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Ich verstehe es nicht - Er ist wie fremdgesteuert

M
Hallo ihr Lieben,

ich habe mich hier gerade angemeldet, weil ich im Moment sehr schlecht über das Erlebte reden kann und mir gerne ein paar Meinungen von Außenstehende anhören würde. Ich hoffe, dass mein Text nicht allzu langatmig wird Wahrscheinlich muss ich aber auch etwas weiter ausholen, damit ihr alles nachvollziehen könnt.

Wir (beide Anfang der 20er) waren nun fast 6 Jahre zusammen. 6 Jahre, in denen wir uns durchgehend gut verstanden haben, uns geliebt haben. Wir haben uns immer gesagt, wie sehr wir uns lieben und dass wir froh sind, dass wir einander haben. Streit war bei uns kaum Thema, was ich selbst manchmal auch befremdlich fand. Ich meine, jeder streitet sich doch mal, abgesehen von den kleinen Zickereien. Besonders, weil ich seine erste Freundin war. Vorher hatte er kaum Erfahrungen gemacht. Aber irgendwie war es perfekt. Ich habe mich super mit seiner Familie verstanden und er sich auch mit meiner. Alles friede, freude, Eierkuchen.

Ich muss wirklich sagen, dass ich alles für meinen Freund getan habe, wirklich alles. Und er auch für mich, eigentlich. Er hat oft sein eigenes Ding durchgezogen, aber ich habe ihn auch dabei unterstützt. Mein Freund war einer von der Sorte Everybody's Darling, er wollte es allen recht machen und hat sich dadurch immer sehr viele Sachen angenommen. Es hat sich mehr oder weniger immer in der Waage gehalten bei uns, bis vor ein paar Monaten.

Wir haben seit ca. 4 Jahren eine eigene Wohnung gehabt, allerdings im Haus meiner Eltern. Also nichts halbes und nichts ganzes. Uns war klar, dass wir bald auch mal was richtiges, eigenes haben wollten.

Nun starben seine Großeltern und hinterließ ein wunderschönes großes Haus, welches direkt neben dem meiner Schwiegereltern liegt. Es musste aber kernsaniert werden. Trotzdem: Das war unsere Chance.
Ich hatte sehr viele Bedenken, weil wir beide noch so jung waren und ich als Studentin kein Einkommen in die Beziehung mitbringen konnte. Wir haben oft und lange darüber gesprochen. Aber wir waren letztendlich der Meinung, wir schaffen das!

Gesagt, getan. Wir haben Kisten gepackt, Tapeten abgerissen etc. Einige Sachen umgeplant, Badezimmer und Küche ausgesucht und so weiter.

Aber irgendwann gab es zwischen uns kein anderes Thema. Er hat seine komplette freie Zeit für den Umbau geopfert, was ich auch total nachvollziehen kann. Aber ich war der Meinung, ein paar Stunden in der Woche hätte er auch mal mit mir verbringen können. Er hat in dieser Phase auch nichts in unserer ursprünglichen Wohnung getan, was eben im Alltag so anfällt. Das blieb alles an mir hängen. Krass gesagt, das einzige was ich in dieser Zeit von ihm hatte, war die dreckige Wäsche und dass er nachts neben mir lag, mehr nicht

Ich habe es ihm oft gesagt und dass ich es mir wirklich wünschen würde, wenn er mehr Zeit mit mir verbringen würde. Er war von morgens bis abends, immer und zu jeder Zeit mit dem Umbau beschäftigt. Es kam dann soweit, dass er seine freien Tage immer auf die Tage gelegt hat, wenn ich nicht da war. Und das tat richtig weh. Und wenn wir mal was zusammen unternommen haben, dann waren das Sachen wie: Fliesen anschauen, Tapeten aussuchen usw.

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich war echt verletzt und bin dann auch nicht mehr mitgefahren, um ihm beim Umbau zu helfen. Ich hätte ohnehin nicht mehr viel tun können. Trotzdem habe ich im Hintergrund sehr viel getan, zB habe ich mich um die Rechnungen etc. gekümmert.

