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Ich muss ihn verlassen, aber dann bleibt mir nichts

senzanome
Ihr alle, ich weiss, was ich einer Freundin raten würde und bin fassungslos in welche Lage ich mich gebracht habe. Hilfe! Ich bin gestandene 50, meine 2 Toechter leben noch bei mir, die Aeltere zieht in 2 Monaten aus. Nach einem sehr schweren Unfall, den ich vor 2.5 Jahren nur knapp ueberlebt habe, wollte ich eigentlich nur noch für die Toechter leben, arbeiten in meinem Beruf kann ich nicht mehr, bin an sich sehr eingeschränkt. Corona kam dann passend dazu, alle auf Rückzug. In einem Anfall von Einsamkeit fing ich an in einem italienischem Forum zu schreiben, ich bin Italienerin und wollte einfach in meiner Sprache kommunizieren.
Sehr schnell schrieb ich fast ausschließlich mit einem Mann, 5 Jahre älter, endlose Mails, Telefonate, es war, als hätte das Schicksal mir noch mal ein Geschenk machen wollen.
Wir trafen uns bald, verliebten uns, so dachte ich, in Wahrheit war ich so überwältigt, dass mich noch mal ein Mann so wollen und lieben würde. Das denke ich heute.
Wir fuhren abwechselnd das Wochenende stundenlang zueinander oder trafen uns auf der Hälfte. Er ist sehr dominant, erinnert mich extrem an meinen Vater, ich fühlte mich auch oft und gerne wie seine Kleine, wie er mich nennt. Wir kommunizieren nur auf italienisch, was den Effekt verstärkte, dass ich mich wieder wie früher fuehlte.
Da er beruflich ortsgebunden ist, nahm ich mit den Toechtern eine Wohnung in seiner Stadt, die Juebgere fand passend eine Ausbildung hier, die Aeltere studierte ohnehin nicht präsent.
Nun meine Erkenntnis, er zieht mich als Mann eigentlich null an, wir haben kaum etwas gemeinsam, seine erwachsenen Kinder lehnen es ab, mir zu begegnen, ausser S. , den ich nicht mehr für möglich hielt, verbinden uns nur die Erinnerungen an die vielen Orte, an denen wir uns trafen.
Ich habe studiert, lese ununterbrochen, brauche Kunst und Kultur, er ist ein Macher, wuerde am liebsten jeden Tag ein Haus bauen, den riesen Garten umgestalten. Es ist so erschütternd. Ich war blind oder bedürftig, ich verstehe mich nicht.
Wir wollten in 3-4 Jahren nach Italien, wo er ein kleines Haus hat, aber ich will da nicht leben, er hat mich auch in vielem angelogen, z. B. dass seiner Ex, die mir als gute Freundin präsentiert wurde, eine Hälfte des Grundstücks besitzt und sie da noch ein Haus hinbauen wollen.
Bei einem Aufenthalt dort, verschwieg er ein Treffen, ich reiste dann ab, er drehte durch, sie schrieb mir dann, sie sei nur eine Freundin der Familie, was ich ihr geantwortet habe, erspare ich uns hier, ich werde dieser Person also besser nie begegnen, fällt ein weiterer Urlaub also ohnehin dort flach.
Ich habe das Gefühl aus einer Traumblase zu erwachen. Nach meinem Überleben hat sich meine gesamte Zukunft mit ihm verbunden und nun stehe ich vor dem Nichts. Die Toechter weg, eine zu grosse, unbezahlbare Wohnung in seiner Stadt, eine mickrige Erwerbsunfaehigkeitsrente, diverse OP s, die noch anstehen, das war's.
Sorry für den wirren Text, ich weine seit 2 Tagen ununterbrochen, seit ich erkannt habe, dass wir null Zukunft haben.

23.06.2021 12:17 • x 1 #1


K
Als erstes: Tief durchatmen Du hast das Wichtigste bereits getan, nämlich eine Entscheidung getroffen und für dich klar auseinander dividiert wie er ist und wie du bist und dass er nicht zu dir passt. Das ist ein riesiger Schritt. Dafür klopf dir bereits auf die Schulter!

