. Am Telefon. Klar mit einem Depressiven will Frau keine Beziehung. Da sie trotz Krankheit und Ihrer Vergangeheit und Selbstständigkeit immer ein fröhlicher Mensch ist.
Wir trennten uns friedlich, kein Streit. Sie sagte die üblichen Floskeln. Ich bin ein toller Mann. Es liegt nicht an mir und wir werden weiterhin Kontakt haben.
Mich hats noch weiter runter gerissen und ich konnte gar nichts mehr. Ich war und bin so fertig deswegen. Es ist so erniedrigend. Ich habe so viel Mühe gegeben.
Kurz vor der Trennung sagte sie mir sie baut sich noch ein zweites Standbein auf. Da sie ihren Laden wegen Corona schliessen musste. Sie verkauft jetzt Kosmetikprodukte auf Instgram. Ich habe ihr gesagt, das ist genau das richtige. Sie ist dafür wie gemacht. Sie ist Hübsch und extrovertiert. Sie hat Ahnung davon und weiss was sie tut in dem Bereich. Was soll ich sagen, es läuft bei Ihr. Es klappt so gut. Viele viele Verkäufe und Follower auf Insta. Und der Umbau von Ihrem neuen Geschäft zuhause ist auch so gut wie fertig. Sie macht sich gerade zu einer Marke. Und hat mich fallen gelassen. Bei einer der letzten Telefonate sagte ich ihr warum ich mich so gehen lassen habe. Das das mit dem fehlenden S. zu tun hat. Sie sagte dann hätte ich es früher beenden müssen. Dann erinnerte ich mich daran das sie mir mal erzählte, das einer Ihrer Ex- Freunde sie schlecht behandelt hatte. Und ich fragte sie was dort vorgefallen ist. Sie sagte, daß er sie geschlagen hat und s.uell missbraucht hat. Ich konnte nicht mehr. Für mich stand fest das sie nie vorhatte S. mit mir zu haben. Auch dieses Damiana war nur zum Schein. Und genau darum sagte sie vor der OP sie mache das nur für sich ( siehe oben). Sie hatte nie vor S. mit mir zu haben. Sie braucht das nicht mehr im Leben. Erstmal die Krankheit mit Aussicht auf Schmerzen und die fehlenden Hormone und zweitens die s.uelle Gewalterfahrung. Und darum war sie 2 Jahre in Therapie.

Mir geht es seit Pfingsten diesen Jahres so schlecht. Ich kann nicht mehr richtig essen, schlafen. Auf der Arbeit bekomme ich schon erhebliche Probleme weil ich mich nicht konzentrieren kann. Man sagte mir ich soll mich kümmern das es wieder geht. Ich soll ne REHA machen.
Ich bin in Psychologischer Behandlung wegen der ganzen Sache und werde nächste Woche das Thema REHA ansprechen. Es geht nicht mehr so weiter. Ich habe keinen Kontakt zu Ihr seit 3,5 Monaten. Ich werde ab jetzt nicht mehr auf Instagram gucken. Das zieht mich immer wieder runter wie gut es ihr geht. Und es geht ihr gut. Diese Kommentare wie toll sie doch ist und aussieht machen mich fertig. Sie hat kein bisschen getrauert glaub ich. Sie war so kalt das letzte mal als wir gesprochen haben. Auf WA werde ich ihren Status stummschalten. Ich vermisse auch die Hunde unglaublich.
Ich kann einfach nicht mehr. Ich habe mit Sport angefangen direkt nach der Trennung aber es fällt mir so unglaublich schwer.
Das ist das schlimmste was ich bisher durchmachen musste. Es ist so schwer im Moment. Ich kann nicht mehr alleine sein. Das alles hat mich so verändert. Ich wünschte ich hätte sie nie kennengelernt. Ich wünschte ich könnte sie einfach aus meinem Gehirn löschen. Ich weiß gerade nicht was ich noch schreiben soll. Ich bin einfach nur am Ende.

Es tut mir so leid für diesen langen Text. Ich hoffe jemand liesst ihn. Vielleicht kann mir jemand helfen wie ich wieder Boden unter den Füßen bekomme.

24.10.2020 19:03 • x 1 #1


maaarcooo
Mir fällt noch gerade was ein. Meine Libido ist am Tiefpunkt. Nicht erst seit der Trennung. Schon in der Beziehung fing das an, daß ich weniger Lust hatte. Ich glaube ich habe meine Lust unterdrückt in der Beziehung. Und seit der Trennung habe ich so gut wie gar kein Bock mehr. Das macht mir Angst..

24.10.2020 19:24 • x 1 #2


J
Hallo und willkommen im Forum,

der Text ist echt lang, aber der Anfang war interessant, also hab ich mal bis zum Schluss gelesen.
Das ist mir allerdings etwas zu viel, um direkt auf alles einzugehen, was mir so aufgefallen ist. Daher nur mal das Wichtigste.

Zitat von maaarcooo:
Nach und nach wurde mir klar warum ich diese Panikattacke bekommen hatte. Ich hatte die letzten Jahre nur gearbeitet. Viele Überstunden gemacht und mich nicht um mein privates Glück gekümmert. Mir wurde klar mir fehlt jemand an meiner Seite. Damals war ich 37 Jahre alt. Andere in meinem Alter hatten Familie und Haus.

