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Ich mach mir andauernd Gedanken und bin total kaputt

K
Wieder einmal kann ich nicht schlafen. Wieder einmal mache ich mir ständig nur Gedanken über meine Ex-Beziehung und darüber, was in einer zukünftigen Beziehung besser laufen muss. Und andauernd frage ich mich, wo und wie ich denn eine passende Freundin finden soll.

Ich weiß nicht, was mit mir los ist, und ich ärgere mich auch schon extrem über mich, dass ich mich auf überhaupt nichts anderes mehr konzentrieren kann. Ich sollte mich eigentlich auf meinen Uni-Abschluss konzentrieren, aber dafür hatte ich das letzte Jahr überhaupt keinen Kopf. Was aber noch schlimmer ist, ist dass mir eigentlich gar nichts richtig Spaß macht. Egal, was ich mache, es fühlt sich alles so erzwungen an und ich kann nichts genießen. Und teilweise bin ich sogar schon selbst schockiert über meine Denkweise, zB. sitze ich im Kino, um einen Film anzusehen, und gleichzeitig schaue ich durch die Reihen und denke darüber nach, ob ich nicht nach der Vorstellung eine von den Frauen ansprechen könnte. Anstatt einfach den verdammten Film zu genießen, auf den ich mich eigentlich gefreut hab. Ich verstehe mich selbst nicht mehr, ich könnte schon wieder losheulen, wenn ich nur daran denke, so kenne ich mich eigentlich gar nicht. Ich hab das Gefühl, dass mich die Einsamkeit innerlich auffrisst. Ich dachte, Zeit heilt alle Wunden, aber bei mir offensichtlich nicht, denn nach einem Jahr sollte es mir doch theoretisch wieder gut gehen oder? Ich verstehe das nicht, denn vor der Beziehung war es doch auch okay, warum geht es mir dann ein Jahr nach der Trennung immer noch so schlecht, dass ich nicht einmal klar denken kann?

Das schlimmste daran ist aber, dass ich die meiste Zeit verleugne, wie es mir wirklich geht. Nicht nur gegenüber anderen, sondern auch gegenüber mir selbst tu ich so, als wäre alles okay. Wenn ich mal heulen muss, verstecke ich mich alleine zuhause, wo mich niemand sieht, und sonst wirke ich relativ normal, abgesehen von der Tatsache, dass ich kaum Energie hab und ich oft überemotional reagiere. Aber immerhin hab ich es mal geschafft, das niederzuschreiben, vielleicht werde ich mich in ein paar Stunden wieder fragen, warum ich das überhaupt schreibe, denn theoretisch geht es mir doch eh ganz gut.

13.02.2019 07:50 • x 4 #1


B
Hast du jemanden im realen Leben zum quatschen?
Das tut immer wieder gut. Kannst auch mit einem wildfremden reden. Der hat diese neutrale Sicht auf dich und wird dir vielleicht einige positive Energie zureden können.

13.02.2019 08:13 • x 1 #2


A


Ich mach mir andauernd Gedanken und bin total kaputt

x 3


M
Hallo, dein Problem liegt bestimmt darin das du unbedingt jemanden haben möchtest. Warum musst du unbedingt eine Beziehung haben? Klar ist es schön verliebt zu sein aber man kann es nicht erzwingen. Es passiert oder auch nicht. Und wenn man krampfhaft danach sucht passiert es sowieso nicht. Wenn du offen bist jemanden kennenzulernen dann melde dich doch auf einem Datingportal an. Vielleicht gibt es dort jemand nettes. Aber gehe es lockerer an, nicht es muss jemand gefunden werden sondern sei offen einen passenden Menschen zu finden. Ansonsten sport, hobbys? Irgendwo ne nette Frau gesehen.

13.02.2019 09:21 • x 2 #3


W
Zitat von KGR:
Und andauernd frage ich mich, wo und wie ich denn eine passende Freundin finden soll.


Wie ginge es Dir denn mit dem Gedanken, dass Du keine findest? Wäre ein Singleleben so schlimm? Klar kann ich den Wunsch nach einem Partner nachvollziehen. Ich habe meinen allerdings gefunden NACHDEM ich die Einstellung für mich gefunden hatte: mein Leben ist super so, wenn einer kommt und dazu passt, prima, wenn nicht, dann taugt es mir so auch. Das Singleleben hat ja auch viele Vorteile. Es ist also eine Win-Win für mich: Entweder bin ich Single was ziemlich gut ist, oder ist habe einen Partner, was natürlich auch mega ist. Aber egal wie es kommt, ich komm klar. Ist diese Vorstellung für Dich so abwegig?

