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Ich kann mit der Affäre meiner Frau nicht abschließen

G
Gunter, darf ich fragen, wie genau Du den Druck raus genommen hast und was genau die Signale waren, die Du von Deiner Frau erwartet hast?

04.08.2015 16:34 • #61


H
Zitat von MK177orange:
Ich habe gestern Nacht schon mal angesetzt Dir etwas zu schreiben, es dann aber verworfen.
Mir geht es so ähnlich wie Jay.
Es klingt nicht gut was Du schreibst, vielleicht liegt es auch nur an Deinem Schreibstil.
Aber irgendetwas gefällt mir da ganz und gar nicht.
Ich glaube Du hast nie ernsthaft erwogen sie zu verlassen, weil Du sie geradezu abhängig liebst.
Kann ich zwar verstehen, ist aber nicht gut. Die Gefühle zwischen euch scheinen mir ungleich verteilt.
Du bist einfach zu selbstverständlich für sie.
Die Grundlage von ihrer Seite ist da, denn sonst hätte sie wahrscheinlich das mit dem Haus nicht gemacht.
Aber trotzdem würde ich das nicht zu hoch hängen, weil manchmal auch der Druck von außen da ist.
Versteh mich nicht falsch, aber ich glaube sie hat sich rational für Dich entschieden. Sie sollte es auch gefühlsmäßig tun und da scheint noch etwas zu fehlen.
Das wird aber nicht klappen, wenn Du weiter so um sie herumschwänzelst und gleichzeitig immer wieder in diese Fassungslosigkeit abgleitest.

Ich schwänzel nicht rum - keine Sorge! Bin inzwischen in der Lage, meine Meinung zu sagen - war anfangs nicht so, hatte Angst, schlechter zu sein als er, wollte beweisen, dass ich die bessere Entscheidung bin, habe mich verbogen. Das ist vorbei. Und sie liebt mich auch wieder so, wie ich bin.
Unser Verhältnis, auch von ihrer Seite, ist viel liebevoller. Mein Problem ist eben noch, dass ich am zufriedensten bin, wenn wir viel Zeit miteinander haben, ich brauch das noch - ja es ist wohl klammern. Sie sagt auf diese Bedenken hin, sie sieht das nicht so. Ich weiss, zu einer stabilen Beziehung gehört auch loslassen, dem anderen seine eigene Zeit geben - noch schaffe ich das nicht ganz, aber es wird besser. Ist leider auch durch unterschiedliche Arbeitszeiten so vorgegeben.

05.08.2015 00:42 • #62


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Ich kann mit der Affäre meiner Frau nicht abschließen

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Zitat von Gunter H:
Also ein kleiner Erfahrungsbereicht von mir ...ähnliche Lage...betrogen worden ...länger her nun bin ich seit 9 Monaten dabei das mit meiner Frau aufzuarbeiten.
Erster Akt, Fassungslosigkeit und Trauer, dabei jedoch gleichzeitig das Gefühl, dass ich mich vor meiner Frau beweisen muss, in jeglicher Hinsicht!
Zweiter Akt, fallen in ein tiefes Loch, eigentlich weiß man nicht mehr weiter, hat nicht die Kraft einen Schlussstrich zu ziehen, nicht die Kraft zu vergeben und aufzuarbeiten...
Dritter Akt, es macht Klick im Kopf, man stellt fest das man nur ein Leben hat, reflektiert, nimmt sich selbst wahr, formuliert langsam seine Wünsche und Bedürfnisse!
Vierter Akt, man ist sich seinen Wertes Bewußt, läßt das den Partner klar spüren, macht das was einem gut tut, ordnet Freunde und Bekannte, setzt sich aktiv mit der Vergangenheit auseinander!
Fünfter Akt: Man schließt Frieden mit sich und der Vergangenheit, sieht die eigenen Fehler, lernt und hoft es in Zukunft besser zu machen, bevor es zu spät ist! Die Beziehung hat eine Chance, aber nur wenn beide in der Lage sind die Vergangenheit zu reflektieren, die Fehler beim Namen nenn, schonungslos aufarbeitet und bereit ist in Zukunft wie wild zu kommunizieren!
Sechster Akt: Vergeben und Neustart, ich machen einen klaren Cut...Vergangenheit hinter mir lassen, die Zukunft ist der Weg...nicht alles in der Vergangenheit war schlecht...aber es hätte sehr viel besser sein können, darauf gilt es aufzubauen...aber es gibt kein Zurück mehr in alte Verhaltensweisen und den alten Alltag!
Zweite Alternative, ich vergebe und trenne mich, weil ich mir eine bessere Zukunft nur mit einer ggf. neuen Partnerin vorstelle kann und die vorhandene Liebe nicht mehr ausreichend ist die Beziehung auf einer gesunden Basis weiterzuführen!

