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Ich habe mich getrennt, weil es nicht mehr ging

K
Liebe Gemeinde,

ich stöbere schon seit Tagen hier so ziemlich alle Foren, die halbwegs auf meine Situation passen und ihr habt immer ein offenes Ohr bzw. einen netten Rat parat.
Nun möchte ich meine Geschichte teilen:

Ich (29, fast 30) war mit meinem Freund (32) etwas über 3 Jahre zusammen. Wir hatten in dem letzten Jahr eine Fernbeziehung, weil ich beruflich versetzt wurde und da nicht viel zu entscheiden hatte. Die Fernzbeziehung lief eher mau, was an unserer fehlenden Motivation gelegen hat - vermutlich.

In unserer gemeinsamen Zeit haben wir sehr viel miteinander unternommen, schöne Momente erlebt, sind ein wenig greist und haben uns gut verstanden. Bis auf einen Punkt: Er wollte nie mit mir zusammenziehen.
Immer, wenn ich das Thema angeschnitten habe, war er ausweichend und könne sich nicht vorstellen, wie sein Leben in 5 Jahren sein soll. Gespräche über seine Vorstellungen vom Leben waren absolut nichtssagend und ich wusste nie danach, wie er sich nun sein Leben ausmalt.
Ich für meinen Teil bin mir sicher, dass ich irgendwann Mann mit Kind und Garten haben möchte.

Mir war also schon recht schnell (nach einem Jahr) klar, dass wir aneinander vorbeidriften und unsere Lebensvorstellungen gar nicht zusammenpassen. Ich weiß nicht wieso, aber so haben wir die nächsten 2 Jahre weitergemacht, haben uns deswegen immer wieder gezofft - bis die Tränen flossen - uns zusammengerauft und es ging weiter. Dazwischen haben wir immer das beste aus unserer Beziehung gemacht.

Nun kam vor einer Woche eine ziemlich blöde Situation auf und ich konnte es nicht mehr aufhalten: Ich fragte ihn, ob wir nicht in einem Jahr zusammenziehen wollen, wenn ich wieder zurückversetzt werde. Seine Antwort: Er wüsste nicht, wieso Menschen überhaupt zusammen wollen.
Ich wollte nur noch weg von ihm. Ich fuhr zurück in meine Arbeitsheimat und habe ein paar Tage später Schluss gemacht - am Telefon. Das ist nicht die feine Art, doch ich wusste, dass ich es nicht schaffe, ihm in die Augen zu sehen und das zu tun. Es war eine Art Selbstschutz.

Er hat es gut aufgefasst, ich würde sagen, er war einverstanden. Bei all unseren Streits wegen dem Zusammenziehen meinte er immer, er würde mich gehen lassen, um mich nicht weiter unglücklich zu machen.

Jetzt sitze ich da und bin unglücklich. Ich weine die ganze Zeit nur und bin einfach müde.
Ich weiß, dass meine Entscheidung richtig war und jede weitere Zeit mit ihm mein eigener emotionaler Selbstmord gewesen wäre. Ich rede mir auch immer ein, dass er mich nicht so sehr lieben würde, wenn ihn schon gemeinsames Wohnen mit mir solches Unbehagen bereitet. Ich versuche gerade aus allen Kräften mein Kopf über Wasser zu halten und ihn nicht anzurufen und anzuflehen, dass wir es wieder versuchen sollen.
Ich vermisse ihn als guten Freund, unsere gemeinsame Zeit. Komischerweise vermisse ich ihn nicht so sehr als Liebhaber. Trotzdem habe ich das Gefühl, nie wieder glücklich sein zu können.

Gibt es hier jemanden, dem es auch ähnlich ging und der nach so einer Beziehung glücklich geworden ist?

Viele Grüße

Kleiner Geist

16.03.2022 18:20 • x 1 #1


B
Natürlich gibt es hier naturgemäß viele Menschen, die auch vor einem Scherbenhaufen stehen. Es ist immer die Frage, wer sich meldet, wenn er gerade selbst betroffen ist.

Jede Trennung tut weh, denn die Beziehung war ja etwas wert. Jedoch zeichnete sich bei Euch ja schon seit langem eine gefühlte Lauheit ab und Ihr habt aneinander vorbei gelebt.

Dein Ziel: Familie und Kind(er)
Sein Ziel: Alleine leben anstatt zusammen zu ziehen, jedenfalls nicht mit Dir.

