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Ich liebe meine Frau nicht mehr

J
Hallo Forum,

ich habe vorgestern einige Beiträge von anderen zu diesem Thema gelesen und bedanke mich zunächst einmal für die Denkanstöße, die mir das gegeben hat.

Ich bin mit meiner Frau seit knapp 8 Jahren verheiratet und insgesamt sind wir 15 Jahre zusammen (ich war damals 21 und sie 16). Inzwischen haben wir zweit Töchter (4 1/2 und 1 Jahr alt).
Ich kann mir keine bessere Mutter für unsere Kinder wünschen und profitiere sehr von unserer gemeinsamen Erziehung der Kinder, da ich in diesem Bereich (meiner Meinung nach) Defizite habe und mit und durch meine Frau die Chance habe, ein guter Vater zu sein.

Das Problem ist nur, dass ich meine Frau nicht mehr liebe. Ich kann auch gar nicht sagen, wann das angefangen hat - Zweifel daran hatte ich auch schon vor der Geburt unserer ersten Tochter, aber wir hatten halt einen gemeinsamen Lebensplan, den wir bis jetzt auch wirklich sehr gut erreicht haben.
Jetzt haben wir also unsere Ziele erreicht und ich stehe da und denke oft, dass ich das so gar nicht haben will. Meine Frau ist meine beste Freundin, keine Frage, aber eben keine Partnerin mehr im se.uellen Sinne (das liegt denke ich an uns beiden).

Das ist jetzt auch schon einige Jahre so, ich hatte meine Unzufriedenheit damit aber wohl immer verdrängt. Natürlich ist es mit zwei (relativ kleinen) Kindern nicht einfach dennoch eine erfüllende Partnerschaft zu leben, aber viele Probleme (oder besser gesagt von mir unausgesprochene Mängel an der Partnerschaft) bestanden eben auch vorher schon.

Im Forum habe ich (gerade von Frauen) den Wunsch gelesen, dass man das unbedingt ansprechen sollte. Das werde ich auch die Tage machen, ich bin mir nur gar nicht im Klaren darüber, was ich damit erreichen will. In den Beträgen ging es immer darum, die Partnerschaft wieder lebendig zu machen und die Liebe neu entstehen zu lassen.

Ich beschäftige mich aber erst aktiv mit meinen Gefühlen zu meiner Frau, seit ich bemerkt habe, dass gerade eine neue Liebe zu einer anderen Frau entsteht. Mein Kopf rät mir, das zu ignorieren und einfach weiter zu machen, wie bisher. So lebe ich aber schon so viele Jahre und komme immer mehr zu dem Schluss, dass es mit 38 langsam Zeit wird, erwachsen zu werden und zu lernen, sein Leben emotional aktiv zu gestalten. Ich habe mich letzte Woche mit dieser Frau in der Kneipe getroffen und wir haben übers Quatschen total die Zeit vergessen und waren am Ende die letzten in der Kneipe. So etwas hatte ich jetzt schon extrem lange nicht mehr. Dabei war es einfach nur ein freundschaftliches Gespräch. Nur merke ich jetzt eben auch, dass bei mir da mehr entstehen könnte, wenn ich es zulasse. Ich weiß auch gar nicht, ob diese Frau ähnlich für mich empfindet. Sie ist ebenfalls in einer langen Beziehung (ohne Kinder) und ebenfalls unzufrieden.
Wir werden jetzt in zwei Wochen einen ganzen Tag zusammen verbringen. Als ich Ihr das vorgeschlagen hatte, hat sie nur kurz gezögert und dann zugestimmt.

Die Frage ist nun, was ich nun machen kann. Ich liebe meine Kinder, und hatte bei beiden 1 Jahr Elternzeit. Ich geniesse es, Zeit mit Ihnen zu verbringen und mit Ihnen zu leben. Ich bin aber auch der Hauptverdiener unserer Familie und muss nun bald wieder voll arbeiten. Meine Frau hat eine Firma gegründet, für die sie 30-40 Stunden die Woche arbeitet. Leider wirft das aber (noch) nicht genug Geld ab, sodass das für sie bei einer Trennung zu einem echten Problem würde. Ich will aber auch noch gar nicht darüber nachdenken, wie wir unsere Leben organisieren könnten/müssten, wenn wir getrennt wären. Eigentlich geht es mir jetzt erst einmal darum, wie ich herausfinden kann, was ich für mich eigentlich will.
Ist schon fies. Mit meinem Leben bin ich total unglücklich und am Horizont zeichnet sich eventuell ein großes neues Glück ab.
Ich will aber eigentlich auch unsere Kinder nicht zu Scheidungskindern machen. Das haben sowohl meine Frau als auch ich hinter uns.

