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Ich verhungere emotional in der Beziehung

A
Zitat von Claudia1982:
Ihr habt ja recht, ich muss da raus.
Fährt dann einer von euch Anfang Juni eine Woche mit mir in den Urlaub?
Das kommt jetzt noch dazu, Urlaub seit langem gebucht, ich freu total mich drauf, trenn ich mich vorher noch und ziehe ich das noch durch?

Eine Paartherapie bringt nichts, denke ich. Denn er würde sich nicht öffnen. Er kann ja nicht mal mit mir reden, wie soll er das da bei einem Fremden?


Sorry, da muss ich jetzt aber mal lachen. Um was geht es denn? Es geht um nichts weiter als um einen lächerlichen Urlaub. Da ist die Kohle doch echt sowas von egal...

Liebe Claudia, ein stückweit kann ich das alles noch nachvollziehen. Was ich nicht nachvollziehen kann ist, wie absolut keine Verantwortung für sich übernehmen kann.

Es geht doch gar nicht um deinen Partner. Du bist doch lange raus aus der Nummer. Hier geht es doch nur noch darum, dass du nicht alleine sein möchtest. Aber glaub mir, das kann auch wunderschön sein

08.05.2018 09:25 • x 2 #16


K
@ladyblue
Es kommt darauf an, was darunter versteht, etwas aus seinem Leben gemacht zu haben.

Ich hatte nie einen Ehemann und habe keine Kinder. Ich habe wenige, aber gute, Freunde und nur noch sehr, sehr wenig Kontakt zu meiner Herkunftsfamilie. Ich habe einen Haufen Macken und reichlich Altlasten.

Für viele wäre das ein Paradebeispiel einer gescheiterten Existenz und von ultimativem Egoismus. In vielen Bereichen habe ich mir mein Leben genau so ausgesucht und die meiste Zeit davon habe ich mein Unabhängigkeit, die nicht zuletzt auch durch ein gutes Einkommen leichter wird, genossen. In anderen Bereichen hatte ich keinen Einfluss darauf, wie das Leben verläuft, aber das ist eben genau das: Das Leben.

Die Wahl, Kinder in die Welt zu setzen (oder eben nicht), haben wir alle. Ich sehe aber einen entscheidenden Unterschied. Aus meiner Sicht haben gebundene Menschen viel mehr Gestaltungsspielraum als Alleinstehende. Als gebundener Mensch habe ich die Wahl, ob ich in dieser Bindung bleiben will. Als Alleinstehende kann ich niemanden zwingen, sich an mich zu binden.

Wir sind bis zu einem gewissen Maß alle unseres Glückes Schmied. Und wenn Du das Gefühl hast oder beobachtet, dass mit 40 keiner mehr etwas von Dir wissen will (die Frage ist, was sollen sie denn wissen wollen?), dann hat das vor allem auch mit Dir selbst zu tun.

Am Sonntag stellte ich fest, dass am Wochenende niemand angerufen hat. Niemand. Ich stellte außerdem fest, dass das nicht verwunderlich ist, denn ich habe ja selber auch niemanden angerufen, telefoniere nicht gern und fühle mich leicht davon belästigt, wenn jemand dauernd quatschen will. Es ist mir z.B. ein Rätsel, warum meine beste Freundin, nachdem wir uns Samstag stundenlang gesehen haben, am Sonntag schon wieder anrufen muss, wenn wir uns am Donnerstag doch schon wieder sehen. Ist nicht meins. Das ist mir zu viel und zu nah und wenn es dann nur darum geht, dass am Donnerstag das Wetter schlecht werden soll, wie mir der AB verriet, ist das für mich vollkommen überflüssig. Bin ich nun einsam, wenn am Wochenende niemand anruft oder habe ich etwas, nämlich genau das, was ich an Geistern rief, aus meinem Leben gemacht?