Also die blanke Angst, den Anschluss zu verlieren. Spätestens mit Anfang 30 muss es ja auch privat geschnackelt haben - Frau, Kind/er und das passende Häuschen mit Kiesauffahrt, aber bitte nicht mehr als 15 Minuten von der Stadt weg. Das drückt natürlich auf den Selbstwert und zwar so stark, dass Du schließlich buchstäblich die Panik kriegst.

Zitat von maaarcooo:
Da ich früher schon immer gerne Sport gemacht habe, war mein erster Gedanke die Hanteln aus dem Keller holen. Ab da an fing ich wieder an min. 3x die Woche Krafttraining zu Hause zu machen. Ich habe alles was man dazu benötigt Zuhause im Keller. Habe mir einen Kellerraum zum Trainingsraum eingerichtet. Es hat richtig Spaß gemacht und die Erfolge waren enorm. Mir ging es schnell wieder besser. Ich bekam viele Komplimente für meinen Körper von meinen Mitmenschen.

Ok, dann regulieren wir den Selbstwert jetzt erstmal anders, stählen die Muckis und hoffen auf ordentlich positiven Input vom Umfeld.

Zitat von maaarcooo:
Mein Selbstbewusstsein erreichte durch den Sport unbekannte Höhen. Ich war sowas von zufrieden mit mir.

Kann es sein, dass Du auch hier bisschen viel Selbstwert daran festgemacht hast?

Zitat von maaarcooo:
Ich lud mir ein Datingapp runter, erstellte ein Profil und tat erstmal gar nichts damit.

Versteh ich die Logik dahinter jetzt richtig: Weil ja Mädels auf ordentlich einzeln definierte Muckis stehen, erstmal das Training und dann ab in die App? Und man/n muss noch nicht mal selber was machen ... dann kommen sie quasi von alleine?

Zitat von maaarcooo:
Eine Dame schrieb schnell zurück und es entwickelte sich eine tolle Kommunikation zwischen uns. Nach nur zwei Tagen schreiben schlug sie ein Treffen vor. Ich willigte ein, denn ich hatte einen guten Eindruck. Alles schien zu passen.

Nochmal so richtig was für Dein vom Erfolg verwöhntes neues Selbstbewusstsein - oder etwa nicht?

Die Kurzfassung: Du setzt nun alles auf eine Karte bzw. Frau und ... es läuft nicht so, wie Du Dir das vorgestellt hast.
Der anfängliche Volltreffen entpuppt sich als Mängelexemplar mit nicht unerheblichen Altlasten.
Die hauptsächliche Kränkung: Wegen der Endometriose kein 6. - Geht überhaupt nicht!? Eigentlich hat die Dame Recht - warum hast Du dich nicht schon eher getrennt, der Umstand war ja schon längere Zeit mehr als evident. Nun die gesamte Hoffnung auf die OPs gesetzt, die sie ja nur für sich macht?
Es kommt wie es kommen muss - kein gutes Ende. Trennung - Schluss - Aus - Ende.
Und hier sind wir wieder beim roten Faden, der sich durch die ganze Sache zieht: Warum geht es Dir jetzt so dermaßen mies, dass Du depressiv geworden bist? Du hast wieder Deinen Selbstwert viel zu stark von dieser Frau und dieser Beziehung abhängig gemacht. Und nu ist die Beziehung den Bach runter und Dein schöner Selbstwert gleich mit.
Same procedure as last year: Scheitern - Kränkung - Depression.

Zitat von maaarcooo:
Ich kann nicht mehr richtig essen, schlafen. Auf der Arbeit bekomme ich schon erhebliche Probleme weil ich mich nicht konzentrieren kann.

Dann gibt's da doch was Feines: So ein paar nette Gute-Laune-Smartys, aber bitte keine SSRI, die sind nämlich Gift für die männliche Libido. Also das macht die Sache dann noch schlimmer.

Zitat von maaarcooo:
Ich bin in Psychologischer Behandlung wegen der ganzen Sache

Und was hat die bisher so gebracht?

Zitat von maaarcooo:
nächste Woche das Thema REHA ansprechen

5 Wochen Kurzurlaub auf Kosten der DRV. Du kannst Dich bisschen erholen, mit Glück gibt's auch etwas Therapie. Im Grunde sollst Du nur schnellstmöglich wieder roboten können. Kann man mitnehmen, wirkt aber nicht wirklich nachhaltig.

Zitat von maaarcooo:
Das ist das schlimmste was ich bisher durchmachen musste. Es ist so schwer im Moment. Ich kann nicht mehr alleine sein. Das alles hat mich so verändert. Ich wünschte ich hätte sie nie kennengelernt. Ich wünschte ich könnte sie einfach aus meinem Gehirn löschen. Ich weiß gerade nicht was ich noch schreiben soll. Ich bin einfach nur am Ende.

Je mehr Selbstwert an dieser Sache gehangen hat, umso größer die Krise und die Depression. - Merkste selber, neee?

Das war jetzt vielleicht nicht ganz das, was Du vielleicht hast hören wollen, aber manchmal sind ein paar klare Worte von Anfang an einfach besser.

24.10.2020 19:52 • x 1 #3