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Ich liebe meine Frau nicht mehr - Tochter - was jetzt?

M
Hallo zusammen,

ich bin wirklich am Ende und könnte ein paar weise Worte gebrauchen.

Nach 7 Jahren geht es einfach nicht mehr.

Sie ist wunderschön, hat Humor, ist schlau und eine gute Mutter. Aber sie ist extrem narzisstisch veranlagt (von ihrer Mutter geerbt), sie hat mich bereits tausende Euro gekostet (davor ihren Vater), sie hat die einmal perfekte Beziehung zwischen meiner schwer krebskranken Mutter und mir komplett zerstört, sie hält mich 500km weit entfernt von meiner Heimat, meiner Mutter und meinen Freunden fest, sie vernachlässigt seit Jahren ihren Hund, sie ist kaufsüchtig, sie ist depressiv (ich mittlerweile auch), sie ist extrem impulsiv, sie hat mich vor Familie, Freunden und Nachbarn blamiert, sie hat mich im Grunde innerhalb von 7 Jahren 20 Jahre älter gemacht, so viel Stress und Streit hat sie verursacht.

Ich will schon lange weg. Ich habe es immer geschafft, hinter ihre Mauer zu schauen. Immer geschafft, das Gute in ihr zu sehen, zu fördern und am Leben zu erhalten. Ich wusste immer, dass sie nichts dafür kann. Es waren ihre Eltern, die es maximal verkackt haben. Ich habe alles ertragen. War ihr immer treu. Habe sie und uns nie aufgegeben. Aber ich liebe sie einfach nicht mehr. Zu viel ist passiert. Es geht einfach nicht mehr. Wenn ich nicht gehe, dann wird’s mir immer schlechter gehen.

Aber da ist meine Tochter… unsere Tochter. Grade erst 2 geworden, wunderschön, gesund, intelligent. Mein ganzes Herz. Aus ihrer Sicht hat sie eine tolle Mutter, die sie wunderbar geduldig und liebevoll behandelt. Die Schattenseiten bekomme nur ich zu spüren. Noch…

Ich bin Scheidungskind, sie auch. Ich weiß, wie schwer es ist. Als alleinerziehende Mutter oder als Kind. Ich spüre, wie sehr meine Tochter noch ihre Mutter braucht. Sie müsste also erstmal bei ihr bleiben. Aber ich weiß, dass meine Frau es wahrscheinlich nicht schaffen wird. Sie ist jetzt schon (seit Jahren) völlig mit allem überfordert, obwohl ich fast alles übernehme. Kind, Einkaufen, Hund, Haushalt, alles zu 80-90%. Sie davon 10-20%, plus 6 Std. Arbeit am Tag im gemütlichen Home-Office. Sie braucht 9-10 Stunden Schlaf pro Nacht, sonst wacht morgens der Teufel auf. Ich bin derzeit krankgeschrieben. Keine Kraft mehr.

Sie hätte ohne mich kaum familiäre Unterstützung. Kaum genug Geld. Was ich damit wohl auslösen würde, wenn ich gehe? Ich habe riesige Angst davor. Ich will es nicht tun. Aber was soll ich tun?

Ist dies jetzt mein Schicksal? Gespielte Liebe zu ihr, wegen der Liebe zu meiner Tochter? Nur damit es meiner Tochter gut geht? Oder eine gefühlskalte WG, in der meine Tochter dann täglich erlebt, wie ihre Eltern plötzlich nicht mehr miteinander reden? Was tut man jetzt? Drei Jahre Therapie haben meiner Frau oder unserer Ehe nicht geholfen.

Ich bin frische 29 und hatte mir mein Leben ganz anders vorgestellt. Ich war einer von den Guten… wollte „die Eine“ finden, für die ich alles tun würde, der ich immer treu sein wollte und mit der ich meine eigene Familie gründe. Ich weiß, dass sich so einige Frauen um einen Ehemann wie mich geprügelt hätten. Manche tun es immer noch… Ich bin nicht perfekt oder unfehlbar! Ich gebe nur Feedback weiter…

Leider bin ich an die Falsche geraten…

Vielleicht hat ja jemand hierzu etwas Verwertbares zu sagen…

Aber bitte keine Menschen, die in ihrem Leben als Eltern ständig unreflektierte Entscheidungen auf Kosten ihrer Kinder getroffen und bis heute keine Fehler darin erkannt haben - dann könnte ich auch meine Schwiegermutter fragen.

13.11.2023 01:43 • x 6 #1


BrokenHeart
Oh weh, ich empfinde diese Geschichte als ganz, ganz schlimm und sehr traurig.
Für Dich tut es mir sehr leid.

So, wie es jetzt ist, geht es auf keinen Fall weiter.