Wie ihr merkt ist das alles noch was wirr und ich freue mich auf eure Ratschläge und Fragen. Ich bin einfach nicht sonderlich geübt darin, mir über meine Gefühle Gedanken zu machen und zu ergründen, wo diese her kommen. Der einzige Mensch, dem ich mich recht gut anvertrauen kann, ist meine Frau - das ist bei diesem Thema aber leider ja nicht möglich. Damit meine ich nicht, dass ich nicht mit ihr reden will, aber ich muss ja selber erst noch richtig verstehen, was eigentlich los ist.

19.02.2013 15:16 • #1


M
schwierig....
stell dir die geschichte einfach mal umgekehrt vor.....

deine frau hätte jemanden kennengelernt...der ihr herz zum klingen bringt und da würde ihr auffallen, dasss sie dich nicht mehr liebt, sondern dich nur als einen guten freund sehen....

stelll es dir weiter vor, sie beschliesst alles hinzuschmeissen und es mit dem nächsten zu probieren und verlässt dich mit den kindern, weil sie beschlossen hat, sie vermisst etwas bei dir.....

was fühlst du dann?

wenn du dir das vorstellen kannst und damit zurecht kommst,
dann tu es ruhig......

19.02.2013 17:15 • x 1 #2


A


Ich liebe meine Frau nicht mehr

x 3


N
Hallo Jensen,

willkommen hier im Forum.

Ein blödes Phänomen unserer heutigen schnelllebigen Zeit scheint zu sein, dass nur noch wenige Menschen dazu imstande und willens sind, über ihre Gefühle zu reden. Und ich nehme mich da keineswegs aus.
Aber wenn man in einer Beziehung/Partnerschaft dem anderen nicht mitteilt, wie es in einem aussieht, wie soll der andere das dann wissen? Vor allem, wenn die Unzufriedenheit sich nicht erst jetzt eingestellt hat, sondern schon Jahre fortdauert. Ist es nicht unfair, den anderen im Glauben zu lassen, es sei noch alles perfekt?
Wenn du mit deiner Frau nicht darüber sprichst, was dich bewegt und dir Sorgen bereitet, welche Wünsche du hast oder Vorstellungen von eurem gemeinsamen (auch S.u.ellen) Leben, woher soll sie dann wissen, dass du an deinen Gefühlen ihr gegenüber zweifelst?
Du hast jetzt die Gelegenheit etwas zu tun, was die meisten Expartner der hier Gestrandeten nicht wahrgenommen haben und daher ihre Partner in eine Lebenskrise stürzten. Du hast für dich erkannt, dass sich deine Gefühle für deine Frau verändert haben. Frag dich doch mal, warum das so ist? Was war vorher anders? Was war es, das dich an deiner Frau anzog, was du an ihr liebtest, was sie einst zur einzig Richtigen für dich machte?
Warum hat sich das geändert und seit wann?

Es ist keine Frage, dass sich durch das Vorhandensein von Kindern eine Beziehung noch einmal verändern kann. Schließlich verschieben sich Prioritäten und andere Dinge werden wichtig. Die Kinder stehen im Mittelpunkt und da kann es schnell passieren, dass man sich als Paar vergisst. Du schreibst ja selbst, dass ihr ein gutes Team seid, aber als Paar nicht mehr funktioniert.
Dafür gibt es Gründe. Wann hattet ihr das letzte Mal Zweisamkeit? So ohne Kinder, nur ihr beide?
Vllt ist es die Routine, die deine Gefühle verblassen ließ?
Das käme auf einen Versuch an, sofern du das willst.
Gibt es keine Möglichkeit, dass sich vllt die Großeltern ein WE lang um die Kinder kümmern könnten, während ihr ein langes WE nur allein genießt und wieder als Paar Aktivitäten unternehmt und euch damit Zeit nur für euch nehmt?
Stattdessen willst du mit einer anderen Frau einen ganzen Tag verbringen, ohne deiner Frau diese Chance zu geben!
Hat sie das verdient?

