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Ich stecke fest - wie komme ich weiter nach Trennung?

D
Hallo liebe Community,
sicher habt ihr diese oder ähnliche Fälle schon 1000fach durch. Aber jeder Fall ist für den/die Betroffenen eine Katastrophe und daher hoffe auch ich, hier ein bisschen Unterstützung in meiner Denkweise zu bekommen.
Im Jahr 2019 bin ich sehr krank geworden. Ich war dann 1,5 Jahre immer wieder in verschiedenen Krankenhäusern und Rehas und habe mich nach und nach wieder erholt und mein Leben wieder in den Griff bekommen, sowohl beruflich wie auch privat. Seit 13 Jahren war ich - bis letzten Sommer - mit meinem Partner zusammen. Er hat mich in dieser schweren Zeit unterstützt, war da für mich, ein eher stiller Mann, der nicht viel redet, was ich aber schon die ganzen Jahre kannte und akzeptiert habe, denn in den wenigen Situationen, wo wir uns tatsächlich mal gestritten haben (5 x in 12 Jahren) wurde eben nicht gestritten, sondern. .er verstummte komplett. Die Gründe für die Streitereien waren immer dieselben. Ich habe ihn wieder mal und immer wieder dabei erwischt, dass er sich Zuspruch und Anerkennung (die er von mir aber immer und sehr liebevoll bekommen hat) parallel im Netz in teils absolut unterirdischen Foren geholt hat. Ich habe nie bewusst spioniert, sondern seinen Laptop nutzen dürfen, um etwas zu recherchieren und zwei entsprechende Foren waren geöffnet mit eindeutigen Nachrichten. Er hatte schlichtweg vergessen, die Seiten zu schließen. Immer wieder mal. Was mich besonders verletzt hat: er hatte sich immer wieder dort angemeldet, wenn es ihm beruflich schlecht ging. Statt seinen Frust mit mir, wie üblich, zu teilen, kam diese Sucht nach virtueller Anerkennung wieder. Die schlimmste Demütigung war, als ich beim letzten Mal zufällig auf das Datum seiner Anmeldung schauen konnte: er hatte sich vier Jahre zuvor, als ich wegen einer psychischen Erkrankung nach einer körperlichen in einer Klinik befand, dort wieder angemeldet und laut Zeitstempel 16.000 (!) Stunden dort verbracht, Herzchen, Knutschflecken und Nachrichten gesammelt. Damit konfrontiert folgte wieder tagelanges Schweigen und mir-aus-dem-Weg-gehen. Ich war sowas von am Boden.

Dann, letztes Jahr, war für uns beide ein sehr anstrengendes Jahr. Ich war 6 Wochen in einer Reha, zu der ich nicht hin wollte, die aber nötig war. Ich wollte dort nicht hin aus dem einfachen Grund: ich hatte so sehr Panik davor, dass er die Zeit wieder nutzt, um in den Foren zu surfen und sich auszutauschen. Da er mehrmals im Jahr auf Messen ist, hatte ich innerlich inzwischen eine solche Angst, dass er sich auch mit den Frauen dort trifft, denn er hat sich auch Frauen zum Chatten gesucht, die genau in den Städten der jeweiligen Messen befinden. Trotzdem bin ich natürlich gefahren. Nach der Reha war alles wie immer, sehr schön für mich, ich habe die gemeinsame Zeit mit ihm super genossen, wir haben zusammen Urlaub gemacht, alles war toll, nach dem Urlaub stand ein Umzug meiner Mutter an, der uns körperlich, aber auch mental an unsere Grenzen gebracht hat. Beide, nicht nur mich oder ihn. 2 Wochen danach hatte ich eine unglaubliche Sehnsucht danach, mal wieder in den Arm genommen zu werden. Von ihm kam zu der Zeit sehr wenig. Als ich es eines Nachts versuchte, mich durch Kuscheln anzunähern, hat er mich abgewiesen. Am nächsten Tag habe ich ihn, traurig wie ich war, darauf angesprochen, dass mir unsere Zweisamkeit fehlt und wir doch jetzt wieder mehr Zeit füreinander hätten. Da ist er explodiert. Er wäre schon seit einem Jahr unglücklich, ich wäre nach meiner Erkrankung nicht mehr dieselbe, er hat viele kleine Situationen aufgeführt, die ihn gestört haben und angeblich hätte er irgendwann aufgehört, mit mir darüber zu reden, weil mit mir nicht zu reden wäre. Komisch nur, weil er nie was gesagt hat. Niemals. Ich wusste bis zu dem Moment gar nicht, dass er unglücklich war. Es folgte, was immer folgte: er sprach 4 Wochen nicht mit mir. Er ging aus dem Zimmer, wenn ich dort war. Er zog ins Gästezimmer. Er kochte sich sein eigenes Essen. Er schaute über mich hinweg, als wäre ich gar nicht da. Es war mental tödlich für mich, denn ich liebte diesen Mann so sehr und habe jahrelang alles für und mit ihm gemeinsam gemacht. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Versuche, mit ihm in Ruhe zu reden, verliefen im Sand bzw in seinem Schweigen. Als ich ihn eines Tages bat, noch mal mit mir zu reden, sagte er: es gibt nichts mehr zu reden, es ist hier und jetzt vorbei. . Mir blieb nur Selbstschutz. Ich bat unseren Vermieter, eine leer stehende Wohnung im Nachbarhaus zu bekommen. Erst mal weg.