Wäre es Dir möglich, Dein Kind mit Hilfe der Familie allein groß zuziehen?
Hast Du da Unterstützung?

Sie mag ja eine gute Mutter zu sein, aber den Hauptteil machst Du.

13.11.2023 03:22 • x 5 #2


A


Ich liebe meine Frau nicht mehr - Tochter - was jetzt?

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Löwin45
Hallo @max556
Deine momentanen Sorgen hast du nachvollziehbar beschrieben.

Es tut mir leid, dass es dir gerade so schlecht geht.

Dennoch ist es ein etwas seltsamer Start - hier im Forum:
Zitat von max556:
ich bin wirklich am Ende und könnte ein paar weise Worte gebrauchen.

Zitat von max556:
Aber bitte keine Menschen, die in ihrem Leben als Eltern ständig unreflektierte Entscheidungen auf Kosten ihrer Kinder getroffen und bis heute keine Fehler darin erkannt haben - dann könnte ich auch meine Schwiegermutter fragen.


Die Entscheidung, wer gerne seine persönliche Zeit damit verbringen möchte, um dir zu antworten, solltest du vielleicht jedem einzelnen selbst überlassen
Nur ein kleiner Tipp
(Vielleicht sind ja keine Schwiegermütter dabei )

Sei’s drum.

Bei deinen Schilderungen werden dir vermutlich viele ebenfalls zur Trennung raten.
Dennoch würde ich dich gerne zuerst auf die Ausgangssituation eurer Ehe zurückleiten.
Denn es gab ja ganz sicher irgendwann mal ein anderes Miteinander.
Vielleicht lohnt es sich, kurz innezuhalten und darüber nachzudenken.
Denn, selbst wenn euere damalige Verbundenheit und Liebe heute nicht mehr vorhanden und eure Ehe somit nicht zu retten ist, hilft dir diese Sicht vielleicht im Nachhinein für deine Zukunft.

Wenn ich mir deine Beschreibung eurer Beziehung anschaue, fällt mir auf, dass du scheinbar der perfekte Partner warst und bist und deine Frau mehr als unzulänglich.
Warum schreibe ich „scheinbar“?
Na, weil es mir zu einseitig klingt.
Denn:
1. hattest du irgendwann beschlossen, eine Familie mit ihr zu gründen.
Das hättest du sicherlich niemals mit einer so trägen, bequemen und egoistischen Frau getan.
2. gibt es immer auch eine andere Sicht auf eure Situation, die dann möglicherweise ganz anders klingt.
3. hast du, trotz vorheriger jahrelanger Therapie deiner Frau, ein Kind mit ihr bekommen. Du bist somit sehenden Auges diesen Schritt gegangen.

Es lohnt sich ganz sicher, den eigenen Blickwinkel zu erweitern, sich der eigenen Verantwortlichkeit bewusst zu werden und der Ursache einer solchen Entwicklung auf die Spur zu kommen.
Was meinst du?

Wie kam es dazu?
Warst du ebenfalls in diese Therapiegespräche deiner Frau mit eingebunden?
Was hindert dich tatsächlich daran, jetzt eine Trennung anzustreben?
Denn auch ein Kind „überlebt“ so etwas ohne Schaden, wenn es fair und respektvoll abläuft.

Zitat von max556:
Ich wusste immer, dass sie nichts dafür kann. Es waren ihre Eltern, die es maximal verkackt haben.

Für was kann deine Frau nichts?
Dafür, dass sie morgens schlechte Laube hat?

Oder sprichst du von den anderen Eigenschaften und Taten, die tatsächlich schlimm klingen, aber für die sie (so klingt es ebenfalls) schon selbst verantwortlich ist?
Zitat von max556:
sie hat mich bereits tausende Euro gekostet (davor ihren Vater), sie hat die einmal perfekte Beziehung zwischen meiner schwer krebskranken Mutter und mir komplett zerstört, sie hält mich 500km weit entfernt von meiner Heimat, meiner Mutter und meinen Freunden fest, sie vernachlässigt seit Jahren ihren Hund, sie ist kaufsüchtig, sie ist depressiv (ich mittlerweile auch), sie ist extrem impulsiv, sie hat mich vor Familie, Freunden und Nachbarn blamiert, sie hat mich im Grunde innerhalb von 7 Jahren 20 Jahre älter gemacht, so viel Stress und Streit hat sie verursacht.

Es ist für uns Außenstehende kaum möglich, diese Riesenliste wirklich zu bewerten.

Trotzdem drängt sich mir die Frage auf, warum du dann nicht schon viel früher gegangen bist.
Warum hattest du all dies zugelassen?
Gab es keine Möglichkeit für dich, deine Frau zu stoppen?