Das Leben ist zu kurz, um es unglücklich zu verbringen! Du solltest dich aber selbst erst einmal genau überprüfen, was du von einer Partnerschaft erwartest und du selbst auch dafür tust. Es ist nicht immer nur einer Schuld daran, dass eine Partnerschaft nicht mehr so gut funktioniert!
Wie sieht deine Frau denn eure Ehe? Ist sie noch glücklich?

In meinen Augen wäre es deiner Frau gegenüber nur fair, wenn du endlich das Gespräch suchst und alle Fakten, Bedenken auf den Tisch legst.

Ich wünsche dir viel Glück!

19.02.2013 17:24 • x 2 #3


F
Hallo ,

Ich finde auch du zäumst das Pferd von hinten auf.
Du beginnst eine Affäre und damit ein schlimmes Ende für alle.

Ganz vorne anfangen. Kläre deine Sachen und lass die andere so lange.

19.02.2013 19:20 • x 2 #4


S
Lieber Jensen,

ich kann dir zwar in keinster Weise irgendeine Entscheidung abnehmen, doch kann ich dir versichern, dass du mit diesem Problem nicht alleine dastehst.


Auch mich plagten vor Jahren die selben Zweifel. Einerseits hatte ich ein gutes Leben beim Vater meiner Kinder, andererseits jedoch ist DIE Liebe zu ihm so irgendwie schön langsam verschwunden.

Ich wurde immer unzufriedener, kann es eigentlich gar nicht in Worte kleiden, was mir damals gefehlt hatte.
Fakt war, dass der Grund mein Mann war.

Als ich die Trennung dann aussprach, fiel ich in ein großes Loch. Nicht, dass mir mein Mann gefehlt hatte, sondern alleine die Tatsache, etwas nicht geschafft zu haben, machte mir zu schaffen ....... bin mir nicht sicher, ob dies so nachvollziehbar ist.

Es dauerte dann gut ein Jahr, bis mein EX und ich wieder normal miteinander konnten, doch ab diesem Moment ging es zwischenmenschlich mit uns Beiden wieder bergauf.

Im Nachhinein betrachtet kann ich sagen, dass ich den besten Mann ever hatte. Er hat Witz und Humor, mit ihm konnte man super gut diskutieren, hat eigentlich im Prinzip genau das dargestellt, was ich wünsche - wäre diese verflixte Liebe zu ihm nicht irgendwie verloren gegangen.

Jetzt - status quo - sind wir Beide froh, dass es so gekommen ist. Er hat eine süße Freundin gefunden und ich bin nicht unbedingt unglücklich darüber, mein Leben wieder selbst in die Hand genommen zu haben.

Wie gesagt: Ich habe den Schritt gewagt und es gab einen guten Ausgang.
Mein EX ist mir ein guter Freund geworden. Wir sehen uns nicht mehr oft, wenn, dann nur, wenn es etwas wegen der Kids zu besprechen gibt, doch wenn wir uns sehen, können wir uns jedes Mal erst tief in der Nacht voneinander wieder trennen, denn diese gemeinsame Zeit genießen wir in vollen Zügen - da versinkt die Welt um uns herum.

Ich bin sehr froh darüber, dass ich ihn kennen lernen durfte ........

20.02.2013 13:28 • x 2 #5


F
Sorele dann hast du das richtige in der richtigen Reihenfolge gemacht

20.02.2013 13:48 • x 2 #6


J
Hallo Jensen,

ich habe überlegt, ob ich dir antworte - ich befand mich in der Rolle deiner Frau.

Nun tue ich es ....
Mein Mann hat mich im letztes Jahr im Oktober von heute auf gleich verlassen (Sohn 1 Jahr alt, Hochzeit ein Jahr her) - diese Trennung hat mich in die schlimmste Krise meines Lebens stürzen lassen.

