Zitat von KleinerGeist: Angekommen bin ich....in der harten Realität.
Das kenne ich. Es gefällt einem hier nicht allzu gut, denn da sind die Erinnerungen an schönere Zeiten, da sind die Traurigkeit und die Tränen. Das ist auch ein Zeichen dafür, dass man vorher viel in Illusionen gelebt hat, sich vieles schön geredet hat und über vieles hinweg gesehen hat.
Immerhin gewinnst Du jetzt einen klareren Blick auf Euer Beziehungsmodell, das wohl eher zu dritt als zu zweit stattfand.
Es ist gar nichts dagegen zu sagen, wenn er sich um seine Mutter kümmert - im Gegenteil.
Aber bei ihr zu übernachten und heimlich einen Urlaub mit Mutti zu planen, ist des Guten dann doch zu viel. Denn da warst Du einfach draußen und wurdest zu einer Zuschauerin degradiert. Du wurdest kurzfristig informiert, aber nicht mit eingebunden.
Seltsam, dass seine Mutter das mitgemacht hat, denn Ihr mochtet Euch offensichtlich. Hat sie nicht gefragt, ob Du nicht auch mitkommen solltest? Hat er ihr gesagt, dass Du gar nicht willst? Damit hätte er gelogen. Oder hat sie ihn manipuliert und gesagt: Lass uns nur zu zweit fahren?
Irgend wer spielte da ein falsches Spiel, das gegen Dich gerichtet war.
Du bist 29, Dir stehen alle Türen offen. Und beim nächsten Mann achtest Du darauf, wie er zu seiner Mutter steht. Muttersöhnchen sind keine gute Wahl, denn sie sind irgendwann in ihrer Entwicklung stehen geblieben, haben den Absprung verpasst und entscheiden sich in Konflktsituationen für die Mutter.
Mein Mann wuchs in so einer Familienkonstellation auf. Der Vater, Heimatvertriebener aus Marienbad, schlug mit seiner Mutter bei der Wittwe seines besten Freundes aus Kriegszeiten auf und blieb.
Er brauchte eine Frau, sie einen Mann - passt schon. Seine Mutter und auch ihre Mutter lebten neben dem Ehepaar und den Kindern, die dann nach und nach eintrafen, in einer riesigen Altbauwohnung.
Schwiegertochter und Schwiegermutter verstanden sich nicht. Und der Sohn bezog nie klar Stellung zugunsten seiner Ehefrau, sondern lavierte sich so durch. Die Frau fühlte sich degradiert, denn gegen seine Mutter kam sie nicht an und er bekannte sich nie klar zu seiner Frau.
So ging man sich so weit es ging, aus dem Weg, aber durch die gemeinsame Wohnung waren Konflikte vorprogrammiert und Frust stellte sich ein. Das Ehepaar stritt oft und heftig und was die beiden zusammen hielt, waren das Geschäft, die Kinder und die Streitereien und gegenseitigen Nadelstiche.
Obendrein waren sich seine Mutter und ihre Mutter spinnefeind.
Kein Wunder, dass mein Mann nie eine Familie wollte, denn in seiner Welt bedeutet Familie Kampf und Krieg, Streit und Unversöhnlichkeit.
Keiner der beteiligten Personen konnte die Konflikte beilegen und das ging zu Lasten der Kinder.
Gut, dass Ihr keine Kinder habt. Er kannte Deine Wünsche nach Familiengründung und ließ Dich damit voll auflaufen. Und Du hast zugeschaut, das hingenommen und obendrein misstraute er Dir und traute Dir zu, absichtlich schwanger zu werden. Da läuft doch schon so viel verkehrt
Diese Trennung ist zu Deinem Besten, denn was willst Du mit einem Mann, dem seine Mutter wichtiger ist als Du und der Dir zutraut, Du könntest ihm ein Kind anhängen, um ihn gefügig zu machen? So was ist kein liebender Partner auf den Du bauen hättest können.
Da helfen die schönen Stunden zusammen auch nicht, wenn schon die Basis nicht stimmt.