Du sprichst von ihrer Geldverschwendung, die zuerst ihr Vater und später du begleichen musstest.
Warum nicht sie selbst?
Gab es dazu nie Gespräche?
Wurde es (von wem auch immer) nur einfach sang- und klanglos bezahlt und fertig?
Gab es kein gemeinsames Geld?
War es denn nie ein gleichberechtigtes und partnerschaftliches Miteinander?

Und dein Verhältnis zu deiner Mutter.
Ich bin zwar keine Schwiegermutter, aber ebenfalls eine Mutter und weiß, dass sich ein enges und „perfektes“ Verhältnis (so, wie du es beschreibst) zwischen Mutter und Sohn nicht so schnell irreparabel beschädigen lässt.
Deine Frau zerstörte es?
Wie konnte das passieren?
Wo warst du in dieser Zeit, als dies geschah?
Handlungsunfähig?

Es tut mir wirklich leid, dass du all das ertragen musstest.
Ich hoffe sehr, dass du mir meine Fragen nicht übel nimmst
Außerdem hoffe ich, dass dir die entsprechenden Antworten, die du ganz sicher finden wirst, vielleicht helfen können.
Somit, nichts für ungut.

Übrigens…
Zitat von max556:
Ich weiß, dass sich so einige Frauen um einen Ehemann wie mich geprügelt hätten. Manche tun es immer noch…

Vergiss dieses Bild!

Solche Gedanken mögen dir selbst vielleicht dein eigenes Selbstbewusstsein stärken, sind aber bezüglich deiner geschilderten Problemstellung eher egal.

13.11.2023 04:49 • x 27 #3


L
Zitat von Löwin45:
Hallo @max556 Deine momentanen Sorgen hast du nachvollziehbar beschrieben. Es tut mir leid, dass es dir gerade so schlecht geht. Dennoch ist es ein ...

Kann ich 100%ig zustimmen und frage mich gleichzeitig, warum dein Kind bei dir nicht leben könnte? Wenn es um den Job oder andere Umstände geht, gibt es immer eine Lösung!

13.11.2023 06:29 • x 2 #4


alleswirdbesser
Zitat von max556:
Drei Jahre Therapie haben meiner Frau oder unserer Ehe nicht geholfen.

Fing die Therapie mit der Schwangerschaft an? Gibt es da einen Zusammenhang?

Ansonsten finde ich, dass du zu jung bist, um in dieser Ehe zu verharren, wenn es für dich so furchtbar ist. Vielleicht findet ihr eine zweite Wohnung in der Nähe und einer von euch zieht um. Kannst du dich allein um die Kleine kümmern oder hat der HO Job deiner Frau diesbezüglich doch viele Vorteile? Ihr könnt die Betreuung vielleicht so regeln wie es Arbeitstechnisch bei euch passt oder du reduzierst deine Arbeitszeit und kümmerst dich hauptsächlich um die Tochter. Aber eine Eltern WG unter solchen Bedingungen und in eurem Alter halte ich nicht für sinnvoll.

Ob der Abstand, und vor allem die räumliche Trennung euch einander wieder näher bringt, bleibt abzuwarten. Aber auch deiner Frau würde ich wünschen nicht mehr neben einem Mann aufzuwachen, der den Teufel in ihr sieht, wenn sie zu kurz geschlafen hat. Ihr solltet beide aus dieser Situation raus, vielleicht auf Zeit, vielleicht für immer. Und eine Chance die Frau fürs Leben zu finden hättest du dann immer noch, sie umgekehrt aber auch.

13.11.2023 07:55 • x 3 #5


Hola15
Guten Morgen @max556,

Ich hätte ein paar Fragen um mir ein besseres Bild machen zu können:
Zitat von max556:
Aber sie ist extrem narzisstisch veranlagt

Wie äußert sich das konkret?
Zitat von max556:
sie hat mich bereits tausende Euro gekostet

Für was wurde das Geld ausgegeben? Bzw welche Regelung habt ihr eure Finanzen betreffend?
Zitat von max556:
sie hat die einmal perfekte Beziehung zwischen meiner schwer krebskranken Mutter und mir komplett zerstört,

Wie hat sie das geschafft?
Zitat von max556:
sie hält mich 500km weit entfernt von meiner Heimat, meiner Mutter und meinen Freunden fest

Warum?
Zitat von max556:
sie ist kaufsüchtig,

Was kauft sie denn?
Zitat von max556:
ie ist extrem impulsiv

Wie äußert sich das?
Zitat von max556:
sie hat mich vor Familie, Freunden und Nachbarn blamiert

Wie hat sie das gemacht?
Zitat von max556:
unsere Tochter. Grade erst 2 geworden


Zitat von max556:
plus 6 Std. Arbeit am Tag im gemütlichen Home-Office.