Die Trennung an sich ist schlimm, aber er hat mit mir - seiner Partnerin vorher nicht gesprochen. Auf Nachfrage (es war schon zu merken, dass etwas nicht stimmt) - hat er immer wieder sein Examen vorgeschoben und auf Nachfrage nach seiner neuen besten Freundin-Arbeitskollegin hat er mir mangelndes Vertrauen vorgeworfen).

Ich war also kaltgestellt und er hat sich irgendwie, irgendwann zu seiner Entscheidung durchgearbeitet.

Das vorher Nicht-Kommunizieren macht es mir heute sehr schwer zu akzeptieren was passiert ist.
Ich frage mich, ob ich es nicht wert gewesen wäre (wir, unsere kleine Familie es nicht wert gewesen ist), dass er mit mir zusammen noch einen Weg sucht - oder zumindestens mit offenen Karten spielt.
Ich frage mich, ob er mir nicht wenigistens das schuldig gewesen wäre.

Als ich erfuhr was wirklich los ist, war er schon längst weg....
ich bin noch nicht mal annähernd über den Berg...

Ich schliesse mich also meinen Vorrednern an, sprich mit deiner Frau. Weil du sie mal geliebt hast, weil ihr Kinder habt, weil es fair ist...

Alles Gute!

Jeanne

20.02.2013 14:16 • x 5 #7


J
Zitat von Neja:
Ein blödes Phänomen unserer heutigen schnelllebigen Zeit scheint zu sein, dass nur noch wenige Menschen dazu imstande und willens sind, über ihre Gefühle zu reden. Und ich nehme mich da keineswegs aus.

Ich glaube nicht, dass das was mit der schnelllebigen Zeit zu tun hat. Ich komme einfach aus einem Elternhaus mit (zumindest zeitweise) getrennten Eltern und hatte da kein gutes Vorbild, wie man eine gute/richtige Beziehung führt.
Das ist einfach etwas, was ich erst mit meiner Frau zusammen gelernt habe und was uns bis heute ja auch zusammengehalten hat.

Zitat von Neja:
Aber wenn man in einer Beziehung/Partnerschaft dem anderen nicht mitteilt, wie es in einem aussieht, wie soll der andere das dann wissen? Vor allem, wenn die Unzufriedenheit sich nicht erst jetzt eingestellt hat, sondern schon Jahre fortdauert.

Genau darum habe ich ja gegooglet, und bin auf dieses Forum gestoßen und bin sehr dankbar für Eure Kommentare. Mir ist ja schon klar, dass es so nicht sein darf und ich will meiner Frau sicher nichts schlechtes und sie auch nicht vor vollendete Tatsachen stellen.
Mir hat mein Beitrag hier im Forum auch schon geholfen im Offline-Leben das Gespräch mit anderen zu suchen (u.a. eine Frau, die sich gerade scheiden lässt).
Mir waren meine Gefühle (oder eben deren Fehlen) ja auch nicht die ganze Zeit aktiv bewusst. Ich bin wohl sehr gut in der Lage, unangenehme Dinge nahezu perfekt zu verdrängen. Ich habe halt jetzt durch einen Hauch von Schmetterlingen im Bauch wieder gemerkt, wie es um meine Gefühle steht.
Das hat mich erst gefreut, dann sehr erschreckt. Jetzt mache ich mir endlich wieder bewusst, wie ich fühle und suche eben nach Wegen und Möglichkeiten, wie ich damit umgehen kann.

Zitat von Neja:
Ist es nicht unfair, den anderen im Glauben zu lassen, es sei noch alles perfekt?

Ja - absolut.

Zitat von Neja:
Wenn du mit deiner Frau nicht darüber sprichst, was dich bewegt und dir Sorgen bereitet, welche Wünsche du hast oder Vorstellungen von eurem gemeinsamen (auch S.u.ellen) Leben, woher soll sie dann wissen, dass du an deinen Gefühlen ihr gegenüber zweifelst?

Na ja. Das kann man ja schon eindeutig merken, wenn man das will - letzte zwei Halbsätze.

Zitat von Neja:
Du hast jetzt die Gelegenheit etwas zu tun, was die meisten Expartner der hier Gestrandeten nicht wahrgenommen haben und daher ihre Partner in eine Lebenskrise stürzten.

