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Ich liebe meine Frau nicht mehr

F
Sehr gut, das wünscht man sich von dem Partner dem man ja vertraut. Hut ab !

22.02.2013 14:38 • #16


A
Zitat von Jensen:
Ich denke ich muss jetzt einfach die Gespräche mit meiner Frau fortsetzten und ein wenig Geduld haben. Morgen wollen wir jedenfalls einen Abend außerhalb der alltäglichen Routine verbringen.

Das ist dann die nächste Gelegenheit, auszudrücken, dass es mir ernst ist und wir was ändern müssen, weil ich so nicht weiter leben werde.
Ich sehe aber jetzt auch wieder eine Chance für unsere Beziehung.
hallo jensen

ein versuch ist es immer wert - wenn es daneben geht - hast du es zumindest versucht.

wie war eure erste zeit ?
welche gefühle haben dich begleitet in dieser zeit ?
wie hast du da deine frau gesehen, was in dir gefühlt ?
was magst du an deiner frau ?
welche eigenschaften an ihr gefallen dir ?

versuche das ganz nahe an dich heranzuholen, lasse dich in diese gefühle hineinfalllen, sauge sie tief in dich hinein, verankere sie in dir und mache sie dir immer wieder bewusst.
das kann helfen die verloren gegangene energie wieder zu verstärken.

wer längere zeit gefrustet ist, hat frust in sich manifestiert,
wenn du versuchst die positiven energien, die ja auch da sind,
wieder mehr wirkungskraft zu geben, kann es dir leichter fallen freier auf deine frau zuzugehen.
auch sie wird dann anders reagieren können weil du etwas anderes ausstrahlst.

was willst du, was deine frau tun sollte ?
was sollte sie verändern, damit du sie wieder lieben kannst ?

22.02.2013 14:52 • x 1 #17


A


Ich liebe meine Frau nicht mehr

x 3


Karma_Sucks
Zitat von Jensen:
Hallo Forum,


Im Forum habe ich (gerade von Frauen) den Wunsch gelesen, dass man das unbedingt ansprechen sollte.

..

Ich beschäftige mich aber erst aktiv mit meinen Gefühlen zu meiner Frau, seit ich bemerkt habe, dass gerade eine neue Liebe zu einer anderen Frau entsteht. Mein Kopf rät mir, das zu ignorieren und einfach weiter zu machen, wie bisher. .



mein Rat...
rein subjektiv vielleicht, aber dennoch, da ich so ähnliches miterleben musste..

ja, sage Deiner Frau, dass Du sie nicht mehr liebst...
aber bevor Du Dich komplett in die andere verliebst..
schalte die Neue erst einmal aus, für 1-2 Monate nach der Trennung, pflege kein Kontakt zu ihr, sondern mach erst einmal sauberen Cut mit Deiner Frau.... ziehe aus.... lebe alleine, und dann, nach 1-2 Monate, nehme wieder Kontakt zu der anderen Frau auf...

vorausgesetzt, Du möchtest Dich trennen....

spiele aber nichts vor, auch Dir selbst nicht...

und bitte, wenn schon Trennung: dann sauber..
es wird Deiner Frau wahrscheinlich weh tun, sie wird aber nicht solche Narben von tragen, wie wenn Du Dich unsauber trennst, sprich, weil Du in eine andere Dich verschossen hast...

gib Deiner Frau die Möglichkeit kultiviert zu leiden und nicht durch deine neue Liebe Traumas geschenkt zu bekommen, die sie womöglich sehr lange Zeit Vertrauen zu einen anderen Mann aufbauen lassen hindern werden, oder sie sich vor neuen Gefühlen jemand anders gegenüber ekeln wird, da sie projizieren wird, wie es Dir ergang..als Du Dich fremdverliebtest...

wenn man schon jemanden Schmerzen zufügen muss, weil es nicht mehr weiter geht, dann bitte nicht noch zusätzliche Lasten auferlegen, mit die sie womöglich sehr lange wird kämpfen müssen.

sei fair und korrekt auch Dir selbst gegenüber....

die paar Monate kosten nicht die Welt....im Vergleich zu Menschen, der wenigstens beim Abgang Respekt verdient hat.