Vor knapp zwei Wochen hat es dann richtig geknallt. Ich hatte seit Tagen nicht mehr mit ihm gesprochen und er hatte das auch kaum bemerkt, weil er wie gesagt so selten zu Hause war. Abends im Bett habe ich ihn darauf angesprochen und wir kamen ins Gespräch. Er war total geknickt, dass es mir im Moment so schlecht geht. Ich habe auch gemerkt, dass es ihm echt nahe ging.

Wir haben dann am nächsten Tag, Donnerstag, nochmal darüber gesprochen und er meinte zu mir, dass es ihm total leid tut, aber dass er im Moment nicht weiß, wo er die Zeit für mich her nehmen soll. Er möchte sich die Zeit für mich nicht nehmen, weil er nicht wüsste, wie. Und dass uns etwas Abstand vielleicht ganz gut tut. Daraufhin habe ich ihm dann gesagt, dass er dann erstmal nicht mehr hier wohnen kann, wenn er Abstand möchte. Also hat er einige Sachen genommen und ist dann gegangen.

Danach war erstmal Funkstille. Sonntags schrieb er mir dann eine SMS, dass er nicht weiß, ob und wie es weitergeht und wann er einige Sachen abholen kann. Er kam dann am nächsten Tag zu einer Zeit, wo ich nie daheim bin. Er hat noch kurz mit meiner Mutter gesprochen, dass es ihm so leid tut und er gar nicht weiß, wo ihm im Moment der Kopf steht. Und dass er hofft, falls es mit uns nicht mehr klappt, dass dann der Kontakt trotzdem gut bleibt (und so naiv ist er wirklich!).
Er hatte an dem Tag schon sehr viele Sachen mitgenommen, was mich total geschockt hat. Ich dachte, wir hätten eine kurze Pause und klären diesen Streit, nachdem wir beide da etwas Abstand gewonnen haben.

Danach war wieder Funkstille, weil ich einfach wollte, dass er sich meldet. Aber er hat sich natürlich die ganze Woche nicht gemeldet, kein Ton. Mir ging es total beschissen und konnte diesen Zustand nicht mehr ertragen, sodass ich vergangenen Sonntag ihm eine SMS geschrieben habe: dass ich unheimlich enttäuscht von ihm bin und dass ich es nie gedacht hätte, dass er es so weit kommen lässt. Und dass er am nächsten Tag die restlichen Sachen abholen soll. Er hat dann geschrieben, ob wir nochmal reden können und das haben wir dann vorgestern auch gemacht.


Er kam her und war wie ausgewechselt. Die Wortwahl und wie er es gesagt hat, war einfach nicht das, wie ich ihn kannte. Es klang wie auswendig gelernt. Er meinte sofort, dass wir uns wohl auseinander gelebt haben und er nicht mehr so viele Gefühle für mich hat wie am Anfang. Und dass er so enttäuscht darüber ist, dass ich ihm beim Haus nicht so sehr unterstützt habe. Ich habe ihn gefragt, warum er mir das nie gesagt hat. Warum er mir nicht die Chance gegeben hat, das zu ändern. Aber er konnte sich nicht klar äußern.

Ich habe ihn dann gefragt, mit welcher Absicht er zu mir gefahren ist, weil sich doch bestimmt vorher schon Gedanken dazu gemacht hat. Und da hat er mich angeschaut und zu mir gesagt, dass er sich eine Zukunft mit mir vorstellen kann. Sonst hätte er das mit dem Haus auch nicht auf sich genommen.

Ich war total verwirrt und habe ihn gefragt, warum er vor zwei Minuten was ganz anderes gesagt hat, aber dazu hat er nichts gesagt. Wir haben beide so geweint. Er meinte dann wieder, dass es vielleicht ganz gut so ist. Und im nächsten Satz sagte er, dass wir es ja nochmal versuchen können, er hätte sich dazu Gedanken gemacht. Dass wir nochmal von vorne anfangen sollten. Es ging dann die ganze Zeit hin und her, bis ich irgendwann gefragt habe: Liebst du mich denn noch? Darauf hat er nichts gesagt und auch auf Nachfrage meinerseits meinte er nur: Darüber muss ich erstmal nachdenken.