Ist die gerade zwei jährige Tochter in der Zeit in der Kita oder betreut sie diese während des „gemütlichen HO“?
Zitat von max556:
Kaum genug Geld

Meinst du nicht, sie kann mit einem 30h/W Job plus Unterhalt und Kindergeld leben?

13.11.2023 08:37 • x 4 #6


E
Zitat von max556:
Ich weiß, dass sich so einige Frauen um einen Ehemann wie mich geprügelt hätten. Manche tun es immer noch…


Ich warte hier eigentlich nur noch darauf, dass die Geschichte der „guten Freundin“ ausgepackt wird, die erkannt hat, was für ein Goldstück von Mann der TE ist, während die Forum-User die Absolution für diesen schlimmen Drachen von Ehefrau erteilen sollen.

Ansonsten: Trennen, Eltern-Verhältnis zur Tochter und Finanzen klären, kranke Mutter anrufen ( was spricht denn hier bitte dagegen?) und die eigenen Anteile sehen, denn deine Frau hat dich auch nicht in einen Käfig gesperrt.

13.11.2023 08:53 • x 8 #7


unbel-Leberwurst
Zitat von max556:
sie hat die einmal perfekte Beziehung zwischen meiner schwer krebskranken Mutter und mir komplett zerstört, sie hält mich 500km weit entfernt von meiner Heimat, meiner Mutter und meinen Freunden fest, sie vernachlässigt seit Jahren ihren Hund, sie ist kaufsüchtig, sie ist depressiv (ich mittlerweile auch), sie ist extrem impulsiv, sie hat mich vor Familie, Freunden und Nachbarn blamiert, sie hat mich im Grunde innerhalb von 7 Jahren 20 Jahre älter gemacht, so viel Stress und Streit hat sie verursacht


Und das alles nur, weil sie hübsch ist?
Zitat von max556:
Gespielte Liebe zu ihr, wegen der Liebe zu meiner Tochter?


Und was für einen Gefallen glaubst Du Deiner Tochter damit zu tun?
Du beklagst Dich, dass Deine Frau die Verhaltensmuster der Eltern bekommen hat.
Was überträgt Deine Frau wohl auf eure Tochter?

13.11.2023 08:57 • x 6 #8


Matroschka
Hallo ,

Ich möchte Dir raten, mal ganz unverbindlich einen Termin zur Beratung beim Jugendamt zu machen , Alternativ auch bei anderen Familien Beratungsstellen, sie muss bzw sollte davon auch erstmal nichts wissen, aber es gibt ja die Familienhilfe und da du ja sehr selbstständig bist und Dich eh um.alles kümmerst , sehe ich da auch weniger Bedenken .

Mir kam grade auch der Gedanke beim Lesen , ob eine alles entscheidende Änderung sprich Trennung und die Tochter ggf hauptsächlich bei Dir Leben würde, auch für sie eine Erleichterung darstellen würde. Ich kenne keine Mutter die 9 Stunden schläft oder Schlaf braucht.

Ausserdem wächst Du ja als Vater in deine Rolle immer weiter hinein und bald geht sie in die Kita und hat dort Freundinnen mit denen sie spielen und zusätzlich positive Erzieherinnen die nochmal eine ganz andere Wirkung auf sie haben .

Gerade wenn Deine noch Frau eine Narzisstische oder stark egoistisch Ader hat , zudem Kaufsucht, ist da eine Menge Manipulation im Spiel, dass auch sie nur nur so lange freundlich ist , wie ihre Tochter nach ihrem Willen agiert ...es ist so zu sagen geschauspielert und kann sich jeder Zeit ändern, besonders wenn es schon an so Kleinigkeiten hapert, keine 9Stunden Schlaf zu bekommen und sich keine Mühe im Haushalt zu geben . Das ist jedenfalls sehr toxisch.

Also nutze mal die Chance , da raus zu finden , step by step , eine neue Wohnung, mit Zimmer für die Kleine , höre Dir erst mal an , was die Familien Beratungsstelle dazu sagt und rät , die Therapien sind ja fehl geschlagen, deine eigene seelische Gesundheit steht auf dem Spiel und zum Anwalt musst dann ja auch , Trennungsjahr , Gütertrennung ( Schulden inkl. ) , Scheidung...auch wenn das erstmal schmerzt , behalte die positiven Aspekte vor Augen , ich kenne mehr Fälle wo das Jugendamt den Vater , als die Mutter unterstützt hat und jede Menge alleinerziehende Väter. Du wärst da nicht der Einzige und es gibt auch jede Menge ( On-line) Selbsthilfe Gruppen für Väter, die in der gleichen Situation gesteckt haben , sind .