Ich zog aus. Das war Anfang Oktober 22. Im Laufe der nächsten Zeit merkte ich, wie er mir immer aus dem Weg ging, wenn wir uns zufällig trafen. Bat ich ihn um etwas (mir noch ein Teil aus unserem gemeinsamen Haushalt zu geben oder mir in der neuen Wohnung etwas zu installieren), dann machte er das sofort. Er übernahm Nachzahlungen von Strom und Nebenkosten für mich, obwohl wir abgemacht hatten, dass ich mich daran beteilige. Gab es ganz allgemein noch offene Fragen, wurden diese von ihm kurz und knapp beantwortet, aber oft unterschwellig genervt und unterstellend. Er verhielt sich immer, als hätte er extreme Schuldgefühle mir gegenüber. Sahen wir uns, zog er den Kopf ein, manchmal drehte er sich in seiner Haustür um und wartete, bis ich weg war. In einem einzigen Brief von ihm kam der Satz, er wäre sich bewusst, dass die Art und Weise, wie er sich von mir getrennt hatte wohl nicht ganz okay gewesen wäre, aber ein Zurück zu mir gäbe es für ihn nicht. Eine Entschuldigung seinerseits kam sowieso niemals.

Ich habe ihm nicht bewusst hinterher geschrieben und ihn völlig in Ruhe gelassen, damit er wieder runter kommt, von was auch immer ihn bedrückt hat. Denn all seine Gründe, warum er Schluss gemacht hat, waren - sorry - pillepalle. Die hätte man alle lösen können, wenn wir miteinander gesprochen hätten. Wie das bei anderen Paaren auch üblich ist.

Wir hatten nie eine gesunde Streitkultur. Das ist mir inzwischen klar geworden. Wir hätten - sicher beide - öfter mal auf den Tisch hauen müssen. Ich habe das immer vermieden, da wir beide Beziehungen hinter uns hatten, in denen müßig gestritten wurde und ich wollte nie die Harmonie unserer Beziehung durch zickiges Gezanke stören. So habe ich dann auch diese Chattereien immer wieder verdrängt und mich sogar dafür entschuldigt - immer wieder - dass ich auf seinem Laptop (obwohl mit seiner Erlaubnis) darüber gestolpert war. Ich habe mich entschuldigt dafür, nicht er, wohlgemerkt!
Lange Rede, kurzer Sinn: wir sind seit 8 Monaten jetzt getrennt. Am Anfang hat mich die unbändige Wut angetrieben, meinen Umzug in die Nachbarschaft durchzuziehen. Alleine. Mich hat die Wut darüber angetrieben, dass er mir bis heute nicht gesagt hat, was ihn wirklich gestört hat. Warum er alles, was gut war, plötzlich ins Negative dreht. Er hat mich mit gefühlten 1000 offenen Fragen quasi von einer Minute auf die andere in die Wüste geschickt, nach fast 13 Jahren, ohne Erklärung. Die letzten Monate waren für mich ein Schleuderkurs aus Schuldgefühlen, offenen Fragen, Selbstzweifel, verzweifelter Liebe, Rückzug und immer wieder diese Wut, die mich umtreibt. Seit ein paar Wochen ging es mir dann besser, die Abnabelung lief und ich grübelte nicht mehr so viel. Insgeheim war ich mir auch sicher, dass ich eigentlich froh sein müsste, dass die Trennung auch bedeutet, dass Schluss ist mit den demütigenden Verletzungen, immer wieder auf der Hut sein zu müssen, ob und was wieder virtuell hinter meinem Rücken ablaufen könnte, denn: einmal mit diesem Zweifel infiziert kam ich aus dieser Schleife nicht mehr raus, denn ich wollte diesem Mann ja vertrauen, immer wieder, aber immer gab es dieselbe Klatsche.