Ich habe dann nur gemeint, dass die Antwort dann ganz klar auf der Hand liegt, wenn er darüber nachdenken muss. Und er meinte dann ganz zögerlich: Dann ist es vielleicht so. Da war das Gespräch eigentlich durch. Aber auf einmal hat er mich gefragt, ob er mich nochmal in den Arm nehmen kann. Ich war so perplex und habe ja gesagt - und er hat mich sehr lange umarmt und ist dann gegangen.


Gestern hat er dann seine restlichen Sachen abgeholt. Wir haben nochmal kurz miteinander gesprochen, ganz vernünftig. Und dann hat er mich nochmal ganz lange in den Arm genommen und anschließend meine Hände genommen und mich ganz lange angeschaut. Er meinte ein paar Mal, dass es sehr schwer ist für ihn und dass er immer für mich da ist. Dann ist er gegangen.

Nachdem er weg war, kam sein Vater vorbei und hat noch ein paar größere Gegenstände von ihm abgeholt. Meine Eltern und ich haben auch noch mit ihm gesprochen und für seinen Vater war die ganze Sache schon Schnee von gestern. Das hat mir echt den Boden unter den Füßen weggezogen. Er war knapp eine Stunde da und hat nicht mal gefragt, wie es mir im Moment geht. Hat nur gefragt, wie mein Studium so läuft. Er hat auch nicht gesagt, dass es ihm leid tut. Nur, dass es nun mal so ist. Das fand ich sehr krass, weil wir uns immer super verstanden haben und über alles reden konnten. Er war immer zu jeder Zeit sehr verständnisvoll und einfühlsam. Freudestrahlend hat er erzählt, dass mein Ex-Freund diese Woche auch richtig viel im Haus geschafft hat. Und dass er ihm nun ganz viel mithilft.

Ich hatte den Eindruck, als ob sein Vater ihn in diese Richtung gedrängt hat. Die beiden hatten schon immer ein sehr inniges Verhältnis und mittlerweile habe ich das Gefühl, dass da vielleicht auch Eifersucht im Spiel war. Von seiner Schwester weiß ich, dass er nur mit seinem Vater und einem Freund darüber geredet hat.

Mein abschließender Eindruck ist einfach, dass mein Ex-Freund sehr verletzt war und selbst nicht wusste, was er möchte. Und dass sein Vater diese Situation mehr oder weniger ausgenutzt hat und ihm eingeredet hat, dass es sowieso keinen Sinn mehr macht. Weil ich ja auch so gut wie nie beim Umbau geholfen habe, so in dem Sinne. Obwohl er gar nicht wusste, was sich hinter den Kulissen alles abgespielt hat.
Schließlich ist jetzt endlich sein verlorener Sohn zurück gekehrt.


Ich kann das ganze einfach nicht verstehen. Er hat vor ein paar Wochen noch von Verlobung gesprochen und von den zukünftigen Kinderzimmern in unserem Haus und nun ist er so komisch. Und ich habe so Angst, sollte sich mein Eindruck wirklich bestätigen, dass er sich immer mehr reinreden lässt und nicht auf sein Herz hört.

Es ist so eine merkwürdige Situation. Er hat einige Sachen von sich noch hier in der Wohnung gelassen, obwohl sie quasi direkt vor der Nase stehen und er ja auch einige Male hier war. Seinen Facebook-Status hat er nach wie vor nicht geändert, aber andere Sachen in seinem Profil schon. Die Umarmungen und Blicke. Ich erkenne ihn einfach nicht mehr wieder und weiß nicht mehr, was wirklich von ihm kam und was nicht.

Ich weiß selbst nicht, was ich nun von euch hören möchte. Ich bin einfach nur froh, dass ich mir das von der Seele schreiben konnte.

Vielen Dank fürs Lesen!

03.07.2013 14:27 • #1


S
Ja Monti, so läuft es manchmal.

Du hast hier folgendes geschrieben:

Danach war wieder Funkstille, weil ich einfach wollte, dass er sich meldet. Aber er hat sich natürlich die ganze Woche nicht gemeldet, kein Ton. Mir ging es total beschissen und konnte diesen Zustand nicht mehr ertragen, sodass ich vergangenen Sonntag ihm eine SMS geschrieben habe: dass ich unheimlich enttäuscht von ihm bin und dass ich es nie gedacht hätte, dass er es so weit kommen lässt. Und dass er am nächsten Tag die restlichen Sachen abholen soll. Er hat dann geschrieben, ob wir nochmal reden können und das haben wir dann vorgestern auch gemacht.