22.02.2013 18:14 • #18


J
Zitat von Karma_Sucks:
schalte die Neue erst einmal aus, für 1-2 Monate nach der Trennung, pflege kein Kontakt zu ihr, sondern mach erst einmal sauberen Cut mit Deiner Frau.... ziehe aus.... lebe alleine, und dann, nach 1-2 Monate, nehme wieder Kontakt zu der anderen Frau auf...

Knifflig - Arbeitskollegin.

Zitat von Karma_Sucks:
spiele aber nichts vor, auch Dir selbst nicht...

Auch knifflig - ich dachte nach einigen eher oberflächlicheren Gesprächen, es ist vielleicht noch nicht zu spät ...
Gestern haben wir uns dann ordentlich gestritten, aber ich habe es einfach nicht geschafft, ihr die Wahrheit zu sagen. Vielleicht auch, weil ich die Wahrheit für mich selbst erkannt habe.
Zuerst dachte ich, da ist nichts mehr. Dann, dass es wieder werden kann ...
Ich bin verwirrt und brauche - glaube ich - noch Zeit, mir sicher zu sein, was ich am Ende erreichen will.
Mit der Kollegin ist es (zum Glück) kein Problem - die Arbeit ist eine sehr sachliche Umgebung, sodass das schon irgendwie geht und ich versuche gerade auch alles, die Kollegin nicht zu viel zu mögen.

Zitat von Karma_Sucks:
sei fair und korrekt auch Dir selbst gegenüber....

Das ist das Ziel

Ich glaube nur, dass ich noch mehr Gespräche mit Menschen brauche, die mir zuhören. Das ist nur gar nicht so einfach, weil unsere Freundeskreise sich bei den entsprechenden Personen komplett überschneiden und wir über Jahre als das Idealbild einer Beziehung/Ehe gelten - auch wenn ich glaube, dass es sich da alle ein wenig einfach machen. So ist doch die Welt ein klein wenig besser ...

Ich denke, ich brauche jetzt einfach noch was Zeit, bis ich den Mut aufbringe, offen zu sprechen.
Dumm ist auch, dass sich ihr Bruder gestern von seiner Freundin getrennt hat (auch zwei kleine Kinder).
Ich werde einfach so vielen Menschen vor den Kopf stoßen und danach wird es mir ja vermutlich auch nicht besser gehen. Immerhin begrabe ich dann einen Lebenstraum/-plan und muss mich fragen, warum die Beziehung 15 Jahre gehalten hat ...

Was ein schei..

26.02.2013 00:43 • #19


J
Zitat von Alena-52:
wer längere zeit gefrustet ist, hat frust in sich manifestiert,
wenn du versuchst die positiven energien, die ja auch da sind,
wieder mehr wirkungskraft zu geben, kann es dir leichter fallen freier auf deine frau zuzugehen.
auch sie wird dann anders reagieren können weil du etwas anderes ausstrahlst.

Muss ich denn die ganze Wahrheit auf den Tisch legen (damit meine ich die - aktuell - nicht vorhandene Liebe)?
Kann es nicht auch ein Weg sein, zu versuchen, die Beziehung wieder zu beleben?
Ich finde es klingt irgendwie so endgültig zu sagen Ich liebe Dich nicht mehr, aber vielleicht bekommen wir das wieder hin. Das kann ich ja auch nur sagen, wenn ich das auch wirklich will ... und da bin ich mir eben immer noch nicht sicher ...

26.02.2013 00:49 • #20


Karma_Sucks
Zitat von Jensen:
ihr die Wahrheit zu sagen. Vielleicht auch, weil ich die Wahrheit für mich selbst erkannt habe.
Zuerst dachte ich, da ist nichts mehr. Dann, dass es wieder werden kann ...


welche Wahrheit denn?!

dass Du sie nicht mehr liebst..oder dass Du noch nicht weiß, ob Du sie liebst?!

26.02.2013 01:03 • #21


J
Zitat von Karma_Sucks:
welche Wahrheit denn?!

dass Du sie nicht mehr liebst..oder dass Du noch nicht weiß, ob Du sie liebst?!