So, und jetzt stecke ich fest! Ich komme gefühlsmäßig nicht weiter und merke, wie ich immer weiter in die Depression - die bei mir diagnostiziert ist und die ich seit 4 Jahren, meist erfolgreich bekämpfe - abrutsche. Ich kann nicht loslassen. Meine Therapeutin meinte, ich solle ihn anschreiben und ihm schreiben, wie ich mich fühle. Ich persönlich finde das ziemlich daneben. Ich bin keine Narzisstin, die ihn stalkt und immer wieder anschreibt. Ich leide eher nur für mich. Warum auch bei ihm also nochmals Wunden aufreißen, mich wieder in Erinnerung bringen, wo er doch selber sicher im Prozess des Entliebens steckt, wenn er nicht sogar schon drüber hinweg ist, denn in den letzten 2 Wochen hatte er öfter Besuch einer Frau. Vielleicht nimmt mich das auch unterbewusst mit, dass bei ihm der Abnabelungsprozess offenbar und mit einer neuen Frau an seiner Seite so viel schneller läuft als bei mir. Ich bin nicht eifersüchtig, sondern ich bemitleide die beiden eher. Ihn, dass er sich auch in einer neuen Beziehung sicher nicht ändern wird (denn in unserer Beziehung konnte er sich meiner Liebe, Aufmerksamkeit und Unterstützung absolut sicher sein) und ihn seine Sucht nach virtueller Anerkennung mit so vielen Kontakten, die er hat, sicher immer weiter begleiten wird und sie, weil sie sicher auch irgendwann merken wird, dass sie ihn mit diesen Kontakten hinter ihrem Rücken teilen muss und nie sicher sein kann, ob er sich nicht auf seinen Messen mit ihnen trifft. Ich werde es ihr natürlich nicht sagen, falls ich sie mal kennenlerne. Verrückterweise gönne ich es ihm nämlich, glücklich zu werden, auch aus Liebe und weil ich diesem Mann einfach nicht auf lange Sicht böse sein kann. Selbst wenn ich wollte. Nachtragend sein steckt (manchmal: leider) nicht ihm mir.

Ich lenke mich nach besten Kräften ab. Ich habe eine tolle Familie (Mutter, Sohn, seine Freundin), die mich immer wieder brauchen, aber auch auffangen. Hab mich meet5 angeschlossen, unternehme immer wieder was mit den Menschen dort, lerne auch sehr nette Menschen kennen, aber komme ich nachhause, falle ich sofort wieder in mein Loch und bekomme das große Heulen. Nach Monaten, in denen es voran ging, geht es gefühlmäßig bei mir aktuell nicht mehr vom Fleck. Wer von euch kennt das und hat Tipps? Wie gesagt, ich mache alles, um nach vorne zu kommen, aber der Kopf, das Herz versagen mir im Moment ein Weiterkommen. Sorry für den langen Text, aber ohne die Hintergründe und auch die Info, was ich schon alles probiert habe, um aus der Schleife raus zu kommen, könnte ja niemand gezielt antworten. Für einen neuen Mann an meiner Seite habe ich übrigens im Moment weder den Blick noch einen Platz im Herzen frei und fände es unfair, jemandem Hoffnung auf eine neue Beziehung zu machen, solange ich über die vergangene noch nicht hinweg bin und diesen neuen Partner lediglich als Ersatz zu sehen oder, um mir fehlende Zweisamkeit und Streicheleinheiten zu holen. Danke, falls jemand mir antworten möchte.

02.05.2023 12:17 • x 3 #1


A
Zitat von Doppeljob:
So, und jetzt stecke ich fest! Ich komme gefühlsmäßig nicht weiter und merke, wie ich immer weiter in die Depression - die bei mir diagnostiziert ist und die ich seit 4 Jahren, meist erfolgreich bekämpfe - abrutsche. Ich kann nicht loslassen. Meine Therapeutin meinte, ich solle ihn anschreiben und ihm schreiben, wie ich mich fühle. Ich persönlich finde das ziemlich daneben. Ich bin keine Narzisstin, die ihn stalkt und immer wieder anschreibt. Ich leide eher nur für mich. Warum auch bei ihm also nochmals Wunden aufreißen, mich wieder in Erinnerung bringen, wo er doch selber sicher im Prozess des Entliebens steckt, wenn er nicht sogar schon drüber hinweg ist, denn in den letzten 2 Wochen hatte er öfter Besuch einer Frau. Vielleicht nimmt mich das auch unterbewusst mit, dass bei ihm der Abnabelungsprozess offenbar und mit einer neuen Frau an seiner Seite so viel schneller läuft als bei mir. Ich bin nicht eifersüchtig, sondern ich bemitleide die beiden eher. Ihn, dass er sich auch in einer neuen Beziehung sicher nicht ändern wird (denn in unserer Beziehung konnte er sich meiner Liebe, Aufmerksamkeit und Unterstützung absolut sicher sein) und ihn seine Sucht nach virtueller Anerkennung mit so vielen Kontakten, die er hat, sicher immer weiter begleiten wird und sie, weil sie sicher auch irgendwann merken wird, dass sie ihn mit diesen Kontakten hinter ihrem Rücken teilen muss und nie sicher sein kann, ob er sich nicht auf seinen Messen mit ihnen trifft. Ich werde es ihr natürlich nicht sagen, falls ich sie mal kennenlerne. Verrückterweise gönne ich es ihm nämlich, glücklich zu werden, auch aus Liebe und weil ich diesem Mann einfach nicht auf lange Sicht böse sein kann. Selbst wenn ich wollte. Nachtragend sein steckt (manchmal: leider) nicht ihm mir.

Ich antworte mal auf diesen Teil, den dieser enthält das eigentlich entscheidene deiner Geschichte:

Du achtest viel zu wenig auf dich selbst.

Du bist ein Mensch, der über seine Probleme reden will und muss. Er schweigt Probleme eher tot bzw. hat ein Problem mit solcher (verbaler) emotionaler Nähe.

Du machst dich klein und stellst seine Bedürfnisse noch immer über deine.