Du sprichst von Uni-Abschluss. Wie alt bist Du denn?

13.02.2019 09:33 • x 3 #4


E-Claire
Klingt ein bißchen so als wärst Du in einer leichten depressiven Phase.

Bevor du Dich total innerlich selbst zerfleischt, schau dir mal die äußeren Umstände genauer an.

Ersten, es ist Winter! Die meisten Menschen haben mit Lichtmangel zu kämpfen. Du könntest beim Hausarzt mal Deinen Vitamin D Spiegel abklären. Ist der nämlich deutlich zu niedrig, dann wäre es überhaupt kein Wunder, daß Du dich so fühlst.

Zweitens, was ißt Du denn so? Du bist, was Du ißt. (Jedenfalls hat dies mehr mit unseren Gefühlen zu tun, als wir uns ab und zu eingestehen). Schau mal, wie viele verschiedene Gemüse und Obstsorten Du pro Tag zu Dir nimmst, komplexe Kohlenhydrate und auch (nicht übermäßig aber auch) gutes Fleisch.
Nach Möglichkeit wenig, bis gar kein Fertigkram.

Drittens, es ist nachgewiesen, daß der Aufenthalt an der freien Luft (am besten im Park oder Wald) stimmungsaufhellend wirkt. Kannst Du Dir Deine Zeit so einteilen, daß Du jeden Tag einen größeren Spaziergang schaffst? Das hilft eigentlich auch immer ganz gut, gegen allgemeines Kopfkino.

Ist natürlich alles nicht so einfach, insbesondere dann, wenn man sich ohnehin antriebslos fühlt. Aber überleg mal, wie Du vielleicht das eine oder andere doch im Alltag unterbringen kannst.

Schließlich: Andere Frauen ansprechen und sich vom Gedanken eine Freundin finden, beherrschen zu lassen:
Bist Du sicher, daß das nicht einfach eine Form von Ablenkung ist? Prüfungsphasen, Magisterarbeiten schreiben etc sind nun mal sehr belastenden Phasen. Da tun wir alles lieber, als uns darauf konzentrieren. Manchmal flüchten wir uns sogar in den Schmerz vergangener Tage. Versuch mal den Fokus auf die Uni zurück zu legen und sag Dir einfach, erst Abschluß, dann neue Freundin.

Und naja, ein bißchen liebevoller darfst Du auch zu dir sein.

Nach einem Jahr drüber hinweg sein zu müssen? Ähm, wer sagt so etwas? In welchen Buch steht denn das bitte?

13.02.2019 11:43 • x 4 #5


U
Es ist nicht ungewöhnlich, sich nach einem Jahr noch Gedanken zu machen. Allerdings ist es je jünger man ist auch umso leichter, einfach wieder von vorne zu beginnen. Die Rezepte hierzu sind ziemlich einfach, Du musst in Deiner Freizeit Dinge tun, bei denen Du Frauen kennen lernst und darauf warten, dass sich die ein oder andere für Dich interessiert.

In der Studentenzeit ist das übrigens nochmal deutlich leichter als später. An Deiner Stelle würde ich mich daher nicht nur auf den Uniabschluss konzentrieren.

13.02.2019 11:52 • x 1 #6


F
@KGR, verstehe Dich da voll und ganz und kann das sehr gut nachvollziehen. Bei mir wechseln diese Phasen auch hin und her. Stehe mit beiden Beinen fest im Leben, geniesse mein Leben und meine Unabhängigkeit. Falle aber immer wieder in ein Loch (das ich mir nach außen auch nicht anmerken lasse), wenn die Sehnsucht und der Wunsch nach einen Partner überhand nimmt. Merke, wie sehr mir Nähe und Wärme fehlt.
Nach gescheiterter langjähriger Ehe und einigen Versuchen einer Beziehung spiele ich auch mit dem Gedanken, den Rest meines Lebens als Single zu verbringen. Mit Ende 40 wird es nicht unbedingt leichter! Im Gegenteil. Man hat eher den Eindruck, der Zug ist schon abgefahren. Nur ist es mir ein Rätsel, wie ich dauerhaft die Sehnsucht und den Wunsch nach Nähe und Wärme unterdrücken soll. Oder setzt irgendwann eine Gewohnheit ein, wenn man das nicht mehr bekommt? Also dass man sich daran vielleicht irgendwann gewöhnt? Momentan bleibt wohl nichts anderes übrig, als diesen Umstand immer wieder zu betrauern.