Als zweites: Wo möchtest du in Zukunft wohnen? Ist seine Stadt auch deine Stadt geworden oder zieht es dich an deinen alten Wohnort zurück? Wenn letzteres der Fall ist, könntest du deine Töchter um Hilfe bitten etwas Bezahlbares dort zu finden - es lohnt sich oft auch den alten Vermieter anzurufen, die eigene Lage u schildern und ihn zu fragen ob er weitere Wohnungen hat oder jemanden kennt. Sobald du etwas hast, sprichst du mit deinem aktuellen Vermieter und erklärst deine Situation. Es lohnt sich auch über Kleinanzeigen potentielle Nachmieter zu finden, die den Mietvertrag eventuell früher übernehmen könnten sobald du deine neue Bleibe hast und dein aktueller Vermieter einwilligt.

In jedem Fall würde ich den Kontakt zu dem Mann blockieren. Er hat dich belogen und wer weiß was noch an Lügen dazu kommt. Nimm es als Umweg im Leben, der auch schön war und konzentriere dich auf dich selbst.

23.06.2021 12:39 • x 3 #2


A


Ich muss ihn verlassen, aber dann bleibt mir nichts

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Nemaj
Hallo senzanome,
zuallererst möchte ich dir sagen, dass es mir für dich leid tut, dass es dir so schlecht geht.
Aber hier bist du ja in bester Gesellschaft und kannst dir alles von der Seele schreiben.

Warum glaubst du nichts zu haben, solltest du dich von ihm trennen?
Es gibt immer mehrere Optionen.
Wenn du nur eine kleine Rente beziehst, steht dir Hilfe von Vater Staat zu, die du allerdings erst beantragen musst. Finanziell wird hier niemand im Regen stehen gelassen. Diese Sorge kannst du also schon mal beiseite lassen.
Zitat:
Er ist sehr dominant, erinnert mich extrem an meinen Vater,

Da haben wir doch schon des Pudels Kern.
Du suchst dir (unterbewusst) einen Partner, der deinem Vater gleicht. Eltern üben immer einen wichtigen Einfluss auf unsere Partnerwahl, ohne dass es uns oder gar ihnen bewusst ist. Besonders Mädchen, die auch noch Papas beste waren, suchen sich einen Partner, der ihnen das Gefühl vermittelt, wieder die beste zu sein. Leider wird dann aber außer acht gelassen, ob auch alles andere stimmig wirkt, denn schließlich will man ja keinen neuen Papa, sondern einen Partner.
Bei dir hat sich nun gezeigt, dass alles andere eben nicht stimmt. Ihr seid völlig unterschiedlich gestrickt und du kannst nicht damit umgehen.
Zusätzlich kommt dazu, dass ER auch noch Kontakte oder gar Beziehungen (?) zu seiner Ex unterhält und das als normal verkauft, dir aber nicht reinen Wein einschenkt.
Da du studiert hast, setze ich mal voraus, dass du gut überlegen und kombinieren kannst.
Dann sollte es dir nicht schwerfallen, die richtige Entscheidung zu treffen.
Er passt nicht zu dir, ihr ergänzt euch nicht, er belügt dich..., was hält dich?

23.06.2021 12:48 • x 1 #3


senzanome
Wie bin ich froh, dass ich alles mal aufgeschrieben habe, wenn auch auf dem Handy, eigentlich mal wieder Richtung Krankenhaus, aber es ist so erlösend die Wahrheit auszusprechen, schriftlich...
Und danke für die wohlwollenden Antworten, ich war irgendwie darauf vorbereitet, dass man mir Vorwürfe macht, weil ich mir vielleicht selbst vorwerfe, nicht genauer hingesehen zu haben. Es war so verlockend, wieder mal die Kleine, die Schwache, die Begehrte zu sein nach 16 Jahren alleinerziehend und dem Horror - Unfall.
Ich denke, ich bleibe noch in der Stadt, bis die Aeltere umzieht, die Jüngere könnte ein Zimmer im Studentenheim bekommen, das bietet deren Fachschule an. Ich bin das größere Problem, das wird mir erschütternd bewusst, in mir ist das kleine verletzte Maedchen, das ausgerechnet zu ihm laufen will und sich trösten lassen möchte, weil er nicht der Richtige ist - /
Ich habe Therapie-Erfahrung, werde mich auch um eine weitere bemühen müssen, am liebsten gleich eine Reha oder Kur, ich fühle mich so kraftlos und leer, aber das geht wahrscheinlich vielen so.
Ich habe aber auch Schuldgefuehle - ihm gegenüber. Ja, er hat mich angelogen, vieles angekündigt und dann doch nicht eingehalten, mich auch 2 mal im Krankenhaus vergessen, weil anderes wichtiger war, aber er ist trotz seines väterlich-dominanten Verhaltens und Auftreten so viel schwächer, fühle ich, und dass ich ihn nicht im Stich lassen darf.
Dann kommt meine Überlebens-wuetige Seite und sagt, dass ist nicht meine Verantwortung, die gute Freundin der Familie kann sich ja kümmern. Ich muss wirklich in eine Kur...
Danke nochmals!