Das solltest du lassen.
Hör auf deine Therapeutin, wenn es dir gut tu. Nimm keine Rücksicht mehr auf ihn. Er hat jemand neues mit dem er sich trösten kann.
Hör auf dir Gedanken über seine Gefühlswelt zu machen. Das geht dich nichts mehr an und hat dich auch nicht zu interessieren. Rücksicht musst du auf seine Gefühle nicht mehr nehmen. Macht er ja auch nicht....

Allgemein wirkst du aber sehr reflektiert. Ich würde dir nur raten: Lass die Finger von Männern, die nicht über ihre Gefühle reden können bzw. die Weglaufen, wenn man über Gefühle redet. Du bist nicht kompatibel damit....

02.05.2023 12:49 • x 3 #2


A


Ich stecke fest - wie komme ich weiter nach Trennung?

x 3


DieSeherin
nur für mein verständnis: habt ihr noch kontakt? in welcher form? warum weißt du von seiner neuen freundin?

02.05.2023 13:56 • #3


D
vielen lieben Dank. Ja, im Reflektieren bin ich wohl ganz gut. Nur die Umsetzung hakt im Moment an allen Ecken und Kanten. Mein Neurologe (der auch Psychiater ist) meinte heute, dass die Trennung ein tiefenpsychologisches Problem bei mir ausgelöst hat. Lösungen, die ein Tiefenpsychologe mir vorschlagen würde (Briefe schreiben, die ich später verbrenne, statt sie meinem Ex zu schicken zum Beispiel), habe ich selber schon gefunden. Nichts hilft aktuell, ich stecke fest und alles, was ich mache, mache ich tatsächlich zur Ablenkung, für mich, aber (schon wieder aber) ich kann sie nicht genießen. Ich will aus dieser Schleife raus und selbst mit viel Reflektion: ich schaffe es nicht und schiebe es auf die Depression. Denn unter anderen Umständen bin ich der Steinbock mit Aszendent Terrier, der bisher alles geschafft hat, aber DAS gelingt mir jetzt nicht. Deine Worte waren sehr gut, danke. Nur: denke ich an mich, bemitleide ich mich natürlich auch selber, wie die ganze Geschichte gelaufen ist. Ich führe im Kopf Dialoge, was ich ihm gerne noch gesagt hätte, wozu ich aber keine Gelegenheit mehr bekommen habe. Mein Kopf kreiselt. Ich finde da halt aktuell nicht raus....

03.05.2023 09:59 • #4


D
Zitat von DieSeherin:
nur für mein verständnis: habt ihr noch kontakt? in welcher form? warum weißt du von seiner neuen freundin?

Hallo DieSeherin, wir wohnen quasi Tür an Tür oder Haus an Haus. Ich habe den Wagen seiner Neuen mehrfach gesehen, da dieser seit neuestem hin und wieder vor seiner Tür parkt, auch über Nacht. Sie selber habe ich noch nicht gesehen (möchte ich auch bewusst - noch - nicht). Ich bin sehr froh, dass ich von meiner Wohnung aus nicht auf seinen Hauseingang und in seinen Garten sehen kann. Somit sehe ich nur in sein Leben, wenn ich das Haus verlassen und an seinem Haus vorbei muss. Wenn mein Ex und ich kommunizieren, dann sehr selten und überwiegend per WhatsApp, weil er mir strikt aus dem Weg geht. Sieht er mich, dreht er auf dem Absatz um. Muss er doch mal mit mir reden, dann ist er unwirsch und abweisend, schaut mich nicht an. Bitte ich ihn um Hilfe (was extrem selten vorkommt, z.B. bzgl der Nebenkosten, Unstimmigkeiten mit dem gemeinsamen Vermieter - das ist eher eine Art Nachbarschaftshilfe, die ich aber versuche zu vermeiden), dann antwortet/hilft er mir sofort. Ich vermute, er hat ein ganz, ganz schlechtes Gewissen und es ist seine Art der Verarbeitung, in die strikte Vermeidung zu gehen, aber da zu sein, wenn es unbedingt nötig ist, um sich nicht nachsagen zu lassen, dass er mich mit allem allein gelassen hat.

03.05.2023 10:07 • #5


DieSeherin
puh, das ist natürlich echt blöd, wenn ihr euch nicht so wirklich aus dem weg gehen könnt!

was tust du momentan gegen deine depressionen?