Und die will ich wahrnehmen. Als ich meinen Beitrag geschrieben habe, dachte ich, dass ich für mich zuvor herausfinden müsste, was ich eigentlich will. Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass es besser ist, eben das nicht vorher zu überlegen, um offener in das Gespräch mit meiner Frau gehen zu können.


Zitat von Neja:
Es ist keine Frage, dass sich durch das Vorhandensein von Kindern eine Beziehung noch einmal verändern kann. Schließlich verschieben sich Prioritäten und andere Dinge werden wichtig. Die Kinder stehen im Mittelpunkt und da kann es schnell passieren, dass man sich als Paar vergisst. Du schreibst ja selbst, dass ihr ein gutes Team seid, aber als Paar nicht mehr funktioniert.
Dafür gibt es Gründe. Wann hattet ihr das letzte Mal Zweisamkeit? So ohne Kinder, nur ihr beide?
Vllt ist es die Routine, die deine Gefühle verblassen ließ?

Ja, sicher.

Zitat von Neja:
Gibt es keine Möglichkeit, dass sich vllt die Großeltern ein WE lang um die Kinder kümmern könnten, während ihr ein langes WE nur allein genießt und wieder als Paar Aktivitäten unternehmt und euch damit Zeit nur für euch nehmt?
Stattdessen willst du mit einer anderen Frau einen ganzen Tag verbringen, ohne deiner Frau diese Chance zu geben!
Hat sie das verdient?

Meine Frau ist selbständig und muss/will einfach neben den Kindern auch noch sehr viel arbeiten. Ich bin jetzt seit fast einem Jahr in 50%er Elternzeit, arbeite also auch noch relativ viel.
Ich wünsche mir schon lange solch einen Tag. Meine Frau eigentlich auch, räumt dem aber eben nicht die notwendige Priorität ein.
Das ist ja auch das, was mich eigentlich stört und wie ich jetzt merke auch sehr verletzt.
Ja - und ich bin der Meinung, dass ich dann ruhig einen schönen Tag mit einer anderen Frau verbringen darf, da ich die Chance meiner Frau ja nicht verweigere. Blöd sind halt die Schmetterlinge dabei - diese sind aber einseitig. Warum sollte ich also so einen Tag nicht geniessen dürfen? Ich habe ja auch nicht vor fremd zu gehen. Ich möchte doch nur mal einen Tag aus dem Alltag entfliehen und mal einen Tag ohne Pflichten geniessen. Wenn meine Frau dazu aktuell keine Zeit hat ist das doch legitim.

Zitat von Neja:
Das Leben ist zu kurz, um es unglücklich zu verbringen! Du solltest dich aber selbst erst einmal genau überprüfen, was du von einer Partnerschaft erwartest und du selbst auch dafür tust. Es ist nicht immer nur einer Schuld daran, dass eine Partnerschaft nicht mehr so gut funktioniert!

Absolut. Auch ich gebe mir längst nicht die Mühe, die unsere Partnerschaft verdient hätte.

Zitat von Neja:
Wie sieht deine Frau denn eure Ehe? Ist sie noch glücklich?

Das ist erstaunlich - früher hätte ich das sogar beantworten können. Aktuell kann ich das nicht. Da hilft nur reden, ich weiß. Ich habe auch schon angefangen, unsere eingeschliffenen Verhaltensmuster zu durchbrechen. Gestern Abend haben wir uns zumindest länger über die letzten Tag (also unseren Alltag) unterhalten - auch das war in letzter Zeit nicht mehr so.
Heute Abend habe ich angesprochen, dass mir unsere Partnerschaft, wie sie aktuell ist, nicht reicht und wir daran etwas tun müssen. Ich habe mir mehr Zeit mit meiner Frau gewünscht, und dass sie ihre Arbeit anders organisieren muss, damit auch wir wieder Zeit für uns haben können.
Sie sagte, es kämen auch wieder bessere Zeiten ... ich glaube sie sieht noch nicht, wie dringend und zeitnah ich das aber verändern möchte.
Bisher war es in unserer Beziehung eigentlich immer so, dass meine Frau das Gespräch über unsere Partnerschaft gesucht hatte und ich darauf viel zu selten mit der nötigen Bereitschaft eingegangen bin. Seit längerem (ich weiß nicht mehr wie lange schon), macht sie das halt nicht mehr. Vielleicht braucht es auch zu viel Energie, das Thema bei mir anzusprechen. Ich begreife jetzt aber, dass auch ich das brauche und geniesse und habe halt jetzt angefangen hier den aktiven Part zu übernehmen.