13.02.2019 13:29 • x 1 #7


K
Zitat von butzwurst:
Hast du jemanden im realen Leben zum quatschen?

Ich hab es mir schon vor langer Zeit abgewöhnt, über meine Ex-Beziehung zu reden, weil ich damit schon allen auf die Nerven gegangen bin und sowieso niemand versteht, warum ich mir darüber überhaupt noch Gedanken mache nach so langer Zeit.

Zitat von Malina84:
Hallo, dein Problem liegt bestimmt darin das du unbedingt jemanden haben möchtest. Warum musst du unbedingt eine Beziehung haben?

Gegenfrage: Was ist an mir denn so falsch, dass ich keine Beziehung verdient hab? Und warum kann ich nicht einfach lockerer sein, so wie jeder normale Mensch?

Zitat von willan:
Wie ginge es Dir denn mit dem Gedanken, dass Du keine findest? Wäre ein Singleleben so schlimm?

Dann würde ich mir wahrscheinlich für immer die Frage stellen, was mit mir denn nicht in Ordnung ist. Man wird ja nicht ohne Grund verlassen und abgewiesen.

Zitat von E-Claire:
Nach einem Jahr drüber hinweg sein zu müssen? Ähm, wer sagt so etwas? In welchen Buch steht denn das bitte?
Man kann doch nicht für immer zurück schauen?

13.02.2019 17:37 • #8


Plentysweet
Lieber KGR,

Zitat von KGR:
Was ist an mir denn so falsch, dass ich keine Beziehung verdient hab?


An Dir ist gar nichts falsch. Und natürlich verdienst Du eine Beziehung. Jeder Mensch verdient Glück und Liebe. Und jeder hier gönnt Dir auch eine Beziehung von Herzen.

Ich denk nur auch, daß Du gerade irgendwie zu unglücklich, zu bedürftig und zu verkrampft an die Sache heran gehst. Du möchtest unbedingt jetzt Zweisamkeit und es ist ja auch bescheiden, wenn man sich einsam fühlt. Das stimmt. Aber wie hier schon einige gesagt haben, je mehr Du eine Beziehung erzwingen willst, umso weniger klappts. Meistens.


Zitat:
Man wird ja nicht ohne Grund verlassen und abgewiesen.


Du wertest das als Angriff gegen Dich. Oft trennen sich Menschen, weil sie sich FÜR etwas anderes entscheiden. Eine Trennung ist eine Entscheidung FÜR sich selber und einen anderen Lebensentwurf und nicht GEGEN den Expartner.
Sieh Dich nicht als Opfer- das zieht Dich nur runter. Irgendwie bist Du in so einem negativen Fahrwasser.
Und dann die körperliche Ebene bedenken. Das was E-Claire sagt: Es ist etwas dran- wie siehts aus bei Dir mit Vitamin/Mineralstoffmangel, Lichtmangel? Manchmal ist der Körper einfach durch den Kummer heruntergewirtschaftet und nicht gut versorgt. Und der geschwächte Körper hat Auswirkungen auf die Psyche. Körper und Psyche hängen miteinander zusammen. Auch dauerhafter Schlafmangel tut sein Übriges.

Und dann: Versuch etwas aus Deinem Leben zu machen! Am Attraktivsten ist man, wenn man aktiv ist und eine positive Ausstrahlung hat. Selbstbewusst ist. Für etwas einsteht. Überzeugungen hat. Diese positive Energie überträgt sich auf andere. Das ist meine Erfahrung.
Und überlege Dir dochmal: Was könntest Du in eine Beziehung Schönes einbringen? Was sind Deine Stärken, was findest Du selbst und andere Leute positiv/gut/liebenswert an Dir? Jeder hat irgendetwas sehr Liebenswertes an sich. Finde das heraus oder frage Deine Bekannten. Und lebe dann diese positive Seite und Du wirst von anderen auch wieder anders wahrgenommen !
Vielleicht hilft Dir das?!
Alles Gute für Dich

13.02.2019 20:56 • x 2 #9


A


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