03.05.2023 10:48 • #6


Elfe11
Das ist eine wirklich sehr traurige Geschichte und kein Wunder, dass du mental leidest. Ich habe ähnliches erlebt und hatte damals eine Belastungsstörung. So ist das Fachwort. Es dauert ewig bis sowas verheilt. Ich habe in den schweren Krisenzeiten meine Gesundheit auf Prio 1 gesetzt und täglich ein neues veganes Rezept nachgekocht und mich mit gesunder Ernährung beschäftigt. Ich habe Selfcare gemacht, z.B. tägliche Meditation mit Veit Lindau oder Peter Beer, Yoga Nidra, und Face Yoga erlernt. Ich habe die Wohnung neu dekoriert mit Grünpflanzen und ein kleines Gästezimmer eingerichtet. Meine neue Alexa muntert mich täglich mit neuer Musik auf! Eine liebe Yoga Freundin kam mich übers Wochenende oft besuchen und wir haben Pyjama Party und lange Spaziergänge am See gemacht. Zwei Flirts und Kennenlernenkontakte haben mich abgelenkt und gut getan. Zu sehen, dass es auch noch andere Männer auf dieser Welt gibt. Und 2 Rassekatzen habe ich mir gekauft, mein Hobby! Eine Fotoausstellung habe ich gemacht. Das Beste aber waren meine Ayurveda Kur in Indien und Meerurlaub Fuerte im Club Robinson und Kururlaub in Österreich. Wie du siehst, kann man sein Leben leben und auch wieder hier und da glückliche Momente genießen und neue liebe Mitmenschenkennenlernen. Man muss einfach beständig dran bleiben und in sich selbst investieren. Versuche es auch mit dem Dankbarkeits Tagebuch und täglicher Meditation und natürlich hier schreiben. Ich drücke dich mal sanft, da hast du wirklich sehr viel Kummer gehabt mit diesem Mann und im Leben. Und klar wird man dann bescheiden und demütig in unserem Alter, die kleinen glücklichen Augenblicke zu genießen, ist wichtig. Dann füllen sich unsere Akkus wieder langfristig auf! Dein Leben geht weiter und wir haben nur eins. Sorge gut für dich!

03.05.2023 11:19 • x 1 #7


Scheol
Zitat von Doppeljob:
Hallo liebe Community, sicher habt ihr diese oder ähnliche Fälle schon 1000fach durch. Aber jeder Fall ist für den/die Betroffenen eine ...

Seit 4 Jahren Depression ,….. ( 2019 )

Gab es für dich ein schlimmes Ereignis Mitte 2016 bis 2018 was dir richtig massiv die Beine weggehauen hat ?

03.05.2023 11:31 • #8


Scheol
Zitat von Doppeljob:
...Ich führe im Kopf Dialoge, was ich ihm gerne noch gesagt hätte, wozu ich aber keine Gelegenheit mehr bekommen habe.

was würdest du ihm sagen ?


Welche Diagnose wurde gestellt von dem Psychologen ?


Wie schwer hast du die Trennung siehst empfunden.

Level 1 ja egal.

Level 10 als abzulute Katastrophe. Wie hast du dich damals gefühlt ?

03.05.2023 11:34 • #9


Scheol
Zitat von Doppeljob:
Hallo liebe Community, sicher habt ihr diese oder ähnliche Fälle schon 1000fach durch. Aber jeder Fall ist für den/die Betroffenen eine ...



Seit 13 Jahren war ich - bis letzten Sommer - mit meinem Partner zusammen. Er hat mich in dieser schweren Zeit unterstützt, war da für mich, ein eher stiller Mann, der nicht viel redet, was ich aber schon die ganzen Jahre kannte und akzeptiert habe, denn in den wenigen Situationen, wo wir uns tatsächlich mal gestritten haben (5 x in 12 Jahren) wurde eben nicht gestritten, sondern. .er verstummte komplett.
Das verstummen ist aber kein altersgerechte Verhalten.

Die Gründe für die Streitereien waren immer dieselben. Ich habe ihn wieder mal und immer wieder dabei erwischt, dass er sich Zuspruch und Anerkennung (die er von mir aber immer und sehr liebevoll bekommen hat) parallel im Netz in teils absolut unterirdischen Foren geholt hat.
In 12 Jahren 5 x , dann gehen wir mal davon aus das er oft angemeldet war.


Ich habe nie bewusst spioniert, sondern seinen Laptop nutzen dürfen, um etwas zu recherchieren und zwei entsprechende Foren waren geöffnet mit eindeutigen Nachrichten. Er hatte schlichtweg vergessen, die Seiten zu schließen. Immer wieder mal. Was mich besonders verletzt hat: er hatte sich immer wieder dort angemeldet, wenn es ihm beruflich schlecht ging. Statt seinen Frust mit mir, wie üblich, zu teilen, kam diese Sucht nach virtueller Anerkennung wieder. Die schlimmste Demütigung war, als ich beim letzten Mal zufällig auf das Datum seiner Anmeldung schauen konnte: er hatte sich vier Jahre zuvor, als ich wegen einer psychischen Erkrankung nach einer körperlichen in einer Klinik befand, dort wieder angemeldet und laut Zeitstempel 16.000 (!) Stunden dort verbracht, Herzchen, Knutschflecken und Nachrichten gesammelt. Damit konfrontiert folgte wieder tagelanges Schweigen und mir-aus-dem-Weg-gehen. Ich war sowas von am Boden.
16.000 Stunden sind 666 Tage durchgehend online. Das ist der erste Wohnsitz !
2000 Tage zu 8 Stunden .
4000 Tage zu 4 Stunden online


Dann, letztes Jahr, war für uns beide ein sehr anstrengendes Jahr. Ich war 6 Wochen in einer Reha, zu der ich nicht hin wollte, die aber nötig war. Ich wollte dort nicht hin aus dem einfachen Grund: ich hatte so sehr Panik davor, dass er die Zeit wieder nutzt, um in den Foren zu surfen und sich auszutauschen.
Aber spätestens hier , sollte man sich fragen warum man mit solch Menschen zusammen sein möchte , der ein so aus dem Gleichgewicht bringt.
Vertrauen ist das wichtigste in einer Beziehung.