Und um noch mal auf die Jahre zwischen 40 und 50 zurück zu kommen. Mit 20 hätte ich nicht gedacht, dass es mit 30 viel besser ist. Mit 30 hätte ich nicht gedacht, dass es mit 40 noch viel besser sein könnte. Und wenn ich überhaupt zum ersten Mal ein Problem mit dem Alter habe, ist es angesichts der drohenden 50. Denn eines kann ich sagen (und ich habe das einer etwa 10 Jahre älteren Freundin nie geglaubt), irgendwann Ende 40 macht sich der Verfall bemerkbar. Aber bis dahin ist es die beste Zeit im Leben. Jedenfalls in meinem. Und warum sollte das bei der TE nicht auch so werden, wenn sie ihre Persönlichkeit etwas geformt hat!?

08.05.2018 09:39 • x 4 #17


A


Ich verhungere emotional in der Beziehung

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ladyblue
@KBR

Warum das nicht jeder schafft? Cu vermute es ist eine Persönlichkeits- und Selbstbewusstseinssache. Eine stärkere Person wird auch mit 70 Neuanfang en können. Eine abhängige Person die nicht Mal alleine im Urlaub fahren kann, weniger.

Man kann sich immer ändern, vorausgesetzt man hat Einsicht und will das...

08.05.2018 09:47 • #18


A
Zitat von ladyblue:
@KBR

Warum das nicht jeder schafft? Cu vermute es ist eine Persönlichkeits- und Selbstbewusstseinssache. Eine stärkere Person wird auch mit 70 Neuanfang en können. Eine abhängige Person die nicht Mal alleine im Urlaub fahren kann, weniger.

Man kann sich immer ändern, vorausgesetzt man hat Einsicht und will das...


Das ist mir zu einfach... Vieles ist schlichtweg Einstellungssache. Wenn ich nicht genügend Standing habe und dieses aber haben möchte, muss ich es halt lernen. Dann muss ich lernen mich selbst zu fühlen und schauen wie ich an mehr Selbstbewusstsein komme.

Nicht jeder ist damit von klein auf ausgestattet - aber jeder kann es lernen

08.05.2018 09:55 • #19


K
@ladyblue
Da sind wir uns ja einig.

Aber Du hast unterstellt, dass das Leben quasi mit 40 vorbei ist, weil es keine Sau mehr interessiert, was mit Dir/ihr los ist. Allein dagegen habe ich protestiert und halte das für vollkommenen Blödsinn. Es eröffnet dagegen ganz neue Möglichkeiten für einen selbst.

08.05.2018 09:58 • #20


A
Huch, ich dachte immer mit 40 fängt das Leben erst so richtig an, weil Frau sich dann endlich gefunden hat und weiß was sie will, weil sie in der Blüte ihres Lebens steht, so unglaublich unwiderstehlich ist und auch endlich so richtig etwas mit der 6-ualität anfangen kann.

Bitte zerstört nicht meine Traumwelt, sonst verfalle ich in Depressionen angesichts der Tatsache, dass ich nächstes Jahr runde...

08.05.2018 10:03 • #21


K
@Aramis
Selbstbewusstsein wofür denn eigentlich?

Die TE kann offenbar sehr gut Männer kennenlernen, aber nicht alleine leben. Das wird dann begründet mit gemeinsamen Träumen und Zielen, von denen nicht ganz klar ist (aber ja auch nicht sein muss), worin diese wohl bestehen. Da hätte es zu fragen gegolten, ob es diese wirklich (noch) gibt (sofern nicht geschehen).

Für die TE geht es m.E. darum, ihre Muster zu durchbrechen, die darin bestehen, Defizite bei sich selbst und in ihrer sog. Beziehung mit anderen Männern zu kompensieren. Wie bei allen Fremdgängern halt. Vollkommen egal, ob Mann oder Frau. Wer notorisch fremdgeht, kompensiert damit. Auch wer es einmalig macht, kompensiert. Doch wenn es bei einmal bleibt, liegt es normalerweise daran, dass die Person sich besinnt.

Manche können dann aber nicht mehr aufhören und wenn die TE DAS nicht angeht, wird es bei ihr vermutlich - egal in welchem Beziehungsgeflecht sie lebt - genauso sein.

08.05.2018 10:07 • #22


ladyblue
@Aramis

Nicht jeder ist damit von klein auf ausgestattet - aber jeder kann es lernen

Schafft leider nicht jeder. Die Wirklichkeit schaut für viele meist sehr trist aus.

