Ich habe alles falsch gemacht und nun hab ich den Salat !

G
Hallo zusammen,

meine Geschichte ist lang und kompliziert und ich bin gerade am absoluten Tiefpunkt meines Lebens und ich habe keine Ahnung, wie ich den nächsten Atemzug tun soll.

Also ich bin mittlerweile 31 Jahre alt. Ich hatte eine schlimme Kindheit, war von jüngsten Jahren an depressiv und hatte Essstörungen. Dennoch habe ich mich merh oder weniger erfolgreich durchs LEben geschlängelt. Ich habe meinen Nochmann mit 18 Jahren kennengelernt. Die große Liebe war es nicht, aber ich wollte nicht mehr alleine sein. Er war auch mein erster richtiger Freund, denn durch mein Dicksein hatte ich, so glaubte ich das zumindest, eh keine Chancen...

Die Beziehung war immer schon sehr wechselhaft, durch meine immer wiederkehrenden depressiven Phasen, ich schob ihn oft weg, wollte ihn wegstoßen, teils um ihn vor mir zu schützen, teils,weil ich mit mir selber überfordert war....aber er blieb, hartnäckig und immer für mich da...so nach drei JAhren kam die WEnde, ich liebt ihn wirklich. Nicht unbedingt leidenschaftlich, aber ich liebte ihn aufrichtig. So kettete ich mich an neue LEbensziele, Beruf, Hochzeit und ganz wichtig Kinderkriegen, alles nur um das endlich vermmeindlich damit verbundene Glücklichsein zu erreichen...die erste Ausbildung scheiterte an meinen Depressionen. ICh hatte nur Bestnoten, aber viele Fehlstunden, kurz vor dem Examen gab ich auf.

Ich studierte dann....während des Studiums die Hochzeit, weiter Studium, die depressiven Phasen wurden mehr, alles brachte keine Erfüllung .... dann eben Kinderkriegen...ich wurde schnell schwanger, für kurze Zeit, auch nach der Geburt, schwegt ich auf Wolken, alles war perfekt...ich wollte alles perfekt machen, Erziehung, ernährung, Kleidung der Babies, nach ein paar Monaten kam der Zusammenbrich, totale Depression...ich fing eine Therapie an, es besserte sich schnell, dachte ich zumindest, jedenfalls soweit, wieder weiter meinen vermeindlich glückbringenden Lebenszielen weiterzujagen ... die nächste Schwangerschaft, da ja ein geringer Altersunterschied gut für die Kinder ist ... gesagt, getan und damit begann die Katastrophe .. die Schwangerschaft war kompliziert, ich musste viel liegen, wieder ein großer Deprischub ... mein Mann musste viel einspringen,s einen Job und seine Diss vernachlässigen...er fing an mich immer öfter aus der eigenen Not heraus zu beschimpfen....

Am Ende der Schwangerschaft war ich nur erschöpft, ich hatte für mcihts mehr Kraft...der Kleine, der schon da war hatte dazu Nachts Schlafprobleme bekommen, mein Mann und ich waren ausgelaugt und fertig...dann nach der Geburt habe ich nichts mehr gespürt...ich habe dieses kleine Wesen nicht lieben können, dachte ich zumindest. ICh tat weiterhin alles, was eine gute Mutter tat, ich versorgte den Kleinen, cih stillte ihn und trug ihn herum, wenn er weinte...ja und er weinte viel, sehr viel, es gab kaume eine NAcht mehr, in der wir Schlaf bekamen...

Dann nach fünf Monaten nach der Geburt des zweiten ging wieder nichts mehr. Wieder Haushaltshilfe und intesive Therapie, jeden Tag ... langsam ging es bergauf, es kamen die ERkenntisse über mich, meinen Weg, den ich eingschlagen hatte und über meine Ehe ... ich liebte meinen Mann nicht mehr..aber ich hoffte, es würde zurückkommen ... aber es gab keinerlei LEidenschaft mehr, keine Nähe ....er machte es mir zum Vorwurf, das er sich nach mri verbogen hatte, was zum Teil auch stimmte...wir stritten nur noch...aber zu einer Trennung kam es nicht.

Mir ging es zwar besser, aber ich war/bin noch lange nicht in der LAge, alleine klarzukommen. Haushalt, Kinder, ein geregelter Tagesablauf, das überforderte mich noch...also konzentrierte ich mich erstmal auf mich. Ich realisierte, dass ich durch meine Esstörung mittlerweile bei 152 kg angekommen war....das war der absolute Supergau....

Ich meldete mich bei den Weightwatchern an, begann wieder Sport zu treiben, begann mit dem Tanzen...die Therapie machte Fortschritte, die Esstörung war im Griff und ich nahm 35 kg ab, gesund und langsam. ICh entdeckte mich slebst,meine Schönheit und meine Bedürnisse wieder. Ich hatte mittlerweile über zwei JAhre keinen S. mehr, ich hatte kein Verlangen...Rund war/bin ich immer noch, aber ich bin mir meiner Vorzüge inzwischen bewusst, habe ein schönes Gesicht...