Da er mehrmals im Jahr auf Messen ist, hatte ich innerlich inzwischen eine solche Angst, dass er sich auch mit den Frauen dort trifft, denn er hat sich auch Frauen zum Chatten gesucht, die genau in den Städten der jeweiligen Messen befinden.
Du sprichst es zwar nicht aus , aber es ist naheliegend das er ein notorischer fremdgehen war.


Trotzdem bin ich natürlich gefahren. Nach der Reha war alles wie immer, sehr schön für mich, ich habe die gemeinsame Zeit mit ihm super genossen, wir haben zusammen Urlaub gemacht, alles war toll, nach dem Urlaub stand ein Umzug meiner Mutter an, der uns körperlich, aber auch mental an unsere Grenzen gebracht hat. Beide, nicht nur mich oder ihn. 2 Wochen danach hatte ich eine unglaubliche Sehnsucht danach, mal wieder in den Arm genommen zu werden. Von ihm kam zu der Zeit sehr wenig. Als ich es eines Nachts versuchte, mich durch Kuscheln anzunähern, hat er mich abgewiesen. Am nächsten Tag habe ich ihn, traurig wie ich war, darauf angesprochen, dass mir unsere Zweisamkeit fehlt und wir doch jetzt wieder mehr Zeit füreinander hätten. Da ist er explodiert. Er wäre schon seit einem Jahr unglücklich, ich wäre nach meiner Erkrankung nicht mehr dieselbe, er hat viele kleine Situationen aufgeführt, die ihn gestört haben und angeblich hätte er irgendwann aufgehört, mit mir darüber zu reden, weil mit mir nicht zu reden wäre. Komisch nur, weil er nie was gesagt hat. Niemals. Ich wusste bis zu dem Moment gar nicht, dass er unglücklich war. Es folgte, was immer folgte: er sprach 4 Wochen nicht mit mir.
Nennt man silent Treatments.


Er ging aus dem Zimmer, wenn ich dort war. Er zog ins Gästezimmer. Er kochte sich sein eigenes Essen. Er schaute über mich hinweg, als wäre ich gar nicht da.
Abzulutes silent treatment , der schlimmsten Art.


Es war mental tödlich für mich,
Man verkrüppelt emotional , man gibt Dinge zu die man nie getan hat.


denn ich liebte diesen Mann so sehr und habe jahrelang alles für und mit ihm gemeinsam gemacht.
WAS liebst du den an ihn ganz genau ?

Seine tolle online Präsents ?
Seine schweige Bestrafung ?

Sein Treffen mit anderen an orten wo er arbeitet ?

Ich finde das du erduldet und ertragen hast , durch dein idealisieren ( idealisieren bedeutet , nichts mehr anderes sehen können ) vieles nichts mehr gesehen hast.

Du Dinge bewusst verdrängt hast , weil wenn DU es gesehen hättest , eine Veränderung hätte von DIR stattfinden müssen .

Leiden ist einfach wie entscheiden.


Mir blieb nur Selbstschutz. Ich bat unseren Vermieter, eine leer stehende Wohnung im Nachbarhaus zu bekommen. Erst mal weg.

Ich zog aus. Das war Anfang Oktober 22. Im Laufe der nächsten Zeit merkte ich, wie er mir immer aus dem Weg ging, wenn wir uns zufällig trafen. Bat ich ihn um etwas (mir noch ein Teil aus unserem gemeinsamen Haushalt zu geben oder mir in der neuen Wohnung etwas zu installieren), dann machte er das sofort. Er übernahm Nachzahlungen von Strom und Nebenkosten für mich, obwohl wir abgemacht hatten, dass ich mich daran beteilige. Gab es ganz allgemein noch offene Fragen, wurden diese von ihm kurz und knapp beantwortet, aber oft unterschwellig genervt und unterstellend.
Nennt man Doublebind Botschaft


Er verhielt sich immer, als hätte er extreme Schuldgefühle mir gegenüber. Sahen wir uns, zog er den Kopf ein, manchmal drehte er sich in seiner Haustür um und wartete, bis ich weg war. In einem einzigen Brief von ihm kam der Satz, er wäre sich bewusst, dass die Art und Weise, wie er sich von mir getrennt hatte wohl nicht ganz okay gewesen wäre, aber ein Zurück zu mir gäbe es für ihn nicht. Eine Entschuldigung seinerseits kam sowieso niemals.
Sie sind schuldfrei , tragen niemals die Schuld . Immer nur die anderen.



Ich habe ihm nicht bewusst hinterher geschrieben und ihn völlig in Ruhe gelassen, damit er wieder runter kommt, von was auch immer ihn bedrückt hat. Denn all seine Gründe, warum er Schluss gemacht hat, waren - sorry - pillepalle. Die hätte man alle lösen können, wenn wir miteinander gesprochen hätten. Wie das bei anderen Paaren auch üblich ist.
Es bedarf keinen Grund bei solch Person.