@KBR

Ja es ist im Groben auch so. Berüfliche Neuanfange, Umzüge, Beziehungssuche wird ab dem Alter zunehmend schwieriger. Nicht unbedingt nur wegen des Alters, aber auch weil der Mensch selbst nicht mehr gewillt ist alles mitzumachen.

Und ich denke es ist okay zu sagen, ja, ab da begutachtet die Welt einem nicht mehr so wohlwollend wie mit 20. Und wer einen bestimmten Status (beruflich usw.) nicht bis dahin erlangt hat, wird es dann nur mit besonderen Mühen und Glück schaffen können. Es ist sicherlich schaffbar, wenn man eine Stehaufmännchen Natur ist.

In Depression verfallen sollte man sicher nicht. Aber zu leugnen, dass vieles sich ab dem Alter ändert, find ich nicht gut.

08.05.2018 10:11 • #23


U
Zitat von Claudia1982:
Warum ich hier schreibe wenn ich doch weiß was ich will? Vielleicht Unterstützung, Mut, andere Ideen?


Hallo Claudia!

Auch wenn ich Deine Wünsche und Bedürfnisse nachvollziehen kann, so wundere ich mich sehr, dass Dich Dein Freund nach so vielen Nebengeschichten überhaupt noch wieder aufgenommen hat. Ich meine, überleg´ doch mal:

Du hattest beep mit ein paar anderen Männern während der letzten Jahre, oft, als Du noch mit ihm zusammen warst.

Und da wunderst Du Dich, dass er Dich nicht körperlich an sich ranlässt? Schon mal darüber nachgedacht? Wohl nicht. . . .

Bei mir wärst Du nach der ersten Nummer Geschichte gewesen.

In Deinem (oder vielmehr seinem) Sinne: Trennt Euch.

Er kann Dir nicht geben (oder will es vielleicht auch nicht mehr?), was Du begehrst. Und ich denke mal, er begehrt Dich, nach den doch nicht wenigen Fehltritten wohl, auch nicht mehr so sehr. Das ist lediglich noch eine Zweckbeziehung, keine Partnerschaft und schon gar nicht Liebe.

L.G.

Udi

08.05.2018 11:05 • x 1 #24


A
Zitat von ladyblue:
@Aramis

Nicht jeder ist damit von klein auf ausgestattet - aber jeder kann es lernen

Schafft leider nicht jeder. Die Wirklichkeit schaut für viele meist sehr trist aus.


Das glaub ich einfach nicht, sorry. Das ist mir zu einfach.

08.05.2018 11:15 • x 1 #25


Giacccomo
Zitat von KBR:
@ladyblue Von Leuten mit 40 oder 50 will die Welt nichts mehr wissen? Also ich hatte sie letzten 10 Jahre überwiegend eine g*ile Zeit.

Das kann ich nur unterstreichen

08.05.2018 13:52 • x 1 #26


Vegetari
Du meinst Dein Freund kann garnicht über Gefühle reden?

Wirklich garnicht?

Das glaube ich nicht . .sonst wärst Du ja wohl nicht soooo lange mit ihm zusammen geblieben. . oder?

Eine Paarberatung kann die Kommikation mit professioneller Hilfe anregen. Was daraus wird ,bleibt abzuwarten. Viel was einem nicht bewusst wird kann dadurch bewusst werden. Das Ergebnis kann eine Verbesserung der Beziehung oder Trennung (Trennungs Vereinbarung ) werden

08.05.2018 13:56 • #27


U
Zitat von Giacccomo:
Das kann ich nur unterstreichen


Ich leider nicht!

08.05.2018 14:10 • #28


Y
Liebe Claudia,

Zitat:
Ich bin mit meinem Freund seit fast 12 Jahren zusammen und denke jetzt über eine Trennung nach.
Wir kommen beide super miteinander klar, haben die gleichen Vorstellungen vom Leben, Ziele und Träume. Soweit alles toll, nur verhungere ich emotional bei ihm.
Er ist nicht fähig mich in den Arm zu nehmen, mich zu küssen, kuscheln usw.
Wenn ich kuscheln möchte, dann erträgt er es nur ganz kurz. Es kommt immer gleich Abwehr, es sei zu dicht, es drückt hier oder da.
Wenn ich zu ihm sage er soll mich mal in den Arm nehmen, dann schafft er das für keine 5 Sekunden. Lasse ich dann nicht los, dann drückt er so doll das es wehtut oder er drückt mir auf die Rippen was dann ja auch weh tut und ich los lasse.
Küssen? So flüchtig zur Begrüßung und zum Abschied. Mehr ist nicht drin.
Der S. ist dementsprechend, kein Küssen, kein streicheln, bzw. möchte er mich so anfassen wie es für ihn gut ist.