Ich kann ein wenig seine Befindlichkeit verstehen. Deine Arbeit für das gemeinsame Haus im Hintergrund ist sehr schnell vergessen. Gemeinsam Wände einreissen, Fliesen abschlagen und was noch ist. Ein nettes Picnic bringen und auf der Baustelle zusammen genießen, seine Arbeit bewundern usw. Da fehlte ihm wohl so einiges. Ist einfach so. Dann, wie Du sagst der Vater: Hilft sie dir denn nicht? Ich sehe sie hier nie!

Und Du schreibst etwas von Enttäuschung. So richtig aneinander vorbei. Sorry, das ist meine Meinung nach erstem durchlesen. Er braucht Liebe Zuneigung und Anerkennung. Das ist ein richtiger Höllenjob. Trag Deinen Teil dazu bei. Gib ihm Liebe! Gib ihm Kraft.

03.07.2013 14:59 • #2


A


Ich verstehe es nicht - Er ist wie fremdgesteuert

x 3


O
Yep Monti,

ihr seid nicht die ersten, die ein solches Projekt auseinanderbringt. Wenn man da nicht an einem Strang zieht, wird es schwierig.
Und klar, bei solchen Projekten bleiben gewohnte Alltagssituationen auf der Strecke.
Wenn dann noch jeder auf seinen Stolz beharrt und eingeschnappt ist, sich vielleicht Blödsinn einredet, weil der Andere zwangsläufig momentan keinen Geist hat für Zärtlichkeit Zweisamkeit hat, dann wirds schwierig.
Da hilft wie immer nur reden und auch mal wegstecken können.
Es ist ein großes Projekt, da kann doch niemand erwarten, dass das Leben so weiterläuft, wie bisher.
Leben ist Veränderung und solche macht ihr gerade durch.
Das ist genauso, als wenn das erste Kind geboren wird und viele nicht kapieren, dass sich dadurch einiges ändert.
Diese Veränderungen bringen euch voran, lassen euch reifen.
Das bedeutet aber nicht, dass man sich entlieben muß.

03.07.2013 15:17 • #3


M
Ich danke euch für euer Feedback.

Ich stimme euch auch in jeder Hinsicht zu. Auf der anderen Seite habe ich definitiv auch sehr viel geholfen und ihn gelobt und bestärkt. Das gleiche sollte ich doch aber auch von ihm erwarten können. Einmal im Monat zB ins Kino gehen wäre doch nicht zu viel verlangt. Oder doch?

Meint ihr denn, dass das noch irgendwie zu retten ist? Ich weiß einfach nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll Mir tut das alles unendlich leid und ich habe das Gefühl, dass es einfach ein großes Missverständnis beider Seiten war. Ich möchte die Beziehung nicht einfach so aufgeben.

03.07.2013 15:30 • #4


A
hat er vllt. eine Andere ?

Ich glaube nicht so recht daran, dass Hausbau / Renovierung eine Beziehung auseinanderbringen kann, vllt. war das nur der Auslöser, aber nicht die Ursache ?

03.07.2013 15:37 • #5


O
Liebe Monti,

ja ! Es ist vielleicht für ihn schon zuviel, 1x im Monat ins Kino zu gehen.

Er hat den Kopf nicht frei dafür, es ist momentan wichtiger für ihn, den

passenden Klodeckel zu finden, als sich bei irgendeinem Film zu langweilen.

Ist das Haus fertig, kommt das alles wieder. Es ist vermutlich das erste große

Projekt seines Lebens, indem er sich auch ein Stück weit verwirklichen und

bestätigen will. Dann auch noch die Finanzierung des ganzen, er trägt die

Verantwortung dafür, vergiss das nicht. Er hat dich lieb, nach wie vor, sonst

nähme er dich nicht in den Arm, doch er kann im Moment nicht nachvollziehen,

wie du dich fühlst.