Wir hatten nie eine gesunde Streitkultur. Das ist mir inzwischen klar geworden. Wir hätten - sicher beide - öfter mal auf den Tisch hauen müssen.
Hättest du das getan , wäre er wieder in sein schweigen verfallen.



Ich habe das immer vermieden, da wir beide Beziehungen hinter uns hatten, in denen müßig gestritten wurde und ich wollte nie die Harmonie unserer Beziehung durch zickiges Gezanke stören.
Harmoniesucht

Harmonie SUCHT….. eine Sucht ist nie gut.


So habe ich dann auch diese Chattereien immer wieder verdrängt und mich sogar dafür entschuldigt - immer wieder - dass ich auf seinem Laptop (obwohl mit seiner Erlaubnis) darüber gestolpert war. Ich habe mich entschuldigt dafür, nicht er, wohlgemerkt!
Du hast abzulut keine Grenzen . Der durfte alles machen was er wollte, um den Seelenfrieden.



Lange Rede, kurzer Sinn: wir sind seit 8 Monaten jetzt getrennt. Am Anfang hat mich die unbändige Wut angetrieben, meinen Umzug in die Nachbarschaft durchzuziehen. Alleine. Mich hat die Wut darüber angetrieben, dass er mir bis heute nicht gesagt hat, was ihn wirklich gestört hat. Warum er alles, was gut war, plötzlich ins Negative dreht. Er hat mich mit gefühlten 1000 offenen Fragen quasi von einer Minute auf die andere in die Wüste geschickt, nach fast 13 Jahren, ohne Erklärung.
Nennt sich ghosting , er verschwindet wie ein Geist durch die Wand.



Die letzten Monate waren für mich ein Schleuderkurs aus Schuldgefühlen, offenen Fragen, Selbstzweifel, verzweifelter Liebe, Rückzug und immer wieder diese Wut, die mich umtreibt.
Trennungswut ist wichtig.
Aber Zuviel Wut ist wie Gift zu trinken und hoffen das der andere stirbt.



Seit ein paar Wochen ging es mir dann besser, die Abnabelung lief und ich grübelte nicht mehr so viel. Insgeheim war ich mir auch sicher, dass ich ………froh sein müsste, dass die Trennung auch bedeutet, dass Schluss ist mit den demütigenden Verletzungen, immer wieder auf der Hut sein zu müssen, ob und was wieder virtuell hinter meinem Rücken ablaufen könnte, denn: einmal mit diesem Zweifel infiziert kam ich aus dieser Schleife nicht mehr raus, denn ich wollte diesem Mann ja vertrauen, immer wieder, aber immer gab es dieselbe Klatsche.
Sorry der Typ ist ein emphatiebefreites @rschloch



So, und jetzt stecke ich fest! Ich komme gefühlsmäßig nicht weiter und merke, wie ich immer weiter in die Depression - die bei mir diagnostiziert ist und die ich seit 4 Jahren, meist erfolgreich bekämpfe - abrutsche. Ich kann nicht loslassen.
Du WILLST es nicht !
Hast du noch Hoffnung ?


Meine Therapeutin meinte, ich solle ihn anschreiben und ihm schreiben, wie ich mich fühle. Ich persönlich finde das ziemlich daneben.
Das solltest und kannst das hier machen.



Ich bin keine Narzisstin,
Er vielleicht ein paar sehr ausgeprägte Verhaltensweisen eventuell ?



die ihn stalkt und immer wieder anschreibt. Ich leide eher nur für mich.
Leidest für dich , wie in der Beziehung.


Warum auch bei ihm also nochmals Wunden aufreißen, mich wieder in Erinnerung bringen, wo er doch selber sicher im Prozess des Entliebens steckt, wenn er nicht sogar schon drüber hinweg ist, denn in den letzten 2 Wochen hatte er öfter Besuch einer Frau. Vielleicht nimmt mich das auch unterbewusst mit, dass bei ihm der Abnabelungsprozess offenbar und mit einer neuen Frau an seiner Seite so viel schneller läuft als bei mir.
Jupp macht es.


Ich bin nicht eifersüchtig, sondern ich bemitleide die beiden eher. Ihn, dass er sich auch in einer neuen Beziehung sicher nicht ändern wird (denn in unserer Beziehung konnte er sich meiner Liebe, Aufmerksamkeit und Unterstützung absolut sicher sein) und ihn seine Sucht nach virtueller Anerkennung mit so vielen Kontakten, die er hat, sicher immer weiter begleiten wird und sie, weil sie sicher auch irgendwann merken wird, dass sie ihn mit diesen Kontakten hinter ihrem Rücken teilen muss und nie sicher sein kann, ob er sich nicht auf seinen Messen mit ihnen trifft.
Der wird sich sicherlich nicht ändern.