Du strebst nach Verbundenheit und Paarbeziehung, er schwächt diese eher und lenkt ab vom Problem: ich weiß nicht, warum Menschen überhaupt zusammen ziehen.
Er bezieht sich auf Verallgemeinerungen, bezieht aber keine klare Stellung zu Dir. Die Lösung: Trennung.

Bei völlig konträren Vorstellungen und Zielsetzungen, was eine gemeinsame Wohnung, womöglich eine Familiengründung betrifft, findet man keine gemeinsame Basis.

Du bist frustriert und enttäuscht, weil Deine Wünsche kein Gehör finden. Du hast den Druck auf ihn noch verstärkt, indem Du ihm gefühlt das Messer auf die Brust gesetzt hast mit der Frage, ob Du eine Aussicht hast, wenn Du wieder zurück kommst.
Er reagierte völlig ausweichend und sagte nicht direkt Nein, aber keinesfalls ein Jahr.

Über Dir brach alles zusammen, als Du erkannt hast, dass Du mit ihm auf verlorenem Posten stehst und hast Dich getrennt.
Das fällt niemandem leicht, sondern setzt auch eine Portion Eigenschutz voraus. Insofern hast Du genau das Richtige für Dich getan. Ihr hattet keine gemeinsamen Ziele, sondern ließt es weiter laufen. Er hatte nie die Absicht auf eine gemeinsame Wohnung und Du hast vermutlich auf das Prinzip Hoffnung gesetzt bzw. das Konfliktthema ausgeblendet. Das hat Dich nun eingeholt.

Das ist schwer, keine Frage, denn es bedeutet nun eine völlig neue Lebenssituation für Dich. Du wirst einiges an Zeit brauchen, bis das verarbeitet ist und Du weitgehend emotionslos auf die verlorene Beziehung schauen kannst, die keine Substanz hatte. Es eierte halt so dahin ...

Du wirst Dich jetzt mit den Trauerphasen konfrontiert sehen und da Dich jetzt alles überfordert, hast Du keine Energie mehr. Du hast Deine Energie in die Trennung gesteckt, denn das muss auch erst Mal geschafft werden.

Trotz der schwierigen und traurigen Zeit, die Du jetzt siehst, hast Du Dir damit auch eine neue Chance eröffnet. Für die ist jetzt zu früh, denn jetzt ist trauern angesagt, aber letzt Endes doch. Wenn Du frei bist und Dich von ihm gelöst hast, kannst Du auch wieder offen sein und hoffentlich Jemanden finden, der ähnliche Zukunftsvorstellungen wie Du hast.

Du bist 29 - eine gute Zeit, um dem Leben nochmals einen Schubs zu geben. In einem Jahr sieht Deine Welt schon anders aus.

16.03.2022 18:54 • x 9 #2


A


Ich habe mich getrennt, weil es nicht mehr ging

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Catalina
Hey,
fühl dich erstmal lieb gedrückt. Liebeskummer ist furchtbar. Aber weißt du was? Er geht vorbei und in ein paar Wochen oder Monaten wird es dir schon wieder viel besser gehen, da bin ich sicher.
Zitat von KleinerGeist:
Ich versuche gerade aus allen Kräften mein Kopf über Wasser zu halten und ihn nicht anzurufen und anzuflehen, dass wir es wieder versuchen sollen.

Das würde doch nichts bringen und das weißt du auch. Es würde nichts daran ändern, dass er nicht mit dir zusammenleben möchte und du deswegen unglücklich bist und dich ungeliebt und zurückgewiesen fühlst. Eure Zukunftsvorstellungen passen einfach nicht und einer von euch beiden müsste sich dauerhaft verbiegen, um es passend zu machen. Ich glaube nicht, dass du damit glücklich werden würdest.

Halte einfach ein bisschen durch, du schaffst das! Und irgendwann wirst du einen tollen Mann kennenlernen, der gerne und völlig freiwillig mit dir zusammenwohnen möchte.

16.03.2022 23:21 • x 1 #3


W
Es ist ganz normal in so einer Situation den Schlussstrich zu bereuen, schließlich hat er Dir ja etwas bedeutet.

Du wirkst allerdings so als hättest Du Dich vorher bewusst mit der Entscheidung auseinander gesetzt und hast,meiner Meinung nach,die richtige getroffen.