Wenn ich das so sicher wüsste. Das ich sie aktuell nicht mehr liebe, weiß ich. Ich weiß nur nicht, ob ich den Versuch das zu ändern machen will. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wieder was wird. Vielleicht sehe ich das aber auch aus meiner derzeitigen Stimmung viel zu negativ.
Das ich das alles erst bewusst merke, wo ich nach so vielen Jahren plötzlich beim Anblick einer Anderen Schmetterlinge im Bauch fühle, macht es auch nicht einfacher. Ich möchte diese Schmetterlinge am liebsten abschalten können, um das eigentliche Thema ohne diesen Einfluss klären zu können (ich meine damit erst mal für mich selbst). Klar, die Schmetterlinge haben mir ins Bewusstsein gerufen, was mit mir und meiner Frau los ist. Das ist ja erst einmal gut so. Allerdings hindern sie mich ja jetzt vielleicht auch daran, die Liebe zu meiner Frau wieder zu entdecken.
Nachdem ich die Situation einer Freundin erklärt hatte, meinte sie, dass ich mich wohl verliebt habe - nur so geht es halt nicht.
Ein paar Tage später hatte ich diese Schmetterlinge als Schwärmerei abgetan, was auch einige Tage funktioniert hat. Jetzt nur leider wieder nicht mehr.
So langsam muss ich aber etwas tun, sonst werde ich noch wahnsinnig ...

27.02.2013 20:15 • #22


V
Zitat:
Ich finde es klingt irgendwie so endgültig zu sagen Ich liebe Dich nicht mehr, aber vielleicht bekommen wir das wieder hin

Hallo erstmal!

also...endgültig ist es nur wenn du es dazu machst, dann hat keiner eine chance

führe Gespräche mit diener Frau, NACHDEM du dir überlegt hast wo dein weg hinführen soll. Bist du unschlüssig, gibt es immer einen Weg zurück, dann gehe diesen!
setzte dich mit ihr zusammen und sage ihr offen dass etwas nicht stimmt....auch dass du nicht weisst was es ist, und daher sie um ein gespräch bittest....
welches sind die Säulen die eure Beziehung ausmachen?
Loyalität, S..ulaität, Vertrauen ( mhm...) KOmmunikation, Liebe (!) ...welche bröckeln? welche sind kaputt, welche stehen?
welche könnt ihr zusammen wieder aufbauen?
denke mal zurück...als du sie das erste mal gesehen hast....das Prickeln im bauch.....da könnt ihr zusammen wieder hinkommen....
ganz viel Kraft

PS: mein Ex hatte auch nicht kommuniziert, einfach so...und weg war er...und bis heute kommuniziert er nicht ...das tut weh und läßt einen nicht verstehen und damit abschliessen....ES IST SO UNFAIR!
wenn er seine stimme gefunden hätte...hätten wir eine chance gehabt!

27.02.2013 20:58 • #23


J
Hallo liebes Forum,

jetzt melde ich mich nach so langer Zeit wieder hier.
In der Zwischenzeit ist sehr viel passiert.
Anfang bis Mitte 2013 haben meine Frau und ich versucht miteinander zu reden und das hat auch geholfen. Allerdings hatte ich ein extrem schlechtes Gewissen, dass ich mich überhaupt in jemand anders verliebt habe und es dann auch nicht geschafft habe das sein zu lassen. So gegen Sommer 2013 ging es mir dann so schlecht, dass ich mich an meinen Hausarzt gewand habe. Dort habe ich dann einen Depressionsfragebogen ausgefüllt und prompt die Punktzahl der 2. härtesten Kategorie erreicht. Darauf hin hat er mir eine Überweisung zum Psychologen ausgestellt und ich habe mich auf die schwierige Suche nach einem Psychologen gemacht. Nach ca. 6 Wochen habe ich dann tatsächlich einen Platz bekommen - sogar nur 3 Minuten von meinem Arbeitsplatz entfernt, sodass ich wöchentlich in der Mittagspause dort hingehen konnte.
Das war dann echt schwierig; ich habe dort viel geredet und nachgedacht, habe aber auch immer das Gefühl gehabt, dass ich mich nicht ganz öffnen kann. Am Ende der Therapie meinte er dann, dass er versuchen kann, bei der Krankenkasse weitere Termine zu beantragen, aber nicht wirklich eine realistische Chance sehe, dass diese genehmigt würden, da ich definitiv keine psychologische Erkrankung habe und die Depressionen einfach nur aus meinem schlechten Gewissen resultieren.
Für mich ist in der Behandlung aber auch herausgekommen, dass ich mich von meiner Frau trennen muss.
Das war dann Ende Oktober 2013.
Das seltsame war dann, dass ich das zwar für mich eigentlich wusste, es aber nicht übers Herz gebracht habe, dass dann auch durchzuziehen. Das ganz Jahr 2013 war ich zu hause extrem gereizt - auch den Kindern gegenüber. Das war nicht in Ordnung so. Und meine Frau hat immer weiter an mir festgehalten und sich an den Strohhalm geklammert, dass ich ja eigentlich nur eine Depression hatte. Für sie war es ein riesen Schock, als ich ihr dann erzählte, dass der Psychologe der Meinung ist, dass ich eben völlig gesund bin. Vorher konnte sie mein Verhalten hat immer der Depression zuordnen.
Ich habe es dann nicht geschafft, weiter wirklich mit ihr darüber zu reden. Und sie hat weiter an mir festgehalten.