23.06.2021 13:15 • #4


Gorch_Fock
Senza, ich denke Du solltest in einer Therapie gerade mal diesen Vater / Tochter-Komplex aufarbeiten. Das klingt alles ziemlich ungesund. Ein wirklicher Alpha-Mann würde weder nur bloße Ankündigungen treffen noch seine Partnerin im Krankenhaus hängen lassen. Das sind einfach nur erbärmliche Verhaltensweisen, die Du dir einfach mal klar machen musst. Und Du hast keine Verantwortung für ihn. Das Problem ist, dass solche, pseudo-dominanten, Männer natürlich ein Gespür für bedürftige Frauen haben. Über den S. hat er Dich dann emotional gebunden (genau wie es in einer Affaire passiert) und schon steckst Du in der Abhängigkeitsfalle drin.

23.06.2021 13:26 • x 5 #5


H
@senzanome Das Wichtigste ist mal deine Gesundheit. Dazu wünsche ich dir ganz viel Kraft! Und dein Kinder hast du auch. Sowie deine Leidenschaft für Kunst und Literatur.
Er - ja ich verstehe das sehr gut mit dem heimatlichen Gefühl aufgrund der Muttersprache. Als Grundlage für ein Leben reicht es aber nicht.
Wieso meinst du denn, gar nichts mehr zu haben?

23.06.2021 13:32 • x 1 #6


senzanome
Vielen Dank, ich sitze gerade schluchzend vor dem Eingang einer Uni-Klinik, eine Frau sagte mir schon mitfühlend, wo es zur Psychiatrischen Klinik geht, es bricht wirklich gerade alles in mir zusammen und raus.
Er merkt natürlich, dass ich mich zurückziehe und das Nähe-Distanz - Spiel beginnt, bzw. läuft weiter. Er schreibt diverse Nachrichten. Ich ignoriere ihn, er weiss auch, dass heute ein wichtiger KN-Termin ist, das hat ihn aber gestern nicht dazu veranlasst, mir anzubieten, mich zu begleiten oder näheres zu erfragen, ja, ich weiss, dass nichts weniger attraktiv ist, als ständige Arztberichte, daher habe ich schon viel mit den Töchtern oder alleine gemacht. Dennoch :Ich bin so traurig! Ich weiss, wie lächerlich das klingen muss, aber es war, als haette ich eine Art Heimat in ihm gefunden. Auch die kindlichen Anteile.
Und jetzt erkenne ich, dass ich mir das alles eingeredet habe, so beduerftig war ich.
Das, was ich derzeit am meisten fürchte, ist, dass ich panisch auf seinen Rueck - Liebesentzug reagieren werde, das Naehe-Distanz Spiel eben. Da reagiert ganz tief in mir etwas, das ich schwer kontrollieren kann, also werde ich, habe ich eben beschlossen, nach dem Krankenhaus, in meine alte Heimat fahren, da habe ich ein Zimmer behalten, eigentlich für die Tochter, aber egal. Wenn sie mich im KH behalten, bin ich auch weg von ihm. Selbst das erscheint mir besser, als seine Nähe derzeit. Es gab so viele Warnzeichen, ich habe sie alle gesehen und beschlossen, sie zu übersehen, grrrr...
Gibt es denn eine Stimme, die mir sagt, schreibt, dass ich alles zu eng sehe und nur die Liebe zählt und ich alles tun sollte, ummsie zu bewahren? Halb fuerchte, halb hoffe ich es..

23.06.2021 14:35 • #7


Nemaj
Hallo senza,
ob Arztbesuche oder -berichte attraktiv sind oder nicht sollte in einer intakten Beziehung keine Überlegung wert sein. Wenn ich an meinem Partner wirklich interessiert bin, dann möchte ich auch wissen, wie es ihm gesundheitlich geht, ob ich bei etwas behilflich sein kann oder ob er Begleitung benötigt oder wünscht. Das ist völlig normal.
Dass du dir Hilfe holst, finde ich stark und spricht dafür, dass du deine Bedürftigkeit erkannt hast.
Zitat:
Das, was ich derzeit am meisten fürchte, ist, dass ich panisch auf seinen Rueck - Liebesentzug reagieren werde, das Naehe-Distanz Spiel eben. Da reagiert ganz tief in mir etwas, das ich schwer kontrollieren kann, ...


