Zitat von Stefanohnelösung:Allerdings stimme ich dir nicht so ganz zu in Hinsicht nach einer gewissen zeit dankbar für die Trennung zu sein. Das einzig wofür man dankbar sein kann ist für die schöne zeit die man hatte und was man aus solchen Trennungen an Weisheit mitnimmt. Dankbar werde ich nie dafür sein, auch wenn man iwann nichts mehr für diese Person empfindet. Denn ich werde den Schmerz den ich jetzt verspüre, immer im Hinterkopf haben wenn man sie sieht oder auch nur ein Foto oder so sieht. Du kennst das ja, wie schwer es ist einen Fehler, eine falsche Handlung zu vergessen.
LG Stefan
Ich finde schon und halte mich an den Satz, dass nichts im Leben ohne Sinn geschieht. Das mag esoterisch klingen, stimmt aber.
Vor längerer Zeit habe ich meine Mutter direkt an Krebs sterben sehen und das begreife ich heute als großes Geschenk. Nicht falsch verstehen! Aber dieser Einschnitt hat ganz viel dazu beigetragen, dass ich heute mit mir und meinen Gefühlen so offen umgehen kann und der Mensch bin, der ich eben bin. Und eine Trennung ist ja auch immer ein kleiner Tod und warum sie dann nicht auch irgendwann als Geschenk annehmen? Natürlich nicht, wenn tiefe Verletzungen geschehen sind oder Kinder involviert sind, die schwere Schäden davontragen. Aber selbst soll es Fälle geben, bei denen die Eltern wieder ein normales Verhältnis zueinander haben. Das braucht persönliche Reife und Zeit.
Meine derzeitigen Reflexionen wären ohne Trennung nicht möglich gewesen und ich entwickle mich gerade enorm weiter. Und das auf vielen Gebiete. Stelle Fragen, finde Antworten. Falsche und richtige. Finde mich wieder. Und sehe ein, dass das mit uns wahrscheinlich zur falschen Zeit kam und somit keine Zukunft gehabt hätte. (Aber wer weiß... [
Hallo Hoffnung! Da biste ja wieder. Hau ab!]) Ein Schritt zu mehr Erkenntnis und dazu, in Zukunft nicht den oder die gleichen Fehler noch einmal zu begehen. Und dazu, die eigene Rolle in Beziehungen einmal zu hinterfragen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass Schmerzen heute nicht mehr aufkommen, wenn ich Fotos von Verflossenen sehe. Nur noch Erinnerungen. Schöne und weniger schöne. Aber Schmerz? Nein! Ich bin mit meiner Geschichte versöhnt und es ist auch nicht so, dass ich Menschen Fehler oder falsche Handlungen nachtrage. Warum auch? Solche Dinge passieren und ich selbst habe auch Fehler im Leben gemacht, aber mich mit ihnen versöhnt (oder mich für sie entschuldigt), da ich sie so oder so nicht wirklich rückgängig machen kann.
Warum soll ich mich da ein Leben lang selbst geißeln? Ich möchte keinen Rucksack voller negativer Emotionen auf den Schultern tragen, der mich irgendwann zu Boden ringt.
Vergeben ist für mich ein wichtiger Schritt zur Erkenntnis, zum Loslassen und zur Zufriedenheit. Und ich meine das nicht in einem religiösen Kontext.
Und auch sich selbst sollte man vergeben können, sonst tritt man ein Leben lang auf der gleichen Stelle und häuft immer mehr Negatives an, was einen irgendwann zu Fall bringen wird.
So sehe ich das.