03.05.2023 12:34 • x 3 #10


S
Zitat von Doppeljob:
Hallo liebe Community, sicher habt ihr diese oder ähnliche Fälle schon 1000fach durch. Aber jeder Fall ist für den/die Betroffenen eine Katastrophe und daher hoffe auch ich, hier ein bisschen Unterstützung in meiner Denkweise zu bekommen. Im Jahr 2019 bin ich sehr krank geworden. Ich war dann 1,5 Jahre immer ...

Vielleicht wollte er Dich nicht zusätzlich belasten und belästigen und vielleicht fehlt ihm da auch Irgendwas hinsichtlich/bezüglich dem Inhalt div. einschlägiger Foren.

Um welche Foren handelte es sich dabei ? Dir dann ja evtl. schon was denken kannst wo es gehapert hat in der Beziehung.

Und ja, es gibt Menschen die wenig reden und sich nur schwer öffnen können, auch gerne aussitzen statt zu eskalieren, deswegen natürlich nicht schlecht sind aber für das Gegenüber dann nur schwer zu durchschauen oder gar zu kontrollieren wenn man anders tickt. Eben zu verschieden wart, hat nicht geklappt aber das Leben geht halt auch weiter. Die Zeit wird es richten.

03.05.2023 14:08 • #11


B
Ist dir schonmal der gedanke gekommen dass er einfach keine Kraft mehr hatte? Es ging ja immer nur um dich. Deine Krankheiten, deine Depressionen, deine fordernde Liebe an ihn etc.
Vielleicht hat er all das negative nicht mehr gepackt . Es ging ihm seelisch und körperlich immer schlechter und er durfte nichts sagen weil du die kranke warst und nicht er. Er hat sich das bisschen Kraft durch heimlichen Kontakt mit online Freunden gesucht. Menschen die ihm zuhören und nichts fordern. Die er nicht lieben oder aufbauen muss. Jetzt sagst du wieso hat er denn nichts gesagt? Ja weil du diejenige warst mit Depressionen, weil du seine Kraft brauchtest und da nichts was was er NEHMEN konnte.
Kann das sein?

03.05.2023 18:05 • #12


Scheol
Zitat von Baumo:
, ...Er hat sich das bisschen Kraft durch heimlichen Kontakt mit online Freunden gesucht. Menschen die ihm zuhören und nichts fordern. Die er nicht

Es scheinen eher Seiten zu sein „ zeigst du mir deins, zeig ich dir deins“.

Das hat weniger mit zuhören zu tun.

03.05.2023 18:53 • x 2 #13


Einfachatmen
Zitat von Baumo:
Er hat sich das bisschen Kraft durch heimlichen Kontakt mit online Freunden gesucht. Menschen die ihm zuhören und nichts fordern

Wenn es nur das gewesen wäre, hätte er auch in solch ein Forum wie hier kommen können. Aber, das klang in der Beschreibung eher nicht nach diesem Forum sondern eher ein Forum der anderen Klasse... Eher gucken nicht hören...

03.05.2023 22:27 • x 1 #14


D
Zitat von DieSeherin:
puh, das ist natürlich echt blöd, wenn ihr euch nicht so wirklich aus dem weg gehen könnt! was tust du momentan gegen deine depressionen?

Ich nehme Medikamente und lenke mich bewusst mit diversen Aktivitäten außerhalb meiner Wohnung auf, um nicht immer zu grübeln. Gestern Abend saß ich mit den Nachbarn zusammen in unserem Hof, als plötzlich mein Ex auftauchte und sich dazu gesellte. In dem Moment war ich wie versteinert, habe nur noch die Hauswand angestarrt, war am zittern, konnte mich kaum noch bewegen, reden schon gar nicht und bin nach 5 Minuten gegangen, während sich mein Ex ganz unbeschwert und lustig mit den Nachbarn weiter unterhalten hat. Danach hat mich mein Sohn angerufen. Wir telefonieren höchst selten aber er hatte das Gefühl, dass es mir nicht gut geht. Wie sonderbar, aber so schön, dass er so eine innige Verbindung zu mir hat. Wir haben geschlagene 3 Stunden gesprochen. Er hat gemerkt, dass ich kurz vom breakdown stand und hat mich mit viel Tiefgang, aber auch gewissem Kopf waschen wieder in die Spur gebracht, indem er mir klar gemacht hat, dass ich an mich denken soll, dass ich auf einem guten Weg bin mit dem, wie ich mich aktuell ablenke, und ja, dass es extrem schwer ist, aber dass ich aus diesem Tief auch irgendwann wieder raus komme. Meine Nachbarin hatte vorher natürlich sofort erzählt, sie hätte die NEUE gesehen, sie wäre ganz das Gegenteil von mir. Groß, lange schwarze Haare. Eine Info, auf die ich gerne freiwillig verzichtet hätte, aber ich nehme es der Nachbarin nicht übel.

Es fühlt sich heute ein bisschen besser an, mein Neurologe hat mir erlaubt, die Dosis eines bestimmten Anti-Depressivum zu erhöhen, aber ich fühle mich trotzdem wie bei einem Tanz auf einem Drahtseil. Jederzeit möglich, in die eine oder andere Richtung zu kippen.

04.05.2023 11:39 • x 1 #15


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