Was ich gelernt habe ist, dass ich anfangs einen sehr großen Druck auf meine Frau ausgeübt habe, ich habe klar formuliert was ich mir die Zukunft vorstelle, welche Bedürfnisse ich habe, wo meine Rote Linie ist...das war sehr fordernd und ein Stück meinem verletzten Ego geschuldet!
Nun ich habe den Druck dann rausgenommen und meine Frau angeboten ihrem Tempo zu folgen unter der vorraussetung das Sie mir klar signalisiert, dass Sie in der Lage und Willens aufzuarbeiten und eine neu Zukunft gestalten zu wollen! Hierbei war mir wichtig, wirklich alle alten Zöpfe abzuschneiden und ganz neue Wege mit ihr gemeinsam gehen zu können, zu wollen!

Status Quo: Wir arbeiten weiterhin an unserer Beziehung...die ersten Schritte sind getan, es fällt mir zusehend leichter wirklich das Gefühl des Vergebens zu verinnerlichen...ich weiß genau ich liebe meine Frau und bin gerne mit ihr zusammen, aber für auch sehr wichtig...ich könnte mein Leben auch ohne Sie leben!


So ist es und nur so funktioniert es - bin auf dem gleichen Weg.
Die negativen Ausschläge des Gefühlspendels werden weniger - irgendwann in naher Zukunft bleibt es auf der positiven Seite hängen, denn eigentlich ist man seinem Partner viel näher, als die Affäre, verbringt viel mehr Zeit miteinander, erlebt schöne Dinge zusammen, die die nie hatten. Nur dieses Prickeln können wir nicht bieten, leider. Aber wenn der Fremdgeher erkennt, dass das nicht das Wichtigste ist und sich wieder voll auf uns einlässt, gibt es eine gute Chance für die Beziehung.
Wenn beide die Schwächen des anderen akzeptieren und damit leben können - warum dann nicht?
Keiner ist vollkommen, die Macken eines neuen Partners kennen wir auch nicht, wissen nicht, ob wir damit glücklicher währen!

05.08.2015 00:57 • #63


G
@Gast37

Gerne beantworte ich deine Fragen...also wie habe ich den Druck herausgenommen?
Nun, oftmals war es so, dass ich meiner Frau in doch sehr klaren Worten dargelegt habe, wie ich mir die Zukunft der Beziehung vorstelle. Dabei habe ich gerne in die Vergangenheit zurückgeschaut und mir bewußt gemacht wie sehr ich darunter gelitten habe! Grund für das Leiden war u.a. das meine Frau nach dem Betrug nicht mehr Aufrichtig mit mir umgehen konnte!
Sie fühlte sich elend schuldig und konnte sich deshalb mir auch nicht mehr freien Herzens hingeben!
Das Problem daran, eigentlich war ich primär nicht der Grund das sie so fühlte, jedoch habe ich Sie in den Situationen (z.B. S6) immer wieder unterbewußt an diesen Betrug, diese Schuld erinnert, so das sie sich dann sehr mieß vorkam! Ich habe erkannt das Sie über Jahre hin unter großem Seelischen Druck leidet, sich minderwertig vorkommt!
Nun wie jetzt nach dem Geständniss aus diesem Teufelskreislauf herauskommen, ich habe erkannt, dass es wenig zielführend ist, dass ich meine Frau weiter unter Druck setze, ihr diesen Betrug weiterhin vorhalte, ich sage wie sich nun zu verhalten habe um mich wieder zu gewinnen!
Ja, ich stehe zu meinen Bedürfnissen und Wünschen, ja und ich werte diesen Betrug und die Jahre danach, bis zum Geständniss, als das was es ist..darum geht es nicht!
Mir geht es darum, wirklich erntshaft den Versuch zu starten die Beziehung zu retten, eine Zukunft gmeinsam mit meiner Frau zu gestalten! Ja ich will es wagen...ob es funktionieren wird, keine Ahnung, aber meine Ehe, die Liebe ist mir dieser Versuch wert!