Wenn Du keine Zukunft gesehen hast,bringt es nichts auf eine Veränderung zu hoffen und Jahre zu verschenken in denen Du Dir das eigene Glück hättest aufbauen können.

Eine Trennung ist immer ein Sprung ins ungewisse. Die Gewohnheiten ändern sich mit einem Schlag und das macht Angst. Da tendiert man dann vielleicht dazu doch zurück zu rudern.

Nimm Dir die Zeit die Du brauchst um die Beziehung zu verarbeiten und um sie zu Trauern. Du schaffst das!

17.03.2022 07:03 • x 2 #4


K
Vielen Dank euch allen!
Es tut auf jeden Fall gut, sich hier den Frust von der Seele zu schreiben.
Ich bin weiterhin stark und heute ist es schon ein klein wenig besser.

Ich wollte nicht noch mehr Monate lang hoffen, ihn überreden oder gar zwingen. Das wäre nicht meine Art. Er hatte auch ständig Misstrauen mir gegenüber was eine mögliche Schwangerschaft angeht. Er dachte wohl, dass ich ihn über den Tisch ziehen würde und ihm ein Kind anhänge, wenn ich meinen Willen nicht bekomme. Auch wenn ich mit ihm darüber gesprochen habe, war seine Angst nie wirklich weg.

Im nachhinein gab es sehr viele Dinge, vor denen ich bewusst die Augen verschlossen habe, obwohl sie nicht passten. Ich wollte nur glücklich sein.

17.03.2022 09:59 • x 3 #5


N
Du hast dich richtig entschieden ihn zu verlassen.

Was würde es dir bringen, wenn du wieder mit ihm zusammenkommst?

Ihr würdet wieder vor dem gleichen Problem stehen, wieder streiten, wieder Leiden, ist es dir das Wert?

Du bist noch jung und irgendwie habe ich das Gefühl, das du dich einwenig unter Druck setzt, mit dem Thema, Mann, Kind, Haus, Garten.

Ich weiß das es schwierig ist, so mal die Biologische Uhr tickt.

Aber wenn du diese Problematik die du mit dem Thema hast nicht bearbeitet, sprich dich nicht fertig zumachen, sollte das alles nicht kommen, wirst du diese Sache, diese Thema mit in eine neue Beziehung tragen und wirst auch diesen Partner unbewusst unter Druck setzen, verstehst du?

Finde dich damit ab, das das Leben auch total anders laufen kann, ohne daß was du für dich entschieden hast, Mann, Kind usw.

Dann wirst du innerlich auch ruhiger.

17.03.2022 10:04 • x 1 #6


K
Zitat von Nur-ein-Mensch:
Du hast dich richtig entschieden ihn zu verlassen. Was würde es dir bringen, wenn du wieder mit ihm zusammenkommst? Ihr würdet wieder vor dem gleichen Problem stehen, wieder streiten, wieder Leiden, ist es dir das Wert? Du bist noch jung und irgendwie habe ich das Gefühl, das du dich einwenig unter Druck setzt, mit ...

Da gebe ich dir absolut recht, ich habe oder setze mich stark unter Druck.

Ich sehe meine Freunde, die mittlerweile alle angekommen sind, die biologische Uhr fängt an zu ticken und ich habe mir mein Leben selbst so nie vorgestellt bzw. wollte es so nicht haben.

Jetzt ist mein großes Ziel die Arbeit an mir selbst. Ich weiß was ich will, jetzt muss ich nur noch loslassen und meinen inneren Frieden finden. Ich möchte natürlich nicht meinen nächsten Partner unter Druck setzen, das habe ich - so meine Befürchtung - bisher immer getan.

Puhh was für eine riesige Aufgabe ...

17.03.2022 10:12 • x 1 #7


N
Zitat von KleinerGeist:
Da gebe ich dir absolut recht, ich habe oder setze mich stark unter Druck. Ich sehe meine Freunde, die mittlerweile alle angekommen sind, die ...

Du bist sehr reflektiert, so wie du das schreibst.

Ja, Loslassen ist wichtig aber ich denke du bist auf einem guten Weg.

Während du dein Leben planst, lacht sich der liebe Gott kaputt

Du bekommst das alles hin.