13.11.2023 12:04 • x 3 #9


Hola15
Zitat von Matroschka:
Ich kenne keine Mutter die 9 Stunden schläft oder Schlaf braucht

Ich würde gerne noch die Antworten des TE abwarten um mir ein Bild zu machen.

Aber bzgl. des oben zitierten Satzes. Hat allgemein eine Mutter kein Recht ausreichend zu schlafen? Menschen haben unterschiedliche Schlafbedürfnisse und es ist ja auch möglich, dass die restlichen 15h durchweg anstrengend sind. Gibt ja auch Väter die reißen ihre 8h und dann kommt nix mehr. Wär ja dann auch nicht gerecht.

13.11.2023 12:20 • x 6 #10


Matroschka
Ergänzend möchte ich noch sagen , dass es auch für deine Frau eine Chance ist.

Wochenbett Depressionen können sich über Jahre hinweg ziehen . Und es kann sehr mutlos und depressiv machen, gerade die Zeit , wo Corona war , nur zu Hause zu sitzen , Home Office, der Haushalt, Euer Kind nebenher... die schönen Aspekte am jungen Eltern sein sind da total untergegangen.

Viele Frauen scheuen es auch , tiefer in die Reflexion der Therapie zu gehen , weil es weh tut und teilweise wird auch von der Tieferen Therapie abgeraten , so lange die Kinder noch klein . Soweit ich weiß , ist die Kaufsucht und das kalte , emotionale Verhalten nur die Spitze des Eisberges.

Wenn sie dann , für sich alleine eine Therapie anstrebt , bekommt sie auch positive Unterstützung/ Hilfe dabei .

Sie soll , darf und kann gerne Mutter sein , aber ihr habt hier bereits eine Abwärts Spirale getreten und wenn es als Liebespaar nicht mehr funktioniert, dann könnt ihr trotzdem ein tolles Team bilden.

Auf mich wirkt es , bis hier hin so , dass Du Dir deiner Verantwortung bewusst bist und genau diese benötigte Reflexion hast , dass Du zur Umsetzung eines besseren Lebens beitragen kannst , für beide Seiten .

13.11.2023 12:22 • x 2 #11


Matroschka
Zitat von Hola15:
Ich würde gerne noch die Antworten des TE abwarten um mir ein Bild zu machen. Aber bzgl. des oben zitierten Satzes. Hat allgemein eine Mutter kein ...

Natürlich haben sie das Recht darauf , aber jeden Tag ? Tatsächlich, wie ich sagte , kenne ich keine .

Jeder Mensch ist da sicherlich unterschiedlich und wenn es der Tagesplan so zu lässt, ist es ok . Ich lese eher heraus , dass es trotz 9h Schlaf nicht richtig funktioniert und stagniert.

So oder so , ist der Threadssteller nicht glücklich .

13.11.2023 12:25 • #12


B
@max556 Mal ohne den ganzen chichi drumherum. Es gab bereits vor eurer Tochter derart massive Probleme, dass ihr oder nur sie eine Therapie gestartet hat oder habt. Was hat euch veranlasst, in dieser Zeit eine Schwangerschaft zu beginnen, war das eine Zufall oder gewollt? Was ist das Ergebnis der Therapie, außer eurer Tochter?
Zitat von max556:
Drei Jahre Therapie haben meiner Frau oder unserer Ehe nicht geholfen.

Welche Therapie war das, mit welchem Ziel? Paartherapie oder Einzeltherapie wegen Depressionen?
Zitat von max556:
Nach 7 Jahren geht es einfach nicht mehr.

Zitat von max556:
Aber ich liebe sie einfach nicht mehr.

Das ist wohl die Quintessenz deiner aktuellen Gemütslage. Mit vielen Schuldzuweisungen in Richtung deiner Frau. Wo siehst du die Verantwortung für deinen Gemütszustand und dein Leben?
Zitat von max556:
Als alleinerziehende Mutter oder als Kind. Ich spüre, wie sehr meine Tochter noch ihre Mutter braucht. Sie müsste also erstmal bei ihr bleiben.

Zitat von max556:
Kind, Einkaufen, Hund, Haushalt, alles zu 80-90%. Sie davon 10-20%, plus 6 Std. Arbeit am Tag im gemütlichen Home-Office.

Wenn du bereits jetzt zu bis zu 90% das Leben eurer Tochter verantwortest und deine Frau nur gemütlich vor sich hinarbeitet oder schläft, wie kommst du zu dem (un)logischen Schluss, eure Tochter müsse zunächst bei ihrer Mutter bleiben?
Zitat von max556:
Sie hätte ohne mich kaum familiäre Unterstützung. Kaum genug Geld.