Darum habe ich meiner Frau gesagt, das sie nun das Tempo der Veränderung bestimmen kann, Sie ihr Selbstwertgefühl wieder gewinnen kann und dann auf Augenhöhe aus ihrer Stärke heraus Veränderungen vornimmt, die es ermöglichen einen Schnitt zu machen und neu zu starten!

Wie kann mir meine Frau das signalisieren, nun ich denke einzig dadurch, dass wir so viel als möglich miteinander kommunizieren und Sie mir ihre persönlicchen Entwicklung mitteilt, ich sie ggf. dabei unterstützen kann..um dann gemeinsam einen Schrit nach vorne zu gehen..Schritt für Schritt!
Ja, ich will ihr meine Liebe geben, zeigen...ja und das fast bedingungslos, obwohl sie mir sehr verletzt hat, aber einzig Liebe und Verständniss zeigen den Weg auf, das habe ich jetzt verstanden!

05.08.2015 09:26 • #64


G
Danke für Deine Mühe, Gunter. Ist ein sehr interessanter Ansatz. Gibt mir gerade doch den einen oder anderen Gedankenanstoß.

Vielen Dank.

05.08.2015 10:25 • #65


G
@Gast 37

..gerne, bitte!

Interessant, erzähle mal!?!?

06.08.2015 08:39 • #66


H
Alles läuft gut, eigentlich.
Heute ist meine Frau verspätet von der Arbeit gekommen. Ich war überfordert mit der Situation, habe mich schon Koffer packen sehen. Meine Schwimu im selben Haus war auch total nervös - hoffentlich ist nichts passiert! Ich hatte andere Gedanken. Es hat sich dann alles aufgeklärt, sie hat auf Arbeit nicht immer Handyempfang. Es ist aber erschreckend, dass man nach über 1,5 Jahren immer noch zweifelt, obwohl der andere einem eigentlich keinen Grund gibt. Der innere Warnmechanismus, der damals gefehlt hat, schlägt mit unheimlicher Wucht zu. Trotz sehr guter Beziehung zwischen uns, kann man das nicht einfach abstellen - obwohl gerade das sehr wichtig für die Beziehung wäre.
Wir haben das geklärt, aber so eine Situation fühlt sich an wie ein Schritt zurück. Warum kann man nicht einfach wieder vertrauen? Alles wäre viel leichter und besser!

21.08.2015 21:02 • #67


H
Hätte mir gewünscht, dass der thread noch weiter geht.
Ist das wirklich nicht interessant? Es geht doch nicht nur mir so!?

Freue mich auf Beiträge, Diskussionen.

31.08.2015 23:30 • #68


H
Hallo, ich nochmal!

Heute kann ich sagen, dass ich mir der Liebe meiner frau ziemlich sicher sein kann!
Die verrückte Zeit ist vorbei (leider - war auch sehr schön!).
Aber ich sehe unsere Beziehung als gefestigt, jeder respektiert die Bedürfnisse und Schwächen des anderen vielmehr als früher.
Es ist ein tolles Gefühl, wieder zuhause zu sein, sich wohl zu fühlen! Wir hatten ein kurzes Gespräch über Liebe und Vertrauen mit der Aussage von ihr, dass ihr sowas nie wieder passiert. Ich glaube ihr das - meiner großen Liebe! Sie wird sicher aus ihren Fehlern gelernt haben! Woran soll ich mich auch sonst klammern? Für mich fühlt sich alles besser, liebevoller an, als früher. Ich hoffe und glaube, dass sie mich nie wieder so hintergehen wird, dann wäre Schluss - nochmal geht nicht!
Habt den Mut, mit dem alten Partner neu anzufangen! Ich denke es lohnt sich, trotz aller Schmerzen - die werden weniger!
Ich hoffe, dass ich nicht enttäuscht werde, meine (unsere) Entscheidung die richtige war!

Liebe Grüße und viel Mut denen, die die gleiche Situation erleben mussten!

25.09.2015 08:40 • #69


Tundil
Hallo Helgehe,

freut mich das zu hören!
Ich wünsche Euch alles Gute für eine gemeinsame Zukunft!

Tief in mir drin hoffe ich, auch diesen Weg mit meiner Frau gehen zu können.