17.03.2022 10:17 • x 1 #8


DieSeherin
hallo du, ich finde es sehr konsequent von dir, dass du dich getrennt hast - das schaffen nicht viele und verharren in einer beziehung, die nicht von gleichen zukunftsvorstellung getragen wird. und stell dir vor, das wäre noch ewig so weiter gegangen...

beim lesen deines eingangsbeitrages habe ich die ganze zeit gedacht, dass das mehr nach einer netten freundschaft+ klingt, als denn nach einer beziehung... er jedenfalls scheint die unverbindlichkeit sehr wichtig gefunden zu haben.

ich weiß, dass liebeskummer ganz grässlich schmerzhaft ist, aber ich weiß auch, dass er jeden tag ein kleinwenig besser wird und dass man eines tages aufwacht und nicht mehr als erstes an ihn denkt... sondern wieder lächen kann

da draußen laufen so viele ganz wundervolle junge männer rum, die die gleichen träume von haus, garten, kind und hund haben... und du wirst einen von denen irgendwann sehr glücklich machen!

17.03.2022 10:24 • x 5 #9


Nohopeoflove
Gib dir einfach etwas Zeit. Du musst lernen Rituale die du hast und die dich an ihn erinnern zu durchbrechen. Das schwerste ist, dass man Gespräche und alles vermisst. Überleg dir was dich an ihm gestört hat außer der Sache mit der Zukunft.
Hat er sich bei dir gemeldet nach der Trennung?
Was fehlt dir im Moment am meisten?

17.03.2022 10:31 • x 1 #10


Ayaka
Zitat von KleinerGeist:
Ich möchte natürlich nicht meinen nächsten Partner unter Druck setzen, das habe ich - so meine Befürchtung - bisher immer getan.

würd ich jetzt so pauschal mal gar nicht sagen - er wollte halt so gar nicht das was du dir wünscht - klar entsteht da Spannung wenn du deine Wünsche äußerst - nachfragt was jetzt in 1, 2, 3 Jahren ist. Meiner Meinung nach hast du da nichts Falsches gemacht, was sollt du denn machen, warten und Schweigen bis er es sich vielleicht anders überlegt. Vergiss nicht, 3 Jahre lief es, das ist schon eine lange Zeit und hättest du jetzt voll Druck auf ihn gemacht denke ich nicht, dass es überhaupt so lang gelaufen wär.

Sie es doch so, dadurch, dass du deine Wünsche geäußert hast ging das Ganze zwar auf Bruch, aber im Endeffekt war das auch eine Sollbruchstelle. Mit derart unterschiedlichen Vorstellungen wird das eben nichts.

Steh zu deinen Wünschen für die Zukunft, daran ist nichts Verwerfliches, er war nur der Falsche.

17.03.2022 10:32 • x 2 #11


K
Zitat von DieSeherin:
hallo du, ich finde es sehr konsequent von dir, dass du dich getrennt hast - das schaffen nicht viele und verharren in einer beziehung, die nicht von gleichen zukunftsvorstellung getragen wird. und stell dir vor, das wäre noch ewig so weiter gegangen... beim lesen deines eingangsbeitrages habe ich die ganze zeit ...

Danke für die liebe Nachricht!

Ich habe seit Tagen in mich hineingehört und versucht herauszufinden, was genau mich traurig macht bzw. was mir denn jetzt an der Beziehung fehlt.

Und jetzt wo ich deinen Beitrag lese, bestätigt es meine Vermutung: Mir fehlt seine Freundschaft, unsere Unternehmungen usw.
Als Liebhaber oder Mensch fehlt er mir weniger. Wir hatten im letzten Jahr vielleicht 2 Mal S** miteinander - von beiden Seiten aus weniger gewollt. Er hat mich in so vielen Dingen genervt und das waren keine Kleinigkeiten.

Ich habe immer aufgepasst, dass ich ja nicht zu viel Druck auf ihn aufbaue und von zusamenziehen und schon gar nicht von Hochzeit rede. Wenn wir gemeinsam im Möbelhaus waren und er für SEINE Wohnung etwas gesucht hat, habe ich mich nur erbärmlich gefühlt, weil ich immer wusste, dass er sich nie richtig für mich entscheiden würde.

17.03.2022 10:38 • #12


K
Zitat von Nohopeoflove:
Gib dir einfach etwas Zeit. Du musst lernen Rituale die du hast und die dich an ihn erinnern zu durchbrechen. Das schwerste ist, dass man Gespräche und alles vermisst. Überleg dir was dich an ihm gestört hat außer der Sache mit der Zukunft. Hat er sich bei dir gemeldet nach der Trennung? Was fehlt dir im Moment am ...

