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Ich habe alles was möglich war getan!

PureIntuition
An alle Leidensgenossen!

Mir tut es unheimlich gut hier in diesem Forum zu lesen. Es ist wie ein kleines Pflaster auf meiner Wunde. Wie ich feststelle geht es vielen hier so bzw.so ähnlich.

Gestern saß ich 8h in der Bahn, um meine Klamotten von der Frau abzuholen, mit der ich glaubte alt werden zu können. Wir kennen uns seit 3 Jahren. Uns verband anfänglich eine wunderbare Freundschaft aus der letztes Jahr dann auch Liebe wurde. 350 km trennten uns. Anfänglich kein Problem.

Ich kam ihr entgegen u setzte mich jede freie Minute in die Bahn.
Irgendwann war alles anders. Sie wurde abweisend. Ihr Geständnis: Ich komm mit der Fernbeziehung nicht klar. Dieses Jahr machte ich dem ganzen ein Ende u zog im Mai zu ihr. Ich gab alles auf für sie. Nur meine alte Wohnung nicht. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass ich einen Rettungsanker brauchen werde. Weibliche Intuition!
Ab 1.September hatte ich sogar die Aussicht auf einen gutbezahlten Vollzeitjob in ihrer Gegend.

Alle meine Träume wären damit erfüllt gewesen. Bis...tja bis ich vor 2 Wochen ahnungslos in die alte Heimat fuhr, um noch ein paar Dinge zu regeln. Der Abschied war sehr frostig. Ständig hatten wir Streit wegen irgendwelcher Kleinigkeiten. So auch am Abend vor meiner Abreise.
Ständig trug ich dieses unheimliche Gefühl, diese Zweifel in mir. U ich fand meine Bestätigung.

Sie hatte während meiner Abwesenheit ihrer Ex (über die sie sich während unserer Freundschaft so oft bei mir ausgeweint hatte) wieder alle Türen u Tore geöffnet. Plante bereits seit Wochen hinter meinem Rücken ihren Urlaub mit ihr. Für mich brach eine Welt zusammen.
Momentan bin ich plan ziellos. Der Boden unter meinen Füßen ist erstmal weg. Freefall!

Den Job in ihrer Gegend habe ich nicht angenommen. Wie sollte ich das aushalten in ihrer Nähe zu sein... allein...ohne Freunde, ohne Familie, ohne ein eigenes Dach über dem Kopf?! Ich habe mich entschieden in meine alte Heimat zurückzugehen. Was mir bleibt ist die Erkenntnis aufmerksamer durch's Leben zu gehen u nicht nur Augen sondern auch den Verstand arbeiten zu lassen.

Sie ist eine hübsche Frau, aber ich bin nur einer Illussion erlegen. Wirklich glücklich war ich bei ihr nie. Ich war Geisel ihrer Launen u dennoch hab ich an uns geglaubt. Es tut weh, aber wir haben beide beschlossen es fair zu beenden. Sie bereut u kann mir nicht in die Augen schauen.

Egal was war. Menschen machen Fehler. Der Kontakt wird bleiben.

Ich fuhr erhobenen Hauptes gestern zu ihr. Brauch mir selbst nichts vorwerfen. Denn ich habe alles was möglich war getan...

27.08.2011 13:45 • #1


A
Zitat von PureIntuition:


Ich war Geisel ihrer Launen u dennoch hab ich an uns geglaubt.


Den Gedanken habe ich auch die ganze Zeit.
Es ist schön zu lesen, dass du so stark bleibst und halbwegs gut mit der Trennung umgehst. Zum Glück hast du deine alte Wohnung nicht aufgegeben, dann hast du eine Zuflucht, die hier vielen anderen in der ersten Zeit nach der Trennung fehlt und alles viel schlimmer macht.

Die Welt dreht sich auch genauso gut ohne die Exen weiter und geht nicht unter, leider braucht es seine Zeit um das zu erkennen.

27.08.2011 14:16 • #2


A


Ich habe alles was möglich war getan!

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PureIntuition
Es schmerzt ohne Frage. Sitze genauso in der Gefühlsachterbahn wie so viele hier. Man spürt all die Monate, dass es nicht paßt. Nur will man es nicht wahr haben.
Meinen bisherigen Erfahrungen habe ich es zu verdanken, das ich mir meine Wohnung für einen eventl.Rückzug bewahrt habe.
Aber ich weiss auch wie es sich anfühlt plötzlich ohne Zuflucht dazustehen mitten in der Nacht irgendwo in Deutschland. Damals hab ich mir geschworen...NIE WIEDER! So eine Erfahrung macht man nur einmal.

27.08.2011 14:36 • #3


A
Ein Baum hat Hoffnung, wenn er schon abgehauen ist, dass er sich wieder erneuert... so ist das wohl auch für die Verlassenen mit einer Beziehung... Ich habe vor kurzem eine Reportage über den Hungertod in Afrika gesehen und gedacht, dass unsere Probleme eigentlich so nichtig sind! Ich versuche mir das möglichst oft ins Gedächtnis zu rufen, um zu erkennen, dass es hätte schlimmer sein können.

27.08.2011 14:42 • x 1 #4


PureIntuition
Das ist wohl wahr! Mit dieser Denkweise bist du definitiv auf dem richtigen Weg. Ich denke da ähnlich. Ich habe eine Bekannte die an einem Hirntumor leidet u nicht mehr viel Zeit im Leben hat. Sie ist 39 u sowas voller Lebenslust. Das gibt mir Kraft sieht man doch wie klein die eigenen Probleme plötzlich sein können.

27.08.2011 14:49 • #5


A
Ich habe bei mir auch gemerkt, dass ich hier versuche Leuten Ratschläge zu geben, die eigentlich sinnvoll sind. Aber wenn ich mir dass dann durchlese, dann frage ich mich, warum ich diese Ratschläge selbst nicht befolge und immer wieder ins Fettnäpfchen trete... Das ist so schwer, dass auch auf sich selbst zu projizieren, obwohl das einem helfen würde, aber der Trennungsschmerz zwingt uns Fehler zu machen

27.08.2011 15:04 • #6


PureIntuition
Ich weiss was du meinst.*schmunzel*
Ich glaube das liegt daran, dass man beim Blick auf das eigene Leben wohl nicht objektiv genug ist. Es fehlt einfach der nötige Abstand u die Sicht aus der Ferne. In solch Situationen ist es gut Freunde zu haben die einen unbefangen ihre Meinung sagen. Obwohl was nützt es, wenn ich dazu neige nie auf ihre Ratschläge zu hören.

27.08.2011 15:15 • #7




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