Konntest Du denn nun mit der Affäre Deiner Frau abschließen?
Wie schmerzt es Dich wenn Du daran zurückdenkst?
Wie ist das mit dem Vertrauen, wenn Du nicht weiß wo sie ist oder was sie macht?

Meine Fragen sollen Dich nicht beunruhigen, sondern sollen mir zur Orientierung dienen, da ich im Moment nicht weiß, ob ich diese Fragen einmal positiv beantworten kann.

Gruß, Tundil

25.09.2015 11:00 • #70


Wurstmopped
Ich habe für heute verstanden, das ich erst abschließen kann, wenn ich der Überzeugung bin das meine Frau die Affäre abgeschlossen und verarbeitet hat!
Ich möchte nicht ihr 3ter oder 4ter Gedanke sein....

25.09.2015 11:57 • #71


Bond66
Zitat von Wurstmopped:
Ich habe für heute verstanden, das ich erst abschließen kann, wenn ich der Überzeugung bin das meine Frau die Affäre abgeschlossen und verarbeitet hat!
Ich möchte nicht ihr 3ter oder 4ter Gedanke sein....

Wie stellst Du Dir das praktisch vor ? Wie soll das gehen ?
Offensichtlich sagt sie Dir ja, dass es keine Rolle spielt und Du der erste Gedanke bist, aber Du nimmst es nicht an .
Das soll jetzt keine Kritik oder so sein . Ich verstehe Dich schon, nur was konkret erwartest Du ?

25.09.2015 12:23 • #72


G
Hallo,
Ich habe mich nicht durch den ganzen thread gekaempft,zu unuebersichtlich dr anfang. Ich wuerde gerne wissen: nach wie langer zeit konntest du jetzt damit abschliessen? Ein jahr ging die affaere,dann hast du es im sommer 2014 herausgefunden,und jetzt,ein jahr danach,ist wieder ok?oder wie war das? Bin in einer sehr aehnlichen lage...

25.09.2015 12:26 • #73


Wurstmopped
@Bond

Es ist sehr komplex...ich bin davon überzeugt, das meine Frau viele Dinge in den Jahren verdrängt hat, sich andere Sachverhalte zurecht gebogen und sich dabei selbst verbogen hat!
Mit einer Lüge zu leben ist eben nicht so einfach und meine Frau ist halt ein Mesnch der sich das sehr zu Herzen genommen hat, aber damit leben mußte...und es ist nicht einfach!
Über Jahre eine solches Gemeimniss behüten zu müssen und mit ekienm darüber reden zu können...das nagt und wie schon gesagt man biegt sich alles so hin damit es eben weiter gehen kann, muß!
Daher, ist es schon sehr wichtig das Sie erst einmal in der Realität ankommt, Dinge ausspricht und sich über die Affäre im klaren ist, darüber spricht...es annimt und nicht verdrängt!
Nicht mehr lügen zu müssen, sich selbst nicht mehr belügen zu müssen...das muss man wohl auch erst einmal lernen!

25.09.2015 15:08 • #74


Bond66
Zitat von Wurstmopped:
@Bond


Daher, ist es schon sehr wichtig das Sie erst einmal in der Realität ankommt, Dinge ausspricht und sich über die Affäre im klaren ist, darüber spricht...es annimt und nicht verdrängt!
Nicht mehr lügen zu müssen, sich selbst nicht mehr belügen zu müssen...das muss man wohl auch erst einmal lernen!

Das ist alles völlig richtig und in gewisser Weise Grundvoraussetzung für eine Beziehung mit Nähe.
Keine Frage, da wo Lügen und schlechte Gewissen im Raum sind, wird es keine wirkliche Nähe geben.

Nur nochmal, was erwartest Du ? Mir kommt das so vor , als ob Du nochmal eine Entscheidung ihrerseits benötigst, für Dein Selbstwertgefühl. Verstehe ich zu gut, um das zu kritisieren.
Aber, diese Entscheidung kann und wird es nicht geben, weil der andere lange weg ist.
Also kann sie ja nur entscheiden zwischen Dich verlassen und gehen oder eben bleiben.
Das hat sie ja irgendwie jeden Abend gemacht, wenn sie trotz des schlechten Gewissens nach Hause gekommen ist.
Deshalb nochmal die Frage, was erwartest Du ?

25.09.2015 16:00 • #75


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