Mein MAnn und ich trennten und dann Anfang diesen JAhres vorläufig, er zog unter der Woche aus und während des WE schlief er im Arbeitszimmer. Während dieser Zeit lernet ich ihn kennen, per Zufall im Inet, in einem Chat. Es wsr von dem ersten geschriebenen Wort ein Prickeln da...wir telefonierten gleich am ersten Abend stundenlang....er war hin und weg. Ich kommte bei ihm in allen Punkten ehrlich sein, meine Ängste, meine Komplexe, meine Stärken, Wünsche und Träume...und er gab mir das Gefühl, etwas ganz besonderes zu sein....wir verliebten und sehr schnell und heftig ineinander, ohne uns zuvor gesehen zu haben.

Anfangs wollte ich ihn noch nicht treffen, ich hatte Angst, dass es Probleme gäbe, zwischen mir und meinem Nochmann, ich fühlte mich schäbig, weil ich mich verliebt hatte. NAch zwei Monaten war die Sehnsucht aber zu groß, also trafen wir uns und es wurde noch stärker...ich hatte noch nie so intensive gefühle erlebt. Doch damit verkomplizierte ich meine Situation....mein Nochmann war verständlicherweise gekränkt( ich konnte ihn nicht anlügen und erzählte ihm davon)MEin neuer Freund lebte zwei Stunden von mir entfernt, im Alltag musste immer noch mein Nochmann einspringen, wenn Not am Mann war...ich ging nicht mehr zur Therapie und alles wurde immer schwieriger. Mein psychischer Zustand verschlechterte sich zusehends, ich brach öfters zusammen.

Das war für meinen neuen Freund zuviel, er wollte die Beziehung beenden, denn er hatte auch noch eigene Baustellen aus seiner Vergangeheit und mit meinen Baustellen wars einfach zuviel.Doch ich konnte ihn ein paar Mal davon überzeugen, dass iwr das hinbekommen und da er mich auch liebte, stimmte er zu...doch letztendlich taten wir uns nicht gut....und nun ist er weg und ich mitten in der Verarbeitung und im Trümmerfeld meiner Entscheidungen, am absoluten Tiefpunkt meines Lebens.

Die Esstörung ist wieder voll da, ich kann mich um nichts mehr kümmern, bin auf Familienpflege angewiesen und im November gehe ich in eine Klinik...und dazu noch dieser Liebeskummer, der mir das Herz zerreisst und von dem ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll...Alles erinnert mich an ihn, einfach alles und ich vermisse ihn so sehr. Wir waren gar nicth lange zusammen, aber es war so intensiv, so leidenschlaftlich, er gab mir das Gefühl schön zu sein. Er wollte mit mir in die Alpen zum Wandern, er wollte immer für mich da sein.

Ich weiß, dass es vorbei ist und das das für uns beide auch gut ist. Ich muss nach mir schauen, nach meinem inneren Glück, nach meiner Basis .... aber es tut so weh .... es tut einfach nur weh.

23.10.2011 11:51 • #1


G
Hallo zusammen,

es ist gut, das ich hergefunden habe. Das LEsen Eurer Geschichten hilft mir.

Nun ich bin ja gerade in einer Doppelposition. Ich habe dieses Jahr verlassen( meinen Mann, mit dem ich 15 Jahre meines Lebens verbracht habe) und ich wurde verlassen, von meinem Freund, unsere Beziehung, wenn man es überhaupt schon so nennen darf, war sehr kurz, dafür umso intensiver....

Ich muss sagen, dass mir das Lesen hier auch hilft, meinen MAnn und seinen Groll gegen mich besser zu verstehen. ICh war ja schon immer depressiv, er war immer für mich da, half mir aus vielem raus, er richtete sein LEben nach mir aus. Ich habe das nie verlangt, nahm es aber dankbar an. Es gab wohl auch Zeiten, in denen ich ihn über alles geliebt habe, aber all die Jahre hinweg war das ihn brauchenimmer größer, ich war mir dem nur nicht bewusst und hielt es für Liebe...erst die letzten Monate, in der Zeit, der intensiven Therapie bin ich mir darüber klar geworden und durch den Stress der letzten zwei JAhre ging dann der letzte Rest Liebe verloren. Ich meine, ich liebe meinen Mann noch, aber nicht mehr so, wie es zwischen MAnn und Frau sein sollte. LAnge tat ich nichts, denn ich fühlte mich ihm verpflichtet, weil er soviel für mich tat, weil ich wusste, dass er mich noch liebte( auch wenn er mich gleichzeitig hasste) und auch, weil ich ween der Kinder unsere Familie nicht kaputt machen wollte. Aber es ging irgendwann nimmer, die Streitereien nahmen überhand, nahmen mir die KRaft weg, die ich zur Aufarbeitung meiner Depressionen und Esstörungen brauchte. Die Verhaltensmuster zwischen meinem MAnn und mir taten den REst und die Versuche meinerseits, da auszubrechen wurden von meinem MAnn als Zurückweisung gewertet. Über ein Jahr bat ich ihn, mit mir eine Paartherapie zu machen, er hatte nie die Zeit( er ist Ingeneur)...oder selbst für sicheine Therapie( denn das Zusammensein mit mir ist schwer), es tat sich nichts. Und am Anfang des JAhres hatte ich den Mut, auf eine Trennung auf Zeit zu bestehen, um Luft zu holen. Ich hoffte, ihn dann zu vermissen...das Gegenteil war der Fall, ich fühlte mich frei und konnte wieder atmen...und ich fühlte mich schuldig deshalb...ja und dann kam er....die GEschichte beschrieb ich ja schon oben...meine Mann ha bis heute noch die Position, dass die Trennung allein von mir ausgang und aus heiterem Himmel, das ist merkwürdig, denn ich empfinde das ganz anders....aber allmählich fange ich an zu verstehen, ihr Männer seht das vielleicht anders....