Das Haus füllt ihn komplett aus und nebenbei muss er auch noch seinen Job

machen.

Von deiner Seite ein bischen mehr Coolness, mach ihm ein Picknickkörbchen,

bring ihm ein Bierchen und sage ihm, dass es sehr schön wäre, dass er das

alles für eure Zukunft macht, du nach wie vor mit ihm dort leben möchtest und

frag, wie du helfen kannst. Aber bitte ohne Erwartungshaltung, für jede Hilfe

eine Dankesrede zu bekommen. Halte ihm einfach den Rücken frei und zeige

wieder Intresse am gemeinsamen Projekt.

Wer nicht erwartet, kann nicht enttäuscht werden.

03.07.2013 15:43 • x 1 #6


O
Alinia, sorry, aber das denke ich nicht das braucht Monti jetzt auch nicht.

Starte so ein Projekt du weißt, wovon ich rede.

03.07.2013 15:46 • #7


B
Hallo Monti!
Hm...traurige Geschichte... Es tut mir Leid, dass es Dich auch hierher verschlagen hat... Wie Du es beschreibst, fühle ich mich an meine Geschichte erinnert. Mein ex und ich waren gerade im Begriff unsere Abschlussarbeiten zu schreiben. Plötzlich wurde er depressiv. Ich kam ständig an und wollte verstehen was mit ihm los war. Fragte, ob ich etwas tun könnte oder er Abstand brauche, ob es an mir läge, etc. Das verneinte er, lief aber konsequent mit einer Trauermine herum, war sehr leicht reizbar und verlor immer häufiger über Lappalien die Fassung. Am Ende platzte die Bombe. Er machte am Telefon Schluss. Als ich ihn um ein persönliches Gespräch bat, war auf einmal alles meine Schuld. Sogar die Depression. Ich erkannte meinen bis dahin so geliebten Freund nicht mehr und seine Aggressionen verletzten mich tief. Ich hätte nie gedacht, dass er so reagieren könnte. Auch wenn ich mir bewusst war, dass jeder Mensch sich entlieben kann und man das akzeptieren muss. Ich war völlig perplex. Das ist nun 3 Monate her. Ganz ausgeglichen bin ich immer noch nicht. Ich kann bis heute nur vermuten, was da los war. Bekam auch jedes Mal, wenn ich mit ihm darüber sprach eine andere und unbefriedigende Antwort. Am Anfang wollte ich glauben, dass es an der Depression lag. Mittlerweile denke ich es war nur ein Vorwand. Wie bei Dir mit dem Haus. Besonders wenn Du sagst, dass er seine freien Tage extra auf die Tage legte, an denen Du keine Zeit hattest. Vielleicht bekam er unterbewusst Angst sich so fest zu binden. Mein Ex hatte auch Probleme mit Nähe. Wie gesagt, am Ende variierten die Beweggründe unserer Trennung ständig. Das trieb mich zur blanken Verzweiflung. Ich habe aber daraus geschlossen, dass er mich wohl einfach nicht mehr genug liebt, egal warum. Dass er weg wollte. Und ihm dabei jeder Vorwand recht war. So konnte er einen Teil der Verantwortung abwälzen... Ich könnte mir vorstellen dass es bei Deinem Ex auch so ist. Am besten versuchst Du den Abstand zu ertragen. Mach nicht den Fehler ihn zu bedrängen (kann ich aus eigener Erfahrung nicht empfehlen )... Und versuche Deine eigenen Antworten zu finden. Such nicht die ganze Schuld bei Dir. Solche Trennungen haben auch oft etwas damit zu tun, dass eine Person sich noch nicht binden kann/will...Vielleicht hat Dein Ex bei der Arbeit an dem Haus Zweifel bekommen, schließlich ist das ja ein ziemlicher Schritt. Lass erstmal Ruhe einkehren und ihm den Abstand, damit er das für sich klarkriegt... Ich wünsche Dir ganz viel Kraft....

03.07.2013 15:57 • #8


O
Hallo blumina,

hat das dein Ex auch gemacht ?

Und dann hat er mich nochmal ganz lange in den Arm genommen und
anschließend meine Hände genommen und mich ganz lange angeschaut.