Naja, wenn die Tochter bei der Mutter lebt, bist du unterhaltspflichtig für das Kind und auch noch mindestens ein Jahr lang für die Mutter. Das sollte zusammen mit ihrem gemütlichen immerhin 30-Stunden HO-Job also ganz gut gehen.
Zitat von max556:
sie ist depressiv

Zitat von max556:
Sie braucht 9-10 Stunden Schlaf pro Nacht,

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen mit Depressionen eher antriebslos sind und ein erhöhtes Schlafbedürfnis haben. Allerdings hier Respekt vor deiner Frau/Freundin. Ein so kleines Kind (bis zum vollendeten 3. LJ des Kindes müsste sie nicht arbeiten, könnte sich komplett finanziell von dir versorgen lassen), 30-Stunden Job und Depressionen, sie scheint das irgendwie ordentlich gewuppt zu kriegen.

13.11.2023 12:39 • x 9 #13


M
Erstmal vielen, vielen Dank für Eure schnellen und z.T. sehr ausführlichen Antworten.
Das habe ich nicht erwartet, sonst hätte ich gleich mehr Details genannt.

Ich kann nicht auf alles explizit eingehen, kläre aber gerne das Gröbste auf:

Bereits in unserer Anfangszeit (ich 22, sie 21) habe ich schnell gemerkt, dass sie schwere Probleme hatte. Es äußerte sich in extremem Misstrauen, später in heftiger Eifersucht (Verlustängste) und irrationalen/impulsiven Reaktionen, welche wiederum in theatralischen Heulanfällen endeten. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits ihr Trostpflaster, ihren Hund.
Ausgezogen ist sie mit 18, um ihrer extrem narzisstischen und manipulativen Mutter zu entkommen. In unserem ersten Jahr hatten die beiden noch Kontakt, dann sind wir zusammengezogen und sie konnte auf ihren Wunsch hin komplett den Kontakt zu ihrer Mutter beenden und hat gleichzeitig eine Therapie begonnen, mit Unterbrechungen über rund 3 Jahre.
Es wurde mit Beginn der Therapie schlagartig besser. Sie wurde ausgeglichener, berechenbarer, selbstsicherer, rationaler. Aber immer noch weit weg von „normal“.

Ich wollte sie damals, weil sie für mich eine glatte 10 war. Wunderschön, süß und gleichzeitig extrem heiß. Traumfrau. Heute habe ich gelernt (u.a. auch durch meine Therapie), dass ich auf der einen Seite mehr eine „Challenge“ brauchte (hier eine extrem anspruchsvolle und komplizierte, schöne Frau) und auf der anderen Seite starke Minderwertigkeitskomplexe hatte, weshalb mir mein Unterbewusstsein sagte, ich wäre mehr wert, mit so einer heißen Frau an meiner Seite. Etliche Komplimente aus dem Freundeskreis, teilweise Neid (anfangs…) hatten mich darin nur noch mehr gestärkt. Das war jedenfalls die Grundmotivation. Toxische Beziehung vorprogrammiert…

Irgendwann habe ich gemerkt, dass da trotz der heftigen Probleme mehr ist. Dass sie viel Gutes in sich trägt, eine sehr unschöne Kindheit und Jugend erleben musste, ihre Eltern es wie gesagt völlig verkackt haben (Mutter Narzisstin und nicht in der Lage zu lieben, Vater früh abgehauen und sich kaum für verantwortlich gehalten) und ich nicht mehr von ihr los komme.
Ich wusste immer, diese Schattenseiten sind nicht sie. Ich wollte sie unterstützen, sie hat auch schnell erkannt, dass ich ihr Ruhepol war. Nach fast einem Jahr Fernbeziehung habe ich trotzdem Schluss gemacht, da ich gemerkt habe, dass mein Verstand diesen Stress (ständige Streits wegen den banalsten Dingen) nicht mehr aushalten konnte. Sie hat dann heftigst um mich gekämpft und ich bin eingeknickt. Daraufhin folgte das Zusammenziehen (war mehr finanzielle Notwendigkeit als Wunsch), 500km von meiner Heimat entfernt, in ihre Heimat, aber es wurde wie beschrieben durch ihren Kontaktabbruch mit der Mutter und ihrer Therapie erstmal schlagartig besser. Hoffnung.

