Zitat von Max91:Mit dummen Denkweisen meine ich z.B., dass ich immer sehr drauf geachtet habe, dass ich nicht wie ein Typ wirke der klammert oder anhänglich ist. Haben ich sie z.B. Montag gefragt ob wir uns sehen und wir haben uns dann gesehen, dachte ich mir Dienstags: Okay du kannst jetzt nicht schon wieder fragen ob du noch zu ihr kommen kannst. Doch anders herum hat sie sehr oft von ihrer Seite aus gefragt oder eben einfach gesagt sie kommt jetzt vorbei. Und da habe ich auch nicht gleich gedacht sie klammert oder so. Oder ich wollte auch nie der Typ sein der seine Freunde vernachlässigt.
Hier hast Dich schlicht zu sehr nach einer vermeintlich angenommenen äusseren Meinung oder vermeintlichen Idealen gerichtet - statt einfach nur Du selbst zu sein. Das ist immer dämlich. Und geht immer nach hinten los. Denn selbst wenn Du nach irgend einem Masstab oder Ideal dann das Richtige tust wird es eben dazu führen, dass das was Du selbst wirklich willst, verloren geht und das was Du eigentlich gar nicht willst, bei Dir bleiben wird. Jemand anders zu sein als man ist, ist halt eben dämlich.
Macht nichts. Kann man lernen und eine Weile bewusst drauf achten, dann verlieren sich solche Denkweisen.
Zitat von Max91:Einfach keinen Bock gehabt. Gut, das kann mal vorkommen
Zuerst mal - ein wichtiger Part. Kann vorkommen. Auch in Beziehungen braucht jeder Mensch seinen Freiraum. Der ist sogar elementar wichtig, ohne den wird es irgendwann zu eng und man beginnt sich unwohl zu fühlen. Also mal keinen Bock auf seine Freundin zu haben und einfach mal was Anderes zu machen ist vollkommen okay.
Zitat von Max91:aber ich glaube bei mir war das zu oft so
Schwer zu sagen. Vielleicht ja, vielleicht nein. Kommt auf die gesamte Beziehung an, auf Deine Partnerin und auch auf die Ursachen. Ein bisschen Bindungangst hat jeder. Bindungsangst äussert sich eben so, dass man bei Nähe irgendwie lieber wieder weg will. Das kann man aber leicht lernen, indem man in der Beziehung gesunde Grenzen setzt. Meisst vernachlässigt man genau das. So nach dem Motto - ich darf mich in der beziehung nicht abgrenzen - und fühlt sich dann schrägerweise durch den Anderen vereinnahmt. Es ist also elementar wichtig in der Beziehung Grenzen abzustecken und ein klares und eindeutiges - ich bin ich, ich bin so und so, Du bist Du, Du bist so und so, zu kommunizieren und zu vertreten.
Insgesamt gesehen vermute ich, Du gehörst zu den Menschen die das Glück in die Zukunft verlagern und statt den Moment geniessen und das was man gerade erlebt, statt dessen gedanklich woanders ist und sich somit ein Ideal im Morgen oder nachher oder einem anderen Ort schafft. Letzten Endes führt das immer zu einer Art Getriebenheit, da man im Jetzt und Hier unglücklich ist und das erfundene Ideal zu glauben braucht und somit dem Verpassen dessen was man eigentlich hat. Ein in unserer Gesellschaft sehr verbreitetes Phänomen (und äusserst dämliches).
Aber auch das kann man lernen. Zufriedenheit und Glück im Jetzt und Hier. Eigentlich ist es nur eine Übungssache.
Zitat von Max91:Ich habe jetzt auch ziemlich Angst wie das in meiner nächsten Beziehung wird, wenn es irgendwann mal wieder so weit ist.
Die Birne brauchst Dir eigentlich nicht machen. Die Rechnung hast bekommen und die Grundlage ein paar Dinge im Leben zu ändern ist damit gelegt. Was Dir immer passieren kann, ist dass diese Gedanken auftauchen, dort sein zu wollen wo man eben nicht ist. Aber Du kannst lernen zu entscheiden Dich aktiv wenn Du das bemerkst wieder auf das Jetzt und Hier einzulassen. Das kannst jederzeit. Denn letzten Endes ist der Gedanke Jetzt mit Deiner Partnerin zusammen sein zu wollen, der Gleiche. Das ist nun vorbei. Jetzt steuer halt auch bewusst dagegen. Und tu das, was Du alleine tun wolltest und Dich glücklich macht. Nicht Träumen oder Phantasien nachhängen, sondern aufstehen und tun.
In einer späteren Beziehung wäre es genau das Gleiche, nur dass eben die Situationen in denen Du Dich befindest andere sind. Lern bewusst das Jetzt zu geniessen und die Birne die Du Dir jetzt machst, braucht es nicht mehr.
Zitat:Der Mensch will immer mehr. Und er will das was er gerade nicht hat
Das ist eine blödsinnige Floskel. Das ist keine grundsätzliche menschliche Eigenschaft sondern ein antrainierter Unsinn unserer Gesellschaft. Kann man ablegen.