Bitte nicht immer alles verpauschalieren negativ sehen.

Sie solls erstmal versuchen, wenn er dann nicht reagiert, kann sie immer noch

die Konsequenzen ziehen. Vielleicht wartet er nur auf ein Zeichen von ihr. Sie

hat ihn schließlich vor die Tür gesetzt.

03.07.2013 16:09 • #9


M
Vielen Dank für eure Antworten!

Ich muss sagen, ich habe diese ganze Geschichte noch nie aus diesem Blickwinkel betrachtet. Als ich gerade eure Antworten las, ist mir fast das Herz stehen geblieben. Warum ist mir das vorher nie so aufgefallen?

Vor allem was du geschrieben hast, Olli69, leuchtet mir total ein. Vermutlich war das ein Kommunikationsproblem. Mir war wichtig, dass er auch mal Zeit mit mir verbringt und im Haushalt hilft; er hätte sich wahrscheinlich mehr Anerkennung hinsichtlich des Umbaus gewünscht. Dann haben wir beide irgendwie dicht gemacht, es hat sich immer mehr zugespitzt und wir sind an diesem Punkt gelandet.

blumina, es tut mir sehr leid, dass du das mit deinem Ex-Freund erleben musstest. Ich glaube, gerade eine psychischen Störung kann einen Menschen ganz schön verändern.
Natürlich habe ich auch schon an den Punkt gedacht, den du genannt hast. Dass ihm das alles zu viel geworden ist und er sich scheut, sich zu binden. Aber es sind so einige Dinge, die mich daran zweifeln lassen.

Ich bin mir im Moment auch ziemlich sicher, dass er auch Zeit braucht, um sich über seine Gefühle klar zu werden. Auf der anderen Seite würde ich ihm unheimlich gerne sagen, dass mir der Umbau sehr wichtig war und ich es kaum erwarten konnte, dort einzuziehen.

Im Augenblick hänge ich total in der Luft und weiß nicht was ich tun soll. Ich weiß nicht, ob und wann ich wieder Kontakt zu ihm aufnehmen soll und wie. Ich möchte einfach um unsere Beziehung kämpfen, sie war zu wertvoll, um das ganze jetzt so im Sande verlaufen zu lassen. Und ich möchte ihm das auch zeigen. Aber ich weiß nicht, ob er momentan dafür empfänglich ist.

03.07.2013 16:26 • #10


B
Lieber Olli.

Zuerst möchte ich Dir für deine netten Anmerkungen danken. Aber ich denke Monti freut sich über verschiedene Ansichten. Welche sie hilfreich findet kann sie sicher selbst beurteilen.

Zitat von Olli69:
hat das dein Ex auch gemacht ?
Und dann hat er mich nochmal ganz lange in den Arm genommen und
anschließend meine Hände genommen und mich ganz lange angeschaut.


Mein Ex und ich lagen uns nach der Trennung auch noch ein paar Mal in den Armen. Für eine Beziehung hat es aber trotzdem nicht mehr gereicht. Es waren seinerseits nur noch Restgefühle die mit der Zeit abflauten. True Story.

Zitat von Olli69:
Bitte nicht immer alles verpauschalieren negativ sehen.


Ich finde meine Perspektive nicht negativ. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es sich ähnlich verhalten KÖNNTE. Es Könnte aber auch komplett anders sein. Dass es negativ ist behauptest Du. Deine subjektive Meinung.

Zitat von Olli69:
Sie solls erstmal versuchen, wenn er dann nicht reagiert, kann sie immer noch die Konsequenzen ziehen. Vielleicht wartet er nur auf ein Zeichen von ihr.


Wer verpauschalisiert? Ich schreibe Monti wenigstens nicht vor was sie tun sollte. Ich denke solche Threads werden geöffnet, damit mehrere Menschen ihre Sichtweisen darlegen können. Dabei gibt es kein richtig oder falsch. Alinia und ich haben hier lediglich unsere Sichtweise dazu dargelegt. Genau wie Du. Lass doch Monti einfach selbst beurteilen welche Anmerkungen sie hilfreich findet. Ich denke sie kann sich ihre Meinung bilden, ohne dass Du hier die Kommentare anderer bewertest.