Es folgten schöne Jahre, manchmal gestört durch immer noch heftige Streits, jedoch selten und die waren schnell überwunden. Ich wollte manchmal wieder fliehen, hab’s aber nicht geschafft. Irgendwas hat mich immer zu ihr zurückgezogen. Ich wollte weder sie noch uns aufgeben, hab weiterhin das Gute in ihr gesehen und das wollte ich nicht wegwerfen. Es gab ja auch gute Dinge… schöne Urlaube zusammen, tiefgründige Gespräche, viel Spaß und Lachen, perfekter S.…

Dann kam die Zeit, als ich beruflich in ein sehr gefährliches Gebiet musste. Die Wahrscheinlichkeit war nicht sehr hoch, dass ich gesund oder lebendig zurückkehren werde (diesen Job hatte ich mir ausgesucht, weil ich mir selbst etwas beweisen musste; meinen Mann stehen musste; Vaterkomplex…). Sie machte mir mehrmals deutlich, dass sie keinen anderen Mann in ihrem Leben und nur eine Familie mit mir gründen wollte. Sollte ich nicht zurückkehren, wollte sie trotzdem nur von mir ein Kind. Eine lebendige Erinnerung an mich. In einem Moment der intensiven Liebe (?) und Vertrautheit, haben wir’s drauf angelegt. Volltreffer… sie wurde schwanger. Dann war ich erstmal einige Monate weg.

Es folgten Hochzeit, Geburt, das Genießen der eigenen, kleinen Familie. Es war ein Zeitraum von einigen Monaten, in denen mal alles gut ging und es keinen nennenswerten Streit gab.
Dann, 2 Tage vor Weihnachten, besuchte der unheilbare Krebs meine Mutter, Endstadium. Das riss mir den Boden unter den Füßen weg. Es folgten Schuldgefühle. Ich hatte sie in den letzten Jahren seltenst besuchen können. Entweder war’s die Arbeit oder meine Frau und eben auch 500km zwischen uns.

Ich stand all die Jahre zwischen den Stühlen, musste zwischen beiden immer vermitteln und schlichten.

Meine Mutter warnte mich damals schon von Anfang an: „Tu das nicht. Sie trägt den Teufel in sich. Ich sehe es in ihren Augen.“ - dementsprechend abweisend und mich „schützend“ behandelte sie meine neue Freundin, aber trotzdem stets auf Augenhöhe, nur eben sehr sachlich und nicht liebevoll. Das Gegenteil war bei meinen beiden Exfreundinnen der Fall - die halten bis heute Kontakt zu meiner Mutter und haben sie in den letzten Jahren öfter gesehen, als ich…

Meine Mutter hat immer versucht, mit ihr auszukommen, es zu akzeptieren, aber hier und da sind mal kleine Sprüche rausgerutscht, die meine Frau zum explodieren gebracht haben. Aber auch meine Frau hat versucht, es zu akzeptieren und irgendwie miteinander auszukommen. Sie hatten sich beide zwischendurch mal gut verstanden und hatten sogar ein liebevolles Verhältnis, bis meine Frau mal völlig die Stimmung gekippt hatte und mich niveaulos übelst zur Sau gemacht und blamiert hatte - vor ihrem Vater und seiner Frau, vor meiner Mutter und ihrem Lebensgefährten, vor meinem besten Freund und ihrer besten Freundin. Ab da war’s dann gelaufen. Meine Mutter hat generell immer mal wieder mitbekommen, wie ich z.T. unter ihr gelitten habe und es mir schlecht ging. Das konnte sie wohl nicht hinnehmen und hat’s meine Frau spüren lassen. Mein langjähriger, bester Freund ebenso. Meine Frau forderte dann lange (bis heute) meinen Kontaktabbruch zu meiner Mutter, hat mich ständig stark unter Druck gesetzt. Es hätte ihr nicht gereicht, wenn es separate Treffen gegeben hätte und nur sie nichts mehr mit meiner Mutter zu tun gehabt hätte. Auch dies war noch so, als meine Mutter die Diagnose bekam. Ich wäre ihr sonst nicht loyal gegenüber und würde meine eigene Frau verraten.
Die Chance auf eine Oma für unsere Tochter will und wollte sie ebenfalls nicht gewähren, obwohl meine Mutter nie einen negativen Einfluss auf unsere Tochter hatte, sehr lange viele Kinder in der Lebenshilfe betreut hat, pädagogisch sehr kompetent ist und generell ein sehr korrekter, aufrichtiger, ehrlicher und ein von vielen langjährigen Freunden extrem geschätzter Mensch ist. Bis heute durfte meine noch lebende Mutter ihre Enkeltochter ganze 3 mal sehen, sie leidet sehr darunter und ich auch.