naja, eigentlich wollte ich ja auch nur zum Ausdruck bringen: es ist gut, dass man hier nicht alleine ist...das hilft!

LG

24.10.2011 09:00 • #2


A


Ich habe alles falsch gemacht und nun hab ich den Salat !

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sanin
Ich denke die Paartherapie wird deinem Mann helfen aber reicht für dich nicht. Du bist verantwortlich für dein eigenes Leben und musst auch die Entscheidung treffen etwas zu unternehmen. Ohne professionelle Hilfe geht es nicht, denn es ist schwer für dich zu Leben als für andere Menschen. Auch wenn es schwerer ist, so entbindet es dich nicht von deiner Eingenverantwortung.
Nicht nur du, du nimmst auch deine Kinder und deinen Mann mit.

Dein neuer Freund hat dir nicht aus deiner Misere geholfen, denn auch bei ihm hattest du deine Schübe. Und er hat es nicht leben können. Dein Mann kann es und will es. Du findest nicht viele Menschen die zu so etwas in der Lage sind.

Dinge die anderen Menschen schwer fallen, meisterst du mit Links (wie das Lernen) und doch schaffst du es nicht die Prüfungen abzulegen. Auch hier brauchst du Hilfe die Dinge zu Ende führen zu lernen.
Was tust du? Du frisst alles in dich rein, im wahrsten Sinne des Wortes, du wartest bis die Zeit vergeht. Ich kann das gut verstehen, nur bringt dich das leider keinen Millimeter weiter. Die Selbstzerstörung wirft dich nur immer weiter in die dunkle Wolke zurück.

Wenn du aus der Klinik kommst, brich nie wieder eine Therapie oder die Medikation selbst ab. Denn wenn du dich besser fühlst liegt es daran, der Abbruch wirft dich wieder zurück.

Leicht wird es für dich nie werden, aber es ist möglich es zu schaffen.
lg sanin

24.10.2011 10:24 • #3


dazzle
Hallo Gänseblümchen,

Zitat:
meine Mann ha bis heute noch die Position, dass die Trennung allein von mir ausgang und aus heiterem Himmel, das ist merkwürdig, denn ich empfinde das ganz anders....aber allmählich fange ich an zu verstehen, ihr Männer seht das vielleicht anders...


uns Männer muss man sagen woran wir sind. Wer während der Beziehung nicht redet ist selber Schuld. Irgendwelche Zeichen deuten ist nicht so unser Ding, da kann es dann schon mal vorkommen das man(n) überrascht reagiert.

Grüße, Dazzle

24.10.2011 13:47 • #4


G
Danke für Eure Antworten:-)
@dazzle:ich habe oft mit ihm geredet, ihm immer ehrlich gesagt, was ich empfinde, schon vor einem Jahr sagte ich ihm, dass wir das in Griff kriegen müssen, dass nicht mehr viel übrig ist, von dem was uns mal verbunden hat...

@sanin: im Grunde hast du schon recht. Aber in einem nicht: mein MAnn kann nicht damit leben, denn er hat sich soweit verbogen, dass er nur noch verbittert und gereizt ist. Er wirft mir sein Leben vor, vielleicht zurecht, keine Ahnung. Und das mit der Therapie, auch da geb ich dir Recht, ich habe sie nicht freiwillig abgebrochen. MEin Mann nahm das Auto mit und ich konnte meinen Alltag ni cht mit öffentlichen Verkehrsmitteln organisieren.
Und zu meinem neuen Freund...inzwischen denke ich, war ich nur eines von seinen vielen Luftschlössern, die er sich in seinem Leben baute...er hat seine eigenen Probleme und muss die erst verarbeiten. Bei uns lag es nicht an der Liebe, da bin ich mir sicher und unter anderen Umständen hätten wir glücklich werden können. Jetzt mit ein bisschen Abstand seh ich das klarer und meine Therapeutin verwies mich erst heute wieder, dass ich schon lang bevor er letztendlich Schluss gemacht hatte, cih schon sehr oft davon geredet hatte,das es besser gewesen wäre, wir hätten gewartet oder dass ich mich trennen sollte,w eil ich mich in die falsche Richtung mit ihm zusammen entwickel, das hatte ich total verdrängt zwischen dem ganzen Wiederhabenwollen und vermissen....von daher kann ich ihm fast schon dankbar sein, dass er den Schritt tat.....

24.10.2011 15:14 • #5




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