Zitat von Neja:
In meinen Augen wäre es deiner Frau gegenüber nur fair, wenn du endlich das Gespräch suchst und alle Fakten, Bedenken auf den Tisch legst.

Ja. Ich denke aber, dass ich erstmal nur über unsere Partnerschaft reden möchte.

21.02.2013 01:37 • x 1 #8


J
Zitat von feuerteufel:
Hallo ,

Ich finde auch du zäumst das Pferd von hinten auf.
Du beginnst eine Affäre und damit ein schlimmes Ende für alle.

Ganz vorne anfangen. Kläre deine Sachen und lass die andere so lange.

Klingt nach einen guten Plan

21.02.2013 01:39 • x 1 #9


J
Zitat von Sorele:
Als ich die Trennung dann aussprach, fiel ich in ein großes Loch. Nicht, dass mir mein Mann gefehlt hatte, sondern alleine die Tatsache, etwas nicht geschafft zu haben, machte mir zu schaffen ....... bin mir nicht sicher, ob dies so nachvollziehbar ist.

Doch - ich denke ich verstehe ziemlich genau, was du meinst. Wir haben nach 10 Jahren Beziehung geheiratet und das Versprechen, dass ich dort abgegeben habe, meinte ich sehr ernst.
In guten, wie in schlechten Tagen - wenn ich mich daran nicht halten könnte, wäre ich sehr enttäuscht von mir selbst ...

Zitat von Sorele:
[...] Ich bin sehr froh darüber, dass ich ihn kennen lernen durfte ........

Das freut mich sehr für euch. Ich denke, dass meine Frau und ich das auch hinbekommen könnten. Auch wenn wir irgendwann kein Paar mehr sein sollten, werden wir ja immer gemeinsam Eltern sein und das wollen wir beide gut machen. Und wie gesagt - nein vielleicht anders formuliert: Ich liebe meine Frau - nur eben nicht mehr so.
Ich denke aber, dass ich jetzt zunächst eine Zeit lang versuchen werde, unsere Partnerschaft immer wieder anzusprechen. Das ist meine Pflicht. Vielleicht kommt die andere Liebe ja wirklich wieder - auch wenn ich mir das aktuell nicht wirklich vorstellen kann. Auch bei Dir war es ja nicht möglich ...

21.02.2013 01:49 • #10


J
Zitat von feuerteufel:
Sorele dann hast du das richtige in der richtigen Reihenfolge gemacht

21.02.2013 01:50 • #11


J
Zitat von Jeanne14:
Die Trennung an sich ist schlimm, aber er hat mit mir - seiner Partnerin vorher nicht gesprochen. Auf Nachfrage (es war schon zu merken, dass etwas nicht stimmt) - hat er immer wieder sein Examen vorgeschoben und auf Nachfrage nach seiner neuen besten Freundin-Arbeitskollegin hat er mir mangelndes Vertrauen vorgeworfen).

Das ist unfair von ihm. Du hast nachgefragt und bist belogen worden.

Zitat von Jeanne14:
Ich war also kaltgestellt und er hat sich irgendwie, irgendwann zu seiner Entscheidung durchgearbeitet.

Um das zu vermeiden, frage ich Euch um Rat.

Zitat von Jeanne14:
Das vorher Nicht-Kommunizieren macht es mir heute sehr schwer zu akzeptieren was passiert ist.

Du bist ja auch völlig vor den Kopf gestoßen worden.

Zitat von Jeanne14:
Ich frage mich, ob ich es nicht wert gewesen wäre (wir, unsere kleine Familie es nicht wert gewesen ist), dass er mit mir zusammen noch einen Weg sucht - oder zumindestens mit offenen Karten spielt.

Das hat doch nichts mit deinem Wert zu tun. Natürlich sind Du, Dein Kind, Eure Familie, es wert, einen Weg zu suchen.

Zitat von Jeanne14:
Ich frage mich, ob er mir nicht wenigistens das schuldig gewesen wäre.

Ja.

Zitat von Jeanne14:
ich habe überlegt, ob ich dir antworte - ich befand mich in der Rolle deiner Frau.