Ausnahmslos alle in unserem Freundes- und Familienkreis (nicht mehr viele…) standen und stehen hinter mir, bzgl. mir und meiner Mutter und auch bzgl. der Tochter-Oma-Geschichte. Sie wissen ja alle, wie meine Frau ist… haben mich teilweise auch gewarnt und Trennung empfohlen. Die Probleme zwischen uns wurden so präsent, dass es jeder mitbekommen hat und live bei Streits dabei war. Es folgten oft einige, heftige Kommentare aus der Runde wie „sie muss in die Geschlossene“, „sie ist krank“, „die braucht mal einen Schlag in die Fresse“…

So zieht es sich seit jeher durch…

Nur zu unserer Tochter ist sie wie ein Engel. Ich kann meine Tochter derzeit aus beruflichen Gründen noch nicht alleine nehmen. Sie ist zwar in der Kita, aber nur 6 Stunden und länger soll sie auch nicht da sein. Und wie gesagt, ich spüre, dass sie ihre Mutter noch mehr braucht als mich und das soll sie so lange haben, wie es geht (die Psychologie und Biologie sind sich hierbei übrigens einig; natürlich nur, solange ihre Mutter keinen merklichen negativen Einfluss auf sie hat). Bis jetzt bin ich geblieben, weil ein Kind grundsätzlich beide Elternteile braucht. Und, weil ich weiß, dass meine Frau es derzeit wahrscheinlich nicht alleine (im Alltag) schaffen wird, wenn ich nicht spätestens nach zwei Tagen wieder alles Zuhause übernehme und sie sich zurückziehen kann. Sie ist wie gesagt seit Jahren maßlos überfordert und null stressresistent, auch z.T. schon vor unserer Tochter. Außer bei meiner Tochter, die liebt sie über alles, aber auch hier ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem sie nicht mehr kann und sie mir unsere Tochter übergeben muss, damit sie sie nicht anschreit. Ich musste z.B. des Öfteren meinen Sport (2x pro Woche für 90min, meine einzige Freizeitbeschäftigung) mitten drin abbrechen und sofort nach Hause rasen.

Auf unserer Hochzeit hat ihr Vater zu meiner Mutter gesagt: „ich bin froh, sie endlich abgeben zu können. Was hat sie mich nur an Geld gekostet“…

Wir haben, nachdem auch sie ihre Ausbildung beendet und dann Vollzeit gearbeitet hatte, alles 50/50 geteilt. Aber habe ich nicht ständig neue Deko mit bezahlt, dann wollte ich kein schönes Zuhause haben und von ihr würde dann gar nichts mehr kommen. Wollte ich nicht mit ihr in einen teuren Urlaub fliegen (der erste sogar auf Kredit!), dann war ich langweilig und wollte nichts Schönes mit ihr machen. Wär der Verlobungsring kleiner gewesen, würde ich sie nicht wirklich wollen. Hätte die Hochzeit nicht an einem schönen Ort stattgefunden, wärs mir ja gar nicht so wichtig gewesen, sie zu heiraten. Im Zweifel ging’s in Diskussionen dann so weit, dass ich sie ja gar nicht lieben würde und doch gehen solle, wenn sie so schlimm sei. Gefolgt von Geschrei, wiederum gefolgt von emotionalem Zusammenbruch. Ich kam dagegen einfach nicht an.

Ich könnte noch etliche Dinge aufzählen. Ich würde euch bitten, der Einfachheit halber, einfach mal davon auszugehen, dass das Geschriebene die reflektierte Wahrheit ist. Sie ist die einzige Person, die ich kenne, die seit Jahren ständig Konflikte mit ausnahmslos allen Personen in ihrem Umfeld hat, egal, ob Familie, Freunde, Nachbarn, Kollegen.

Ich hoffe, das gibt Euch jetzt etwas mehr. Sorry für den langen Text, aber Ihr wolltet das ja so…

Wahrscheinlich liest sich hier kein durchgehender roter Faden, auch sorry dafür. Ich schieb‘s mal auf die Schlafprobleme. Letzte Nacht waren’s immerhin drei Stunden.

Und nochmal danke. Ich bin gespannt auf weitere Antworten.

13.11.2023 13:10 • x 4 #14


M
Kurzer Nachtrag:

Auch ich kann langsam nicht mehr. Ich bin ein Kämpfer und würde es alleine mit meiner Tochter wohl schon irgendwie hinbekommen, aber ich weiß nicht wie lange. Es steht wie gesagt kaum Support zur Verfügung und ich trage meine eigenen Päckchen, an denen ich arbeite (u.a. eigene Kindheit/Jugend, vor 3 Jahren kam dann noch eine PTBS dazu).

Ohne professionelle Hilfe wird’s nicht gehen.

Am Ende will ich nur eines: irgendwie das Beste für meine Tochter. Auch wenn ich mich dafür aufopfern muss. Ich sehe es als meine Pflicht an. Aber das geht eben nur so weit, wie ich es auch leisten kann und nicht selbst daran zerbreche.

13.11.2023 13:16 • x 1 #15


A


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