Er hat sich nur auf meine Nachricht gemeldet. Ich habe ihm vor Tagen eine Nachricht verfasst, in der ich mir die gemeinsame Zeit bedankt habe, für seine Unterstützung und seine Liebe. Er bedankte sich zurück. Für mich ist unsere Funkstille ein deutliches Signal, dass er unsere Trennung akzeptiert. In der Nachricht hat er gemeint, dass wir eines Tages telefonieren oder uns treffen können, so als wären wir bisher nur gute Freunde gewesen.

Am meisten gestört hat mich seine Fixierung auf seine Mutter. Er wurde von ihr alleine großgezogen und ist sogesehen der Ersatzehemann. Er übernachtet bei ihr, obwohl die eigene Wohnung 20km entfernt ist. Er fuhr auch zu ihr auf Kur ins nächste Bundesland, weil sie ein anderes Wasser haben wollte (das Wasser dort hat ihr nicht geschmeckt) und kein Auto hatte.
Letztes Jahr waren sie beide im Urlaub - das Schlimmste daran war, dass er mir ein paar Tage vor seinem Abflug davon erzählt hat. Ich hatte nicht mal die Chance mitzukommen.

Lauter Dinge, die mich innerlich auf die Palme gebracht haben. So wie ich das jetzt schreibe, kann ich echt froh sein, dieses Glück nicht mehr zu haben.

17.03.2022 10:45 • x 2 #13


DieSeherin
Zitat von KleinerGeist:
In der Nachricht hat er gemeint, dass wir eines Tages telefonieren oder uns treffen können, so als wären wir bisher nur gute Freunde gewesen.


nun, ja... kann man eventuell nach langer zeit, aber freunde (wirkliche freunde) hast du doch hoffentlich ein paar, oder? und wenn nicht, wird es höchste zeit, dass du raus gehst, lebst, neue leute kennen lernst...

17.03.2022 11:07 • x 1 #14


B
Zitat von KleinerGeist:
Am meisten gestört hat mich seine Fixierung auf seine Mutter. Er wurde von ihr alleine großgezogen und ist sogesehen der Ersatzehemann. Er übernachtet bei ihr, obwohl die eigene Wohnung 20km entfernt ist. Er fuhr auch zu ihr auf Kur ins nächste Bundesland, weil sie ein anderes Wasser haben wollte (das Wasser dort hat ihr nicht geschmeckt) und kein Auto hatte.
Letztes Jahr waren sie beide im Urlaub - das Schlimmste daran war, dass er mir ein paar Tage vor seinem Abflug davon erzählt hat. Ich hatte nicht mal die Chance mitzukommen.

In Eurer Beziehung hat einiges nicht gepasst. Starke Mutterfixierung - er hat die Ablösung von seiner Mutter nie bewältigt, weil sie es perfekt schaffte, ihn in seiner Rolle als Sohn und gleichzeitig Ersatzehemann zu halten. Sie hat ihm damit viel aufgebürdet. So was geht aber auch zu Lasten einer Paarbeziehung, denn im Zweifelsfall ist immer Mutti die wichtigere Person. Das überschattet eine Beziehung ständig und beeinträchtigt sie auch.

Er übernachtet bei ihr - geht gar nicht. Er tut das nicht nur ihr zuliebe, sondern auch er profitiert davon, weil er Geborgenheit und bedingungslose Akzeptanz spürt. Er ist auf dem Stand eines Kindes stehen geblieben und hat doch nie ein eigenes Leben angefangen. Denn da war ja immer Mutti!

Sein Verhalten Dir gegenüber war unfair. Er plant Urlaub mit Mutti und sagt Dir kurz vor knapp Bescheid. Ja, warum wohl? Erstens ging er Vorwürfen und traurigen Augen von Dir damit aus dem Weg oder er rückte es sich so zurecht, dass Dich das ja eigentlich nichts angeht. Du bist ja nur die Partnerin, Mutti aber die Nummer eins. Und zweitens wollte er Dich draußen halten. Du solltest nicht auf die Idee kommen können, Dich anzuhängen.

Warum hast Du das so lange mitgemacht? Gegen Mutti bist Du chancenlos!

17.03.2022 11:45 • x 4 #15


A


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