@Messiah ,
erst mal herzlichen Dank für diesen Thread. Ich bin rund 20 Jahre älter als Du, aber Dein Eröffnungsbeitrag hat mich sehr berührt und alte Erinnerungen an meine eigenen 30er aufziehen lassen. Nachdem Du bereits einige IMO wirklich klasse Reaktionen erhalten hast, von mir nur noch diese beiden Kommentare dazu:
Zitat von Messiah: Ich bin mittlerweile ehrlich an einem Punkt wo ich sagen muss, dass ich den Glauben an die Liebe verloren habe und diese Erkenntnis tut verdammt weh!
Die Liebe existiert! Das ist nicht mal eine Glaubensfrage, sondern wurde von x Liebespaaren über die Jahrhunderte wieder und wieder erfolgreich belegt.
Allerdings ist sie ein gar seltenes Gut, das Du in der Tat nicht an jeder Ecke findest. Alles worauf es ankommt: Am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, dem passenden Menschen tatsächlich zu begegnen - und ihr dann Raum zum Wachsen zu geben.
Diese Begegnung kann man nicht erzwingen, sondern allenfalls begünstigen - etwa indem man sich überlegt, was für Menschen einen anziehen und wo man sie vielleicht (!) treffen könnte und dann dort immer mal wieder aufhält. Der Rest ist buchstäblich Glücksache und hat insofern auch nichts mit Erfolg zu tun, sollte man tatsächlich fündig oder selbst gefunden werden.
Bitte mach Dich da ganz frei von sozialen Mantras und geh Deinen eigenen Weg, ohne Dich mit anderen zu vergleichen.
Mag sein, daß Dir momentan viele junge Familien auffallen - glaub mir, schon in den nächsten 5-10 Jahren werden einige von denen wieder geschieden und womöglich mit anderen Menschen zusammen sein. Ein Blick auf die Scheidungsstatistik genügt um festzustellen, wie sehr die Realität von den Idealen abweicht, die den meisten von uns auf die eine oder andere Weise einst mit auf den Lebensweg gegeben worden sind.
Und dennoch ist und bleibt auch die Liebe eben das: eine Realität - aber eben eine seltene, die entsprechend kostbar ist und sich ebensowenig mal eben so per App frei Haus bestellen läßt, wie man Diamanten beim Spaziergang am Sandstrand findet.
Doch sie existiert - so wie es auch immer noch neue Diamantenfunde rund um den Globus gibt.
Zitat von Messiah: Dabei dachte ich immer, der Sinn des Lebens ist die Liebe
Der Sinn des Lebens ist es, zu leben und das Beste aus all dem zu machen, womit die Schöpfung uns ausgestattet hat.
Die Liebe ist IMO nichts, was man sich als Ziel auf die Lebensplanung setzt, denn wir haben es doch gar nicht voll in der Hand, ob jemand uns lieben wird oder nicht. Sollten wir sie erleben, so ist das also ein Geschenk, das wir in Dankbarkeit annehmen und achtsam hüten sollten - weshalb ich stets die Stirn kraus ziehe, sobald jemand beginnt, von Erfolg im Beziehungsleben so faseln, als stehe da eine messbare Leistung hinter, wie man sie aus dem Berufsleben kennt.
Für meine Begriffe ist das der beste Weg, sich unter Druck zu setzen und unglücklich zu werden. Setz Dir lieber realistische Ziele, die Du tatsächlich selbst eins nach dem anderen abarbeiten und umsetzen kannst. Das stärkt Dein Selbstbewußtsein und bringt Dich weiter im Leben. Freu Dich an allen interessanten Begegnungen, die Du auf diesem Weg machen kannst - auch und gerade an solchen, die nix mit Liebe zu tun haben. Lebe, lebe, lebe!
So wirst Du zufrieden sein und diese Ruhe strahlst Du dann auch auf andere aus. Wenn dann irgendwann plötzlich doch die Luebe vor Dir steht, wirst Du sie erkennen und Dich umso mehr daran erfreuen - aber ohne Dich selbst darin zu verlieren.
Und wenn nicht - dann hat es eben nicht sollen sein. Aber immerhin wirst Du gut gelebt haben!