Im Januar 2014 hatten wir dann samstags eine nachträgliche Weihnachtsfeier auf der Arbeit. An diesem Abend habe ich dann gegen 2 Uhr nachts gemeinsam mit der Kollegin die Feier verlassen und wir haben uns noch bis 6 Uhr morgens unterhalten. Ich war sehr betrunken und sehr müde, als ich nach hause kam. Meine Klamotten haben nach der Kollegin gerochen. Ich habe dann bis mittags geschlafen und nachmittags waren wir mit den Kindern im Park. Nachdem wir am Abend dann die Kinder ins Bett gebracht hatten, haben wir uns hingesetzt um zu reden.
Ich habe meiner Frau dann gesagt, dass ich mich von ihr trenne. Dann war ich Volltrottel völlig davon geschockt, wie geschockt und verletzt sie war.
Wir haben dann auch die weiteren Abende geredet. An meinem Geburtstag (3 Tage nach der Trennung) dann hat mich meine Frau sehr früh geweckt. Sie konnte nicht mehr schlafen und hat beschlossen, dass ich das dann auch nicht darf. Das Gespräch hat dann dazu geführt, dass wir beschlossen haben es weiter zusammen zu versuchen. Ich war selbst so geschockt, dass ich uns getrennt hatte und vor allem, was ich damit angerichtet hatte.
Meiner Kollegin hatte ich an dem Montag nach der Feier gesagt, dass ich mich getrennt hatte. An meinem Geburtstag habe ich dann mit ihr gesprochen und ihr klar gesagt, dass die Trennung ein riesen Fehler war, das mit Ihr und mir nie etwas werden wird und dass ich es mit meiner Frau schaffen werde diese Krise zu überwinden.
Sie meinte dann, dass wir dann wohl nie wieder privat miteinander reden werden und es das beste ist, wenn einer von uns den Job wechselt.
Ab da haben wir uns dann jeden Tag auf der Arbeit gesehen, aber eben privat keinen Satz mehr miteinander gesprochen.
Ich habe versucht meiner Frau zu helfen, wieder Vertrauen in mich und die Welt zu bekommen.
In den dann folgenden Gespächen habe ich es geschafft ihr klar zu machen, dass ich mit unserm aktuellen Leben überfordert bin. 2 Kinder und die Firma meiner Frau; ständig klingelt ihr Handy, weil Mitarbeiter fragen haben oder krank sind. Sie muss sich dann immer um Ersatz kümmern (Cafe-Betrieb, Dozenten für Kurse und Kindergeburtstage). Bis dahin hatte Sie immer wie eine Löwin für die Firma gekämpft, weil es ihr grosser Lebenstraum war. Wir haben dann beschlossen, dass ich mich um eine Paartherapie kümmere. Das ist mir dann auch sehr kurzfristig gelungen.
Ihr Geschäftspartner hatte dann auch noch viel zu viel Geld entnommen, sodass wir einen weiteren Kredit aufnehmen mussten, damit die Firma überlebt, bis er das Geld zurückzahlen konnte.
Wir haben dann auch beschlossen, dass ich den Job nicht wechseln werde, weil ich dort einfach sehr gut bezahlt werde und wir nicht noch eine Baustelle auf machen wollten. Ich wäre auch gar nicht in der Lage gewesen, mit der nötigen Energie wo anders zu arbeiten. Leider hat aber auch meine Kollegin nicht gekündigt.
Die Paartherapie war dann sehr gut. Wir konnten gut miteinander reden. Außerdem war es für meine Frau gleichzeitig eine Beratung, wie sie mit ihrem Geschäftpartner und der Firma umgehen sollte. Sie hat dann beschlossen aus der Firma auszutreten. Zum einen, weil sie verstanden hatte, dass wir (also vor allem ich) die Belastung nicht meistern und zum andern hat sie in der Therapie erkannt, dass sie auch mit ihrem Geschäftspartner nicht mehr zusammen arbeiten möchte. Außerdem hatte sie bis dahin aus der Firma heraus gerade mal ihre Rentenversicherung und Krankenversicherung bezahlen können. Sie arbeitete also 30-40 Stunden die Woche für netto ca. 100€ im Monat.