Da spielen ja sicher auch Erfahrungswerte aus der Vergangenheit eine Rolle.
Dieses Nähe-Distanz-Spiel spielt er mit dir, weil du darauf anspringst und dich darauf einlässt.
Hier gilt es Grenzen zu ziehen, auch und besonders deiner Gesundheit zuliebe, sei es die körperliche oder psychische.
Ich persönlich sehe in deiner Geschichte zu viele Dinge, die ich in einer normalen Beziehung für ungesund oder sogar destruktiv empfinde.
Versuche, dir eine Auszeit zu organisieren, um so mit ein wenig Abstand für dich zu klären, ob du das alles noch willst. Höre in dich hinein und triff dann eine Entscheidung, mit der du leben kannst.
Ich wünsche dir alles Gute!

23.06.2021 15:58 • x 1 #8


Scheol
Wenn du gehst bleibt dir nichts ,... wenn du bleibst , bleibt dir ein fettes minus ...... dann ist Gehen wohl besser und vernünftiger.

24.06.2021 22:28 • x 2 #9


A
Tolle Frau, verkalkuliert- aber shice doch drauf!

24.06.2021 23:14 • x 1 #10


senzanome
Zitat von Arnika:
Tolle Frau, verkalkuliert- aber shice doch drauf!


Sorry, wie meinst Du das?
Ich hatte 2 Tage kein Internet, lese erst jetzt Deine Nachricht und kann sie nicht einordnen, vielleicht verwechselst Du mich?

25.06.2021 17:19 • #11


Nemaj
Hallo senza,
wie ist der Stand? Was hat man dir im Krankenhaus gesagt?
Und wie geht es dir heute?

25.06.2021 20:01 • #12


E-Claire
Zitat von senzanome:
ja, ich weiss, dass nichts weniger attraktiv ist, als ständige Arztberichte, daher habe ich schon viel mit den Töchtern oder alleine gemacht. Dennoch :Ich bin so traurig! Ich weiss, wie lächerlich das klingen muss, aber es war, als haette ich eine Art Heimat in ihm gefunden. Auch die kindlichen Anteile.
Und jetzt erkenne ich, dass ich mir das alles eingeredet habe, so beduerftig war ich.


Ach Liebes!

Willkommen hier! Auch wenn der Anlass ein verzweifelter ist.

Weißt du, ich glaube, daß hin und wieder wir alle sehr bedürftig sind, weil eben hin und wieder wir alle Phasen in unserem Leben haben, die sich wie eine absolute Niete anfühlen. Wenn erst ein Schicksalsschlag kommt, der aber nur die Vorhut vom nächsten ist, dann ist ausnahmslos jeder bedürftig.

In solchen Situationen treffen wir, wenn wir Glück (ja kein Schreibfehler) haben, auf andere, die gerade fast genauso kaputt sind, wie wir selbst. aber die uns Hoffnung geben, ein Lichtblick sind. Und mit denen gemeinsam, also nicht dank denen, kriegen wir ein paar von diesen ganz hässlichen Wochen oder Monaten herum.

Und manchmal hängen wir unser Herz dann an diese, obwohl wir es irgendwie und irgendwo in uns selbst besser wissen und dann fühlt es sich so an, als sei es ein erneuter Schicksalsschlag.
Dabei übersehen wir ab und zu, daß es uns gerade noch so viel leichter fällt uns mit diesem zu beschäftigen, als mit dem anderen, dem echten.

Du klingst überhaupt nicht lächerlich. Du kommst Dir selber so vor, weil Du einerseits weißt, was Du durchgestanden hast und noch durchstehst und anderseits Dich trotzdem noch mal so klein fühlst, ohne ihn.

Du schaffst das!

Kennst Du das Prinzip von Trostpflastern? Er war ein Trostpflastern, damit du ein bißchen weiter machst, damit Du etwas besser durch diese Phase kommst. Jetzt, obwohl es sich noch nicht so anfühlt, bist du ein bißchen stärker und Du wirst weiter stärker werden (egal wohin die Reise führt).