In 12 Jahren hat er mir nicht einmal gesagt das er mich liebt. Wenn ich ihm 'Ich liebe dich' gesagt habe, bekam ich als Antwort entweder nichts oder 'Danke'.
Ich glaube er hat es geschafft 3 oder 4 mal zu sagen ' Ich hab dich lieb'. Ist aber auch schon ewig her.
Ich muss das nicht ständig gesagt bekommen, wenn denn sein Handeln etwas mehr danach wäre.

Ende letzten Jahres musste ich mein Pferd einschläfern lassen. Er war bei der Diagnose und beim einschläfern mit dabei. Ich war nur am heulen und er steht daneben, hat mich nicht einmal in den Arm genommen, nicht eine Berührung oder ein Wort um mich zu trösten.
Vor fast zwei Jahren starb mein Opa, auch da gab es keinen Trost von ihm.


vergiss nicht, dass all die Jahre ohne Nähe Dir extrem viel Energie genommen werden haben und es sich so geschwächt, wie Du Dich jetzt fühlst, unmöglich anfühlen kann, nochmal neu anzufangen.
Leicht ist es nicht, aber nicht unmöglich.

Und bedenke, dass es zwar zunächst immer einfacher ist, unter dem Partnner zu leiden, so weh es auch tut, als allein zu sein und mit den eigenen Defiziten und Baustellen konfrontiert zu sein.
Langfristig aber lohnt es sich natürlich, sich seinen Schwierigkeiten zu stellen. Statt sich zu einem anderen Mann zu flüchten.

Und es kann sein, dass Du selbst ein Näheproblem hast, wenn Du auch zeitweilig mit anderen Männern Nähe erlebst.
Liebt man so lange einen so unnahbaren Menschen, hat man meistens selbst Angst vor Nähe. Angst Liebe anzunehmen.

Ich war auch lange mit einem Mann zusammen, der mir nicht so viel Nähe geben konnte, wie ich es mir wünschte. Das war allerdings mit dem, was Du erlebst, nicht vergleichbar. Er war sehr schmusig, immer für mich da usw., aber dennoch auf geheimnisvolle Weise unnahbar.
Ich warf ihm das ständig vor, kämpfte um Nähe, wähnte mich als diejennige, die im Vollkontakt ist -
bis wir uns trennten und ich dann nach Jahren wieder offen für einen Mann war und seither das Problem, wenn auch in sehr softer Form, genau anders herum erlebte. Ich wollte danach unbedingt einen Mann, dem ich richtig nah sein kann. Und seither beklagen sich meine Partnner darüber, dass ich so verschlossen bin, trotz all der Schmusereien usw.
Ich bin zärtlich, lasse mich richtig ein usw., aber ich musste erkennen, dass ich selbst nicht genügend Nähe zulassen kann. So scheint es jedenfalls zu sein. Das will ich Dir nicht unterstellen, aber wenn Du es 12 Jahre mit diesem Mann ausgehalten hast, er Deine große Liebe auf den ersten Blick ist, ist das nicht unwahrscheinlich.

08.05.2018 14:22 • #29


Giacccomo
Zitat von uwe74:

Ich leider nicht!

Das tut mir leid.

Das Leben wurde mit 40 spannender und aufregender und mit 50 hat sich nichts daran geändert. Kommt immer darauf an was man aus seinem Leben macht. Hab mich mit 46 auch nochmal beruflich verändert, auch das funktioniert.
Man kann fast alles im Leben erreichen, man muss es nur wollen und vor allem TUN.

Frauen werden erst ab 40 interessant, meine Meinung. Also, liebe Mädels, keine Angst vorm älter werden.

08.05.2018 14:38 • x 1 #30


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