Im Sommer waren dann die Stunden der Paartherapie aufgebraucht und meine Frau hatte nun zwar beschlossen, aus der Firma auszusteigen und das ihrem Geschäftspartner auch gesagt, aber dann war absoluter Stillstand. Sie hatte nicht genug vertrauen in mich und deshalb nicht die Kraft, den Ausstieg voranzutreiben (das war ihre Erklärung, die ich auch verstehe und nachvollziehen kann).
Ich bin aber mit der Zeit immer ungeduldiger geworden. Außerdem war es so, dass sie mir eben nicht mehr vertraut hat und ich deshalb auch abends nicht mehr ausgegangen bin, um Freunde zu treffen, weil sie immer die Angst hatte, dass sei nur ein Vorwand. Gelegentlich haben wir uns dann die Zeit genommen abends zusammen auszugehen. Das war immer sehr schön, aber eben auch nur ein Tropfen auf den heissen Stein.
Ich habe hier die letzten Tage im Forum viel gelesen - eine Ehefrau in der gleichen Situation hat auch beschrieben, dass sie es nicht schafft zu vertrauen. Ein Ratschlag war, dass sie dass aber eben müsse. Wenn der Mann sie wieder betrüge wolle, würde er das irgendwann wieder tun. Sie könne das durch ihr Misstrauen nicht verhindern, aber mit dem Misstrauen würde es aber nie besser werden - man kann niemanden in einen 'goldenen Käfig' sperren. Genau so fühlte ich mich aber. Immer wenn ich mich mit Freunden treffen wollte, oder mal Motorrad fahren gehen wollte, musste ich erst darüber diskutieren, dass sie mir eben nicht traut, und das obwohl ich wirklich keine schlechten Absichten hatte. In der Zeit habe ich dann öfter gedacht, dass ich mich dann ja auch mit meiner Kollegin treffen könnte, da mir das ja eh unterstellt wird. Ich weiß, dass ich nicht fair, ich fand es aber befreiend zu lesen, dass es zwar fies ist, dass meine Frau in der Situation ist, aber das eben selbst lösen müsste.
Bis Anfang September lief es also einfach so. Es gab viele Tage auf der Arbeit die echt ok waren und ich gut klar gekommen bin. Und dann gab es (leider) halt auch immer wieder Tage, in denen ich schon zu meiner Kollegin stark hingezogen fühlte, was ich mir aber nicht anmerken lies (so gut das geht) und dann eher distanzierter zu ihr war.
Ich kann jetzt auch gar nicht sagen, was dann Anfang September schief gelaufen war. Anfang Oktober stand unser erster Familienurlaub seit 6 Jahren an - 10 Tage Mallorca. Darauf hatten wir uns sehr gefreut und wir wollten einfach nur mit den Kindern den ganzen Tag im Pool und am Meer sein und einfach einmal komplett ausspannen nach dem letzten extrem anstrengenden Jahren.
In der letzten Arbeitswoche vor dem Urlaub war es dann mal wieder so, dass ich mich mehr zu meiner Kollegin hingezogen fühlte und darauf habe ich dann mit extremer Distanziertheit ihr gegenüber reagiert. Dabei habe ich dann aber auch direkt gemerkt, dass ihr das stark zusetzte. Dann kam endlich der Urlaub und die ersten 5 Tage habe ich ständig an meine Kollegin gedacht. Das war richtig schlimm. Die zweiten 5 Tage waren dann gut - die Gedanken fast vollständig weg und wir hatten wirklich noch 5 sehr schöne entspannte Tage im Urlaub.