Du hast Dir das nicht eingeredet, das Universum hat Dir nur ein Trostpflaster vorbei gebracht und jetzt bist Du an dem Punkt, an dem Du feststellst, daß Du nach wie vor mehr möchtest.

Das mehr steht Dir zu!

Das tut sicher sehr weh, aber er wird langfristig nur ein Tropfen im Meer des Schmerzes bleiben, mit dem Du früher oder später zurecht kommen wirst.

Du schaffst das!

glaub mir. Versprochen.

25.06.2021 20:23 • x 5 #13


A
Zitat von senzanome:
Sorry, wie meinst Du das? Ich hatte 2 Tage kein Internet, lese erst jetzt Deine Nachricht und kann sie nicht einordnen, vielleicht verwechselst Du ...

Sorry, war auf dem Sprung. Ich meinte, dass du eine tolle Frau bist und dich in dem Typen halt getäuscht hast. Das passiert uns aber allen mal. Da musst du auch selber mit dir sanft sein. Und mE ist es der Typ überhaupt nicht wert. Du bist doch viel besser als er. Und auch besser dran ohne ihn.

25.06.2021 21:05 • x 2 #14


senzanome
Guten Abend

Lieben Dank für Eure Nachrichten und die Nachfrage. Das Krankenhaus, das ich so gefürchtet habe (Kontroll - Termin wegen diverser Schrauben und Platten in meinem Schädel), war sinnbildlich. Ich habe mir zuvor einreden lassen, dass die Schrauben an meinen häufigen Kopfschmerzen schuld sind, sie dringend raus müssten etc. Mein Gefuehl war, dass das genau falsch wäre, da durch diese OP (7 Stunden Vollnarkose, diverse Schnitte etc) weitere Nerven durchtrennt werden, Narben entstehen, Gewebe zerstört etc.
Der Doc, absolute Koryphae, untersuchte mich sehr lange und gründlich, machte entsprechende Aufnahmen und Test und gab mir 100%recht :Die Schrauben, Platten sitzen perfekt, niemals rausnehmen, damit hätte ich nur mehr Probleme, die Kollegen in Neapel hätten großartig gearbeitet (Not - OP, während ich im Koma lag, man wusste nichts, hatte mich so auf der Straße gefunden, operiert, wochenlang gepflegt, keinen Cent verlangt, mir Kleidung etc. gekauft von Mit Patienten, eine Ärztin brachte mir ein Telefon, das sie uebrig hatte usw.
Mein Gefuehl war also richtig, das hat mir so gut getan, vorgestern, ich bekomme nun eine Spezielle Nerven - Entspannungs - Therapie usw.
Ich war sehr bestärkt durch diese Diagnose, dadurch, daß der Arzt sich mitten in einem Uni-Klinik-Betrieb 1.5 Stunden Zeit nahm, mir sogar aufzeichnet, wie und wo die Schrauben sind, mir sagte, wie gut ich das gemeistert haette usw.
Ich bin danach durchs Gewitter in die alte Heimat, dass 1 Stunde im dunklen Zug, der wegen Stromausfall nicht mehr fuhr, aber die anderen Reisenden waren nett, wir machten Handylicht und einer Musik, es hatte eine Atmosphäre von früher, weil ich mich so sicher und frei fühlte, trotz der Schmerzen.
Ich bin in dem kleinen Zimmer meiner alten Heimat und will definitiv nicht zu ihm zurück.
Er schreibt, belanglos, es berührt mich nicht, es setzt nicht mal die befürchtete Angst aus dem Nähe - Distanz - Spiel ein.
Vielleicht war es tatsächlich ein Trostpflaster, ein Sprungbrett, ein Rettungsanker, ich weiss es nicht. Ich werde ihm in zwei, drei Tagen sicher begegnen muessen, habe seinen Schlüssel, viele Dinge, er auch von mir, aber ich möchte eine Liebesbeziehung mit mir selbst beginnen, mit der Frau, die ich nach dem Unfall bin, das habe ich verdrängt, hatte Angst davor, habe mich wohl auch deshalb in diese Geschichte so gestuertzt.
Ich hoffe, ich bleibe so klar und stark. Ich will mein Leben, mich nicht anpassen, mich duemmer stellen, damit er sich klug fühlt.
Sorry für den langen Text, danke vielmals für Eure Gedanken, sie bedeuten mir viel!

25.06.2021 23:41 • x 3 #15


A


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