Hallo
Ich bin 20 Jahre alt und habe jetzt seit 3 (fast 4) Wochen meine erste Trennung hinter mir. Mein Ex-Freund ist 19 Jahre alt und lebt ca 300km von mir weg.
Weshalb es zur Trennung kam ist simpel, er hatte keine Gefühle mehr für mich. Damit wäre es das ja eigentlich schon. Leider nicht. Ich bin zwar noch sehr jung und habe auch überhaupt keine Erfahrung aber irgendwie habe ich das Gefühl es niemals hinzubekommen. Wir waren nur 7 kurze Monate zusammen, aber in dieser Zeit ist so viel passiert.
2 Monate nach unserem ersten Treffen hat sich mein Bester Freund umgebracht und mit seinem Tod ist auch ein Stück meiner Freude gestorben. Er hat sich im Oktober das Leben genommen und da der Winter immer eine sehr schwierige Jahreszeit für mich ist, war die Zeit danach extrem schwer für mich.
Ich will mich auf kein Podest stellen und jeden erzählen was für eine super Freundin ich war, ich will meinen Gedanken nur mal Platz machen, bei Leuten die das wahrscheinlich besser verstehen werden als meine Eltern oder Brüder. Ich hätte nie besonders viele enge Freunde und habe bis heute nur eine Hand voll Freunde, nicht weil ich nicht auf Menschen zu gehen kann, eher weil ich gefühlt einfach zu sensibel für Freundschaften bin und mich bei der kleinsten Abweichung sofort zurück ziehe. Ich versuche das zu ändern, ist dennoch nicht einfach.
Mein Ex-Freund hat die Schule gewechselt und dort neue Leute kennengelernt. Er ist an sich eine sehr sensible Person und am Anfang war ich sehr stark für ihn da und bin auch immer zu ihm gefahren wenn es ihn zu schlecht ging. Anfang diesen Jahres ist er fast jedes Wochenende mit seinen Kollegen draußen gewesen und ich habe ihn immer versichert, dass das gut so ist und ich absolut nichts dagegen habe. Anfang März hatte ich dann eine extrem schlimme Phase und an einem Samstag hätte ich so unfassbar gerne mit ihm telefoniert nur um seine Stimme zu hören und zu wissen er ist da.
Nun, seine Freunde gingen auch vor und im Nachhinein erzählte er mir, bei seinen Freunden würde es eben mehr Spaß machen. Am Anfang der Trennung war er sehr zögerlich und meinte er wolle mich bestimmt wieder zurück, dann nach einer bestimmten Zeit wurde er sehr distanziert, von heute auf morgen. Er hat mir von einem Mädchen erzählt dass mit ihm Eis essen wolle und auf die Nachfrage wann das denn war, meinte er es sei egal und er dürfe machen was er wolle. Er erzählt mir immer er wolle auf lange Sicht gesehen keinen Kontakt mehr aber bei unseren letzten Gespräch vor 3 Tagen hat er mir erzählt, wir werden vielleicht durch einen Zufall wieder Kontakt haben und er würde mir immer helfen falls ich Hilfe brauchen würde. In 2 Monaten werde ich in seine Nähe ziehen und habe bereits jetzt unfassbare Angst alleine zu sein.
Mein Bester Freund fehlt mir so schrecklich und ich habe gefühlt keine Stütze mehr, da meine anderen Freunde studieren und das nun mal sehr viel Zeit beansprucht und das verstehe ich auch. Ich komme mir so wertlos vor, wobei mir bewusst ist, dass niemand wertlos ist. Er war so kalt zu mir und ich verstehe nicht warum, er meinte auch er hat das kurzerhand entschlossen da er mir 2 Wochen vor der Trennung ein Kuscheltier geschenkt hat und einen Brief in dem er mir schrieb wie sehr er mich liebe. Mein Leben fühlt sich an als würde es auseinander bröckeln und ich könnte rein gar nichts dagegen tun, außer zuzuschauen.
Ich hasse ihn aber nicht und würde dies auch niemals tun.
Glaubt ihr das geht vorbei? Hat jemand von euch schon mal sowas erlebt? Ich suche nur jemanden zum austauschen, jemand der mir ein bisschen Hoffnung für die Zukunft geben kann, denn momentan habe ich mehr als nur Angst davor.
02.04.2019 15:52 •
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