Als ich danach dann wieder arbeiten war, habe ich weiter den großen Abstand eingehalten. Meine Kollegin kam dann irgendwann auf mich zu und sagte, dass sie mit mir reden wolle. Ich bin darauf eingegangen und wir haben einen Termin nach der arbeit dazu vereinbart. Ich wollte das Gespräch dazu nutzen, ihr zu erklären, warum ich mich im Januar von meiner Frau getrennt hatte und dann nach drei Tagen wieder mit ihr zusammen war und das das eben auch genau richtig so ist und ich den Weg so weiter gehen werde.
Das Gespräch ist dann auch so verlaufen - bis auf einen Punkt, den ich sie hätte nicht fragen sollen: warum sie damals im Januar nicht gesagt hatte, so nun bist du von deiner Frau getrennt, dann lass uns mal durchstarten. Sie meinte, dass ich ihr im Januar erzählt habe, dass ich mich von meiner Frau getrennt habe und dass meine Frau denkt, dass sie ein böser Mensch ist, weil Frau sich nun mal nicht an verheiratete Männer ran mache. Sie hatte mich wohl damals gefragt, ob ich auch der Meinung sei, dass sie ein böser Mensch sei und ich hatte darauf wohl nicht geantwortet. Sie sagte dann, dass Schweigen eben auch eine Antwort sei. Ich sagte ihr dann, dass ich das nicht glaube, aber dieses Nichtantworten wohl eine gute Reaktion von mir war, um nicht mein ganzes Leben völlig über den Haufen zu schmeissen. Sie sagte, dass sie so ja nichts mehr mit mir zu tun haben könnte.
Das war nun wahrscheinlich mein nächster riesen Fehler.
Seitdem reden wir ständig wieder miteinander. Das ist sehr schön. Ich muss mir eben auch eingestehen, dass ich immer noch in sie verliebt bin. Es ist also in den ganzen fast 2 Jahren gar nichts besser geworden.
Das krasse ist, dass seit ich wieder mit meiner Kollegin rede, meine Frau es irgendwie geschafft hat mir wieder zu vertrauen. Ich habe die letzten Tage auch diesen Thread immer wieder gelesen und dabei gesehen, dass die Probleme mit meiner Frau - oder besser meine Zweifel - schon viel älter sind. Diese waren schon immer irgendwie da. Schon vor der Geburt unserer ersten Tochter und auch schon vor der Hochzeit.
Auf der anderen Seite haben wir ein schönes Leben. Meine Frau schafft wirklich so langsam den Ausstieg aus der Firma und uns erwartet für 2015 eigentlich eine entspanntere Zeit.
Ich habe habe jetzt auch gemerkt, dass unsere Beziehung eben nicht mehr gleichberechtigt ist. Früher hatten wir eben Stärken und Schwächen und haben uns darin gegenseitig ergänzt und unterstützt. Ich konnte mich im Januar u.a. nicht wirklich trennen, weil ich nicht in der Lage gewesen wäre mein Leben alleine zu führen - dazu war ich zu instabil. Das traue ich mir nun aber durchaus zu. Ich weiß, dass das nicht einfach ist. Ich will aber auch nicht für die Kinder und das Haus mit meiner Frau zusammen bleiben.
Nun bin ich wieder total verwirrt, und denke dass ich mich trennen muss und mein Leben selbst in die Hand nehmen muss. Meine Frau wünscht sich oft, dass ich genau so Verantwortung für unsere Kinder übernehme, wie sie das macht. Dabei geht es nicht um den Alltag und das Zusammenleben mit unseren Kindern. Sie meint so Dinge, wie an die U-Termine der Kinder zu denken und solche Sachen. Und ich gebe ihr recht, dass ich das eben nicht mache. Ich bin da aber auch in einer Sackgasse - vielleicht kommt das auch daher wie ich die Beziehung meiner Eltern erlebt habe. Oft sehe ich eben nur eine Trennung als einzige Chance, genau diese Verantwortung zu übernehmen.
Ich weiß auch nicht - ihr merkt, es wird so langsam immer wirrer ...
Ich warte jetzt einfach mal auf Eure Antworten - vielleicht verhelfen diese mir ja zu mehr Klarheit.