Danke dafür!

21.02.2013 02:04 • x 1 #12


S
Zitat von Jensen:
Meine Frau hat eine Firma gegründet, für die sie 30-40 Stunden die Woche arbeitet.

Bei mir war es genau umgekehrt, mein EX hatte eine neue Firma gegründet, das Handwerk dazu jedoch nicht gelernt, weshalb ich abends nach meiner Halbtagstätigkeit und dem verbrachten Nachmittag mit den Kids kräftig mithelfen musste.
Bei ihm warf es nie richtig was ab - war mit ein Grund, warum es mit uns bergab ging.

Zitat von Jensen:
Ich denke aber, dass ich jetzt zunächst eine Zeit lang versuchen werde, unsere Partnerschaft immer wieder anzusprechen. Das ist meine Pflicht. Vielleicht kommt die andere Liebe ja wirklich wieder - auch wenn ich mir das aktuell nicht wirklich vorstellen kann. Auch bei Dir war es ja nicht möglich ...

Finde ich einen löblichen Schritt von dir ...... und vielleicht tut sich ja was in Sachen Gefühle wieder bei dir.

Ich spürte zwar gegen Ende unserer Beziehung nicht diese Schmetterlinge, so wie du sie wegen besagter Frau beschrieben hast, doch spürte ich ab Ausspruch der Trennung so was wie Lebensenergie, die mich füllte. Plötzlich war die Welt nicht mehr schwer und belastend, dies trotz dem ganzen Rummel zwecks Umzug, neuem sozialem Umfeld, Aufstockung auf ganztags, Unterbringung der Kids auch am Nachmittag etc. - da gäbs noch viel zu schreiben ...... .

Du behältst deine Kinder gut im Auge und so denke ich, dass du im schlimmsten Fall eine Regelung mit deiner Frau treffen kannst, damit es deinen Kleinen gut geht.
Vorderhand jedoch wäre es wirklich wichtig, alles auf den Tisch zu legen - viel Rücksicht bleibt dir da nicht. Möglicherweise bedeutet dies ja auch einen Umschwung in eurer Ehe, wenn deine Frau wirklich weiß, was fakt ist ...... .
Ich bin der Meinung, sie sollte erfahren, wie es um dich steht, dass du sie zwar noch liebst, jedoch nicht so, wie man eigentlich eine Ehefrau lieben sollte ....... alles andere wird sich finden, so denke ich ...... .

Dass sie ihren Traum mit ihrer Selbstständigkeit verwirklichen will, kann ich verstehen, doch gilt es auch in diesem Bereich Kompromisse zu schließen, darf es nicht sein, dass auch nur ein Familienmitglied auf der Strecke bleibt ...... in diesem Fall du und eigentlich auch die Kinder, die auf kleinste Schwingungen sensibel reagieren ......

21.02.2013 14:33 • #13


J
Es geht bergauf. Die Schmetterlinge sind vielleicht gar keine.
Es ist einfach schön mit der anderen Frau Zeit zu verbringen und zu reden.
Vielleicht entwickelt sich ja auch eine neue Freundschaft. Ich hoffe jedenfalls, dass es so ist.
Ich denke ich muss jetzt einfach die Gespräche mit meiner Frau fortsetzten und ein wenig Geduld haben. Morgen wollen wir jedenfalls einen Abend außerhalb der alltäglichen Routine verbringen. Das ist dann die nächste Gelegenheit, auszudrücken, dass es mir ernst ist und wir was ändern müssen, weil ich so nicht weiter leben werde. Ich sehe aber jetzt auch wieder eine Chance für unsere Beziehung. Das tut schon sehr gut und ich merke, dass es mir viel besser geht und ich nicht mehr geschockt von der Situation und meinen Gefühlen bin.

Danke Euch!

22.02.2013 14:05 • x 1 #14


J
Hallo Jensen,

ich finde, das ist ein guter Weg!
Auf jeden Fall fair und so wie es meiner Meinung nach sein sollte, wenn man mit Respekt füreinander und für das was man gemeinsam erlebt (hat) umgehen will.

Ich wünsche euch viel Glück und alles Gute!

22.02.2013 14:12 • x 1 #15


A


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