03.07.2013 16:27 • #11


O
Hallo blumina,

in der Tat, jeder soll seine Sichtweise hier darlegen.

Ich bin ein so alter Sack, ich habe soviele Beziehungen scheitern sehen aufgrund von Mißverständnissen nicht miteinander reden, dass ich nicht anders kann.

Und bevor es wieder ein bis vor kurzem glückliches Pärchen trifft, muß ich auch mal deutlicher werden.

Mit verpauschalieren meine ich, dass es mich schon ein wenig aufregt, dass hinter jedem Problem ein anderer Partner vermutet wird.

Kaum jemand macht sich noch die Mühe, mal zu hinterfragen, was könnte das Problem sein, denn das kann anstrengend werden. Nein, es ist immer gleich ein anderer Partner.
Ja, diese Sichtweise erregt schon ein wenig mein Gemüt.

Ich konnte aus Montis Schreiben auch keine Hinweise auf solche Vermutung entnehmen.

03.07.2013 16:42 • #12


A
Sorry, Olli, aber
mach ihm ein Picknickkörbchen,
bring ihm ein Bierchen... hört sich ein bisschen viel macho-mäßig an.
Und: Was monti gerade braucht, wollte sie selbst entscheiden können, und nicht Du für sie.

Ich wollte nur einen Gedankenanstoß geben, eben schreiben, was mir in den Sinn kam, als ich Montis Zeilen las, und ihr helfen.

Ich denke schon, dass äußere Umstände an einer Beziehung nagen / sie auseinanderbringen können, dann aber eher schlimme Sachen wie Krankheit der Partner, des Kindes etc., aber ich habe Schwierigkeiten damit, wenn ein Hausausbau eine Zerreißprobe sein soll, denn hierbei geht es doch um etwas Schönes, Gemeinsames, Zukünftiges. Für mich schwingt dann doch der Unterton mit, dass irgendwas anderes schief hängt, und die jetzige Situation nur das Symptom ist, sonst wäre doch alles gut.

03.07.2013 16:46 • #13


M
Thema Fremdgehen / andere Frau:

Es hört sich vielleicht ein bisschen blöd an, aber ich bin mir zu 100 % sicher, dass er keine andere hat, weil er sich für andere Frauen nicht interessiert. Ich habe es ja direkt in meinem Anfangspost geschrieben: Ich bin seine erste Freundin und darum musste ich auch kämpfen, weil Frauen bis dahin nie Thema für ihn waren. Ich weiß, wie sich das anhört und ich konnte es selbst nicht glauben, aber es ist definitiv so.
Für ihn sind jetzt andere Sachen einfach wichtiger. Ich glaube, das wäre im Augenblick das letzte, was er sich jetzt noch an den Hals hängen möchte. Er kann sich komplett auf den Umbau und seine Arbeit konzentrieren, dafür braucht er ja keine Freundin/Affäre Das ist meine Vermutung, wie er das sieht.

03.07.2013 16:50 • #14


M
Zitat von Alinia:
Ich denke schon, dass äußere Umstände an einer Beziehung nagen / sie auseinanderbringen können, dann aber eher schlimme Sachen wie Krankheit der Partner, des Kindes etc., aber ich habe Schwierigkeiten damit, wenn ein Hausausbau eine Zerreißprobe sein soll, denn hierbei geht es doch um etwas Schönes, Gemeinsames, Zukünftiges. Für mich schwingt dann doch der Unterton mit, dass irgendwas anderes schief hängt, und die jetzige Situation nur das Symptom ist, sonst wäre doch alles gut.


Daran habe ich auch schon gedacht, alinia, und ich glaube, dass mein Ex-Freund das genauso sieht wie du: Ein Hausbau ist etwas schönes, gemeinsames und zukünftiges. Ich vermute, dass er gerade dieses Gefühl bei mir vermisst hat. Ich kann mein eigenes Verhalten schlecht beurteilen, aber vielleicht habe ich das nicht deutlich genug geäußert, dass ich das genauso sehe.

Ich weiß einfach nicht, ob das bei ihm nun endgültig ist oder ob es sein verletzter Stolz ist, der ihn im Moment leitet.

03.07.2013 16:58 • #15


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