Danke.

24.10.2014 22:57 • #24


K
Hallo,besorg dir mal bitte das Buch.Liebe dich selbst und es ist egal wen du heiratest. Eva Maria Zurhorst. Ich finde gut wie du um eure Beziehung kämpfst , du machst das alles gut so. Schau dir mal bitte bewusst an ,was du alles hast im Leben und was andere gerne hätten. In guten wie in schlechten Zeiten ... Das hat sich schon jemand nicht umsonst so ausgedacht. Deine Frau macht auch und tut für Euch ,bitte nutz ihr Vertrauen nicht aus . Ja und deine Arbeitskollegin kann keinen edlen Charakter haben ein Mann mit Familie ist tabu. Du schaffst das,geh deinen Weg weiter irgendwann wirst du denken ,man gut das ich damals nicht alles hingeschmissen habe!

25.10.2014 01:09 • #25


A
Zitat von Jensen:
Für mich ist in der Behandlung aber auch herausgekommen, dass ich mich von meiner Frau trennen muss.
Das war dann Ende Oktober 2013.

Das seltsame war dann, dass ich das zwar für mich eigentlich wusste, es aber nicht übers Herz gebracht habe, dass dann auch durchzuziehen.

Das ganz Jahr 2013 war ich zu hause extrem gereizt - auch den Kindern gegenüber. Das war nicht in Ordnung so.

Und meine Frau hat immer weiter an mir festgehalten und sich an den Strohhalm geklammert, dass ich ja eigentlich nur eine Depression hatte.

Ich konnte mich im Januar u.a. nicht wirklich trennen, weil ich nicht in der Lage gewesen wäre mein Leben alleine zu führen - dazu war ich zu instabil. Das traue ich mir nun aber durchaus zu. Ich weiß, dass das nicht einfach ist. Ich will aber auch nicht für die Kinder und das Haus mit meiner Frau zusammen bleiben.

Nun bin ich wieder total verwirrt, und denke dass ich mich trennen muss und mein Leben selbst in die Hand nehmen muss.
hallo jensen

du schreibst, dass du schon von anfang an deine zweifel hattest, schon vor der ehe und auch noch vor den kindern.
mit dem therapeuten hast du eine trennung für dich herausgearbeitet und dich dennoch gescheut diese auch umzusetzen.

verwirrung hat immer mit angst zu tun, unser ego vernebelt unsere sicht, es hat angst vor veränderungen.

was macht dir wirklich angst ? angst vor dem alleinsein ?
du hälst genau wie deine frau an eurer gemeinsamen kompfortzone fest und nichts ändert sich wirklich weil ihr beide nicht über diesen rand schauen wollt/könnt.

der kopf wird dir nicht wirklich bei deiner entscheidung weiterhelfen weil zuviele hirngespinste herumwirbeln, die nicht der realität entsprechen und unser verstand nach konzepten handeln läßt.

was sagt denn dein bauchgefühl dazu wenn du dir vorstellst dein ziel erreicht zu haben ?

25.10.2014 05:13 • #26


O
Naja, ich versuch's einfach mal: ich würde wahnsinnig gerne wissen, wie das weitergegangen ist, da mir der Inhalt des Textes in meiner eigenen Situation schon gut weitergeholfen hat. Hört das Jensen zufällig?

24.02.2019 15:21 • #27


H
Dann muss man ehrlich sein !

24.02.2019 19:25 • #28


H
@Jensen .... Aus deinem Text.... Ich kann auch gar nicht sagen, wann das angefangen hat - Zweifel daran hatte ich auch schon vor der Geburt unserer ersten Tochter,

....ist das dein Ernst?....Wieso zieht Mann /Frau dann das ganze Theater (Heirat, Kinder, Haus.....) durch?

....meinst du nicht du hättest deine Zweifel äußern müßen?, eventuell deiner EF eine Chance lassen sollen ,das sie mit jemandem der keine Zweifel hatte eine Familie zugründen?

....ohne hier schulmeisternd rüberzukommen, aber das ist echt ne harte Nummer!

26.02.2019 05:16 • x 1 #29


S
Hallo Jensen

Ich bin seit 21 Jahren mit meinem Mann zusammen und ich weiss wie sich das anfühlt wenn man nicht die Wahrheit gesagt bekommt. Es ist wirklich besser mit ihr offen zu reden vorallem wie es um deine Gefühle steht. Und es ist auch ganz wichtig sich Mal die Zeit für euch beide zu nehmen, und wenn man es einrichten kann sogar Mail ein Wochenende wegzufahren. Doch da muss ich dazu sagen denk bitte an deine Frau und nicht die Frau wo du meinst Schmetterlinge im Bauch zu haben. Wenn das der Fall ist dann sag ihr direkt die Wahrheit denn dann sind deine Gefühle wirklich nicht mehr bei ihr und jeder hat die Wahrheit verdient das würdest Du auch so wollen.

01.03.2019 11:32 • x 1 #30


A


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